Claudia am 13. August 2022 —

Nie mehr kaufe ich online einen PC!

Wie ich viermal erfolglos einen neuen PC gekauft und zurück geschickt habe – und was mich dann gerettet hat.

Gestern habe ich den vierten (!) PC zurück gesendet, weil er keine Verbindung zum Monitor fand: „No cable connected“. Dass es nicht an mir bzw. irgendwelchen eigenen Fehlern lag, ist sonnenklar, denn ich habe es mit zwei verschiedenen Monitoren und unterschiedlichen Kabeln an diversen Anschlüssen ausprobiert – nichts!

Monitor: No cable connected

Wieviel Zeit ich in Support-Warteschleifen zubrachte, kann ich gar nicht mehr sagen. Zu viel auf jeden Fall. Und die immer gleiche Auskunft: „Nehmen Sie mal die RAMs raus und stecken sie wieder rein!“. Beim ersten PC ging das nicht, weil die RAMS ohne Demontage des Prozessorlüfters gar nicht erreichbar waren. Den nächsten bestellte ich also mit einem größeren Motherboard (=teurer!), doch ließen sich die Arbeitsspeicher-Riegel einfach nicht rausziehen, trotz Lösen der Klammer. Was so fest sitzt, dass ich glaube, eine Zange zu brauchen, soll sich „verschoben haben“ und den Kontakt zum Monitor unterbinden? Sehr fraglich!

Intel-CPUs sollten laut Support in der Verankerung transportempfindlicher sein, also bestellte ich den nächsten mit AMD-CPU. Dasselbe Spiel: bombenfeste RAMS! Und immer musste ich mir anhören, dass dazu „ein bisschen Kraft“ gehört. Tja, ich zog an den Teilen unter Einsatz meines Körpergewichts – mehr geht eigentlich nicht. Bin aber keine PC-Schrauberin und erwarte von einem frisch gekauften PC, dass ich ihn einschalte und er funktioniert!

Nach dem dritten PC wechselte ich die Firma und hoffte das Beste. Aber nichts: „No cable connected“ und „entnehmen Sie die RAMs und stecken Sie sie wieder rein!“ Nachdem das auch hier nicht klappte, war ich mega-frustriert, denn das ganze Projekt Neukauf zog sich nun schon über sechs Wochen hin. Und schlimmer noch: Mein alter PC von 2013 gab nach und nach den Geist auf, so dass ich seit einer guten Woche nicht mehr so damit arbeiten konnte, wie ich eigentlich muss. Es musste jetzt etwas geschehen, auf den fünften PC konnte ich nicht mehr warten.

PC-Reperatur in Berlin Lichtenberg – meine Rettung!

JE Computer LichtenbergMir blieb nichts anderes übrig, als das „uralte“ Gerät reparieren zu lassen, um schnell wieder arbeiten zu können. Ärgerlich, denn der Plan, mir einen Neu-PC zu kaufen, stand ja immer noch. Es würde mich also insgesamt deutlich mehr kosten. Ich überlegte, das reparierte Gerät dann zum Preis der Reparatur zu verkaufen, aber ob die alte Gurke noch jemand will?

Wer jetzt übrigens meint, im „lokalen Handel“ könne man mal eben einen PC kaufen und gleich mitnehmen, irrt. Da gibt es praktisch nur noch Laptops/Notebooks und so kleine Kisten (Mini-PCs). Richtige PCs mit Midi-Tower stellen die sich auch nicht mehr in den Laden.

Ich suchte also nach der Firma, bei der ich mir 2013 den PC hatte zusammen stellen lassen. Damals war ich noch deutlich motivierter, mich ins Teilewesen einzuarbeiten! Die Filiale von damals gab es zwar nicht mehr, aber bei JE Computer Lichtenberg wurde ich fündig. Ein kleiner Laden, in dem richtig engagierte Computer-Fachmenschen arbeiten, die wirklich Ahnung haben! Zur Auskunft des Supports (Ram raus und rein) sagte der PC-Kundige, der mein Gerät fit machte: „Ja ja, das ist so die erste Standard-Methode – aber damit sich so ein RAM entsprechend „verschiebt“, müsste es beim Transport schon aus dem dritten Stock fallen!“

