Claudia am 21. März 2014 —

Google-Lyrics: Katzen sind…

Menschen sind wie Lieder
Tiere sind Freaks

Katzen sind Flüssigkeiten.
Hunde sind die besseren Katzen.
Vögel sind Dinosaurier,
Fliegen sind cool.

Fische sind Freunde,
Bienen sind wichtig,
Schlangen sind giftig,
Würmer sind nicht unter der haut. (2)

Tiger sind vom Aussterben bedroht,
Elefanten sind die einzigen Tiere, die nicht springen können.
Affen sind die besten Anleger,
Giraffen sind Pferde, die sich als Kran verkleiden.

Pferde sind schlechte Menschen,
Kamele sind anders,
Esel sind einfach lustig,
Kühe sind los.

Schweine sind schlau,
Hühner sind krank, (2)
Enten sind auch Menschen,
Schafe sind toll.

Männer sind Schweine,
Frauen sind dumm,
Väter sind Helden,
Mütter sind nervig,
Kinder sind…. (=von der Auto-Vervollständigung ausgenommen. Sic!)

Alte Menschen sind gefährlich.
Kleinkinder sind anstrengend.
Nachbarn sind zum ärgern da,
das Baby ist da.

***

Googles Auto-Vervollständigung bei der Such-Eingabe, am 20.3.14 – ca. 21.30 Uhr.
Die Zahl (2) bedeutet, dass hier die zweite Phrase gewählt wurde, die Google anbot.

Inspiriert von: Google Autocomplete: [Bundesland] ist

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Diskussion

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23 Kommentare zu „Google-Lyrics: Katzen sind…“.

  1. Eine rasante, gefährliche Art der Welterklärung…

  2. @Sonja: gefährlich?

    Danke, dass du was dazu sagst! Gedicht-artiges erscheint mir auch selbst immer schier unkommentierbar, also wundert mich die (dank dir nur fast) Null-Resonanz nicht.

    Für mich unterscheidet sich das Spiel mit der Google-Suche jedoch fundamental vom Bemühen um eine spezifische Form des sprachlichen Ausdrucks (dichten, Lyrik…) Es ist „geronnenes Weltwissen“, gewonnen im Alltagsbereich „nach etwas suchen“ – und von daher ungemein spannend!

    Einige Ergebnisse sollte ich noch verlinken. Dann kommt man mit einem Klick drauf, WARUM so ein gar nicht erwarteter Satz hier erscheint.

    Manches hab ich selber noch nicht „nachgegoogelt“ – z.B. wundert mich, dass alte Menschen offenbar vielen als „gefährlich“ gelten.

    Überhaupt inspiriert mich sowas ungemein… weil es eben eine „BigData-Basis“ im realen Geschehen hat. Hier bilden sich (vielleicht ja nur vermeintlich…) kollektive Gestimmtheiten ab, die gerade nicht nur aus der Laune, Meinung, Verzweiflung, Hoffnung, aus Gefühlen und der Schaffensfreude eines einzelnen Individuums herrühren.

    Und ja, gelegentlich ist das zum fürchten!

  3. Gefährlich in dem Sinne, dass die Suchmaschine solche blödsinnigen Klischees bestätigt: Männer sind Schweine, Frauen sind dumm, ua.
    Alte Menschen gelten vielleicht deshalb als gefährlich, weil sie viel mehr Klartext sprechen – ohne Angst vor Nachteilen beruflicher Natur, die meisten haben „nichts mehr zu verlieren“.-

  4. Die ‚Fakten‘, welche eine website mir auf meinem display präsentiert, sind kein ‚geronnenes Weltwissen‘, sondern data input, den diese website, ihren eigenen Zwecken folgend, auf eine mir undurchschaubare Weise erzeugt und an mich sendet, sobald ich für sie erreichbar werde.

    Habe ich mir bereits einigermaßen glaubhaft erscheinende Vermutungen darüber, wie diese ‚Fakten‘ sich zu jenen verhalten, die ich, meinen eigenen Zwecken folgend, mir selbst auf eine halbwegs durchschaubare Weise erzeugt habe, kann ich diesen input – als ‚big data‘ oder ‚big bullshit‘ oder auch als ‚big einseife‘ – im Lichte meiner eigenen Wirklichkeits-Konstruktion interpretieren und einordnen.

    Gefährlich daran sind nicht die ‚Fakten‘, die werden ohnehin von jedem sofort vehement bestritten, dem sie nicht hinreichend in seinen Kram passen. Gefährlich ist, daß jeder input, sobald er nur ‚maschinell‘ generiert zu sein scheint, einen riesigen Vorschuß an zugeschriebener Objektivität und ‚Richtigkeit‘ erhält, den die Aussagen eines lebendigen Menschen selten für sich verbuchen können.

