Claudia am 28. April 2013 —

Wochenrückschau: die größten Hämmer

1.)

Was die EU in Sachen Neuregelung der Saatgutverordnung plant, ist wieder mal genau das, was Konzerne sich wünschen: Alte Gemüse- und Obstsorten würden durch Zulassungshürden, die nur von Standardsaatgut zu nehmen sind, aus dem Markt gedrängt. Zwar soll die Weitergabe von Samen unter Gartenfreunden entgegen ersten Meldungen nicht strafbar werden, doch WOHER sollen die ihr Saatgut noch bekommen, wenn sie anderes wollen, als das, was es sowieso im Supermarkt gibt? (Da bleib ich im wilden Gartenblog dran. Die Kampagnen-Petition hab‘ ich auch mitgezeichnet).

2.)

Die Telekom drosselt die DSL-Verträge ab Mai. Ihre eigenen Dienste („Entertain“) werden ausgenommen, womit sie klar die Netzneutralität verletzt. Ein bekämpfenswerter Kulturbruch, dessen Auswirkungen (so es nicht verhindert/verboten wird), dessen Auswirtungen auf die Netznutzung kaum zu überschätzen sind. Aus dem schnellen Netz wird ein Schneckennetz.

3.)

Die Job-Center-Mitarbeiterin Inge Hannemann hatte sich in ihrem Blog gegen grundrechtswidrige Behandlungen von Hartz4-Beziehenden engagiert. Prompt wurde sie vom Dienst suspendiert. (Hier die Petition gegen dieses Skandal).

4.)

Ohne viel öffentlichen Protest wurde wieder mal das Urheberrecht verschlimmbessert: Für die „ausübenden Künstler“, für deren Werke (z.B. Songs der 60ger und 70ger-Jahre) die Schutzfrist ansonsten abgelaufen wäre, wurde sie von 50 auf 70 Jahre verlängert. „Überlange Fristen sind ein Fehler in der modernen Informationsgesellschaft“, sagte Jerzy Montag, der rechtspolitische Sprecher der GRÜNEN Bundestagspraktion. Andererseits müsse EU-Recht umgesetzt werden“ und stimmte dem Gesetz zu. Mir reicht es langsam mit dem „Umsetzungszwang“! Bzw. viele Gesetze der EU empfinde ich als äußerst entbehrlich – höflich gesagt. Und das sag‘ ich als großer Fan von EUROPA!

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Diskussion

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Ein Kommentar zu „Wochenrückschau: die größten Hämmer“.

  1. […] Dennoch treibt mich diese Überlegung immer wieder um: Gerne würde ich etwas GANZ ANDERES tun, sowas wie Freude machen, Hoffnung vermitteln, Gemeinschaftsgefühle stärken, Lust auf Veränderung und ein positives Miteinander machen, anstatt die um sich greifende Misantrophie zu stärken. Letztlich lande ich dann aber doch wieder beim “Aufreger versammeln”. […]