Claudia am 16. März 2020 —

Was von alledem wird bleiben? 10 Fragen

Alles verändert sich, nichts ist mehr so, wie es noch vor zwei Wochen war. Was von alledem wird bleiben, wenn das Ganze vorbei ist?

  1. Vielleicht die Begrüßungen ohne Handschlag?
  2. Die wegen Corona in Bayern eingeführten Supermarkt-Öffnungszeiten bis 22 Uhr?
  3. Die Einsicht, welche Berufe wirklich systemrelevant sind?
  4. Die aus Erfahrung gewonnene Erkenntnis, dass lebenswichtige Güter im Land, mindestens aber in der EU produziert werden sollten? Und dass man Vorräte anlegen muss, wo das nicht möglich ist?
  5. Homebüro als Alternative zur Anwesenheitspflicht, wo sie nicht erforderlich ist?
  6. Digitale Beschulung in vielen Varianten, natürlich nicht immer, aber als wichtiger Bestandteil?
  7. Dass man aufeinander achtet, auch mal Hilfe anbietet – passiert ja gerade viel öfter als sonst.
  8. Die Gewohnheit, sich öfter die Hände zu waschen – und zwar richtig?
  9. Die Erkenntnis, dass die „schwarze Null“ keine unverhandelbare, heilige Instanz ist?
  10. Das Wissen, dass Kooperation und Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und vernünftiges Handeln menschliche Potenziale sind, die mit Erfolg aktiviert werden können?

Fragen über Fragen. Bin gespannt, was von alledem wir in die Post-Corona-Zeit mitnehmen.

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Diskussion

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96 Kommentare zu „Was von alledem wird bleiben? 10 Fragen“.

  1. Die Erinnerung!

  2. Die Pandemie ist nicht mal am abflachen und du machst dir jetzt Gedanken, was bleibt?
    Erstmal muss ich das überstehen, dann hab ich eine überwiegend negative Erinnerung an die Pandemie, weil das für mich nichts positives ist.

  3. Ich vermute doch stark, daß das, von dem wir hoffen, daß die Menschheit es in der Notlage nun endlich kapiert haben dürfte, nicht „bleibt“. Also die wirklich wichtigen Dinge, die Solidarität betreffend, den Ressourcenverbrauch usw.
    Aber solche Sachen wie Videokonferenzen, digitales Lernen könnten durchaus auf dem Vormarsch bleiben.

    Das schönste Geschenk, welches wir möglicherweise bekommen könnten: wenn sich Trump beim Coronamanagment noch mehr verrennt und seine Wiederwahl vergeigt.

  4. @Menachem: so pessimistisch?
    Petra A.Bauer twitterte gerade:

    „Auf digitale Familientreffen hätten wir eigentlich auch vor Corona schon mal kommen können. Super für die Katzenallergiker und prima für die Katzenhaber, die sonst immer müde mit der S-Bahn nach Hause mussten.
    Auf jeden Fall spaßig“

    @Heike: warum sollte ich mir KEINE Gedanken darüber machen? Finde es gut, nicht aus dem Blick zu verlieren, dass es ein „danach“ geben wird. Dass die Gesellschaft unter Krisendruck auch sinnvolle Fortschritte macht und sehr viel Hilfsbereitschaft stattfindet, ist durchaus etwas Positives.

    @Markus: stimmt! Aber ich fürchte, er wird die Wahl einfach verschieben…

  5. @Claudia, wieso musst Du andere, die die Dinge eher negativ sehen, „gengen den Karren fahren“?
    Ich teile mit @Menachem die Auffassung, daß wenig Gelerntes übrigbleiben müsste. Das lernt man ja aus der Geschichte.
    Einige Dinge wird man aber daraus lernen, etwa bestimmte Bevorratung oder auch Krisenmanagement im allgemeinen.