    Und das ist nicht nur gefährlich, das ist in der Tag zum sich fürchten!

  5. @Sonja: Hab es jetzt mal verlinkt. Alte gelten offenbar als „gefährlich“, weil sie „keine Angst vor der Zukunft haben“ – und weil Bernhard Shaw das mal so gesagt hat und nun damit in zig Zitatensammlungen vertreten ist.

    @Susanne: deinem ersten Absatz kann ich nicht ganz folgen. Es ist doch lange bekannt, dass es sich bei „Auto-Vervollständigen“ um „meist gesuchte/genutzte Phrasen“ handelt. Und die haben ja echte Menschen eingegeben – wäre der Output NUR „von der Webseite“ generiert, wäre das weit uninteressanter als wenn so etwas auch nur ein einziger Mensch sagt!

    Doch halt: Ich hab jetzt mal nachgeschaut, Google gibt ja bereitwillig Auskunft über die Autovervollständigung.
    Neben den Suchanfragen fließen also auch Webseiten-Formulierungen ein. Und es heißt dazu:

    „Obwohl jede Vervollständigung in der Drop-down-Liste zuvor von einem Google-Nutzer eingegeben wurde oder im Web erscheint, kann die Kombination aus Ihrem ursprünglichem Text und der Vervollständigung einmalig sein.“

    Hm, was das wohl meint? Insofern muss ich dir doch wieder recht geben: nix Genaues weiß man nicht… die menschliche Beteiligung ist jedoch zweifelsfrei gegeben.

    „riesiger Vorschuß an zugeschriebener Objektivität und ‘Richtigkeit'“

    für mich zeigt sich da oft viel eher die riesige Beschränktheit und Aggressivität der Mitmenschen… auch eine Gefahr, denn das verstärkt misanthropische Tendenzen!

    Andrerseits sagen mir manche Ergebnisse, dass Kampagnen zumindest kommunikative Erfolge hatten – wie etwa bei Tiger, Huhn und (vermutlich neuer) Bienen.

  6. Ich zitiere google:

    Automatisch vervollständigte Suchanfragen werden algorithmisch anhand einer Reihe von Faktoren wie zum Beispiel der Beliebtheit der Suchbegriffe berechnet. Analog zu bestimmten Bereichen im Web können die angezeigten Suchbegriffe merkwürdige oder ungewöhnliche Wörter oder Wortgruppen enthalten.

    Wir versuchen, die Inhalte im Web in ihrer Vielfalt wiederzugeben, auch wenn diese teilweise von fragwürdiger Qualität sind. Dabei gelten jedoch einige Richtlinien hinsichtlich der Entfernung von Inhalten wie Pornografie, Gewalt, Hassreden und Begriffen, die häufig für die Suche nach Inhalten verwendet werden, die gegen Urheberrechte verstoßen.“ (Die Hervorhebungen stammen alle von mir)

    Das zur Transparenz des google’schen ‚Algolkreationismus‘ – eine neulich irgendwo aufgechnappte Wortschöpfung, die wohl so viel heißen soll wie ‚algorithmisch gesteuerte Kreation‘ im Gegensatz zu einer Wirlichkeitsschöpfung etwa durch Mechanismen wie dem ’survival of the fittest‘ ;-)

  7. ich gestehe, daß ich nie auf die autocomplete funktion gucke, eigentlich eher ecosia (angeblich sind schon 65 bäume mit meiner hilfe gepflanzt worden) oder startpage nutze und dafür im firefox dieses minifenster rechts einsetze – kein platz für viel text beim autocomplete.

    aber: katzen …

    manchmal denke ich, menschen sind nur auf der welt, um katzen zu streicheln. es gibt keinen moment, in dem ich selbstversunkener bin als die, wenn miiich auf meinem schoß liegt, das gesicht in meine rechte gedrückt, und sich hingibt.

    solche moment entschädigen mich jedenfalls für alles, was schief läuft in der welt ;-)

    ach ja, es hat sich mittlerweile herausgestellt, daß pepys kein kater sondern eine (mitlerweile ziemlich fette) katze ist.

  8. @Claudia

    Statt (noch) eines Kommentars habe ich Deinen Text zum Anlaß genommen, die Welt und insbesondere das web (wieder einmal) in Bausch und Bogen zu verdammen. Wer mag und nichts Sinnvolleres zu tun hat, kann das hier nachlesen.

