Claudia am 20. Mai 2014 — 17 Kommentare

Im Netz die Leere

Nur eine Momentaufnahme, ja klar. Manchmal surfe ich so durch die virtuellen „Orte“, lese hier und da mal rein, klicke weiter, suche etwas und finde es nicht. Was ich suche, kann ich gar nicht so genau benennen, vielleicht Inspiration, Berührung, ein inneres Andocken an etwas Positives, das die Freude am Dasein unterstützt. Aber ich finde es nicht, manchmal lange nicht.

Dabei steht doch so viel Geschriebenes herum, auf Lesende wartend, also auch auf mich. Doch das meiste sind Beschwerden, Brandreden, Klagen und Anklagen über Missstände, Katastrophen, Fehlverhalten, traurige Zustände aller Art. Jeder Artikel ein Einblick in eine andere Welt des Unglücks, der Disharmonie, der enttäuschten Erwartungen. Kritik und Sarkasmus wohin man blickt – und ich bin da auch nicht viel besser. Vielleicht mal die Blogs verlassen und in ein „soziales Netz“ schauen? Auf GooglePlus schreibt Stefen Münz:

Ich habe beschlossen, hier in nächster Zeit nicht mehr regelmäßig zu posten. Es ist nix mehr da für guten Output. Was ich brauche, ist neuen Input.

Ach je, auch das noch! Stefans Beiträge und die von ihm angestoßenen Diskussionen waren für mich oft die „letzte Rettung“ auf der Suche nach einem berührenden Gespräch! Irgendwie kommt mir das Web immer leerer vor, trotz des vielen „Contents“. Auch Menachem bemerkt eine „depressive Stimmung“ und hält dagegen, Thinkabout findet noch „magische Momente“ im Fußball, und Susanne (engl) schreibt über „hope“: auch aus einem ungepflegten Blumentopf sprießt neues Leben, auch dieses Jahr wieder.

Immerhin!

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Claudia am 15. Mai 2014 — 3 Kommentare

Die Google-Suche: „XKeyscore light“ für alle? Zum EuGH-Urteil

Ok, lasst unsweiter über Daten und Überwachung in all ihren neueren Erscheinungsforman anhand des aktuellen Urteils des EuGH sprechen. Dazu hab‘ ich sogar mal eine kantige „abweichende Meinung“ zu bieten. Gibts ja auch nicht alle Tage.. :-)

Ein Spanier hatte auf Entfernung von Links zu Zeitungsartikeln geklagt, die seine Pleite vor 16 Jahren (!) beschreiben. Damals hatte es eine Zwangsversteigerung gegeben, doch mittlerweile sei das alles lange vom Tisch. Gleichwohl behindere es ihn in seiner Geschäftstätigkeit als Freiberufler, wenn bei der Suche nach seinem Namen genau diese Artikel auftauchen und Zweifel an seiner Bonität schüren.

Mit der Klage gegen die Zeitung war er gescheitert, das damit befasste Gericht sah die Pressefreiheit offenbar als höheres Rechtsgut an. Daher die – nun erfolgreiche – Klage gegen Google bis zum EuGH.

Der hat wahrlich Pflöcke ingeschlagen in seinem Urteil:
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Claudia am 12. Mai 2014 — 48 Kommentare

Warum wir nicht auf die Straße gehen

Zuerst sei gesagt, dass mir das „auf die Straße gehen“ nicht fremd ist, zumindest nicht im DEMO-Format. Ich gehöre einer Generation an, die ihre weltverbessernden Forderungen auf vielerlei Demonstrationen zu Gehör gebracht hat – und durchaus mit Erfolg. Das war allerdings noch eine ziemlich andere Welt, in der solche möglichst „massenhaften“ Treffen Gleichgesinnter unter freiem Himmel DAS probate Mittel zur Verstärkung politischer Anliegen war. Transparente, Flugblätter (!) und Megaphone waren die Tools der Wahl, die eigene Meinung lautstark zu vertreten – es gab ja kaum andere Möglichkeiten, die uns zur Verfügung gestanden hätten.
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Claudia am 09. Mai 2014 — 17 Kommentare

Warum immer so feindselig? Aus gegebenem Anlass…

Zum Glück ist „immer“ übertrieben: es gibt sie noch, die konstruktiven Beiträge, die weder die Haare in jeder Suppe finden und aufblasen noch Personen oder ganze Gruppen in die Tonne treten. Leider sind sie deutlich in der Minderheit, fast egal, wo man hinschaut, nicht etwa nur in den Kommentarspalten großer Medien, in denen die Post ganz besonders beschissen abgeht.