    Die Wendung:
    Dass man aufeinander achtet, auch mal Hilfe anbietet – passiert ja gerade viel öfter als sonst.
    ist typisch für Dich. Schon oft habe ich gemerkt, daß Du solche Aussagen abkürzt.
    Weil sie selbstverständlich sind, keiner Bemerkung mehr notwendig??
    Wenn ja: NICHTS ist selbstverständlich, auch nicht, daß sich bestimmte neue Tendenzen festsetzen werden.

    Der Wespenfotograf

  6. Vielleicht komme ich nochmals ausführlicher auf deinen Beitrag zurück, Claudia.
    Aber mal vorab:

    Deprimierend bis erschreckend ist für mich der derzeitig wieder beliebte Spruch:
    „Whatever it takes“.

    Kaum vorstellbar die Wahnsinns Summen, die ohne zu zucken aufgerufen werden. Was sind wir für ein reiches Land.

    Allerdings, für die Grundrente oder 2,00 Eur mehr im HartzIV, dafür hat es bisher nicht gereicht.

  7. @Mendel: ja, ich kann deinen Frust nachvollziehen und noch bei der Finanzkrise hab ich mitgeschimpft (mich dann aber eingelesen und verstanden, dass es nicht anders ging).

    In der Corona-Krise sehe ich das „whatever it takes“ deutlich weniger kritisch. Denn es stimmt ja: Deutschland ist finanztechnisch in einer äußerst komfortablen Situation. Jahre lang wurde „schwarze Null“ praktiziert, auf allen Ebenen. Und gleichzeitig entwickelte sich die Finanzwelt aufgrund der Folgen der Finanzkrise in eine Richtung, die ebenfalls zu Gunsten DE verlief: Deutsche Staatsanleihen gelten als das Sicherste überhaupt – es müssen nicht einmal mehr Zinsen gezahlt werden, denn „das Kapital“ scheut aufgrund des Brexis Unsicherheit und Risiko (gewisse Institutionen sind dazu gezwungen, SICHER anzulegen).

    Es gibt mittlerweile sogar Minuszinsen, sprich: sie zahlen dafür, unserem Staat Geld leihen zu dürfen.
    Die Staatschulden liegen bei 61% des BIP – eine im Vergleich mit anderen Ländern beispielhaft geringe Verschuldung. Da könnten locker 10% drauf kommen, ohne dass mit merklichen Zinssteigerungen zu rechnen wäre.

    Also kann man ruhig sagen: Whatever ist takes..

    Nun macht sich deine Kritik ja daran fest, dass das Geld nicht für Soziales ausgegeben wird, wenn es schon so leicht zu bekommen ist. Das wäre wiederum schlecht vertretbar, weil es laufende, konsumtive Ausgaben sind – keine „besonderen Situationen“, die eine Neuverschuldung in den Augen der Mehrheit rechtfertigen könnten. (Beim Individuum wäre ein vergleichbares Verhalten, eine zu teure Wohnung mit immer mehr Krediten zu finanzieren, anstatt eine kleinere/billigere Bleibe zu suchen).

    Schon ich hab noch im Gymnasíum gelernt, dass es ein Problem sei, wenn der Staat sich immer mehr verschuldet. Dennoch ging das Jahrzehnte so weiter, die Schulden wurden mehr, bis dann doch die Wende geschafft wurde. Weil u.a. Deutschland durch den Euro Vorteile hat, die es mit der D-Mark nicht gehabt hätte, ganz im Gegenteil. (Und natürlich auch durch die gehasste Agenda2010 und all die damit zusammen hängenden Veränderungen).

    Kurzum: die „schwarze Null“ ist jetzt keine Grenze mehr, über die man nicht gehen kann angesichts der Lage. Schau dich um, die Wirtschaft wird herunter gefahren, viele verlieren ihr Einkommen, Unternehmen gehen pleite. Es gibt kaum eine Gelegenheit, bei der es berechtigter wäre, das derzeit kostenlose Geld zu holen, wenn man es braucht. (Und wie sie versprechen, sollen ja alle was abbekommen, die derzeit Probleme haben – ich bin gespannt!)