    Mein Dank geht an Dich, für die Inspiration. Den Unsinn meiner Gedanken habe ich natürlich ganz allein zu verantworten…

  9. Und hier der Artikel, den Susanne meint:

    Lebt die Katze noch oder frißt sie Dich schon?

    * lesen kann ich ihn erst später… freut mich aber schon mal, dich inspiriert zu haben!

    *

  10. Diese Autovervollständigungsfunktion (wasn Wort auch wieder) sind mir vor Jahren schon dermassen auf den Zeiger gegangen. Diese Vorauswahl (durch Algorithmen) bedeutet doch, dass meine Auswahl erschwert wird.
    Ich verwende deshalb noch heute eine Guurgel-Adresse, die mir diesen Unsinn nicht antut. Tante Guurgel mag diese Adresse nicht, weil sie angeblich, ich bin da kein Fachmann, weniger Möglichkeiten zulässt, das Suchverhalten der Nutzer zu kontrollieren, beeinflussen und letztlich für die eigenen Zwecke auszunutzen. https://www.google.de/webhp?complete=0
    Schöne Grüsse vom Schwarzen Berg

  11. @Susanne: wow, da hast du wahrlich wieder schwer vom Leder gezogen! :-) Zwar gehst du in deiner Analyse über die AutoComplete-Funktion weit hinaus, doch sagst du ja auch bezüglich dieser, dass die hinter dem Algorithmus stehenden Vorgaben menschengemacht seien (ja sicher) und insofern auch von der sozialen Realität ihrer Verfasser vorkonfiguriert.

    „Und das sind Menschen aus sich sehr ähnlichen sozialen Umgebungen, wohl aus den akademischen Mittelschichten von Ländern der westlichen Hemisphäre zumeist. Über kurz oder lang wird nun der Einsatz dieser Werkzeuge – durch Herausfiltern des Störenden und Bevorzugen des Wohlgefälligen – zu einer Vereinheitlichung von Geschmack und Sprache führen, wie ebenso der sozialen Strategien bei Konfliktidentifikation, -bewältigung und -vermeidung, des sozialen Verhaltens untereinander und sogar der individuellen Wahrnehmung im Alltag – was sehr im Gegensatz zu der meiner Ansicht nach nur auf der Oberfläche vorhandenen Buntheit des world wide web steht. !“

    Ob das tatsächlich auch für die Auto-Complete-Funktion gilt, müsste man im Detail beforschen – was gewiss unsere Möglichkeiten übersteigt! Wenn ich etwas suche, kann mir Google ja sonstwas vorschlagen, ich suche noch immer genau das, was ich eben grade wissen will…

    @Herr Ärmel: von daher verstehe ich den Moment der „Erschwerung“ nicht, den du durch die Vervollständigung erlebst. Die angegebene Suchseite scheint sich nur durch Abwesenheit der Vervollständigung zu unterscheiden – inwiefern „mag Google diese Seite nicht“?

    Nun hab ich mal getestet, welche Wirkung des Algos diesen Artikel hier trifft – und dazu hab ich die Suchphrasen neu eingegeben und geschaut, auf welcher Seite der Ergebnisse sich der Artikel findet:

    Menschen sind… -> S.10 (6)
    Tiere sind… -> S.2 (1)
    Katzen..> S.2 (1)
    Hunde … > S.4 (1)
    Vögel… -> S.16 (2)
    Fliegen…-> nicht auffindbar bzw. nicht bis S. 20; (2)
    Giraffen… -> S.3 (1)

    für alle war ich zu faul. Die Angaben in Klammern sind die Ergebnisse für die Phrase in Anführungszeichen (=bewegt Google, allein nach der genauen Phrase zu suchen).

    Was sagt mir das jetzt? Dass es sich vermutlich stellenweise „lohnt“, beim Gefunden-werden-wollen auf bekannte Phrasen zu setzen. Das haben die SEOs und Headlineschreiber lange schon gemerkt, wodurch man wieder rückschließen kann, dass dadurch gewiss eine sprachliche Vereinfachung/Verflachung stattfindet. Seltener gebrauchte Synonyme werden noch seltener…

