Claudia am 08. April 2008 — 24 Kommentare

Was ist Wirklichkeit?

Wolf Schneider, der seit mehr als 20 Jahren „Connection – das „Magazin für’s Wesentliche“ heraus gibt, schreibt in seinem aktuellen Blog-Artikel:

„Mystik ist die direkte, unverstellte Wahrnehmung der Wirklichkeit, wie sie ist.“

Er grenzt diese Wahrnehmung einerseits gegen die Alltagswahrnehmung ab, die er als von Begriffen, Vorurteilen und Erwartungen verstellt beschreibt, andrerseits von der „mystifizierenden“, glorifizierenden und verklärenden Sicht vieler Esoteriker, die mit ihrem kindlichen Bedürfnis nach einer wieder verzauberten Welt nur einen weiteren Schleier über die Wirklichkeit legen. Weiter → (Was ist Wirklichkeit?)

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Claudia am 04. April 2008 — 174 Kommentare

Allergischer Schnupfen

Seit letztem Herbst litt ich unter einem seltsamen Schnupfen, der meist gegen Abend fast Schock-artig einsetzte: erst eine Reihe heftiger Niesanfälle, dann schwoll binnen weniger Minuten die Nase zu, so dass ich kaum mehr sprechen konnte. Das Ganze dauerte jeweils so zwei Stunden, in denen ich eine Menge Taschentücher verbrauchte. Dann ließ es ebenso abrupt nach, wie es gekommen war. Weiter → (Allergischer Schnupfen)

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Claudia am 02. April 2008 — 7 Kommentare

Ein Gefühl der Leere

Grade hab‘ ich die erste ernsthafte „To-Do-List“ geschrieben seit ich wieder zuhause bin. Alle Arbeit dieser ersten Woche war ein eher chaotisches Rumwuseln und Werkeln, reagieren auf das, was sich in den Vordergrund drängt, nicht etwa ein in die Zukunft gerichtetes planvolles Tun. Der Wechsel aus tropischer Hitze in den recht winterlichen deutschen Frühling, dazu die über die Medien herein dräuenden deutschen Stimmungen und Probleme waren als Eindrücke schon ganz für sich so spektakulär „anders“, dass ich mich auf einer ganz basalen Ebene einfach „geplättet“ fühlte und gar nicht erst versuchte, großartig aktiv zu sein. Weiter → (Ein Gefühl der Leere)

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Claudia am 29. März 2008 — 15 Kommentare

Bei den Brunnen in Tani

Insgesamt acht Brunnen können mit dem Geld gebaut werden, das großzügige Diary-Leser während der Spendenaktion vor Weihnachten dankenswerterweise rausgerückt haben. Deshalb war es der wichtigste Teil meiner Reise nach Kambodscha, den Ort zu besuchen, an dem die Brunnen erbaut werden und bereits eine ganze Reihe gespendeter Brunnen den Alltag der Menschen leichter machen.

Doch immer noch gibt es viele, die ihr Wasser aus Teichen und Tümpeln schöpfen und manchmal sehr weit tragen müssen:

Wassertraeger in Tani

Das ist zum Glück für alle vorbei, die jetzt direkt vor ihren Hütten einen Brunnen nutzen können:

Brunnen in Tani

Einer der Spender hatte nach einem Foto gefragt und von Wolfgang, dem Initiator des Brunnenprojekts auch eines bekommen. Auf dem Bild, das mir gerade nicht zur Verfügung steht, standen Menschen um den neuen Brunnen herum und schauten ausgesprochen misstrauisch bis bedrückt drein – ähnlich wie diese Familie:

Familie in Tani

Verständlicherweise fragte der Spender nach, warum die Menschen so wenig erfreut drein schauten, wo sie doch gerade mit einem funkelnagelneuen Brunnen beglückt worden waren. Seit meinem Besuch dort weiß ich, warum! Weiter → (Bei den Brunnen in Tani)

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Claudia am 28. März 2008 — 11 Kommentare

Fisch mit Zitrone und Glück allein

Als ich vor fast sechs Wochen in Phnom Penh ankam, gönnte ich mir erst mal ein paar ruhige Tage, um mich an all das Neue zu gewöhnen. Dass das nach der Rückkehr genauso nötig sein würde, hätte ich gar nicht erwartet: schließlich ist es ein Heimkommen zum Altbekannten, zum Gewohnten und Vertrauten. Und doch fühlt es sich nicht weniger spektakulär an wie der Wechsel ins Fremde, wobei die „Akklimatisierung“ vom Groben zum Feinen vonstatten geht. Am drastischsten beeindruckt die physische Umwelt, die winterliche Kälte, die ich noch niemals als so angenehm erlebte: Kalte, klare Luft streichelt das Gesicht, der Körper fühlt sich leicht, fast schwebend, denn er muss nicht mehr schwitzen, um seine Innentemperatur gegen die Hitze zu verteidigen. Erst jetzt merke ich, wie groß die physische Sehnsucht nach Abkühlung war!

