Claudia am 01. April 2001 — Kommentare deaktiviert für Plauderei über virtuelle Räume

Plauderei über virtuelle Räume

Die Büroklammer aus Winword kratzt sich am Kopf, schaut mir in die Augen und zieht die Brauen hoch – zwinkert, lächelt verschmitzt, guckt in Richtung Werkzeugleiste, dann wieder zum Scrollbalken, zwinkert wieder – jetzt starre ich das Teil bestimmt schon zwei Minuten an! Ich klicke drauf und schicke den wundersamen Help-Agenten zurück ins Nichts. Lass‘ mir doch nicht von einer Büroklammer die Ruhe stören – ob es Menschen gibt, die nicht mal „in einem Schreibprogramm“ mit sich alleine sein mögen? Weiter → (Plauderei über virtuelle Räume)

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Claudia am 30. März 2001 — Kommentare deaktiviert für Frühlingsgefühle

Frühlingsgefühle

Vögel zwitschern, ein Hund bellt, die Bäume ragen in den verhangenen Himmel, als wollten sie die Schale durchbrechen, hinter der die Sonne scheint. Immer.

Frühling? Jeden Abend höre ich Entschuldigungen der Wetterberichter, als läge es in ihrer Hand: Vielleicht morgen, ganz sicher übermorgen, zumindest im Süden, und womöglich endlch mit „zweistelligen“ Temperaturen.

Heute morgen spüre ich den Frühling, Sonne hin, Temperaturen her. Ein Gefühl wie Sekt, nur subtiler. Und spannend, so als würde gleich etwas Großartiges geschehen, die Welt aufreissen, die Blase der Wahrnehmung zerplatzen, und eine innere Stimme sagen: Hey, das bis jetzt, das war nur der Vorfilm! Weiter → (Frühlingsgefühle)

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Claudia am 29. März 2001 — Kommentare deaktiviert für Strafe und Schaden

Strafe und Schaden

Es regnet, dafür ist es endlich wärmer! Die Zeit am Ende des Winters, die sich dieses Jahr besonders lange hinzieht, erscheint mir als die Schlimmste des ganzen Jahres: Und immer noch ein Tag, an dem KEIN Frühling kommt…

Welch seltsames Bild: Die Leute von Robin Wood auf den Gleisen im Wendtland, Arme geschickt einbetoniert, gut zugedeckt von fürsorglichen Polizisten, damit sie sich nicht erkälten. Und Schily verkündet mit eisigem Gesicht, man werde sie verklagen, für den Polizeieinsatz finanziell haftbar machen. Mensch Schily! Von jemandem, der so sehr Staat, Recht & Gesetz vertritt, hätte ich erwartet, daß er nicht versucht, das Strafrecht mit den Mitteln des Zivilrechts zu verstärken. Im Strafrecht steht, welche Handlungen nicht erlaubt und deshalb strafbar sind und mit welchen Folgen einer rechnen muß, der es trotzdem tut. Sich an Bahnschienen zu ketten und so festzubetonieren, dass die „Befreiung“ 16 Stunden dauert, der arme Castor-Transport also einen Tag später sein Ziel erreicht (hat er’s denn wirklich so eilig?) – das ist strafrechtlich eine Sachbeschädigung mit Behinderung des öffentlichen Verkehrs. Vermutlich mit Geldstrafe belegt, normalerweise Tagessätze in überschaubarer Höhe.

Offenbar reicht das dem Innenminister nicht, er will den ganzen Aufwand des Wendtland-Einsatzes per Schadenersatzklage einzelnen Individuen anhängen, wenn’s geht auch den Umweltverbänden (wird schwer werden!). Damit unterhöhlt er den Staat als solchen, dessen legitimes Mittel das Strafrecht ist, um friedliches Miteinander durchzusetzen, nicht die „wirtschaftliche Keule“. Staatliche Gesetze kommen in demokratischer Abwägung zustande, sind das Ergebnis politischer Willensbildung: Dies und das soll unrecht sein, so und so ist der Strafrahmen, mit dem man zu rechnen hat. Um den Gesetzen Geltung zu verschaffen, gibt es die Polizei, die von allen über Steuern finanziert wird, nicht von den Tätern über Schadenersatzzahlungen oder womöglich Gebührenordnungen!

Da fährt einer viel zu schnell und verursacht auf der Autobahn einen Unfall, der folgende Stau dauert Stunden – soll man dem neben seiner Strafe wegen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung die „Gesamtkosten“ aufbrummen? Ist es schon mal vorgekommen, daß einem Mörder, Amokläufer, Sexualstraftäter die Kosten der polizeilichen Fahndung angelastet wurden? Der gerade gefaßte Kindsmörder hat immerhin eine 150-Mensch-starke Sonderkommission recht lange beschäftigt – wird man ihn zivilrechtlich dafür haftbar machen?

Schily denkt offenbar in diese Richtung. Na denn! Wenn sich das durchsetzt, werden die staatlichen Organe kein Interesse mehr haben, die Kriminalität zu bekämpfen, denn je mehr Straftaten es gibt, desto besser wird ihre finanzielle Lage aussehen: Schieß doch, Bürger! Leute, brecht mehr ein, rafft euch auf und macht Randale statt friedlich im Park zu grillen – wir brauchen neue Einsatzfahrzeuge, leichtere kugelsichere Westen und neue PCs wären auch mal wieder angesagt… Weiter → (Strafe und Schaden)

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Claudia am 23. März 2001 — Kommentare deaktiviert für Abgesang aufs Internet?