Der Service in dem Laden war einfach super! Nach Analyse des PCs wurde ich angerufen: „Sieht schlecht aus, das Motherboard ist hin, da lösen sich schon Teile!“. Ich konnte wählen zwischen einem aktuellen Board („Bundle“) und einem funktionierenden älteren, das aber auch das dringend nötige Update auf Windows 10 erfordern würde. Aus Kostengründen nahm ich das Letztere und war sogar begeistert, dass sie das Win-10-Update gleich mitmachen würden! Super, ich hatte das ja nur nicht selbst gemacht, weil der PC dauernd Bild-Ausfälle hatte – schlecht, wenn das mitten im Update passiert.

Brauch‘ ich überhaupt noch einen neuen PC?

Kurz vor Abholung bekam ich dann noch einen Anruf: Ob ich mit der 250 GB-SSI noch nie Probleme gehabt hätte? Hatte ich! Der Umstieg auf eine 500er GB-Platte war auch ein Grund für meine Neukaufversuche gewesen. Ich habe keine Ahnung, wie man eine „Platte C“ mit System drauf austauscht, so dass alles funktioniert wie zuvor. Das haben sie nun gleich mitgemacht. Und als ich in den Laden kam, wurde mir mein renovierter PC vorgeführt: Wow! Was für eine Geschwindigkeit! Alles flutschte wie noch nie zuvor! Und sie hatten Windows 10 ohne Microsoft-Konto eingerichtet, genau so, wie ich es gewollt hätte. Nebenbei bekam ich noch eine Defragmentierungs-Software (Testversion) aufgespielt und erfuhr, dass – entgegen dem, was im Netz zu lesen ist – auch das Defragmentieren von SSI-Platten sinnvoll ist und zur Geschwindigkeit beiträgt. Dann noch ein paar Tipps in Sachen Virenschutz, Maleware, sichere Einstellungen von Windows 10 – und nett waren die beiden IT-ler auch, kein bisschen überheblich!

Schlappe 320,- Euro hat das Ganze dann gekostet, die ich mit Freude bezahlt habe. Denn durch die Reparatur und das Aufrüsten sind alle Gründe für einen Neukauf entfallen, für den ich – schon viermal – zwischen 650,- und 850.- bezahlt hatte (auf die 4.Rückerstattung warte ich derzeit noch).

FAZIT:  Ich bleibe bei JE Computer Lichtenberg, wenn ich mal wieder denke, ich bräuchte eine Verbesserung, Verschnellerung, neuere Features am PC. Reprieren und Aufrüsten ist nicht nur viel billiger, sondern ist auch schneller, verlässlicher und nicht zuletzt nachhaltiger als ein Neukauf. Das gilt umso mehr, wenn ältere Komponenten verwendet werden, die noch voll ok aber nicht mehr „das Neueste“ sind. Das gilt hier für das Motherboard, die SSI-Platte ist neu. Ich war positiv überrascht, dass sie nicht irgendein No-Name-Teil eingebaut haben, sondern aktuelle Top-Markenware, sogar diesselbe, die ich mir bei der Konfiguration dieser neuen PCs ausgesucht hatte!

Das war jetzt ziemlich technisch und sicher für die meisten Mitlesenden uninteressant. Für mich ist es allerdings ein Riesenproblem gewesen, über dessen Lösung ich mich riesig freue. Da darf das Digital Diary dann auch mal wieder „Tagebuch“ sein!

Diskussion

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11 Kommentare zu „Nie mehr kaufe ich online einen PC!“.

  1. Hab ich Dir doch gesagt;-)

    Es ist aber oft so, dass die „Kleinen“ vor Ort den Kunden nicht für dumm verkaufen und dafür löhne ich bei Hardware usw. lieber einen 10er mehr. Geschraubt wird bei mir sowieso selber. Sas Bild kommt mir bekannt vor, denn hier sind auch schon so Kisten gelandet, die angeblich platt waren und unbedingt einen Neukauf nach sich gezogen hätten. Manche laufen mit etwas Aufrüsten ebenfalls bis heute.

