Claudia am 04. Juni 2025 — 9 Kommentare

NotebookLM ausprobiert: Digidiary-Kategorie als Podcast

Erst gestern hatte ich mir gewünscht, weitere Anwendungen für KI im eigenen Leben zu finden, also über bloße Recherche und Zusammenfassungen hinaus. Und schon heute finde ich bei Maria al Mana den Blogpost „All meine Websites als Mini-Podcast. Und zwar per KI„. Sie präsentiert fünf Audio-Beispiele, in denen sich eine männliche und eine weibliche KI-Stimme im Podcast-Stil über das jeweilige Blog unterhalten. Dass es für solche Dinge Googles NotebookLM gibt, war mir bekannt, aber ich hatte bisher keine Idee, für was ich das brauchen könnte.

NotbookLM
Marias Beispiele finde ich beeindruckend, im Wesentlichen, weil sie vollständig KI-generiert sind, ohne weitere Vorgaben von ihr. Dafür ist das schon ziemlich gut und ich bekam Lust, das gleich mal auszuprobieren. Allerdings gibts da ein Problem: Maria hat fünf Themenblogs, wogegen das Digital Diary aus vielerlei, wild gemischten Themen besteht. Da kann keine sinnvolle Gesamtdarstellung raus kommen, denn die KI liest ja nicht hunderte Beiträge. Kurzerhand hab‘ ich es also mit einer Kategorie versucht, nämlich „Lebenskunst/Philosophisches„.

Und das ist nun das Ergebnis:

Die jeweilige Datengrundlage (Webseite/URL, hochgeladene Dateien) wird von Google übrigens nicht zu Schulungszwecken genutzt. Angesichts dessen, dass meine Blogposts sowieso öffentlich sind und gerne von KIs gelesen werden dürfen, ist das mehr was für Blogger/innen, die darauf Wert legen.

Aber: BRAUCHE ich sowas wirklich? Ich zweifle, denn Blogbesucher wollen Texte lesen, keine Podcasts hören oder Videos schauen. Und diese „Bauchpinselei“, die diese KI-Podcasts drauf haben, schmeichelt mir zwar, ich würde aber lieber darauf verzichten. (Es gibt eine Pro-Version, vermutlich kann man das und noch mehr prompten).

Eine mögliche Anwendung wäre vielleicht, so ein „Gespräch“ zur kurzen Wiedervorstellung zeitloser Artikel zu nutzen: Eine neue (verborgene) Kategorie mit acht Blogposts zu einem Thema (z.B. „Alles über Männer“ :-)) erschaffen und den entstehenden Podcast zusammen mit den URLs der Artikel bloggen.

Ach was, das geht sogar einfacher! Ich hab es mit einer schlichten Blogsuche ausprobiert: „Männer“. Die Ergebnis-URL https://www.claudia-klinger.de/digidiary/?s=M%C3%A4nner hab‘ ich dem Tool als Quelle eingegeben – und es hat funktioniert:

Naja, solala – die KI liest halt immer nur die erste Ergebnisseite, egal ob Kategorie oder Suchergebnisse. Ich werde es also nächstens doch mal mit einer eigenen Zusammenstellung (Kategorie) von Artikeln versuchen, die aus meiner Sicht relevanter fürs jeweilige Thema sind.

Update: Noch eine Anwendung: Podcasts zu anderen Blogs zusätzlich zur Verlinkung einbinden, wie hier: Rosadora: DAS WUNDERBARE AM ALTER

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Diskussion

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9 Kommentare zu „NotebookLM ausprobiert: Digidiary-Kategorie als Podcast“.

  1. Erstmal vielen Dank für die Verlinkung unserer Blogparade :)

    Bei deinem zweiten Podcast zum Thema „Männer“ ist mir das gleiche wie bei Maria aufgefallen. Nach wenigen Sekunden unterbricht der Sprecher die Sprecherin mit einem Hmm. Das passte nicht und wirkte auf mich unnatürlich. Abgesehen davon wirken diese Podcasts schon sehr realistisch.

