Claudia am 07. August 2007 — 18 Kommentare

Spiritueller Materialismus

Worum geht es eigentlich in diesem Leben? Die Frage erfordert zwar eine individuelle Antwort, doch kommt sie mir vor allem dann in den Sinn, wenn ich lese, wie andere sich ums „richtige Leben“ bemühen. Dreh- und Angelpunkt solcher Strebungen ist meist das eigene Ich, das gleichzeitig als bloßes „Konzept des Verstandes“ angesehen wird (denn: WO ist das Ich?? Es gibt nichts Substanzielles, an dem wir es festmachen könnten).

Diese Sicht der Dinge schützt nun aber nicht vor dem spirituellen Materialismus, der das eigene Wohlergehen als „ganz bei sich sein“ definiert und idealisiert, und so neue Probleme mit der Außenwelt produziert: Immer wieder sind da Andere, die mit ihren gewöhnlichen Ängsten und Aggressivitäten, mit ihren sozialen Masken und mentalen Verwirrungen die Harmonie stören. Wie unangenehm, von diesem ganzen Wust der Alltäglichkeit berührt und bewegt zu werden! Weiter → (Spiritueller Materialismus)

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Claudia am 29. Juli 2007 — 7 Kommentare

Täglich Neues vom Abbau des Rechtsstaats

Nun ist die SPD also gesprächsbereit: über die von Schäuble angestrebten Online-Durchsuchungen werde man reden, sagte Kurt Beck. Auch die vorbeugende Festsetzung von „Gefährdern“ ist für Fraktionschef Struck ein Thema – andere Vorschläge gingen aber zu weit.

Wie lange noch? Und: man werfe mal einen Blick auf DIESE SEITE, die einen guten Überblick darüber gibt, was bereits verabschiedet wurde und was noch in der Pipeline ist. Der aufwändig in Szene gesetzte Vergleich Hitler/Schäuble (man beachte die BILDER!!!) mag einerseits abgegriffen, andrerseits weit hergeholt und übertrieben wirken, doch wer die angeführten Fakten durchliest, versteht die Motivation des Autors, mit groben publizistischen Mitteln zu agieren – so lange das noch geht! Er hat ANGST, den Artikel online zu stellen, wie er am Ende der Seite schreibt, doch habe Schäuble ja, man müsse in einer offenen Gesellschaft (auch beleidigende) Kritik ertragen.

Demo gegen Sicherheits- und Überwachungswahn in Berlin am 22. September 2007

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Claudia am 27. Juli 2007 — 10 Kommentare

Warum Doping sein muss…

…wir aber lieber nichts davon wissen wollen

Was ist der Reiz an einer Veranstaltung wie der Tour de France?? Warum gucken so viele Menschen, die selbst ein bewegungsarmes Leben am Schreibtisch führen, begeistert hin und fiebern mit den Athleten? Und sind dann vergrätzt, wenn sie erfahren, dass diese so „gehypten“ Spitzensportler alle bekannten Mittel einsetzen, um den Erwartungen gerecht zu werden – warum? Sie wollen doch nur siegen, also das tun, was man von ihnen erwartet. Weiter → (Warum Doping sein muss…)

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Claudia am 24. Juli 2007 — 23 Kommentare

Was ist Jugend? Zum 53. Geburtstag

Gestern bin ich 53 geworden. Dass mir rein äußerlich die Jugendfrische langsam abhanden kommt, ist zwar schade, doch nicht wirklich stimmungsdämpfend. Wer wie ich nie viel Wert auf die Optik gelegt hat, lernt das halt auch im fortgeschrittenen Alter nicht mehr! :-)

Mir geht es mit diesem Lebensalter tatsächlich so gut, wie ich es mir mit 20, 30 und auch noch mit 40 gar nicht vorstellen konnte. Ich lebe, liebe und arbeite genau so, wie ich es mir wünsche, und selbst bei längerem Grübeln fällt mir nichts ein, was ich gerne anders hätte. Weiter → (Was ist Jugend? Zum 53. Geburtstag)

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Claudia am 21. Juli 2007 — 3 Kommentare