    Klar, irgendwann zahlt man das zurück, aber eben nicht mehr viel drauf, wie früher. Den „Schuldendienst“ gab es schon immer – die Summe ist aktuell marginal, verglichen mit dem Sozialhaushalt.

    Hartz4 wurde 2020 um 8 Euro erhöht.

  8. @Gerhard: dass du meinen Kommentar schon als „an den Karren fahren“ wahrnimmst, finde ich ja höchst erstaunlich! Ich schrieb:

    „warum sollte ich mir KEINE Gedanken darüber machen? Finde es gut, nicht aus dem Blick zu verlieren, dass es ein „danach“ geben wird. Dass die Gesellschaft unter Krisendruck auch sinnvolle Fortschritte macht und sehr viel Hilfsbereitschaft stattfindet, ist durchaus etwas Positives.“

    Wie kann man eigentlich NOCH friedlicher den eigenen Standpunkt vertreten?

    Der Blogpost heißt „10 Fragen“. Ich habe keine Schätzungen der Wahrscheinlichkeit dazu geschrieben, denn ich weiß nicht, was davon hängen bleiben wird. Ich zähle lediglich 10 Punkte auf, bei denen ich es schön fände, wenn etwas davon bliebe.

    „Dass man aufeinander achtet, auch mal Hilfe anbietet – passiert ja gerade viel öfter als sonst.“

    Was bitte hab ich da „verkürzt“??? Ist irgendwas daran nicht verständlich? Auf Twitter und Nebenan.de lese ich täglich von Hilfsaktionen und Hilfsangeboten.
    Und als ich heute aus dem Garten zurück kam und unten ins Haus trat, wurde mir im Erdgeschoss (ein Nachbar), im 2. Stock (ein Kind) und im 3.Stock (die Nachbarin) DREIMAL HILFE angeboten: Beim Einkaufen, wenn ich irgendwas brauchen sollte, die Tüte tragen (das Kind) und nochmal Einkaufshilfe…
    Ich war etwas perplex und sagte, dass ich „in die Risikogruppe doch grade erst reinwachse“ und mich schon noch selbst versorgen kann – aber dann hab ich mich bedankt, es ist schließlich nett gemeint und toll, dass jetzt viele irgendwo helfen wollen. Die hatten halt grade keine ältere Oma parat.. :-)

  9. Viele der Punkte, die du aufgezählt hast, wären es wert, im Bewusstsein und im Handeln verankert zu bleiben. Nur – ich fürchte, ich kenne uns Menschen. Die meisten Dinge werden vergessen. Allerdings schränke ich ein, dass das auch davon abhängt, wie es überhaupt weitergeht. Wir haben noch keinerlei Vorstellungen von dem, was uns noch bevorsteht. Ich merke an mir, dass Unruhe aufkommt. Kein gutes Zeichen. Aber bei den Dimensionen, die alles annimmt, ist das wohl nichts besonderes.

    Übrigens ein Punkt, den du nicht angesprochen hast, den aber unsere Freunde von der rechtsaußen Fakultät sofort für sich entdeckt haben, könnte künftig politische eine Rolle spielen: Grenzschließungen sind möglich. Ich sage es bewusst ganz einfach. Ein Lichtblick ist, dass -wenigstens in einer Umfrage- die AfD momentan bei 10% liegt. Aber sie stammt von Forsa (Güllner). Dort war die AfD schon einige Male bei diesem Wert. Die anderen Umfrageinstitute sehen die Partei bei unterschiedlichen Werten, Tendenz abnehmend. Mir ist klar, dass der Fokus im Moment nicht dorthin gehört.