  2. @Thomas: Und was sagst du zur Defragmentierung von SSI-Platten? Ich hab mich echt gewundert, weil ich verschiedentlich gelesen hatte, das sei überflüssig.

  3. Etwas ähnliches habe ich auch hinter mir.
    320 Euro ist jedenfalls als Schnäppchen zu bezeichnen.
    Glückwunsch!

  4. Freilich ist es weitgehend sinnfrei, SSD-Laufwerke zu defragmentieren. Frei nach Harald Welzer: Selbst denken! :)

  5. Hallo Claudia

    Und was sagst du zur Defragmentierung von SSI-Platten? Ich hab mich echt gewundert, weil ich verschiedentlich gelesen hatte, das sei überflüssig.

    Defragmentieren ist inzwischen quasi unnötig. Man kann das alle Jubeljahre mal durchführen, der Platzgewinn ist dabei marginal. Am Ende nimmt das zusätzliche Programm dafür wahrscheinlich mehr Platz weg als durch Defragmentieren frei wird.

    Das liegt daran, dass moderne Dateisysteme wie NTFS deutlich weniger zum Fragmentieren neigen. SSD „funktionieren“ ohnehin anders, dort werden durch TRIM beim Löschen freigewordene Speicherzellen regelmäßig automatisch sortiert und das passiert über die Routine im OS. W10 hat das drin.

    Hier ein paar Hinweise zu SSD. Allerdings ist die Lebensdauer inzwischen so groß, dass bis zum erforderlichen Umstieg auf eine neue/größere Platte diese normal nicht ausfallen dürfte.

  6. @schneeschmelze:
    “ Selbst denken! :)“ – das Smiley macht deinen Anwurf, mit dem du mich als ein bisschen doof hinstellst, nicht freundlicher! Wie aus dem entsprechenden Absatz leicht zu erkennen ist, war ich durchaus informiert:

    “ Nebenbei bekam ich noch eine Defragmentierungs-Software (Testversion) aufgespielt und erfuhr, dass – entgegen dem, was im Netz zu lesen ist – auch das Defragmentieren von SSI-Platten sinnvoll ist und zur Geschwindigkeit beiträgt“

    Wenn mir aber ein Computer-Fachmensch, der seit 20 Jahren im Geschäft ist, etwas Gegenteiliges erzählt und der PC auch wirklich viel schneller läuft als vorher, ist mir das durchaus ein Neu-Überlegen wert!

    @Thomas: ja, genau das hatte ich so auch auf dem Schirm und habe deshalb nie SSI defragmentiert. Werde da nochmal nachfragen, vielleicht sagen die noch was dazu.

  7. Wie in jedem Bereich des Lebens entwickelt sich natürlich auch die Sparte PC/Computer weiter. U.a. auch im Bereich SSD. Diese werden zwar im Gegensatz zu den früheren HDD’s vom passenden System in der Regel automatisch via Trim-Befehl „bearbeitet“, aber es gibt nun mittlerweile die Möglichkeit es noch besser verwalten zu lassen.
    Und es ist im Ergebnis dann eben doch so das es zu teils spürbaren Geschwindigkeitsvorteilen kommt, gerade bei SSD’s die schon sehr lange in Betrieb sind. Immerhin sind diese nun auch schon seit mehr als 10 Jahren am Markt.
    Sicher ist das nicht bei jedem System so und es ist auch von vielen und mehreren Faktoren abhängig ob es sich lohnt.

    https://www.oo-software.com/de/press_releases/oo-defrag-22-ssds-langer-nutzen-dank-neuartiger-solid-methode-3

    p.s. testet es einfach aus. Die Software kann 30 Tage kostenlos genutzt werden

  8. Liebe Claudia, es tut mir leid, dass du meinen Zwischenruf so negativ aufgefasst hast. Das Augenzwinkern war genau so gemeint, wie es da steht: Als Augenzwinkern. Ich weiß, dass du doch selbst soweit vom Fach bist, deshalb wollte ich dich ermutigen, dich nicht verunsichern zu lassen. Weltbewegend kann der Unterschied, den eine solche Software macht, nicht ausfallen. Ggf. eröffnet sie sogar ein bisher nicht vorhandenes Sicherheitsrisiko. An meinem beruflichen Rechner merke ich keine Performance-Probleme im Betrieb der SSD. Privat nutze ich weiterhin Macs und überlasse alles, was mein System braucht, Apple. Alles gut. Und bitte entschuldige, dass ich offenbar für ein Missverständnis gesorgt hatte. Viele Grüße, schneeschmelze.

