Claudia am 29. Dezember 2008 — 22 Kommentare

Vom Altern

Alt werden verbinden die meisten Menschen mit dem körperlichen Verfall: allerlei Zipperlein stellen sich ein, die Figur verändert sich (noch weiter) weg vom jugendlichen Ideal, das Gesicht wird faltiger und die Kräfte lassen nach. Ein paar chronische Krankheiten kommen hinzu und am Ende vegetiert man als Pflegefall im Heim – wenn man nicht grade Helmut Schmidt heißt und als Hoffnungsträger der rauchenden Klasse fröhlich die nächste Zigarette in die Kamera hält. Weiter → (Vom Altern)

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Claudia am 20. Mai 2008 — 16 Kommentare

Das Alter – ein Schröckensgespinst?

Da schreibt mir ein alter Bekannter auf die Frage, wie es ihm geht: „Es kommt jetzt das Schröckensgespinst „Alter“ mit größeren Schritten angelaufen, lässt sich nicht mehr
leugnen. Aber davon abgesehen ist alles schön.“

Eigentlich ein ganz normaler Satz – und gerade deshalb stutze ich und bin wieder mal ein wenig erschüttert, wie sehr das Alter doch in Verruf ist. In diesen jugendwahnsinnigen Zeiten erscheint es als absoluter GAU, als finales Stranden in einer Art Hölle, an die man lieber gar nicht erst denkt, vielleicht in der irrationalen Hoffnung, es werde einen nicht treffen. Ähnlich wie Kinder, die die Hand vor die Augen halten und meinen, dann nicht gesehen zu werden. Weiter → (Das Alter – ein Schröckensgespinst?)

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Claudia am 11. April 2007 — 3 Kommentare

Leben mit der finalen Diagnose – und schreiben!

„Wir reden über Wochen….“ – mit dieser ärztlich verkündeten Perspektive einfach weiter leben, geht das? Wie es geht, beschreibt Ulla in den neueren Einträgen ihres Altweibersommer-Blogs. Als ich nach längerer Pause dort mal wieder vorbei surfte, erwischte mich ihre Geschichte „aus heiterem Himmel“. Ich erwartete lockeres Geplauder über dies und das, statt dessen las ich von der Diagnose, der sie sich seit wenigen Monaten stellen muss: Bauchspeicheldrüsenkrebs, inoperabel. Weiter → (Leben mit der finalen Diagnose – und schreiben!)

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Claudia am 25. November 2006 — 23 Kommentare

Die LIEBE und das ÄLTER WERDEN

Ein Stück Autobiografie

Als ich um die dreißig war, dachte ich, mit 50plus sei man quasi scheintot und die geschlechtliche Liebe läge komplett außerhalb des persönlichen Horizonts. Meine Beziehungen waren eher Schlachtfelder als friedlich-lustvolle Inseln im Meer des stressigen Alltags. Wie ein lieber Freund es so treffend bezeichnete: ich spielte das Papi-und-Mami-Spiel, mit jedem Partner aufs Neue.

In diesem Spiel geht es um Macht und Anerkennung, um die Suche nach dem Eigenen im Kontrast zu dem, was der Partner will. Ohne darum zu wissen, wählte ich meine Geliebten „nach dem Bild des Vaters“ – nur eben andersrum: ER sollte ganz anders sein, nicht so ein unberechenbarer Choleriker, der mich stets zu etwas zwingen will, das ich nicht mag, und mir gleichzeitig jede Anerkennung verweigert (um meinen Ehrgeiz anzustacheln, wie er mir in späteren Jahren mal sagte!). Doch seltsam seltsam: Obwohl sie zunächst „ganz anders“ wirkten, verstrickte ich mich mit ihnen in genau die Art Kampf, den ich mit meinem Vater geführt hatte. Stets hatte ich das Gefühl, sie wollten mich beschränken, unterdrücken, meine Freiheit einzäumen, wogegen ich mit aller Macht rebellierte – bis ich eines Tages merkte, dass dieser Kampf keine Sieger kennt. Wer gewinnt, hat ebenfalls verloren, nämlich das, was eine Liebesbeziehung eigentlich sein soll: ein Verhältnis, in dem ich nicht kämpfen muss, sondern angenommen werde, wie ich eben bin. Weiter → (Die LIEBE und das ÄLTER WERDEN)

