Suche nach Leistungsschutzrecht

Claudia am 31. August 2012 — 14 Kommentare

Vom Leben unter’m Himmel, der uns gleich auf den Kopf fällt

Vielleicht lese ich einfach zuviel? Derzeit kann ich gar nicht anders als mir morgens die Nachrichten über die laufenden Katastrophen zu Gemüte zu führen. Steigende Schulden, sinkendes Wachstum, kriselnder Euro, Kaputtsparen der Länder und Gemeinden, radikale Republikaner auf dem Weg an die US-Macht, Kampf ums Internet und letzte Rohstoffe, Kriegstreiberei in Nahost, massenhafte Verarmung, insbesondere im Alter, wogegen Reiche immer reicher werden. Und während alledem schmilzt das Polareis in der Arktis wie noch niemals zuvor, was unser gewohntes Leben in „gemäßigten Breiten“ auf Dauer mehr bedroht als alles andere.

Und wie geht’s mir? Danke gut! So gut, dass ich mich gestern spontan drei Arbeitsstunden lang am Shitstorm gegen das kommende Leistungsschutzrecht beteiligen konnte. So gut, dass ich ausgiebig nach einem nicht gleich auseinanderfallenden Rasenmäher suchen und mir das neue Google-Tablet Nexus 7 bestellen kann.

Wohlgenährt sitze ich gemütlich vor dem Monitor, erledige meine Webworker-Arbeiten für durchweg freundliche Kunden, besuche mehrmals pro Woche meine Gartenparzelle und blogge nach Lust und Laune über dies und das.

Angesichts dieser Diskrepanz zwischen gefühltem Alltagsbefinden und katastrophaler Weltlage ist mir seltsam mulmig zumute. Der Himmel droht uns auf den Kopf zu fallen, fällt jeden Tag ein wenig mehr – aber noch geht alles so weiter als wär‘ nichts.

Wie geht es Euch damit?

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Claudia am 26. Juni 2012 — 25 Kommentare

Offliner – sie sind unter uns und gar nicht wenige!

Gestern suchte ich nach einer neuen Garten-Bekanntschaft, die mir ihren Namen plus Handynummer gegeben hatte. Da ich sie erreichen wollte und das Handy nur „piep, piep, piep“ von sich gab, probierte ich es über Google. Zu meiner Verwunderung fand ich nichts, definitiv keine Person im deutschsprachigen Netz trägt diesen Namen.

Mein erster Gedanke war: ob sie mir vielleicht einen falschen Namen angegeben hat? Ich kenne sie ja nicht näher und wer weiß, was für Gründe sie haben mochte. Normalerweise finde ich ALLE, die ich kennen lerne, im Netz: auf Facebook, Blogs oder Hobby-Seiten, als Teilnehmer irgendwelcher Vereins- und Sportgruppen, manchmal auch nur auf der Homepage ihres Arbeitsgebers. Weiter → (Offliner – sie sind unter uns und gar nicht wenige!)

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Claudia am 16. Juni 2012 — 5 Kommentare

Leistungschutzrecht: die Kollateralschäden – Rechtsunsicherheit auch unter Bloggern

Sicher habt Ihr es mitbekommen: Der Entwurf eines „Leistungsschutzrechts“ für Presseverlage liegt nun vor und enthält Regelungen, die geeignet sind, das Netz, wie wir es kennen, grundstürzend zu verändern.

Die derzeit üblichen Verlinkungen von Presseartikeln mit kurzem Anreisser werden dann nicht mehr möglich sein, denn man müsste zuvor die Erlaubnis des Verlags einholen und evtl. dafür zahlen. Da selbst „kleinste Textschnipsel“ unter den Schutz fallen sollen, ist vermutlich nicht einmal mehr der Titel verlinkbar/zitierbar. Weiter → (Leistungschutzrecht: die Kollateralschäden – Rechtsunsicherheit auch unter Bloggern)

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Claudia am 19. September 2011 — 3 Kommentare

Berlinwahl: Riesenerfolg für die Piraten

Piraten entern BerlinMit 8,9 Prozent der Stimmen wurde gestern die Piratenpartei ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Mit einem so großen Erfolg hatten sie selbst nicht gerechnet, sonst hätten sie wohl mehr Kandidaten aufgestellt: alle 15 Leute von der Landesliste ziehen ein, einige BVV-Sitze in den Bezirken bleiben sogar leer, da die Gewählten wider Erwarten gleich ins Abgeordnetenhaus können. Weiter → (Berlinwahl: Riesenerfolg für die Piraten)

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Claudia am 01. Juli 2011 — 17 Kommentare

Die morgendliche Sehnsucht nach Revolte

Sicher habt Ihr es auch lange schon gemerkt: egal, wie problematisch, gemeinschädlich, undemokratisch, Macht- und Geld-gierig sich die Aktivitäten gewisser Kreise darstellen, sie machen einfach immer so weiter!