  2. Gefällt mir sehr. Ich habe gleich einen Podcast erstellen lassen… und habe ihn mitten in meinen Artikel platziert. Jedenfalls wird meine Intention 100% ig erkannt und – soweit sinnvoll – interpretiert. Toller Tipp! Danke.

    https://horstschulte.com/2025/06/2-june-2025-1325/

  3. @Erik: Stimmt, kleine Fehler sind drin – ich werde auch mal die Möglichkeiten checken, die sich da in Bezug auf Beeinflussung des Ergebnisses anbieten.

    @Horst: Sehr tolles Ergebnis! Staunenswert, wie gut diese KI sein kann!

  4. Ja, bei Horst hört es sich auch gut an. Auffällig sind die Ähs. Die werden ab und zu eingestreut. Es folgt danach aber keine Denkpause. Es wird direkt weitergesprochen.

    Ich habe auch schon eine Idee, wofür ich die Technik verwenden kann. Ich verrate es aber an dieser Stelle noch nicht. Wer meine Blogs verfolgt, wird es mitbekommen :)

  5. […] Gefunden im DigiDiary von Claudia […]

  6. Die Podcast-Funktion nutze ich eigentlich nur als Gag. Aber NotebookLM ist ganz hervorragend, um Themen vorzubereiten. Ich nutze es vor unserem Podcast #9vor9, füttere es mit Quellen, lasse die analysieren und lasse mich Vorschläge für den Podcastverlauf machen. Siehe hier: https://stefanpfeiffer.blog/2025/01/09/ki-als-podcast-assistent-unser-test-mit-google-notebook-lm/

  7. Wo es überall an Mitarbeitern mangelt kann das schon Anwendungen geben, die Mehrwert produzieren. Spannend, höre/lese erstmals davon. Danke.

  8. Herzlichen Dank für deine profunde Fortsetzung meines kleinen Experiments! (Bin auch wirklich alles andere als eine KI-Expertin …)

    Was mir bei deinen Beispielen sofort auffällt, ist, dass KIs erst mal gar nicht auf die Einordnung historischer Aspekte trainiert ist. 26 Jahre Bloggeschichte sind schlicht nicht vorgesehen. Dabei fände ich das bei beiden Themen durchaus spannend: Wie hat sich dein Blick auf Lebenskunst/Philosophisches oder Männer entwickelt, verändert?

    Klar, kommt darauf an, was ich für Vorgaben mache … Aber für mich ist es schon eine Art Ressourcenverschwendung, diesen Aspekt nicht gleich mit „auszulesen“ – liegt doch offen da.

    Vielleicht wäre das wirklich noch ein Job für notebooklm: Die Entwicklungslinien zu Thema XY in deinem Blog aufzuzeigen… Dafür ist das digital diary ja geradezu präsentiert. Und KI kann sicher besser als wir mit großer Distanz solche Linien skizzieren – was ja nun durchaus auch was mit den Erfahrungen des Älterwerdens zu tun hat ;)

    Liebe Grüße
    Maria

  9. @Maria: Die Kritik ist berechtigt, aber um mehr Historie in den Talk zu bringen, müsste die KI viel mehr Texte im Diary lesen. Das macht sie nicht, sondern liest das, was auf der angegebenen Seite „sichtbar“ ist – punktuell liest sie noch die verlinkten Artikel, aber das wars dann.

    Es ist allerdings zu erwarten, dass das besser wird: Wählt man Englisch als Sprache, kann man bereits Prompts zwecks „Anpassung“ eingeben – also etwa die Aufforderung, den Aspekt der historischen Entwicklung zu berücksichtigen. Das wird irgendwann auch noch für Deutsch zur Verfügung stehen, genau wie andere Einflussmöglichkeiten auf den Podcast. In der Pro-Version (die ich alsbald buchen werde) kann man auch etwas an der Länge mitbestimmen, an den Stimmen und ihrem Ausdruck.
    Auch könnte man viel mehr Quellen angeben, ich glaube bis zu 50 in der Kostenlosversion und bis zu 300 in der ProVersion. Ich werde dann gewiss nochmal ein Beispiel kreieren, wenn ich all das umsetzen kann!

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