    Unser Friseur nimmt nur noch 3 Kunden gleichzeitig ins Geschäft und vereinbart deshalb ausschließlich Termine. Unser Kaffee hat geschlossen. Nur die Bäckerei ist offen. Meine Nichte sitzt mit ihren kleinen Kindern zu Hause und wir haben per Skype oder Videoanruf Kontakt. Tut schon weh, das alles.

  10. @Mendel Ein reiches Land ist Deutschland. Wir geben eine Billion Euro für Sozialtransfers aus. Und trotzdem geht es vielen nicht gut. Da wirkt es fast provozierend, wenn bei dieser Krise „alle Waffen auf den Tisch“ gelegt werden, wie BFM Scholz es auszudrücken beliebte. Wer weiß, vielleicht ändern die Folgen dieser Krise etwas daran. Ich glaube nur leider, dass danach zuallererst die Sozialleistungen einschl. der Renten gekürzt werden. Denn das, was jetzt an Finanzmitteln eingesetzt werden muss, wird natürlich nicht reichen, um die Folgen halbwegs abzumildern. Ich fürchte, es eröffnet den Politikern, die i.d.R. von solchen Maßnahmen profitieren, auch Argumente gegen den Sozialstaat in Stellung zu bringen. Hoffentlich irre ich mich.

  11. @Horst: was sagst du zu meinem Kommentar, die finanzielle Situation des deutschen Staats betreffend? Angesichts dessen sehe ich erstmal keinen Grund, Sozialleistungen und Renten zu kürzen. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht anders kommen könnte, wer will das schon wissen. Aber die gegebenen Bedingungen sind grade besser als in früheren Jahren.

    Zu den „Grenzschließungen“: es sind ja nicht wirklich Schließungen, sondern Kontrollen. Grade ist ein 60 Kilometerstau in Polen, der mit der Öffnung mehrerer Übergänge beantwortet wird. Der Warenverkehr muss durchkommen, auch jene mit „wichtigem Grund“. Und das „Grenzen schließen geht nicht“ in Bezug auf wandernde Flüchtlinge meinte ja nicht nur alle offiziellen Übergänge, sondern die gesamte grüne Grenze, die nicht vermauert und verzaunt ist.

  12. @Claudia, nun will ich mal antworten, ist ja sonst eher in Bloghausen nicht die Regel.

    @Gerhard: dass du meinen Kommentar schon als „an den Karren fahren“ wahrnimmst, finde ich ja höchst erstaunlich!

    Das bezog sich u.a., auf den Kommentar vcon Peter zu den Videos.
    „An den Karren fahren“ ist etwas stark, ich meinte eger, eine Meinung nicht einfach stehen lassen zu können. Sondern DAGEGEN z7u argumentieren, fast wie ein Reflex.
    Aber das machen wir im Grunde alle, mea culpa.

    Dass die Gesellschaft unter Krisendruck auch sinnvolle Fortschritte macht und sehr viel Hilfsbereitschaft stattfindet, ist durchaus etwas Positives.“

    Das kann man generell nicht vorraussetzen – siehe neuere Einlassung von @Horst.

    – passiert ja gerade viel öfter als sonst.“

    Was bitte hab ich da „verkürzt“???

    Sprachlich verkürzt, rein sprachlich! Du machst das an bestimmter Stelle gerne, sozusagen in einen Sprechton überzuwechseln. Hinterfragte lediglich diese Beobachtung, weiter nichts.

    Und als ich heute aus dem Garten zurück kam und unten ins Haus trat

    Die sehen Dich halt selten. Da fragt man schon mal an.
    Im Moment, im Moment, ist Hilsbereitschaft schon spürbar. Ab und an zumindest.

    Ich war etwas perplex und sagte, dass ich „in die Risikogruppe doch grade erst reinwachse“

    Das hatte mit der Riskogruppe m.e. nichts zu tun.

    Generell sollte man nicht mehr mit Handy kommentieren, da fasse ich mich an die Nase (sollte ich jetzt gerade nicht), dann kann man eher ausfeilen, was man eigentlich meint.