Kulinarische Abenteuer

Das nächste ist das Essen, das eine tiefe Zufriedenheit auslöst: Keine Irritationen durch exotische Khmer- und Thai-Gewürze mehr, von denen ich einige definitiv nicht mochte. Das ist allerdings nur der Gipfel des Eisbergs, mehr als gelegentliche Geschmacksschocks durch „Banana-Flower“ oder Koriander bedeutet es einen subtilen Stress, dass definitiv gar nichts von all den vielen gesunden und durchaus wohl schmeckenden Gerichten die „Geschmackserwartung“ wirklich befriedigt – auch dann nicht, wenn ich, wie gegen Ende des Urlaubs, immer öfter europäische und internationale Küche bevorzugte. Schon zwei Spiegeleier bescheren ja ein gewisses Frusterlebnis, wenn sie ganz ohne Salz und Pfeffer serviert werden, und zig Varianten von Fisch und Sea-Food, auf die ich wirklich stehe, erscheinen unvollkommen, wenn es keine Zitrone dazu gibt. Pizza ohne grundlegenden Tomatenbelag und Pasta aus dünnen asiatischen Nudeln wirken nicht wirklich „stimmig“, genau wie das immerhin vorhandene, aus der französischen Tradition übernommene Baguette nie und nimmer die „richtige“ Konsistenz in Teig und Kruste aufweist. Weiter → (Fisch mit Zitrone und Glück allein)

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Claudia am 25. März 2008 — 8 Kommentare

Kälte, Ruhe, Ordnung: wieder daheim

Es ist zehn vor sieben, doch bin ich schon seit fünf Uhr früh wach und fit. Wie unglaublich ruhig es hier ist! In Phnom Penh lebte ich vergleichsweise in einem niemals endenden Sound-Orkan aus Verkehrslärm, Baustellen-Sounds, Gehupe, buddhistischen Ritual-Klängen ab morgens um vier und Muezzin-Rufen alle paar Stunden. Hunderttausende Mopeds knattern zu allen Tageszeiten durch die Straßen, was schon mal eine „Grunddröhnung“ ergibt, die an Lautstärke jeden mir bekannten Berliner Straßenlärm um viele Dezibel übertrifft.

Und jetzt diese Stille!

Der Erstkontakt mit der winterlichen Kälte war ebenfalls beeindruckend und erstaunlich angenehm. Ein anheimelndes Gefühl freudigen Wiedererlebens für den Körper, der lange lange in der tropischen Hitze lebte, aus der es kein Entkommen gibt: weder nachts, noch unter der Dusche, noch in einem Hotel-Swimming-Pool. Einzig die Klima-Anlage schafft Kühle, die jedoch andere Leiden mit sich bringt, so dass man gerne darauf verzichtet und sich lieber an die Temperaturen gewöhnt. Was ja auch klappt: Sobald ich die Suche nach Abkühlung aufgegeben hatte und nur noch die verschiedenen Stadien des Schwitzens und Nichtschwitzens beobachtete, war da kein Leiden mehr, meistens jedenfalls nicht.

Als ich dann aber über die Treppe des Fliegers in die vier Grad kalte Berliner Luft trat, war es doch eine tiefe Erleichterung: die Zärtlichkeit der Kälte umfing mich und gab mir ein erstes Gefühl des Heimkommens, des Ankommens in MEINER Normalität europäischer Kühle. Weiter → (Kälte, Ruhe, Ordnung: wieder daheim)

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Claudia am 14. März 2008 — 8 Kommentare

Kurztrip nach Saigon

Die Bewegungen verlangsamen sich ganz automatisch, wenn die Tagestemperaturen 34 Grad erreichen – immerhin schon 5 Grad mehr als bei meiner Ankunft in Phnom Penh. Und doch hilft das nicht viel, auch ohne mich zu rühren läuft mir der Schweiß in Rinnsalen über die Haut. In manchen Lokalen wird jetzt Wassernebel versprüht, denn auch die Khmer schwitzen jetzt, was mich fast ein wenig erstaunt hat.

Saingon

Fünf Tage Vietnam liegen hinter mir: ein Kurztrip nach Saigon bzw. „HCMC“ (Ho-Chi-Minh-City), von dort aus ein Ausflug nach Vung Tau, eine Halbinsel am chinesischen Meer, die den Einwohnern der engen und heißen 8-Millionen-Stadt als Naherholungsziel dient. Die kühlere Seeluft tat wirklich gut!

