Claudia am 18. Februar 2008 —

Erste Spaziergänge in Phnom Penh

Der vierte Tag in der Phnom Penh neigt sich dem Ende zu. Zum erstenmal bin ich abends im Netz, was wegen der Dunkelheit sehr viel angenehmer ist. Endlich überstrahlt der Monitor alles andere, wogegen es tagsüber wegen der Helligkeit nicht gelingt, so richtig ins Virtuelle „abzutauchen“. Würde ich hier wohnen, wäre ein dunkles Büro auf jeden Fall Teil meiner Wohnung!
Noch haben wir nichts Größeres unternommen, sondern laufen einfach durch die Straßen der Umgebung, die soviel fremde Eindrücke bieten, dass es einen fast erschlägt. Die Farben, die mit der Tageszeit wechselnden Gerüche, die blühenden Bäume – und dann die beeindruckenden Märkte, die sich Touristen meist nur von außen ansehen.

Fleischstand

Vor allem die Fleisschstände konterkarieren alles, was uns so von deutschen Gepflogenheiten und Hygienebestimmungen vertraut ist. Und auch manch seltsames Getier wird angeboten, das ich mir als Bestandteil der Ernährung nicht wirklich vorstellen kann:

Käfer

Die Frösche fallen nicht nur aus hygienischen, sondern auch aus ethischen Gründden durch, über die die Leute hier vermutlich nur den Kopf schütteln würden.

Frösche auf dem Markt

Den Fisch frisch aus dem Tonle Sap und dem Mekong würde ich schon mal kaufen. Vormittags zappelt er noch, nachmittags stinken die Reste zum Himmel.

Fische auf dem Markt

Und hier wohne ich:

wohnung.jpg
Es ist quasi der Dienstbotentrakt eines riesigen Appartements, das nach vorne zur Riverside eine wundervolle Terasse hat, direkt mit Blick auf den Fluß, wo sehenswerte Boote und Fischkutter unterwegs sind.

Fischerboot

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Diskussion

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20 Kommentare zu „Erste Spaziergänge in Phnom Penh“.

  1. Hallo Claudia,

    endlich habe ich mal wieder Zeit, Deine Homepage zu besuchen und lese mit Vergnügen Deinen quicklebendigen Reisebericht – toll, endlich mal ganz woanders zu sein, oder? Und nun auch noch die Fotos – pfui Spinne, besser: pfui Frosch! Aber ich bin auch immer total neugierig auf das, was Menschen in anderen Ländern essen und gehe darum furchtbar gern auf Märkte, wo ja eigentlich immer das volle Menschenleben brodelt – außerhalb Europas bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis… Lass Dir den Fisch aus dem Mekong schmecken, genieß auch ansonsten das Leben in vollen Zügen, lass Dich von der Fremde inspirieren und arbeite nicht zuviel!

    Liebe Grüße – Regine

  2. SIeht ja super lecker aus deren Spezialitätä :) Aber wenn man nichts anderes kennt ….

  3. Also die Fotos finde ich echt eckelig,
    das sind Frösche ohne Köpfe und
    karl wie Babypopos.
    Das sieht nicht gerade appetitlich aus.

  4. oh ja, gut zu wissen…

    danke Claudia.

    Wenn meine Frau mich mal zu einem Kambodscha Urlaub überreden will, habe ich jetzt triftige Gründe für strikte Verweigerung.

    Und Du bist so cool und knipst das auch noch – morgens zappeln sie und später stinken sie zum Himmel – oh my god, Du bist wirklich hart im Nehmen! Respekt.

    Aber eine anständige Bleibe hast Du ja, zumindest von außen, oder zappelt da auch mal was und stinkt später ;-))

    nichts für ungut, bin halt ein Sensibelchen.

    liebe Grüße und eine spannende, inspirierende Zeit

    Hermann

  5. @Hermann,
    bist du denn Vegetarier?? Ich frage, weil der Blick in unsere Schlachthöfe auch nicht grade ästhetisch ist – und auch auf den Fangflotten, die die Meere auf der Jagd nach unserem sauberen Tiefkühlfisch durchpflügen, werden die Fische nicht etwa einzeln waidgerecht betäubt und getötet, wie es Angler machen.

    @Tony: Dass es in Kamboscha nichts anderes gäbe, ist ein großer Fehlschluß. Die Märkte sind voll von allem Erdenklichen in zig Variationen – doch am meisten beeindruckt mich das für uns UNGEWÖHNLICHE, das ich hier dann auch zeige.

    @Luftgucker: danke für den Hinweis, sicher hätten die Leser das sonst für Weinbergschnecken gehalten!