    Der Wespenversteher.

  13. @Gerhard: vielen Dank! Zum Glück sind Antworten bei meinen Stammlesenden ziemlich üblich, worüber ich mich freue!
    Die Nachbarn sehen mich oft, halt wenn man sich auf der Treppe begegnet und normalerweise nur kurz grüßt. Es hat wohl ein wenig mein Selbstbild in Frage gestellt: als eine Person, die zwar grade ins Rentenalter kommt, aber sich durchaus fit, bewegungsfähig und selbstversorgend in jeder Hinsicht fühlt. Das „biete Hilfe an“ hatte ich selbst eher auf die Gebrechlichen oder Hochaltrigen bezogen, nicht auf mich.
    Es hat einen Moment gedauert, bis ich von der verletzte Eitelkeit auf Dankbarkeit umgeschaltet hatte. Aber immerhin hat es grade noch geklappt.. :-)

  14. @Clau|dia Der Schuldendienst hat sich verringert. Das Zinsniveau hilft, dass der Staat „alle Waffen auf den Tisch“ legen konnte. Die Quote der Staatsschulden von 61% bietet im Vergleich zum Jahr 2010 (81%) Spielräume. Aber der absolute Wert der Schulden liegt trotzdem noch bei 2 Billionen Euro. Es gibt „verdeckte“ Schulden, die aktuell mehr als doppelt so hoch sind wie dieser immer offiziell genannte Wert. Schließlich lassen sich diese Schulden nur auf zwei Arten nachhaltig reduzieren. 1.) Steuererhöhungen oder 2.) Sozialabbau. Wir reden dabei jeweils von zweistelligen Prozentwerten. Ökonomen warnen fortlaufend über die weltweite Entwicklung der Schulden. Ich will hoffen, dass die Corona-Krise nicht weit über den Zeitraum hinausgeht, von dem die Experten derzeit ausgehen. In vielen Branchen werden Umsatz- und Renditeausfälle nicht aufgeholt werden, so dass die Lage zwangsläufig auch zu krassen Arbeitsplatzverlusten führen wird. Das wiederum hat negative Auswirkungen auf die Steuereinnahmen. Sinkende Einnahmen für die Sozialkassen sind eine weitere Folge. Schließlich wird es so sein, dass die Politik nicht völlig anders handeln wird als bei anderen Krisen. Sozialleistungen und Rentenkürzungen werden gekürzt. Wenn sich alles innerhalb eines Monats normalisiert oder wenigstens entsprechende Tendenzen sichtbar würden, werden die Auswirkungen vielleicht überschaubar bleiben.

    Ich fürchte, der Impact wird gigantisch werden, wenn sich die Lage nicht innerhalb dieser überschaubaren Zeit beginnt zu normalisieren.

    Schließlich ist es aber eine politische Entscheidung, wo und wie Prioritäten gesetzt werden. Die SPD spielt künftig nicht mehr die Rolle, die sie früher gespielt hat. Jetzt herrschen neoliberale Kräfte. Es sind mit den Grünen und der Union Kräfte am Ruder, die den Sozialstaat massiv zurückfahren werden. Eigentlich sollten wir bereits damit begonnen haben, zu lernen, wo die wirklich systemrelevanten Bereiche einer Gesellschaft liegen. Eigentlich.

  15. Hallo Horst, danke!
    Ich bestreite nicht, dass die Corona-Krise einen heftigen „Impact“ auf den allgemeinen Wohlstand haben wird. Sie ist allerdings nicht „selbst gemacht“, wie die Finanzkrise, also bin ich eher bereit, Einbußen als schicksalshaft und unvermeidlich anzusehen.