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Claudia am 23. Mai 2005 — Kommentare deaktiviert für Alt werden und darüber sprechen

Alt werden und darüber sprechen

Entgegen der Grammatik wird man in unserer Gesellschaft erst „älter“ und dann „alt“. Und spätestens seit Erreichen des 50. Jahrs kann ich mich nicht mehr hinstellen und sagen: Was geht mich das an? Ich bin SO, wie ich gerade bin, fühle mich im Wechsel der Tagesform und längerer Stimmungszyklen besser oder schlechter, was zum Teufel soll nur dieser Eiertanz ums Lebensalter? Individuell kann ich zwar so empfinden, doch auf einmal ist das eine Anschauung, die ich wie eine exotische Mindermeinung gegenüber einem überwältigenden Mainstream verteidigen müsste – ohne dass ich so genau erkennen könnte, warum eigentlich.

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Claudia am 24. Februar 2005 — Kommentare deaktiviert für Alt werden und Sterben

Alt werden und Sterben

„Du hast nur deshalb Angst vor dem Ersticken, weil du noch nicht mitten drin bist! Sterben ist immer JETZT!“, sagt M. mein Ex-Lebensgefährte. Unser Gespräch nach dem gemütlichen gemeinsamen Abendessen, das ich immer Mittwochs für ihn koche, kreist um Tod und Sterben. Genauer gesagt darum, wie wir es gerne hätten, wenn’s soweit ist. Er möchte am liebsten draußen in der Natur sein, sitzend an einen Baum gelehnt meditieren, bis die Barbiturate wirken. Weiter → (Alt werden und Sterben)

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Claudia am 24. Juli 2004 — 7 Kommentare

Fünfzig

Gestern also mein Geburtstag, wie immer ohne „besondere Aktivitäten“ – im Gegenteil, ich blieb den ganzen Tag allein, hatte nicht viel zu tun, und konnte es mir so richtig gut gehen lassen. FÜNFZIG – beeindruckt mich das? Höchstens im Sinne eines kleinen Staunens: was die nur alle haben, die sich so vor den runden Geburtstagen fürchten!?

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Claudia am 04. Mai 2004 — Kommentare deaktiviert für Verschwinden

Verschwinden

Wie viele Angler doch mitten in Berlin aktiv sind! An jeder dafür in Frage kommenden Stelle sitzt einer und lauert auf den Fisch. Es ist ein lauer Frühlingsabend, ich wandere rund um die Halbinsel Stralau und genieße die Stille. Nun ja, ganz still ist es nicht, vom anderen Ufer der Rummelsburger Bucht erschallt ein Froschkonzert, in weiter Ferne fahren Autos, auch die S-Bahn ist gelegentlich zu hören. Aber kein Mensch kreuzt meinen Weg, die Angler verschwimmen fast mit dem Hintergrund und langsam kommt die Nacht herauf. Die Luft riecht nach Blüten, es ist sommerlich warm, der Körper entspannt. Langsam ergreift die äußere Ruhe Besitz von mir: Denken an gestern und morgen verstummt, ich sehe, höre, rieche, schau in die Lichter der futuristisch wirkenden Neubauten, die mit manch altem Backsteingemäuer wundervoll kontrastieren, beobachte die kleinen Fische bei der Jagd nach den Schnaken, die dicht über dem Wasser fliegen – warum geh ich hier nur so selten spazieren? Ist doch fast wie Urlaub. Weiter → (Verschwinden)

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