  12. @Claudia: Die Erschwerung fängt für mich schon mit der Ablenkung durch ein unerwünschtes Popupfenster an. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass ich offensichtlich schneller zum gewünschten Ergebnis komme, als jemand, der neben mir sitzt und über die aktuelle Guurgeladresse sucht.
    Guurgel mag diese Seite deshalb nicht, weil ich meine Fragebegriffe und die anschliessenden Suchergebnisse nicht deren Hauptinteresse treffen, nämlich Suchergebnisse zu liefern, die ihren wirtschaftlichen (und politischen?) Absichten entsprechen.
    Ich suchte eben mit meiner Adresse nach deinem Namen, und erhielt als erstes Ergebnis „Claudia Klinger works and words“, als zweites „Digital Diary“. In der neuen Version wurden mir als erstes „Claudia Klinger“ und als zweites „Claudia Klinger unverbissen vegetarisch“ vorausgewählt. Klicke ich dann auf den ersten Vorschlag, geht die Seite auf, die mit meiner Version gleich aufging. Schöne neue schnelle Welt. Warum einen Klick mehr? Wem nutzt er und zu welchem Zweck wurde diese „Umleitung“ eingerichtet? Darüber liesse sich nun trefflich spekulieren.
    Zugegeben, ich bin das kleinste Sandkorn in diesem Getriebe, aber immerhin ein Sandkorn. Ich bin jedoch nicht der einzige, der mit dieser alten Netztechnologie Fragen stellt. Nach Guurgels Neuerungen stellten viele Leute im Netz die Frage, wie man dieses neue Klappfenster abschalten könne. Dies konnte man früher in den Suchoptionen, in einer neueren Version der Suchmaschine wurde dies unterbunden.
    Schöne Grüsse vom Schwarzen Berg

  13. @Herr Ärmel,

    das ist ja seltsam! Vermutlich meintest du mit „deiner Adresse“ den oben angegebenen Link zu Google OHNE Autocomplete. Ich habe den Test auch gemacht und deine Suchseite mit der „normalen“ (https://www.google.de/) verglichen:

    bekomme beide male komplett identische erste Ergebnisseiten: oben Works ans Words (Himmel, das muss ich echt endlich mal umbenennen…) unten Modersohn-Magazin.

    Was meinst du wohl mit „in der neuen Version“?

  14. Mit „meiner Adresse“ meinte ich die alte Version von Tante Guurgel, die ich oben postete. Die neueren Versionen haben das nicht mehr verhinderbare Vorschlägefenster.
    Ich habe mein Anliegen offensichtlich unklar formuliert. Ich will 1. kein unnötiges Fenster, das mich ablenkt und 2. keine wie auch immer geartete Vorauswahl, die mich beeinflusst.
    In der neuen Version werden „Vorschläge“ gemacht, die auf Sensation abzielen. Wenn (d)eine Webseite auf auf einen solchen Link hin zehnmal angeklickt wird, steigt er nach oben und das eigentlich Anliegen, um dass es jemanden (dir?) geht verschwindet immer weiter auf die unteren Ränge.
    Im verbalen Dialog hätten wir das Problem des Missverstehens wahrscheinlcih in wenigen Minuten geklärt. Ich hoffe, dich nicht allzusehr mit meinem Kommentar verwirrt zu haben, das wäre entgegen meiner Absicht. Vielleicht gibt es vieler Nutzer der Suchmaschine, die sich an dem Vorschlagsfenster erfreuen und es sogar nützlich finden.
    Schöne Grüsse vom Schwarzen Berg

  15. nachdem ich susanne’s text jetzt gelesen habe, muss ich zwei anmerkungen machen, die eine als programmierer und die andere als user.

    für mich sind algorithmen das selbstverständlichste von der welt. man beobachtet etwas, versucht zu verstehen, wie es funktioniert und dann versucht man, das, was man verstanden hat, abzubilden. bei google sind das – wie für alle anderen suchseiten – die ergebnisse dessen, was die linguistik bereithält. wie reden menschen, was ist – wenn man sie nicht versteht, und maschinen verstehen nun mal keine menschen – das, was sie gesagt oder „gemeint“ gemeint?

    im falle google kommt zu dem gerade gesagten ein aspekt hinzu – und zwar der einzige – mit dem ich mich schwer tue: die auswertung dessen, was ich bis jetzt gefragt habe.

    das erzeugt die von pariser bemerkte „bubble“ (die btw. die hier so hoch verehrte antje schrupp „toll“ findet), sprich: der benutzer bewegt sich in einer von ihm selbst erzeugten wirklichkeitsblase, in die nur noch das affirmative eindringt.

    womit ich als user weitermache: seid mir nicht böse, wenn ich sage: „selbst schuld“.

    erstens: google ungefiltert benutzen erzeugt eben diese blase. bitte einfach „startpage“ benutzen und dieses problem löst sich von selbst in luft auf, weil startpage zwar auch die „maschine“ von google nutzt, die anfrage aber anonymisiert, der cookie wird nach der anfrage verworfen und beim nächsten mal fragt eben „ein anderer“ und die blase kann nicht entstehen.