    Deine Links hab ich mir angesehen:
    1)
    Die Schuldenuhr ist seit 2018 rückläufig, aktuell mindern sich die Schulden um 47 Euro/Sekunde – seitdem du gepostet hast, wurden die 2 Bio schon unterschritten.
    2)
    Der Artikel über die verdeckten Schulden ist von 2010. Damals lag das BIP bei 2,5 Billionen, 2019 lag es schon bei 3,4. Auch die anderen Zahlen sind veraltet. Hier – von derselben Institution – eine aktualisierte Fassung.
    Die in dieser Sicht der Dinge betrachtete Gesamtschuld (aus expliziten und „verdeckten“ Schulden beläuft sich auf 225% des BIP – in deinem Artikel von 2010 wurden für 2006 350% genannt. Es war also schon viel schlimmer.

    Zudem hat diese gesamte Betrachtungsweise einen politischen „Bias“, der ja schon eingangs in der Beschreibung des Themas deutlich wird:

    „was die offizielle Statistik verschweigt, sind die verdeckten oder impliziten Schulden, also die Renten und Pensionen oder die wegen der Alterung der Bevölkerung in Zukunft stark steigenden Ausgaben für Gesundheit und Pflege. Für diese bilden der Staat und Sozialversicherung – anders als jeder ehrbare Kaufmann – keine Rückstellungen. „

    Die tun immer so, als seien da Gangster am Werk, die irgendwas verbergen und das Volk betrügen. Fakt ist, dass der Staat nicht wie ein „ehrbarer Kaufmann“ Rückstellungen machen muss, sondern jeweils politisch festlegt, wie die Ausgaben und Einnahmen angesichts der sich dynamisch entwickelnden Lage zu handhaben sind. Dabei gilt: Krisen und große Veränderungen müssen irgendwie bewältigt werden und wenn es erforderlich ist, macht man mehr Schulden, schränkt Leistungen ein oder erhebt mehr Steuern – wie man die Belastungen verteilt ist dann immer Sache des politischen Aushandelns.

    Da das Geldsystem seit der Finanzkrise nicht etwa zu einem „Normalzustand“ davor zurück gekehrt ist, ist das „Schulden machen“ längst nicht mehr so übel für den Staat, wie wir es alle Jahrzehnte lang verinnerlicht haben. Es muss ja auch nie auf einmal alles zurück gezahlt werden, sondern die Staatsanleihen erreichen fortwährend das Ende ihrer Laufzeiten und neue werden ausgegeben, zu den dann aktuellen Bedingungen. Mit Zinsanstiegen ist vorerst nicht zu rechnen – und dass der Aktienmarkt jetzt im Krisentief ist, ist ein Grund mehr, anzunehmen, dass das so bleibt.

    Die Zukunft ist vor allem eines: unsicher! Dass ausgerechnet die GRÜNEN für einen sozialpolitischen Kahlschlag sorgen sollen, sehe ich nicht. Und übrigens hätte Grün-Rot-Rot laut Sonntagsfrage grade 47,5%, wogegen CDU/CSU/FDP grade mal auf 35% kommen. MIT der AFD auf 48%, doch diese „Zusammenarbeit“ erwarte ich bei den nächsten Wahlen echt nicht.

    ***

  16. @Claudia:

    Zum Glück sind Antworten bei meinen Stammlesenden ziemlich üblich

    Nein!

    Es hat wohl ein wenig mein Selbstbild in Frage gestellt: als eine Person, die zwar grade ins Rentenalter kommt, aber sich durchaus fit, bewegungsfähig und selbstversorgend in jeder Hinsicht fühlt.

    Das Selbstbild täuscht oft erheblich.
    Meine Frau hatte mal ein Video von mir gemacht, als ich vor 2 Jahren in Südtirol in einem Garten Foto-Aufnahmen machte. Da merkte ich, was es heisst, schon mal ein älteres Semester zu sein.

  17. Das sehe ich so wie du, @ Horst. Der Staat wird das jetzt rausgehauene Geld wieder einsammeln. In der Art, wie er es dann verschlüsselt oder unverschlüsselt verpackt, ist er ein kreativer Meister.