Da kann ohne Ende protestiert, demonstriert, konferiert, entlarvt und gefordert werden, was das Zeug hält: sie machen trotzdem weiter, verfolgen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ihre Ziele, als gehöre ihnen die Welt. Und wir alle, einschließlich sämtlicher Politiker/innen, die die Dinge ändern wollen, werden behandelt wie blöde Plapperer, die von nichts eine Ahnung und von daher auch nichts mitzubestimmen haben. Weiter → (Die morgendliche Sehnsucht nach Revolte)

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Claudia am 28. Dezember 2010 — 1 Kommentar

Jahresendgedanken-Recycling

Um diese Zeit schreibe ich gern mal was Besinnliches zum Jahreswechsel. Dieses Jahr hab‘ ich erstmal geschaut, was denn in den letzten 10 Jahren mein Thema war. Hier das Ergebnis, in aller gebotenen Kürze:

29.12.2000: ohne Titel

Ganz darauf gefaßt, in stillen Tagen & Nächten schwer besinnlich zu werden und das Jahr angesichts des Todes zu bilanzieren (Was war? Was bleibt? Was bedeutet das?) stelle ich fest: Die Muse küsst mich nicht. Die Götter lassen mich alleine wursteln, kein Engel streift mich mit den Flügeln, keine bedeutungsschwangeren Träume stören den Schlaf. Große Worte vermögen es derzeit nicht, mein Herz zu ergreifen; eher denke ich daran, nachher den Hühnerstall auszumisten, weil es mittlerweile wieder stinkt. Offensichtlich schiebt die Eksistenz Dienst nach Vorschrift, schickt mir keine Visionen und nicht den allerkleinsten Hinweis, dass da irgendwo MEHR sei, als das, was eben IST.

Und weil das Schreiben eine gewisse Eigendynamik entwickelt, kann ich mich nur mit Mühe zurückhalten, jetzt das Lob dessen, was ist, anzustimmen. Das würde hier nämlich gut passen, es folgt eigentlich immer an dieser Stelle: Man schreibt dann getragene Sätze über DAS WUNDER des ganz banalen und normalen Da- und So-Seins bis man selber dran glaubt, bis Schreiber und Leser ausreichend gerührt und ergriffen sind von der Tatsache des Etwas im Großen Schwarzen Nichts…. ABER wenn dieses Etwas dann in Gestalt der zuständigen Sachbearbeiterin im Finanzamt Schwerin mich am Tag nach Weihnachten morgens um zehn anruft und mit erhobener Stimme fragt, WANN ich denn bittschön die Rechnungen vom 2. und 30. Juni versteuert hätte – tja, dann wird die Liebe zum Wunder des Daseins auf eine harte Probe gestellt!

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Claudia am 30. Dezember 2009 — 11 Kommentare

Jahresendbesinnung 2009

Wenn ich nach den Themen gehe, die per E-Mail-Spam in meine Mailboxen schwappen, so bewegte in diesem Jahr der Wunsch nach „Abnehmen“ und „mehr Stehkraft im Bett“ die Menschen wie nichts anderes. Das war nicht immer so: es gab Jahre der Penisverlängerung und solche der immer billigeren Hypothekenkredite, wobei letztere eine weltweite Wirtschaftskrise auslösten. Hätte man den Spam damals richtig interpretiert, hätte man sie voraus gesehen!

Lacan: „Das Begehren begehrt das Begehren des Anderen“

Was sagt nun dieser massive Wunsch nach einem schlankeren Körper, der zudem sexuell Olympia-fähig sein soll? Mir scheint, es geht um eine weitere Drehung der Spirale in Richtung Privatisierung und Vereinzelung der Individuen: jeder soll gefälligst sein Glück selber schmieden, sich marktförmig (jung, schlank, straff, superpotent) zurichten und so die „Nachfrage“ nach dem Produkt dieser Bemühungen steigern. Begehrt werden wäre dann die Erfüllung – solange man es schafft, die geforderte Fitness und „Beauty“ aufrecht zu erhalten. Weiter → (Jahresendbesinnung 2009)

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Claudia am 27. Oktober 2009 — 11 Kommentare

Die zwei übelsten Vorhaben der Koalition

Erst das Gute: Dass gleich zu Beginn der Verhandlungen das Schonvermögen der Harzt4er verdreifacht und das absurde „Zugangserschwernisgesetz“ um ein Jahr ausgesetzt wurde, hat mich gefreut. Erstere Regelung schützt vor allem die derzeit und demnächst arbeitslos werdenden, die nicht gleich alles verlieren sollen, wenn sie keinen neuen Job finden und dann doch bald ALG2 beziehen. Und das „Löschen statt Sperren“-Moratorium ist ein Teil-Sieg der Bewegung, die sich rund um die E-Petition („Zensursula“) entwickelt hat: die FDP will sich da gegen die Piratenpartei profilieren, die durch dieses Thema großen Aufwind bekommen hatte. Weiter → (Die zwei übelsten Vorhaben der Koalition)

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