  9. Mal schauen, ob Kommentieren bei einem neuen Text geht?!

    Tut mir etwas leid, beim Nutzen von O&O-Tool zu widersprechen. Es gibt da bereits Aussagen dazu, die sich im Wesentlichen mit der Sicht decken, dass bei SSD ein Defragmentieren eher Kopfsache ist, als das es wirklich etwas bringt.

    Heise allgemein dazu

    – ein Test der Computer-Bild

    Winfuture

    Wintotal

    Das der PC bei Dir jetzt fixer ist, dürfte eher den neueren Komponenten und wieder genügend Platzreserve auf der SSD zu verdanken sein.

  10. @schneeschmelze: ok, alles gut! :-) Ist wohl auch die Hitze, dass ich derzeit etwas „kantiger“ rüber komme!

    @Thomas/Siewurdengelesen: Danke, interessant! Woran auch immer es liegt, ich freu mich über die Geschwindigkeit. Das Tool werden ich nicht kaufen, ist ja auch erstmal alles super. Und die SATA-Festplatte kann ich auch mit Windows Bordmitteln defragmentieren, wenn sie es wieder mal braucht!

  11. Hier nochmal die Tipps von Thomas / Siewurdengelesen zur Verschnellerung des PCs, die die Kommentarfunktion nicht angenommen hat:

    „Langsam“ werden PC in erster Linie durch zentnerweise meist unnötiger
    Bloatware, die bereits beim Booten per Autostart aktiv ist und damit den
    Arbeitsspeicher zumüllt und so btw. auch fast immer gleich nach Hause
    telefoniert und damit die Strippe und CPU-Kapazität bindet. Dazu zählen
    dann diverse Software-Updater, Skype, Onedrive usw. Ebenfalls übelste
    Bremsen ohne Nutzen sind Fremd-Antivirenprogramme=AV, die vor allem in
    den kostenlosen Versionen mit viel Bling-Bling nerven und an Featuritis
    leiden wie Browserschutz etcpp. Dabei sind diese oft selbst mehr
    Sicherheitsrisiko als Nutzen – weg damit! Der Windows-eigene Defender
    tut´s für den Alltag genauso gut und hält wenigstens die Klappe bei
    deutlich geringer Systembelastung. Teils mit in diese Kategorie fallen
    Software-VPN Dritter.

    Stattdessen gehört in den Browser ein Script- und Werbeblocker, je nach
    Anspruch ggf. noch so ein Tool wie Decentraleyes, dass Tracker abbiegt.
    Dafür sollte beim Firefox grundsätzlich Drittanbieter-Cookies geblockt
    werden und NoTrack aktiv sein und der Brwoser so eingestellt werden,
    dass Verlaufsdaten beim Beenden gelöscht werden. Statt der Datenkrake
    Google ist Startpage eine der aktuell am empfehlenswertesten
    Suchmaschinen, die „so nebenbei“ dazu neigt, echte Suchergebnisse statt
    gesponserte Einträge nach vorne zu holen. In den Settings kann Anzeigen
    von Werbung sogar ganz abgeschaltet werden.

    Die größte Seuche ist gerne im Verbund mit ausgerechnet den AV der ganze
    Tuning- und Cleanerschrott.

    Alles in allem sind die wichtigsten Ding:

    • nur notwendige Software installieren
    • Installationen nur benutzerdefiniert durchführen und dann nur das auswählen, was wirklich benötigt werd wie der reine Treiber oder bei Nvidia ohne Experience usw.
    • keine Fremd-AV
    • kein Tuning/Cleaning – das kann Windows über seine eigenen Routinen wie die Datenträgerbereinigung selbst
    • Autostart minimieren
    • last but not least ein regelmäßiges Backup mit z.B. Macrium Reflect Free

    Wenn man das beherzigt, hat man in aller Regel lange Freude an einem
    rund laufenden und stabilen PC.“