  6. Hi Claudia,

    um Deine Frage zu beantworten, ob ich Vegetarier bin … Ich war Vegetarier, allerdings nur so lange, wie ich vegetarische Zubereitungen, welche deutlich schmackhafter und auch gesünder waren, leicht erreichen konnte. Im Zuge eines Lebenswandels änderte sich dieser wunderbare Umstand und so griff ich – anfangs widerwillig – dann auch wieder zu bis zur völligen Unkenntlichkeit zerlegten und geschredderten tierischen Kadaverteilen.

    Und was Schlachthöfe angeht, gebe ich Dir selbstverständlich Recht. Für mich sind diese industriellen Schlachtanlagen, wie zum Beispiel Geflügelschlachtereien, die obszöne Verhöhnung der lebendigen Kreatur. Mir ist absolut bewußt, dass diese Sichtweise etwas Weltfremdes hat. Darum unterlasse ich es auch tunlichst, hier für oder gegen etwas zu argumentieren, das wäre lächerlich. Bin halt so konditioniert, dass ich mir den Ekel nicht unbedingt anschauen möchte. So gesehen bin ich ein bewußter Verdränger.

    Dir dagegen muß ich nur meine Hochachtung ausdrücken, da Du schlicht und ergreifend die Dinge zeigst wie sie sind. Hut ab! Danke meine Liebe.

    Viele neue bereichernde Eindrücke Dir! Freu mich schon auf weitere Berichte. Danke.

    Sei herzlich gegrüßt

    Hermann

  7. Weitere Berichte werden kommen, zur Zeit geht noch die spannende Realität der Virtualität vor! :-)

    Grüße aus Kambodscha

    Claudia – schwer am rumreisen…

  8. naja, die fronzosen essen ja auch frösche^^ sieht aber schlimm aus wenn man sowas nich kennt^^

  9. Andere Laender, andere Sitten und Gewohnheiten. Danke Claudia fuer das Festhaltten deiner Eindruecke. Ich hab damit keine Probleme. Mindestens mal ausprobieren sollte man diese Sachen ja schon. Und dass man als Vegetarierin von fremden Koestlichkeiten verschont bleibe, kann auch eine Illusion sein. Mindestens ging es mir in China mit Froschhaut so, die ich erst mal als frisches, gruenes Gemuese glaubte, bis ich davon was im Munde hatte. So hoffe ich, dass du dich weiter in die Dienste neugieriger Westerner begibst.

    Gestern war hier in einem der Fernsehkanaele wieder mal Trafficking – http://en.wikipedia.org/wiki/Trafficking_in_human_beings – ein Thema. Unter anderem wurden neben Bildern in Vietnam, Thailand auch solche aus Kambodscha gezeigt. Ueber Jugendliche, die in die Prostitution gezwungen werden. Nicht nur fuer Touristen in deinem Gastland, denn auch ueber Verschiebungen solcher Menschen nach Europa und die USA. So interessiert mich, ob du auf deinen Touren auch davon was mitkriegst.

  10. Noch viele wunderschöne Tage wünsche ich dir in diesem aufregendem Land.

  11. Wenn man die Bilder so sieht, könnte man ja glatt zum Vegetarierer mutieren. Aber vielleicht sehen wir ja bald die bilder, was alles Leckeres aus diesen Zutaten zubereitet wurde. dann ändert sich das sicher wieder.

    grusz
    PH

  12. Wo ist eigentlich Claudia mit Ihrem Reisebericht abgeblieben ?

  13. […] Erste Spaziergänge in Phnom Penh […]

  14. Diese Frösche sehen auf den ersten Blick aus wie kleine Menschenbabys….

    Auf den zweiten Blick wie Hähnchen :D

  15. pfui teibel kann ich da nur sagen, was fressen die denn da alles.. na ja von den schlitzis kann man nix anderes erwarten.. die fressen ja auch ratten

  16. Zu „me“:
    Das selbe würden Sie wahrscheinlich auch essen wenn kein Geld da und der Hunger tötlich ist. Ihr – Entschuldigung – primitiver Kommentar sagt mir, das Sie keinerlei Kenntnis der Weltgeschichte haben. Sonst würden Sie wissen, das Ratte und viele andere dieser Köstlichkeiten auch schon auf deutschen Tellern zu finden waren.

    Wolfgang W. Kutzek
    – Das Tani Projekt –

  17. @Wolfgang: Ich würde den Troll einfach ignorieren ;-)
    Joachim 

  18. Ich bitte darum, den Troll einfach zu ignorieren.

  19. […] und reiste für sechs Wochen nach Kambodscha. Das tropische Klima, eine ganz andere Kultur, bunte Farben, exotische Gerüche, spektakuläre Altertümer – um zu wenig Begeisterung musste ich mich da nicht sorgen. […]

  20. […] Die Spinnen sind auch in Kambodscha nicht allgemein üblich, doch finden sich andere Insekten auf jedem einheimischen Markt. Hier das Angebot einer Händlerin in Phnom Penh: […]