Vom Leben mit IHM

[Verfasst am 28.4.1996, damals noch ohne Veröffentlichung]

Ich sitze hier und schreibe auf dem Computer – noch besitzen die Worte nur eingeschränkte Realität, eine kurze Stromschwankung jagt sie aus dem Arbeitsspeicher und nichts bleibt zurück. Der Befehl „Datei speichern“ fordert mich auf, diesem Text einen Namen zu geben – eine originär menschliche Handlung – und versenkt ihn in die vermeintliche Dauerhaftigkeit der Festplatte. Doch bald werde ich mich nicht mehr erinnern, was dieser Name bedeutet hat, und so fällt der Text vielleicht der nächsten Platzbeschaffungsaktion auf der Festplatte zum Opfer, keinerlei Spuren in der ‚Wirklichkeit‘ hinterlassend, wenn man einmal die Wirklichkeit einer codierten Existenz auf einem Datenträger als solche gelten läßt. Nur selten noch gelangt ein Text ‚zum Ausdruck‘ – warum Papier vergeuden, Bäume schlachten, Energie verbrauchen, Chlorbleiche oder Recycling-Aktivitäten in Gang setzen…? sind das die Worte wert?

Der Computer ist die Abschaffung des Wegs zugunsten des Ziels – aber je weiter wir auf die­sem Weg kommen, desto sinnloser wird das Erreichen von Zielen. Irgendwann einmal wird das, was ich mir denke, sofort auf dem Bildschirm erscheinen – daran wird geforscht. Immer offenkun­diger wird dabei werden, daß ich meistens Schrott denke. Dieses Faktum interessiert diejenigen nicht, die sich mit immer schnelleren und perfekteren Umsetzungsmöglichkeiten meiner Gedanken in Texte, Bilder, Filme, 3-D-Welten, Cyber-Space-Simulationen oder einer Mischung aus alledem befassen. Und obwohl ich selbst es wohl weiß, ist mein letzter hartnäckiger Konsumwunsch immer wieder der neueste Computer. Meiner nämlich ist schon zwei Jahre alt, ein wahrhafter Methusa­lem, völlig hinterm Berg!

Am Computer kann man kreativ sein, heißt es. Auf den ersten Blick stimmt das: Meinen Text kann ich in zweihundert verschiedenen Schriften ausdrucken. Oder ich gestalte ihn als kleine Zei­tung, dreispaltig, verziere ihn mit Zeichen und Schmuckleisten, binde ein Foto ein, das ich – scheiß auf das Copyright – aus einer Illustrierten einscanne. Ja, jetzt geht es los mit den Fachausdrücken! Wenn mir das Bild nicht gefällt – vielleicht ist es zu dunkel – zieh‘ ich es ins Bildbearbeitungspro­gramm, wo mehr Möglichkeiten zur Veränderung bereitstehen, als dem bestausgestattetsten Dun­kelkammer-Profi aus prädigitalen Zeiten – damals, als man noch giftige Chemiekalien verwendete und die Welt noch nicht in Einsen und Nullen darstellbar war. Na, und wenn auf dem Bild etwas fehlt – kein Problem! Auch der Himmel über der Fußballweltweisterschaft war nicht ‚wirklich‘ blau – im TV dann aber schon.

Allerdings: die meiste ‚Arbeit‘ bei all diesen Vorgängen ist die, herauszufinden, was die Programme können und welche Befehle – kleine kindgerechte Bildchen und Symbole – ich in welcher Reihen­folge mit dem Mauszeiger anklicken muß, damit der gewünschte Erfolg eintritt. Und dann: WAR­TEN! Das schlimmste Warten, das es gibt, denn es bleibt nichts zu tun, als auf den Bildschirm zu starren und auszuharren, bis das Programm seine Arbeit bewältigt hat.