    zweitens: faulheit, faulheit, faulheit.

    man kann nicht darüber schimpfen, daß etwas zur bequemlichkeit verführt, wenn man sich dieser bequemlichkeit der blase hingibt, nur die seite eins der ergebnisse nutzt und sich nicht die mühe macht, sich bis seite 10 durchzukämpfen.

    man kann auch nicht darüber schimpfen, daß das böse google was tut, wenn man doch 20 andere suchmaschinen nutzen kann. ich habe zwei vorgeschlagen, vielleicht sollte ich noch mit „metager“ ein bißchen das „nationale“ bedienen.

    das macht dann halt mehr arbeit, ist nicht so „komfortabel“.

    daß google geld verdienen will, geschenkt. das wollen (naja, metager wahrscheinlich nicht) alle und das ist doch okay. niemand zwingt einen, bei mcDoof zu essen nur weil’s da schnell geht und man immer die selbe „qualität“ bekommt. wenn ich dauernd fastfood esse, kann ich mich hinterher nicht beschweren, wenn ich ne herazattacke bekomme oder zu fett werde: ich bin es selbst schuld.

    das „problem“ google ist schnell gelöst – einfach nicht direkt benutzen (startpage, ecosia). nie aus chrome heraus, immer firefox mit einegschalteten plugins wie noscript, ghostery, addblock edge etc … und schon lösen sich einige beanstandete probleme schlicht in luft auf und man muss sich nicht mehr beklagen über die dinge … die man aus purer bequemlichkeit gar nicht erleben würde (aufpoppende reklame, reklame an der seite, filterbubble etc etc).

    ich habe da oben über ecosia gefrozzelt … aber hey, die stecken auch geld in nützliche projekte wie bäume pflanzen.

    also noch mal: bei firefox gibt es rechts oben ein kleines suchfenster, das einem eine breite anzahl von suchmaschinen abietet und dessen vorschläge maximal 20 zeichen breit sind, kein platz für lyrik.

    wer dieses instrument nicht nutzt, statt dessen google zur startseite macht und sich dann darüber ärgert, ärgert sich definitiv über die falschen.

    er/sie sollte sich lieber über sich selbst ärgern.

    und, liebe susanne: ich selbst bin ein monster, was satz-konstruktionen angeht, aber ich ziehe den hut – du kannst viel monströser sein als ich ;-)

  16. … args

    [..] was sie gesagt oder “gemeint” gemeint?

    oder gesucht haben, „gemeint“.

  17. @ hardy: Klasse geschrieben – Chapeau!

  18. danke

    ich habe auch gerade meinen senf über das ende der piraten abgeben müssen, nicht minder bitter und scharf.

  19. @hardy

    Als ‚user‘ geantwortet: sicherlich gibt es vielfältige Wege, dem einen Kraken zu entkommen, ohne sofort einem anderen in die Fangarme zu geraten. Doch nicht alle ‚user‘ haben offenbar das Wissen, wie das geht, oder die Lust, es zu probieren, oder die Zeit, es herauszufinden – denn sonst wäre google heute kaum das, was es geworden ist: schon nicht mehr bloß virtual reality, sondern fast bereits paramount. Den schnellen Jungs in ihren tollen Wagen, die dir versprechen, jeder Unbill davon rasen zu können, weil sie noch einen schlauen Trick im Ärmel stecken haben, mißtraue ich, seit ich herausgefunden habe, daß sie irgendwann doch anhalten müssen, um zu tanken – und daß dann oft meine Kreditkarte gefragt ist.

    So auch hier: das Problem ist ja nicht, daß der demiurg ausgerechnet google heißt. Von mir aus kann er Hinz oder Kunz oder bei Hempel’s unter dem Sofa heißen. Sondern es sind die Pfade, auf denen hier reality entsteht, ohne daß ihnen das Woher und Wohin anzusehen wäre, so daß viele sich einbilden können, sie wandelten auf den einzigen Pfaden in den einzigen, den wahren Himmel – ohne zu ahnen, daß nicht alle Wege nach Rom führen müssen und es inzwischen sogar mehr als ein Rom gibt, das Tribut von ihnen verlangen kann.

    Dein Vorschlag, das tracking zu umgehen, mit dem meine persönlichen Eingaben zur Grundlage der Angebote, die ich später bekomme, gemacht werden können, ist gut gemeint, trifft aber den Kern der Sache nicht. Und der ist, daß meine aktuellen Eingaben mit den möglichen Modellierungen meiner Person, die anhand der Auswertung und Zusammenführung einer Unzahl anderer Eingaben andere user verglichen werden, um zu einer Prognose über das, was ich wohl gerade will und demnächst wollen könnte, zu gelangen.