    „…Fakt ist, dass der Staat nicht wie ein „ehrbarer Kaufmann“ Rückstellungen machen muss, sondern jeweils politisch festlegt, wie die Ausgaben und Einnahmen angesichts der sich dynamisch entwickelnden Lage zu handhaben sind. Dabei gilt:...“

    Was ist den das für ein „Rechthabersprech“, Claudia? Fakt ist, das jedes Gebilde, das ökonomisch handelt, für das das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben Verantwortung trägt. Das ist einfachste Mathematik. Dabei gilt, dass es für diesen Grundsatz keine Ausnahmen geben darf.

  18. Danke @Horst und @Claudia für die Diskussion zu den Stattsschulden.

  19. Hallo Claudia,

    die EZB hat es unserem Staat überhaupt erst ermöglicht, die „schwarze Null“ in dieser Form zu „kultivieren“. Dass wir Schulden abgebaut haben ist gut. Worauf ich hinweisen wollte war: unsere Schulden sind so gigantisch hoch. Oder hältst du 2 Billionen Euro mit leicht abnehmender Tendenz nicht für einen kritischen Wert? Die verdeckten Schulden enthalten nicht nur die aufgeführten. Was ist mit den Verpflichtungen, die wir zur Eurorettung eingegangen sind (EFSF, ESM)? Das sind gewaltige Werte. Dass der Handelsblatt-Artikel alt ist, ändert nichts an den Verpflichtungen, die Deutschland eingegangen ist. Nicht „nur“, was Renten und Pensionen anlangt.

    Ich sehe es auch so, dass der Staat eine andere Pflicht hat als der gern zitierte „ehrbare Kaufmann“. Er muss die Prioritäten dorthin legen, die wenigstens ansatzweise gewährleisten, dass die soziale Balance erhalten bleibt. Schauen wir auf unsere Sozialleistungsquote, so ist sie in den Jahren der schwarzen Null zwar gesunken, aber absolut immerhin mit 1 Billion Euro auf einem Niveau, das vielleicht aufzeigt, dass unser Sozialstaat nicht gerade effizient arbeitet. Anders wäre der verbreitete Frust nicht zu erklären. Oder?

    Ich weiß nicht, ob ich deine Bewertung des Schuldenmachens für Staaten so teilen möchte. Denn leider ist es nicht allein Deutschland, das wir diesbezüglich im Blick haben müssen (http://bit.ly/2WsLOV5). Was bedeutet es, wenn weltweit ein Schuldenberg von 250 Billionen Doller existiert? Wie Steingart im letzten Jahr mal feststellte, womit wollen wir eigentlich die Konjunktur ankurbeln, wenn im Wesentlichen „nur noch“ mehr Ankäufe von Staatsanleihen durch die EZB dafür taugen? Ich will ungerne die Crash-Gurus unterstützen. Aber machen dir diese Größenordnungen keine Angst? Wenn über 100 Ländern bereits 2019 die Zahlungsunfähigkeit drohte, wie sind dann die Folgen dieser Pandemie einzuordnen? Nicht überall können schließlich „alle Waffen auf den Tisch“ gelegt werden, wie hier bei uns.

    Vor höheren Zinsen hätte ich jetzt auch keine Angst. Harakiri wird keiner begehen. Auch die USA hat (was Trump ja ohnehin gut findet) die Zinsen wieder gesenkt. Anders gehts nicht. Insofern hast du Recht. Dass keine Zinsen auf der anderen Seite schwerwiegende Folgen haben, weißt du aber auch. Ich sage nur Altersvorsorge. Und das ist nicht alles.

    Die nächste Regierung wird eine schwarz-grüne sein. Für RRG reicht das nicht. Die Grünen mögen vielleicht mit dieser politischen Konstellation eher liebäugeln. Sie sind aber heute pragmatisch genug, um die realistischste Chance auch zu ergreifen. Und dann müssen wir weitersehen.