Hohles Warten, leere Zeit, die stillzustehen scheint. Lange? Eine falsche Frage, denn diese Art Warten ist immer zu lang. Zehn Sekunden braucht mein Computer, um ein Bild von Postkarten­größe horizontal zu spiegeln, zehn Sekunden zuviel. Dabei verarbeitet er vier Millionen Nullen und Einsen in der Sekunde, das war vor zwei Jahren der Stand. Ein ‚Neuer‘ würde für dieses Bild viel­leicht nur eine halbe Sekunde brauchen und 80 Millionen Bits in der Sekunde verarbeiten…. Na also, denkst du jetzt, was sind schon die 4000,- Mark angesichts dieser idiotischen Warterei! Tja, wenn es nur so wäre! Mit dem ‚Neuen‘ würde ich nicht mehr dasselbe Bild bearbeiten wie heute, mit seinen 35.000 Farben – nein, ich würde (endlich!) TRUE-COLOR-Bilder mit 16 Millionen Farben bearbeiten und mindestens zehn Sekunden, wahrscheinlich sogar länger, warten müssen, bis es endlich gespiegelt ist.

Wieviel Farben ich unterscheiden kann? Wer fragt sich schon so etwas – der HiFi-Fan kennt die Hörschwelle doch auch nur aus der Fachzeitschrift! (Bei Graustufen hab ich’s mal getestet: erst schwarz-weiß, dann immer eine Graustufe dazu – bei 30 war eigentlich schon Schluß.)

Wer ist der Computer? Ein Gegenstand? Eine Intelligenz? Menschlich oder außermenschlich? Man kann die Entwicklung dieses Wesens als Machtergreifung betrachten – erst war der Apparat die Spielerei einiger Elektronikfreaks in Turnschuhen und andrerseits eine hallengroße hochernste Militärangelegenheit. Dann begann ER – in schreibtischfreundlicher Größe – unsere Arbeit zu verrichten. Jetzt erledigt er Arbeiten, die ohne ihn gar nicht möglich wären – toll! Er dient der Wissenschaft und der Unterhaltung, er berät uns und ohne IHN hätten wir keinen Überblick über die Welt – die Welt, in der wir nun mal leben müssen, solange wir noch Körper haben (an einer besseren Lösung wird geforscht). Heute ist der Apparat dabei, das ‚Programm‘ des Menschen aufzunehmen – alle großen Computer sind weltweit vernetzt und teilen sich die Mammut-Aufgabe der GENOM-Verdatung. Im Jahr 2000 sollen sie fertig sein, heißt es. Vielleicht wird es dann bald neue, verbesserte Versionen des Menschen geben: Mensch 2.0, 2.0a…

Was ist der Computer – isolierter Verstand? Konkretisierte Dualität? Könnte man meinen, denn er arbeitet doch streng logisch! Naja, solange er eben läuft, aber: in welchem Büro, an welchem PC vergeht ein Tag ohne Fehler, ohne Absturz, ohne ‚Streik‘, ohne „Schutzverletzung in GDI.EXE Modul 22054A?“ Wir haben Krankheiten, ER hat Viren und Programmierfehler. Und genausowe­nig, wie unsere Medizin die Ursachen der Krankheiten erkennen kann und nur Symptome kuriert, genausowenig blicken die ‚Fachkräfte‘ durch, woran es nun gelegen hat. Man probiert dies und jenes, installiert das eine oder andere Programm neu – zur Not wird die Festplatte gelöscht und neu formatiert – und irgendwann geht’s wieder, Glück! Wie könnte es auch anders sein: allein an einem heute marktgängigen Textverarbeitungsprogramm arbeiten 600 Leute und bringen Jahr für Jahr neue Versionen auf den Markt – ‚Weiterentwicklungen‘ mit noch mehr Funktionen, mit den Fehlerbereinigungen der letzten Fassung und mit neuen, noch unbekannten Fehlern. Keiner dieser 600 kennt das ganze Programm. Und von dieser Art Programm sind auf einem durchschnittlichen PC fünf bis zehn installiert, daneben viele kleinere – und alle interagieren miteinander. Trotz immer besserer Abschottung der einzelnen Programme und ihrer Teile voneinander ist gegen die auftretenden Fehler offenbar kein Kraut gewachsen. Auch die Chaosforschung – eine Lieblingswis­senschaft der Computerfans – bietet bisher keine Lösung.