Ja, ich weiß: only bad news are good news und aus der Anonymität heraus leben Menschen gerne ihre dunkle Seite aus. Sie nutzen das Schreiben, Posten, Kommentieren als Ventil für ihre Aggressionen und Frustrationen, die ganz andere Wurzeln haben als den Text, unter dem sie sich äußern. Das wird man nicht abgestellt bekommen, will man nicht die Anonymität opfern – und das will ich definitiv nicht.
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Claudia am 06. Mai 2014 — 99 Kommentare

Motivationsschub re:publica – Lobo spricht zur „Lage der Nation“

[Beachte auch die Linkliste mit Reaktionen auf die Rede unter diesem Artikel!]

Ja, ja, das klingt ein bisschen größenwahnsinnig – aber angesichts des „Meteors“, der seit letztem Sommer ins Internet eingeschlagen ist, ist Rumkriteln an solchem Pipifax schlicht überflüssig.

In seiner Rede am Eröffnungstag der re:publica 2014 fasst Sascha Lobo auf wie immer unterhaltende, aber definitiv nicht lustig gemeinte Art den Ausspitzelungswahnsinn zusammen, der uns zugemutet wird. Gegen den die Politik trotz anfänglicher „Besorgnisse“ nichts zu unternehmen gedenkt, den wir einfach so hinnehmen sollen, genau wie die Zerstückelung und Negierung unserer Grundrechte.

Lobos Format ist der Rant, die Brandrede, so auch dieses Mal: die erste Hälfte gehört der Publikumsbeschimpfung (=Netzgemeinde), in der zweiten Hälfte ist die Regierung dran. Eine tragende Rolle im ersten Abschnitt spielt auch die Bekassine (Gallinago gallinago), laut Wikipedia eine „sehr langschnäbelige, mittelgroße Art aus der Familie der Schnepfenvögel“.
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Claudia am 03. Mai 2014 — 10 Kommentare

Ich will doch nur ein besserer Mensch sein!

Gestern hab ich via Zattoo auf ZDFKultur den wundervollen Film „Zwischen uns das Paradies“ gesehen. Selten hat ein Filmtitel so gut gepasst! Bringt er doch das Dilemma auf den Punkt, um das es in der Filmhandlung vornehmlich geht: Ein junges Paar, das gerne ein Kind hätte und bereits dabei ist, eine künstliche Befruchtung zu planen, dividiert sich binnen weniger Wochen auseinander, weil der Mann beginnt, mit Religion Ernst zu machen.

luna-und-amar

Als weltliche bosnische Muslime sind sie staatlich getraut und führen ein übliches „westliches“ Leben. Nur dass Amar (der Mann) seit dem Krieg, in dem auch ihre Familie teils ermordet, teils vertrieben wurde, keinen neuen Job findet seit er wegen seiner Sauferei gefeuert wurde.
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Claudia am 01. Mai 2014 — 9 Kommentare

Lese-Tipps fürs superlange Wochenende

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Claudia am 22. April 2014 — 6 Kommentare

Im Clash der Subkulturen für den Frieden

Irgendwie war abzusehen, dass das kommen musste: Sobald tatsächlich mal wieder „auf die Straße gegangen“ wird, trifft man sich da halt auch! Ganz ohne die Möglichkeit, die Anderen einfach wegzuklicken, wenn sie Stuss reden, falsch denken, nichts begreifen, weiter schlafen oder zweifelhaften Rednern lauschen. Ohne schützende Filterblasen begegnen sich bei den „Montagsdemos“ Menschen mit höchst unterschiedlichen Weltsichten, vorsichtig gesagt. Menschen, die sich weder in der Analyse, noch im Weg, noch in den Zielen einig sind, demonstrieren gemeinsam für den Frieden.
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