Thema: Lebenskunst, Philosophisches

Reflexionen über Wesentliches

Claudia am 22. Juli 2000 — Kommentare deaktiviert für Motivation Zero

Motivation Zero

Das schwergewichtige Thema von gestern muß ich wohl an einem anderen Tag weiterschreiben. Michaels ausschweifender Kommentar im Forum freut mich, doch im Moment packe ich es einfach nicht, „niveauvoll“ zu sein. Ganz allgemein hab‘ ich derzeit Schwierigkeiten mit der Motivation, keine rechte Lust zu gar nichts. Aber: was heisst hier überhaupt „Schwierigkeiten“? Eine überflüssige Bewertung! Warum zum Teufel soll mensch dauernd motiviert sein? Wohin soll’s denn gehen? Was sollte ich denn erreichen? Fehlt mir was? Nein, leider nicht! :-) Weiter → (Motivation Zero)

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Claudia am 28. Juni 2000 — Kommentare deaktiviert für Mensch: ein Raubtier?

Mensch: ein Raubtier?

Connie schrieb zum gestrigen Diary-Eintrag, in dem ich die Abschaffung der gesellschaftlichen Formen und Rituale bedauerte:

„Tja, das ist ein Punkt, an dem ich herumzuknapsen habe und der mich sehr beschäftigt. Wir wollten die Höflichkeitsfloskeln und das Verlogene dabei abschaffen und nun stellen wir (oder zumindest ich) fest, daß dabei die Höflichkeit selbst, nämlich der Respekt vor dem Anderen, vor der Würde und der Einmaligkeit des Anderen, vor der Unverletzlichkeit des Anderen, wenn er vielleicht gerade einmal schwach ist, auf der Strecke geblieben ist. Aus dem Muff, der unter den Talaren steckte oder in der Gesellschaft herrschte, ist ein obszönes, aggressives Klima, angeheizt von RTL und Konsorten, geworden und deren Einfluß auf die Befindlichkeit der Menschen erscheint mir fast noch gefährlicher und heftiger als der Einfluß des guten alten Axel Springer damals… Ist dieser Raubtier-Charakter, der sich überall zeigt, das WAHRE, das ECHTE? Dann Gute Nacht!“

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Claudia am 28. Juni 2000 — Kommentare deaktiviert für Draussen sein

Draussen sein

Je länger ich in den Netzen lebe, desto mehr geraten Ausflüge ins „Real Life“, gelegentliche Bewegungen durch den physischen Raum zu Besuchszwecken, zu Expeditionen in eine seltsame Anderwelt. Dabei wächst einerseits meine Wertschätzung nicht-medial vermittelter menschlicher Kontakte: Sich ungeschützt und ohne Wahl jenseits jeder Notwendigkeit zu begegnen, ist alleine schon ein Ereignis, das zum feiern einlädt. Man liefert sich freiwillig einer Situation aus, die nicht jederzeit „gecancelt“ werden kann, wie all die Dinge, die ich täglich am Bildschirm herbei und wieder weg-klicke. Das allein ist schon eine Liebeserklärung an den Mitmenschen, allerdings eine, die nur von denjenigen verstanden wird, die ihre Tage lange schon aus freien Stücken im kühlen Schein der Monitore verbringen. Weiter → (Draussen sein)

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Claudia am 21. Juni 2000 — Kommentare deaktiviert für Menschen züchten – aber wohin?

Menschen züchten – aber wohin?

Als im letzten Jahr Peter Sloterdijk in seinen „Regeln für den Menschenpark“ vorschlug, zumindest einmal darüber nachzudenken, inwiefern die künftigen Errungenschaften der Gentechnologie zur Veränderung der Menschen genutzt oder nicht genutzt werden sollten, war die Freude groß. Endlich mal wieder ein richtiger, ein GEISTVOLLER Skandal! Die Sache wurde monatelang durch die verschiedenen Medien gezogen, der Schlagabtausch zwischen Sloterdijk und Habermas unterhielt die Leser aufs Beste. Seit Botho Strauss‘ „anschwellendem Bocksgesang“ hatte es so eine fetzige Kontroverse nicht mehr gegeben. Weiter → (Menschen züchten – aber wohin?)

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Claudia am 17. Juni 2000 — Kommentare deaktiviert für Forever young

Forever young

„Wenn Sie es schaffen, gemeinsam mit uns ihre Zähne noch fünf Jahre im jetzigen Zustand zu erhalten, haben wir das Problem im Griff!“, sagt mein Zahnarzt. Dann nämlich seien die Techniken marktreif, mit denen man ‚geschwundene‘ Kiefer- und andere Knochen nach Belieben neu wachsen lassen könne, erzählt er begeistert. Im Tierversuch klappe das schon – allerdings, so gibt er auf Nachfrage zu, sei es noch ein Problem, das Wachstum zum richtigen Zeitpunkt wieder zu stoppen, aber das bekäme man schon noch hin. Weiter → (Forever young)

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Claudia am 08. Juni 2000 — Kommentare deaktiviert für Zwangsjacke Intellekt

Zwangsjacke Intellekt

Mit „intellektuell“ meine ich nicht einen gehobenen Bildungsstand oder gar akademische Würden, sondern die Grundprägung, mit der lange schon die Menschen entwickelter Industriestaaten von klein an konditioniert werden: Ursachen und Wirkungen in Beziehung setzen, immer auf Sinn und Zweck schauen, alle Dinge und Handlungen analysieren und begründen – und dies alles in „schlüssigen“ Texten und Reden ausdrücken. Weck‘ mich mitten in der Nacht und frag mich: Warum rauchst du eigentlich noch immer? Schlaftrunken blinzelnd werde ich eine Rede vom Stapel lassen, die dieses verrückte Verhalten vollständig erklärt, ja – bei aller Schädlichkeit – als das einzig Richtige in meiner Situation erscheinen läßt. Weiter → (Zwangsjacke Intellekt)

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Claudia am 31. Mai 2000 — Kommentare deaktiviert für Endlichkeit

Endlichkeit

Auf dem abschüssigen Pfad, der zum Garten führt, zertrete ich beiläufig eine Nacktschnecke. Der Kampf gegen dieses Getier ist derzeit ein sinnlicher Pausenfüller: weg vom PC, raus in die feucht glänzende Vegetation, mit Adleraugen umschreite ich meine zwei „Versuchsanplanzungen“, zwei mal zwei Quadratmeter mit Salat und Mangold, und die drei kleinen Erdbeerbeete. Zu mehr hat es zeitlich nicht gereicht, aber irgend etwas muß ich einfach wachsen sehen, etwas SELBST angepflanztes mitten im Dschungel. Weiter → (Endlichkeit)

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