    Datenkraken wie google, facebook und andere interessieren sich ja gar nicht für meine Individualität, sondern nur für meine Übereinstimmung mit einem vorhersagbaren Typus, an den sie dann ihre Reaktionen und Angebote hängen. Und da sie damit für mich das Netz leichter zu handhaben machen können, verleiten sie mich womöglich, ihnen darin entgegen zu kommen – selbst wenn ich mit der vollen Kraft meines ungeheuer kritischen Geistes dagegen angehe. Denn auch ich bin oft faul, müde und froh, wenn mal etwas wie von selbst geht.

    So, ich hoffe, meine Sätze waren nicht zu monströs…

  20. @Herr Ärmel: meine Rückfrage kam nicht, weil ich dein Anliegen nicht verstanden hätte, sondern weil mich – so als selber Bloggende – durchaus interessiert, wie Nachfragen nach meinem Namen oder Blognamen beantwortet werden (=kurzer Anfall von Egozentrik!) So hätte ich gern verstanden, wo/wie du das „andere Ergebnis“ (mit Unverbissen weit oben) bekommen hast. Na, aber soooo wichtig ist das nun auch nicht! :-))

    Ansonsten: keine Bange vor Verwirrungen – man kann ja nachfragen. Wir tauschen uns doch nur interessiert darüber aus, wie wir jeweils die Welt, bzw. einen Ausschnitt davon erleben. Spannend!

    Mich stört es wie gesagt nicht so, dieses kleine Vorschlagsfenster… mich fasziniert eher die Frage, wie die Vorschläge jeweils zustande kommen und was das über die Welt aus Menschen&Maschinen/Algorithmen ausssagt.

    Dass die Vorschläge „auf Sensation abzielen“ glaube ich eher nicht – dazu hab ich schon zu viele „langweilige“ Testergebnisse bekommen. Oft kann man ja auch nachvollziehen, WARUM eine Phrase kommt – eben wg. vieler Webseiten, auf denen genau DAS steht.

    @Hardy @alle – zum Thema „gefiltert/ungefiltert“:

    Mein Interesse ist allermeist, genau jenes Suchergebnis zu bekommen, dass die größte Allgemeinheit auch gezeigt bekommt – nicht das, was irgendwer anhand meiner Suchvergangenheit und sonstiger Signale zusammen filtert.

    Entsprechend hab ich mich auch immer verhalten: Ich nutze die Suche (und auch Google News) ohne bei Google einzuloggen. Alle Cookies werden beim Schließen des Browsers gelöscht (inkl. LSO-Cookies) – manchmal lösche ich diese auch zwischenzeitlich händisch, wenn ich „ab jetzt ohne Googles Beobachtung“ weiter will.

    Wobei ich Google sogar abnehme, dass sie meine Wege nicht aufzeichnen, sofern ich nicht das „Webprotokoll“ aktiviere. Aber ich logge ja gar nicht erst ein…

    WIE ALSO sollte Google es schaffen, mir dennoch etwas „personalisiertes“ vorzusetzen? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege!

    Andere Suchmaschinen nutze ich nur selten, weil ich wie gesagt gerne DAS sehe, was (fast) alle sehen – und nicht etwas anders Sortiertes, meist ohne die gewohnten Suchfeatures, die Google bietet. (Diese Präferenz hängt sicher mit meiner Arbeit als Webwerkerin und Bloggerin zusammen, die zum Teil darin besteht, Artikeln zu „mehr Sichtbarkeit bei Google“ zu verhelfen. Aber auch davon abgesehen interessiert mich das nicht-Personalisierte…).

    „also noch mal: bei firefox gibt es rechts oben ein kleines suchfenster, das einem eine breite anzahl von suchmaschinen abietet und dessen vorschläge maximal 20 zeichen breit sind, kein platz für lyrik“

    Bei meinem Firefox ist da Google voreingestellt und natürlich kommen auch die Vorschläge! :-)) Wie man liest, ist das die Haupt-Geldquelle von Modzilla, die Google für die Voreinstellung ordentlich zahlen lassen. DuckDuckGo, Ixquick und Startpage.com hab ich da auch mal rein, aber nach wenigen Tests bin ich zurück gewechselt.

    Ab nächste Woche gibts bei mir einen zweiten Arbeitsplatz, den ich gerade einrichte – mit anderem Betriebssystem, anderem Browser… damit werd ich dann mal testen, ob sich die Suchergebnisse unterscheiden!