Der Apparat ist eitel, genau wie wir. Bis vor einigen Jahren war es üblich, daß Politiker und Wissende aller Coleure sich vor einer Bücherwand ins Bild setzten – heute drängt Kollege Compu­ter sich in den Vordergrund. Wer etwas zu sagen hat, sagt es angesichts eines Monitors, auf den die Kamera schon bald einschwenkt, um der Aussage des Sprechenden die nötige Glaubwürdigkeit zu verschaffen.

Und auch sonst sieht man immer mehr Bildschirme in jeder Art Öffentlichkeit, die ursprünglich ausschließlich von Menschen bevölkert war – Banken, Supermärkte, U-Bahnstationen, Ämter und Behörden… Erstaunlicherweise gibt es in diesem Fall von Mitwesen keine allergischen Reaktionen wie gegen Tiere, Pflanzen und chemische Stoffe. Im Gegenteil, der Apparat erobert jedes Wohn­zimmer, wo er als Fernsehgerät – eine seiner Vorformen – bereits steht. Mein Vater besitzt drei Fernsehgeräte, zwei Videorecorder, 2 Hifi-anlagen, 2 Videoschneidemaschinen, einen Diaprojek­tor, 1 Videokamera und drei Fotoapparate. Vor einem Jahr hat er sich den Computer gekauft und beginnt zu erkennen, daß alle diese Geräte veraltet sind, denn alle diese Funktionen können über die ‚Aufrüstung‘ des Computer einfacher und effektiver, auch qualitativ immer besser verwirklicht werden. ‚Ich bin zu früh geboren‘, seufzt er, denn er ist über 70 und wird die Ära des EINEN APPARATS nicht mehr voll miterleben. Hört man nicht schon lange SEIN Gesetz: Ich bin der Computer, Dein Apparat. Du sollst keine anderen Apparate neben mir haben!

Ein BEICHT – Programm ist jetzt herausgekommen. Es stellt einfühlsame Fragen und vergibt uns die Sünden.

Unsere menschliche Art, das Leiden zu meiden und nach Freuden zu streben, läßt sich einfach in Null und Eins symbolisieren – wodurch es möglich scheint, die ganze Suche einem Apparat zu überlassen.

Wir brauchen bloß unsere Meßlatte für gut und böse, schädlich und nützlich vorzugeben, den Rest erledigt der Apparat und serviert uns auf dem Tablett das ausgewählte ‚Gute‘. Jedoch: unsere Meßlatte ist veränderlich, was gestern schädlich war, ist heute vielleicht die Rettung – und so hinken unsere Programme uns stets hinterher, erstarrte Verkörperungen der Vergangenheit, die unsere Gegenwart belasten, ja, sogar gefährden. Der Schwarze Börsenmontag im Jahr 1987 kam zustande, indem man das Handeln mit Wertpapieren und Währungen den Apparaten überlassen hatte. Wenn dann in den Computerprogrammen steht, daß ab einem bestimmten Tiefstwert ver­kauft werden muß, wird bei Erreichen dieses Wertes eine Kettenreaktion ausgelöst, die in ECHT­ZEIT, also ohne nenneswerten Zeitbedarf, automatisch abläuft. Da in diesem Fall die Weltwirt­schaft ‚abzustürzen‘ drohte, hatten einige wenige beherzte Menschen noch den Mut, das Sakrileg zu begehen und das letzte Mittel einzusetzen – den Ausschaltknopf.