Im Blogdesign-Rausch: Webwriting-Magazin wiedergeboren

Seit Tagen sitze ich dran, jetzt ist es endlich „offen“: das Webwriting-Magazin erblickt als Blog zum zweiten Mal das Licht des Webs. Ich hab‘ lange nicht mehr mit solcher Abenteuerlust und Begeisterung ein Projekt begonnen wie dieses. Der Einblick in die Blogosphäre, den ich mir vom Gartenblog aus in teilnehmender Beobachtung verschaffte, hat mich unsäglich inspiriert – eben weil dies alles so heftig mit dem korrespondiert, was schon in den Kindertagen des Webs behauptet, verhandelt, gefordert, prophezeit, gefürchtet, gefeiert und beschworen wurde. Damals, als ich noch Vollzeit-Netizen war und wir glaubten, die Dinge würden sich grundstürzend ändern, einfach deshalb, weil es technisch möglich ist. Weiter → (Im Blogdesign-Rausch: Webwriting-Magazin wiedergeboren)

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Claudia am 14. Juli 2007 — 24 Kommentare

Sterben ohne Jammern?

Ich wurde zu einem Treffen meiner alten Schreibgruppe eingeladen, die ich in den letzten zehn Jahren nur noch sehr sporadisch traf. Eine Art Gedenkveranstaltung für eine Mitschreiberin, die neulich an Krebs gestorben ist, sollte es sein. Ich habe abgesagt, obwohl ich die Frau wirklich mochte.

Zur Zeit ödet mich das Thema „Tod und Sterben“ einfach nur an. Vielleicht, weil meine Mutter nun schon so lange stirbt, doch ist es nicht nur das. Noch vor zwei drei Jahren tauchte ich – ausgelöst durch die Todesangst beim Fliegen – innerlich tief ein in die ganz persönliche Erkenntnis der Tatsache, dass das Leben endlich ist und dieses hoch geschätzte „Ich“ eines Tages einfach so verschwinden wird – wie furchtbar! In Spekulationen auf ein „danach“ bzw. ein Jenseits kann ich mich nicht retten, zum Glauben jedweder Art bin ich einfach nicht im Stande. Was also dann? Weiter → (Sterben ohne Jammern?)

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Claudia am 11. Juli 2007 — 8 Kommentare

Mein Juli – ein Arbeitsabenteuer

Rückblicke und Ausblicke auf ein kreatives Altern

Nun bekomme ich schon Nachfragen, wo ich denn abgeblieben bin seit meiner Reise nach Wiesbaden. Kein Eintrag seitdem, kein „Hallo, bin wieder da!“ – aber es gibt mich noch, keine Sorge! Einerseits war ich erschöpft von diesem so intensiven Wochenende: Das Klassentreffen nach 34 Jahren, der Besuch bei meiner sterbenden Mutter, die Non-Stop-Kommunikation von Donnerstag bis Sonntag, die vielstündige Fahrt mit einem alten Schulfreund, mit dem es viel zu reden gab.

Als ich dann Montag wieder am PC saß, stürzten die in vier Tagen „offline“ aufgelaufenen Dinge über mich herein, als gäbe es auf der Welt keine Wochenenden und erst recht keine Sommerflaute. Und fürs folgende Wochenende hatte sich schon meine Schwester angesagt! Ihr Besuch bei mir war wundervoll, doch fiel damit erneut „das Übliche“ aus, die gewohnte Pause am Samstag und Sonntag, darunter auch die Muße zum schreiben.

Was ich beim Klassentreffen und mit meiner Mutter erlebt habe, werde ich gefragt. Ersteres war besser als gedacht. Schon im Gymnasiums waren wir mehr ein verrückter Haufen verschiedener Individualisten als eine normale Klasse: Musischer Zweig, Hauptfach Kunst, bzw. Musik, dazu die experimentelle und kulturrevolutionäre Stimmung der Jahre 1968 bis ’73 – sogar ein alter Klassenlehrer war gekommen und erzählte uns, dass wir damals „seine erste große Herausforderung“ waren, nachdem wir die vorherige Klassenlehrerin gerade auf äußerst skandalöse Art weggemobbt hatten. Weiter → (Mein Juli – ein Arbeitsabenteuer)

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