    Und jetzt such ich mal Hardys Statement zu den Piraten
    .

  21. susanne,

    du nimmst mir das hoffentlich nicht krumm mit dem „monster“, zumal ich mich ja zunächst einmal selbst als eines geoutet habe. ich bekomme oft zu hören, ich sei unleserlich, dabei denke ich – wie du wahrscheinlich auch -, daß mir eine(r), den es interessiert und der/die sich durchkämpft, definitiv lieber ist als alle, die was herumzumosern haben.

    ich denke, es ist _unsere_ art, sich gegen den vorbeihastenden (mein topos ist die „gedankenautobahn“) zu wehren und den „mitfließenden“ auf ein „schwätzchen“ einzuladen. das nur, damit wir uns hier nicht mißverstehen ;-)

    [..] Kern der Sache ..
    [..] Und der ist, daß meine aktuellen Eingaben
    [..] mit den möglichen Modellierungen meiner Person,

    also … noch mal: DU existierst nicht, wenn du startpage nutzt. du existierst für den bruchteil der zeit, in der du fragst, beim nächsten mal bist du eine andere anonyme person, die fragt.

    es gibt zwei (grundsätzliche) strategieen, die DICH „machen“: deine IP (du bist ja so nett, mich auf meine aufmerksam zu machen, wenn ich dich besuche) oder ein cookie auf deiner platte. dieses cookie wird, wenn du einen cookiefresserplugin benutzt, das alle zurücksetzt, wenn du den browser verläßt, nicht mehr.

    bleibt deine IP, die ja nicht konstant ist.

    natürlich gibt es mehr strategieen. dein browser ist individuell, es gibt seiten, wo du nachgucken kannst, wie stark. ich verweise mal allgemein auf diese, die einen kleinen überblick bereithält.

    mal allgemein gesprochen: wir sind seit einem jahr _alle_ schockiert, was alles geht & gemacht wird. seit einem jahr lernen wir, uns zu wehren und „denen“ das geschäft so schwer wie möglich zu machen.

    wer das nicht tut, dem ist – sorry – nicht zu helfen. begreif‘ es als einen prozess des „erwachsen“ werdens. daß „die da draussen“ böse sind, ist, wenn wir das nicht tun, eine ziemlich kind(l)ische position. nein, nicht die sind böse, „die“ machen, um es mal mit ben zu sagen, was eben geht.

    ich habe jetzt „wir“ gesagt. stimmt nicht: als ich vor 20 jahren anfing, hatte ich von der ersten sekunde an das gefühl, mir guckt jetzt jemand über die schultern und ich bin dieses gefühl nie losgeworden. du wirst mich zb. bei f#ckbook etc vergeblich suchen. wenn du mich googelst, findest du (nach 20 jahren schon ziemlich „cool“) maximal 10 einträge, einer eine kritik zu einem buch von umberto eco bei spiegel (damals, 1995, noch bei compuserve). und, naja, mich als autor von texten einer band namens lusthansa bei discogs, läßt sich halt nicht vermeiden, ist auch okay so.

    das war’s dann aber auch. du wirst dir kein „bild machen“ können. ich will nicht wissen, was andere in 5 minuten zusammen kriegen an datenmüll, weil sie irgendwas bequem fanden und sich partout überall anmelden mussten. auch damit habe ich gehaushaltet. ganz ohne snowden, lange, bevor es google gab. als das kam, habe ich aufgehört als hardy r. zu schreiben, ich war „hinterwald“.

    in vier jahren wird man alles von mir finden, weil die sprachanalyse soweit ist, mich über meinen „sound“ zu erkennen und meine elende angewohnheit, das verb an den schluss zu setzen (der franzose in mir, sorry) ;-)

    [..] die anhand der Auswertung und Zusammenführung
    [..] einer Unzahl anderer Eingaben andere user
    [..] verglichen werden, um zu einer Prognose über
    [..] das, was ich wohl gerade will und demnächst
    [..] wollen könnte, zu gelangen.

    siehst du, hier stehen wir vor einem dilemma: es wird (ben hatte diesen wunderbar schlichten und erschütternden gedanken) eben gemacht, was geht.

    wir können uns nur noch in einen bunker verziehen, das internet abschalten und uns einen aluhut aufsetzen. so wie das fernsehen in unsere welt kam und dann die welt regierte, so ist es eben jetzt der computer, das internet, das soziale netzwerk.

    du hast sehr klug bemerkt, daß alles darauf hinausläuft, daß wir prognostizierbar werden. unausweichlich. vorhersehbar. berechenbar.