Abgesang aufs Internet?

Über 40 Prozent der Bevölkerung lehnen das Internet kategorisch ab und werden es „gewiß nicht nutzen“. Die Umfrage, die in der letzten Woche durch alle tonangebenden Gazetten gereicht wurde, könnte auch anders gelesen werden: Fast 60 Prozent sind – zumindest gelegentlich – online. Nie zuvor hat eine neue Kommunikationstechnik in solcher Geschwindigkeit die Gesellschaft durchdrungen und dabei so viel verändert wie das Netz, das INTER-Net, das sich „zwischen“ uns geschoben hat und Verbindungen ermöglicht, die vorher undenkbar gewesen wären. Weiter → (Abgesang aufs Internet?)

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Claudia am 20. März 2001 — Kommentare deaktiviert für Surftipp: Becz

Surftipp: Becz

Die Mail war ohne lange Vorrede:

„Ich falle gleich mit der Tür ins Haus: Möchte dich in meinen VOICES als neuen Webber vorstellen!

Und dann gleich die Fragen, interessante Fragen, die einen ins Nachdenken bringen: Wer bist du? Was siehst du morgens um 7.00 Uhr im Spiegel? Welche drei Dinge würdest du auf die berühmte einsame Insel mitnehmen? Was ist dein kostbarstes Eigentum? Deine persönliche Droge? Weiter → (Surftipp: Becz)

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Claudia am 13. März 2001 — Kommentare deaktiviert für Sich trennen…

Sich trennen…

In meinem Zimmer stehen drei Regale, jedes 80 cm breit, jedes mit fünf Einlegeböden, also insgesamt 18 Fächer. Davon sind sieben voll mit Büchern, drei enthalten Aktenordner, in zwei stehen Schuber mit Internet-Magazinen, und über die restlichen sechs ist Kleinkram verteilt, Kästen mit CDs, allerlei technisches Kleingerät (Kamera, Rotlichtlampe, die Kartons vom Handy und der Digicam etc.) und Schachteln mit uraltem Nippeskram, Fotos, schöne aber nutzlose Geschenke, die ich nicht wegzuwerfen wage. Weiter → (Sich trennen…)

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Claudia am 09. März 2001 — Kommentare deaktiviert für Aufhellungen

Aufhellungen

Es ist seltsam, die eigenen Stimmungen und Befindlichkeiten zu betrachten, sie nicht erklären zu können und ihnen dennoch ausgeliefert zu sein. In den letzten Tagen, die für das Diary hier eine Lücke bedeuteten, fühlte ich mich derart deprimiert, dass ich den PC gar nicht mehr anfassen wollte. Wäre ich eine Angestellte, hätte ich mich krank schreiben lassen und ins Bett gelegt – und mich dabei BESSER gefühlt, denn KRANK zu sein ist nun mal sehr viel normaler, angesehener und akzeptierter als sich „einfach so“ deprimiert, beängstigt und lethargisch zu fühlen. Ohne den Stempel „krank“ ist man nämlich gefordert, Gründe anzugeben und etwas dagegen zu tun – und genau das wollte und konnte ich nicht.

Auf der Suche nach der passenden „Krankheit“ also mal bei google.com entlang am Stichwort „Depression“ gesucht: Wow, da ist ja ein ganzes Universum von Deprimierten, Beratern, Selbsthelfern, Diagnose-, Informations- und Community-Sites! Im Hab-ich-eine-Depression?-Selbsttest bin ich gleich an der erforderlichen Mindestpunktzahl gescheitert – Glück oder Pech? Schließlich suchte ich nach dem gesellschaftlichen „Segen“ für meinen Zustand – wieder nix!

Gestern dann gings wieder besser, die Welt hellte sich spürbar auf, bei gleich bleibendem grauen Wetter. Mit neuem Elan schaffte ich locker alle Arbeit, die tagelang liegen geblieben war. Darunter auch die Fertigstellung der 1.Ingo-Mack-Fanpage Der mit der Trennwand tanzt, eine Hommage an den Netzliteraten und Tischlermeister, der vielen nicht unbekannt sein dürfte. Ingo schreibt in diversen Mailinglisten, auf Webboards und in Gästebüchern, gelegentlich auch hier im Diary-Forum. Dabei hat‘ er nicht mal eine eigene Homepage, seine früheren Seiten sind im digitalen Nirvana verschwunden, wenn er mal wieder den PC zu Tode installiert hatte oder schlicht keine Lust mehr auf Internet. Ich konnte einfach nicht mehr mit ansehen, wie diese Texte – echte Highlights mit unverwechselbarem Stil! – in den Ordnern privater Mailprogramme versackten. Lest selbst, es steht dafür!

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Claudia am 08. März 2001 — Kommentare deaktiviert für Stille

Stille

Seit sechs Tagen kein Diary – und heute wird es auch nicht viel werden. Mit einer Woche Verspätung bin ich in der Fastenzeit angekommen. Hab‘ keine Lust mehr auf die vielen Inputs & Outputs, sehne mich nach Leere und Leichtigkeit. Noch immer ist der Himmel grau verhangen, Schneereste liegen hinter dem Schloß, irgendwann MUSS es doch Frühling werden?

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