Hotel in Wung TauDa störte so manche Hotelburg von ausnehmender Hässlichkeit nicht im geringsten. Genächtigt hab‘ ich lieber in einem der kleinen „Zimmerstapel“, wie ich die extrem schmalen, doch manchmal bis zu sieben Stockwerken hohen Häuser nenne, die vielleicht grade mal drei Meter breit sind. Vom Hörensagen weiß ich, dass sich diese Tradition einer Steuergesetzgebung verdankt, die die Höhe der Steuer nach der Breite des Hauses bemisst. Sowohl in Kambodscha als auch in Vietnam sah ich diese „Stapelhäuser“ auch häufig einzeln in der Landschaft stehen, was dann wirklich seltsam aussieht! Im oberen Bild sieht man eine typische Straßenansicht im zentralen Viertel Saigons: ein Riegel klebt am anderen, ab und an öffnet sich eine winzige, oft nicht mal zwei Meter breite Gasse für den Zugang der tiefer im Block stehenden Häuserreihen – alles in allem eine recht klaustrophobische Erfahrung!

Wie schön, dann mal am Meer zu sein, in die Ferne zu schauen und die Fischerboote und das vietnamesische Strandleben zu beobachten.

Hotel in Wung Tau

Genau wie die Khmer in Kambodscha baden auch die Vietnamesen nicht etwa in Bade-Anzügen oder gar Bikinis! Züchtig verhüllt stürzt man sich ins lutschwarme Nass, die Männer mit knielangen Freizeithosen über der Unterhose (!), die Frauen im T-Shirt oder Kurzkleid. Auch ich hab‘ das Hemd also lieber angelassen, das in der hohen Luftfeuchtigkeit dann trotz Wind und Sonne stundenlang zum Trocknen brauchte.

Badendes PaarÜberhaupt wirkte das asiatische Strandleben auf mich regelrecht „desexualisiert“: kein Flirten, flanieren, Körper vorzeigen, wie man es aus Europa kennt. Ein besoffener Vietnamese platzierte sich neben mich und ließ sich unter Gejohle der ebensowenig nüchternen Kumpane mit der Fremden ablichten, doch nicht etwa als Form der Anmache: hier bin ich halt ein schwer exotischer Freak, habe weiße Haut und bin mit meinen 165 immer noch deutlich größer als die meisten Männer.

Gesichtsmaske

Trotz der Hitze laufen viele schwer verhüllt und sogar mit Gesichtsmaske herum: man möchte nicht noch brauner werden, Hellhäutigkeit gilt als erstrebenswert. Nicht nur am Strand, auch überall in den Städten und auf dem Land sieht man Männer und Frauen mit diesen Masken, die es in vielen Farben und Designs zu kaufen gibt. (Mal angenommen, diese Mode würde nach Deutschland schwappen, würde sie gewiss gleich verboten, denn die allgegenwärtige Video-Überwachung öffentlicher Räume liefe ja ins Leere, wenn alle so vermummt herum laufen würden!).
Schaut man in ein Verkaufsregal mit Kosmetika, finden sich viele „Whitening-Cremes“ bzw. Tagescremes und Sonnenschutzmittel mit Whitening-Faktor. Mir fallen da gleich die entsprechenden Regale mit Bräunungscremes bei uns ein – der Mensch will ganz offensichtlich immer das, was er nicht hat.

Ich hätte noch so viel zu erzählen, doch nun wird es schon wieder heißer und es warten noch ein paar „Brotarbeiten“, die erledigt sein wollen. Vermutlich werde ich erst in Berlin wieder zu den tiefer schürfenden und weiter ausholenden Artikeln kommen, wenn das kühle Schmuddelwetter nicht nach draußen lockt und meine Tage in gewohnter Gleichförmigkeit verlaufen.

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Claudia am 04. März 2008 — 16 Kommentare

Alltägliches aus Phnom Penh

HausaltarWo ich denn mit meinem Reisebericht abgeblieben sei, fragte Mohnblume in den Kommentaren zum ersten Kambodscha-Artikel. Recht hat sie, der ist nun schon fast drei Wochen her und ich hätte längst mehr schreiben wollen! Aber wollen und machen sind hier zweierlei Dinge, die in der tropischen Hitze erstmal zusammen finden müssen. Wenn ich dazu noch soviel erlebe, dass ich gar nicht weiß, wo anfangen, wenn ich dann endlich vor dem Laptop sitze, dann belasse ich es oft genug beim Nötigsten, nämlich meinen Auftragsarbeiten, die auch aus der Ferne erledigt werden müssen. Weiter → (Alltägliches aus Phnom Penh)

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