    ich muss dich schockieren: wir überschätzen uns eh. wir denken, wir hätten so was wie einen freien willen. pustekuchen.

    darf ich dich zunächst auf einen beitrag von michael schmidt salomon (den ich, wie es der zufall will, persönlich kenne und schätzte, als alle um ihn hrum ihn noch fpr diesen seltsamen kerl mit einer vorliebe für zappa & gentle giant hielten) aufmerksam machen? „können wir wollen, was wir wollen. unzeitgemäßes über die willensfreiheit“. der ist von 1995, lange bevor die hirnforschung zu ähnlichen ergebnissen kam. er ist philosoph, da kommt man ggfl. von alleine drauf, ist ja auch „logisch“, man kann nur „verstehen“, was man zu verstehen hat und nur „wollen“, was man zu wollen gelernt hat.

    wir unterliegen da einer religiös gespeisten selbstüberschätzung …

    und, um die kurve zu kriegen: wir sind in wirklichkeit manipulierbare hamster in einem rad. die frage ist nicht, ob das „wahr“ ist, ob das „richtig“ ist … sondern ob wir uns zunächst einmal der einsicht stellen und lernen mit ihr umzugehen, immer noch „individuum“ bleiben _dürfen_ und wie wir, das ist für mich der zentrale punkt, wieder zu diesem _respekt_ vor uns als individuum zurückfinden.

    darin sehe ich jedenfalls den kampf, der auf uns zukommt, nicht darin, gender-, vegan- und faschostudien zu betreiben und uns auf etwas zu kaprizieren, was uns auseinander dividiert.

    „die“ (polzei, geheimdienste, konzerne) werden uns _unausweichlich_ „berechnen“, weil wir nun mal „berechenbar“ sind.

    ist das _deren_ schuld???

    oder ist es eher unsere eigene, weil wir angepasst an unsere umwelt in deren kontexten „funktionieren“ _wollen_. menschen sollen uns für „nett“ halten, deshalb spielen wir die spiele nach regeln anderer.

    „die“ tun nur, was eben geht.

    nicht deren schuld.

    unsere.

    und, ahem, lass dich nicht von mir „frozzeln“.

    ich bin so, teil meiner unangepasstheit. solltest du mal einen blick auf „die brücke“ (sonntags abends im zdf, noch drei folgen) werfen, stell dir den hardy als männliches pendant von saga (der blondin heldin) vor: nach fast 30 jahren am computer ein bißchen arg „autistisch“ und unempfindlich für die empfindlichkeiten anderer.

    jemand, der sich auf der seite einer vegetarierin herumtreibt und zuhause das lied „Des vom Schweinebrodn“ von wolfgang buck empfiehlt ;-)

  22. @herr ärmel

    also, mmaw (mein mir angetrautes weib) hat _hinter meinem rücken_ und ohne mein zutun (sic!) ein (elektronisches) exemplar von claudias kochbuch erworben … und lobt es in höchsten tönen als … unverbissen ;-)

    ich habe natürlich claudia gegenüber stante pede „gefrozzelt“, daß _ich_ hier die „frau im haus“ bin und 90% der zeit koche … wo kämen wir denn da hin, so als mann, wenn jetzt die weiberherrschaft über uns hereinbricht und wir keine schweinshaxen mehr bruzzeln dürften ;-)

    ansonsten: ich benutze einerseits firefox (95%) und chrome (5%), letzteres, weil ich „eine faule sau“ bin und wenn ich blogge, mich nicht extra einloggen will und blogger sich eben unproblematischer bedienen läßt unter chrome, das ich ansonsten verabscheue.

    ich suche grundsätzlich nur mit firefox. wenn ich nach wissenschaftlichem material suche: metager. ixquick gibt’s ja schon ein paar jahre, habe ich früher aus purem trotz benutzt, heute eben startpage.

  23. @ Claudia: Alles klar. ;-)
    @ hardy: Vielen Dank für deinen neuerlichen Kommentar. Ich benutze auch FF (+ NoScript), lösche jeden Tag nach Beendigung sowohl die Cookies als auch die Chronik mit Clean Up! und einmal monatlich mit CCCleaner Festplatten und Registry. Angemeldet bin ich bei wenigen Portalen und registrieren für „das Neueste, Beste, Schönste & Billigste“ tue ich mich nicht.
    Nachteil sind einige Minütchen Zeitaufwand abends, der Vorteil hingegen, dass meine Maschine auch nach einigen Jahren noch so schnell läuft wie am Anfang und bisher (tocktocktock auf Holz) bin ich von bösen Überraschungen verschont geblieben.
    Schöne Grüsse vom Schwarzen Berg