Der Computer ist dabei, die Welt in seine Speicher zu übernehmen. Angefangen hat es mit rein administrativem Wissen, Kunden- und Lieferantenkarteien wurden zu Datenbanken, Wähler, Berufsgruppen, Bankkonten, demographische Verhältnisse, alle zähl- und schätzbaren Gegen­stände der Welt, Pläne und Statistiken aller Art. Dann folgten die Texte, zunächst die Lexika, Atlanten und bestehenden Archive, die Bibliographien und Giftstoffregister, Arzneimittellisten, Gesetzestexte und Gerichtsentscheidungen, zur Zeit ist die Literatur dran – 10 000 Werke der Weltliteratur auf einer CD-ROM-Scheibe für DM 99.-

Noch krankt die digitale Nutzung des Geschriebenen der Menschheit daran, daß der altertümliche Leser darauf besteht, ein ‚echtes Buch‘ aus Papier mit ins Bett zu nehmen – aber daran wird ge­forscht. Und eröffnen sich nicht herrliche Möglichkeiten? Unter dem Stichwort ‚Buddha‘ wird mir der gesamte Kanon buddhistischer Schriften zur Verfügung stehen! Da ich als lebenszeitlich be­grenztes Wesen nicht alles durchlesen kann, sucht mir der Apparat heraus, was ich brauche. Zum Beispiel könnte ich das Wort „Frau“ eingeben – und sofort würden mir alle Stellen aussortiert, die dieses Wort enthalten. Wie leicht, nun eine Doktorarbeit zum Thema „Die Frau im Buddhismus“ zu schreiben! Allerdings werde ich gut daran tun, zunächst das Register der Veröffentlichungen anzufragen, was zum Thema „Frau und Buddhismus“ bereits vorliegt – um dann eventuell auf andere Wortkombinationen auszuweichen. – Es ist anzunehmen, daß schon bald nur noch Stich­wort-orientiert gelesen wird, zumindest von denjenigen, die mit dem Gelesenen ‚etwas anfangen‘ wollen.

Fortschritt braucht der Mensch und weil die Erde keinen Raum mehr hergibt und der Weltraum wüst und leer und viel zu teuer ist, expandiert man in den Cyberspace. Alles das, was ich durch einen Monitor sehen und steuern kann, hat seinen Ort im Cyberspace. Diese neue Art Raum scheint unendlich, es ist genügend Platz für alle, die informiert, ‚in Form gebracht‘ sind. Fortschritt schreitet also nicht mehr irgendwo hin, sondern tritt hinüber auf eine andere Wirklichkeitsebene. Große Geschäftigkeit bricht aus, denn der neue Raum muß nicht erforscht, sondern geschaffen, gestaltet und möbliert werden. Dazu schauen wir uns um und was in unserer alten Welt geeignet ist, hinüberzugehen, geht ‚rüber.

Das ist eine ganze Menge! Fast alles, was menschliche Kultur und Zivilisation ausmacht, ist potentiell geeignet: die Gutenberg-Galaxis war eine gute Vorbereitung auf die virtuelle Welt. Nur die schnöde Hardware, die einfache Materie, das Körperhafte in seiner Vielgestalt verweigert sich der restlosen Transformation in Null&Eins – noch, daran wird geforscht. Was soll’s, immerhin erleichtert uns schon jetzt der Apparat per Cyberspace das Hantieren mit dem Groben. Schon ist es an vorderster Front möglich, daß Chirurgen von zu Hause aus via Bildschirm operieren – das ist ja auch viel sauberer. Und kleine Roboter werden entwickelt, die sich ferngesteuert durch unsere verkalkten Adern fräsen können, um dort die Ablagerungen wegzubaggern, die wir uns beim be­wegungslosen Sitzen vor den Monitoren geholt haben (in der Gefahr wächst eben das Rettende auch). Der Arzt entfernt sich von der Berührung mit dem konkreten Menschen. Wer hört denn heute noch ab? Der Körper wird in den Computertomographen geschoben, wo sich der Apparat ein Bild vom Menschen macht, wie wir etwa eine Salami aufschneiden und begutachten. Die Querschnittsbilder bedürfen noch ärztlicher Deutung – aber sicher assistiert dabei bald ein Expertenprogramm, daß genau sagen kann, welche Formveränderungen auf welche Krankhei­ten hindeuten. Schon jetzt kann man in Shareware-Verlagen das Programm PCArzt beziehen und dort selber seine Syptome eintippen und sich die Diagnose mit Therapievorschlägen stellen lassen. Ade volles Wartezimmer!

Echt innovative Nutzungen des CyberSpace ergeben sich für den Sex. Schon ist die Porno-Industrie dabei, ganz groß einzusteigen. CD-Rom-Scheiben bieten endlich die Speicherdichte, um ganze Bumsfilme zu verdaten – und gar interaktiv, z.B. als Strip-Poker. Mann klickt mit der Maus die Bluse der Dame an – aber wenn der aufgeregte User nicht die richtigen Karten hat, sagt sie: „Das kannst Du jetzt nicht mit mir machen, Schatz!“ und lächelt böse. So richtig spacig wird es aber erst, wenn man wirklich zur Sache kommen kann: mit dem Cyber-Sex-Set zum Beispiel, einem Paket aus Daten­handschuh, Cyberbrille, entsprechendem Simulationsprogramm und Hüftgürtel mit Vibration­stechnologie. Einen virtuellen Partner wählt man aus der mitgelieferten Bibliothek: Marilyn oder Kennedy, Theresa Orlowsky oder gar Pabst Woytila für die Damen – im Cyberspace ist alles machbar. Wenn die Datenautobahnen endlich fertig und die Breitbandkabel überall vebuddelt sind, trifft man sich dort mit Partnern aus aller Welt zu einem Quickie in virtueller Umgebung. Aber ‚echte‘ Partner braucht’s im Grunde nicht, es genügen Programme. Zwar hat noch 1994 ein Gericht dem BTX-Dialogsystem untersagt, Programme einzusetzen, um lüsterne Teilnehmerinnen zu simulieren, was allerdings nur daran gelegen haben kann, daß die Programme noch in den Kinderschuhen stecken.

Ach die Musik, sie hab ich fast ganz vergessen, wohl weil in meinem PC noch keine Soundkarte ertönt! Schon jetzt kreieren die Bands ihre Songs und Musikstücke am Computer, schicken sich ihre Beiträge durch die Netze, auf daß der andere sich dazuspiele. Alle Instrumentenklänge dieser Welt stehen dem Kreativen zur Verfügung, sofern er in der Lage ist, sich in der Vielfalt zurechtzufinden. Schon veröffentlichen Popstars auf Daten-CD, einschließlich VideoClip. Und ein paar Freaks haben derletzt damit begonnen, garnicht erst so etwas Materielles wie CDs zu benutzen. Sie schicken ihre Titel ins Internet oder zu Compuserve und legen sie dort als Datei ab, für jeden mit Telefonanschluß per Modem abrufbar. Die Freaks wollen so der Plattenindustrie den Garaus machen – und das wird sicher klappen, sobald ein Zahlungsweg fürs Abrufen bereitsteht. Wieviele Leute wohl im Musikgeschäft arbeiten?

Die Arbeitsplätze wandern zu Zigtausenden in den Cyberspace ab – die meisten fallen dabei weg. Alle Arbeit wird Zuarbeit zum Apparat – und nur diese Zuarbeiter werden Zugang zur schönen neuen Welt haben, der Rest verdient ja nichts. Wie das funktionieren soll? Man wird sehen.

Ich sitze am Computer und schreibe. Ganz allein mit meinen Gedanken, der Tastatur und dem Monitor – alles andere versinkt, entschwindet dem Bewußtsein. Es ist gefährlich, mich an den Apparat zu setzen, wenn ich draußen in der Küche etwas auf die Herdplatte gestellt habe. Wie oft reißt mich erst brenzlicher Geruch aus meiner computergestützten Gedankenwelt! Im Haushalt der Zukunft wird der Herd eine Datenleitung zum Computer besitzen und der Fortschritt des Koch­vorgangs wird mir auf Wunsch in einem kleinen Diagramm in der rechten oberen Ecke des Bild­schirms dargestellt. Mindestens aber erscheint eine Meldung: „Achtung, Kochvorgang in 10 Se­kunden beendet“ – und glücklich klicke ich meinen Küchenherd aus, ohne mich auch nur vom Sessel zu rühren.

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