    2.616 Zeichen, sollte klappen. 💛

  20. Wir erinnern uns an den arabischen Frühling. Himmlische Aufstände, sogar in der Türkei. Nur: Was wurde daraus? Genau das steht hier an, als Äquivalent und Farce.

  21. @Menachem,
    „Fakt ist“ sei ein Rechthabersprech? Ist mir neu und ich wüsste nicht, wie ich Tatsachen anders bezeichnen sollte, bzw. ein Synonym wäre ja auch nichts anderes.
    Doch, es ist nun mal beim Staat anders als beim „ehrbaren Kaufmann“, von dem die Autoren des Artikels erwarten, dass er Rücklagen bildet. Was ja auch schon nicht mehr der ökonomischen Realität entspricht, wie wir gerade sehen: sowohl Großunternehmen als auch mittelständische Betriebe und erst recht kleine Krauter sind schwer betroffen von den Einnahmeausfällen, schon jetzt, nach wenige Tagen – es soll deshalb massive Finanzhilfen geben.
    Eine fundamentale Kritik an der Stiftung Marktwirtschaft, die diese „Nachhaltigslücke“ berechnet, ist eben diese: dass sie den Status Quo in die Zukunft weiter denkt und daraus ihre „Lücke“ berechnet. Das ist allenfalls als „Referenz“ geeignet, als ein „was wäre wenn“, aber nicht als ernsthafte Prognose (und deshalb kann man auch nicht sagen, dass seien bereits alles „Schulden“). Eben weil staatliches Finanzverhalten sich je nach den Erfordernissen der jeweiligen Entwicklung verändert, ja verändern muss. Wäre alles in Stein gemeiselt, wozu bräuchten wir noch Politik?

  22. @Horst: schön, mal über dieses komplizierte Thema hier zu reden, normalerweise bin ich da mit meinen Lektüren alleine – von Gesprächen mit dem Liebsten abgesehen. Ich beginne mit zwei Infos, die als Einführung ist Thema „Finanzsystem“ (und warum es hochwarscheinlich KEINEN Crahs gibt) hilfreich sind:

    1. Eine Liste der Staaten nach Staatsverschuldung listet Wikipedia relativ aktuell. Schaut man nochmal auf den von dir verlinkten Artikel, so werden dort die USA als größter Schuldner aller Zeiten besonders drastisch heraus gestellt.
    2. Nun gibts auf Wikipedia auch eine Liste der Staaten nach Kreditrating – und da finden sich die USA im honorigen Bereich AA+ (Deutschland mit noch besserem AAA).

    Was sagt das? Dass das Finanzgeschehen eine sehr plastische Angelegenheit ist, ein vielschichtiges System, an dem viele Akteure an vielen verschiedenen Schräubchen drehen. Ginge alles mit normalen, rationalen Dingen zu, würde der größte Schuldner nicht so gut gerated.

    Ich habe seit der Finanzkrise gefühlte Megatonnen von Info-Artikeln, Analysen und News gelesen – anfänglich hab ich mich noch ins Boxhorn jagen lassen durch all die Kassandras, die stets den totalen Crash alsbald voraus sagen.

    Aber er kam nicht – eben weil immer an irgendwelchen Schräubchen gedreht wurde!
    Vor allem wurde mir eines deutlich: dass die Geldkritiker durchaus recht damit haben, dass hinter unserem „Fiat Money“ kein echter Wert steht. Aber sie liegen falsch damit, das als Nachteil anzusehen. Wäre es nämlich nicht so, wäre das Ganze schon zigmal gecrasht!

    Die Schulden der einen sind die Vermögen der anderen – das ist der Unterschied in der Betrachtung des Ganzen zur Sichtweise der „schwäbischen Hausfrau“. Es MÜSSEN sich Leute und/oder Institutionen verschulden, damit das Kapital Anlagemöglichkeiten findet.
    In Deutschland findet es jetzt und vermutlich auf längere Sicht einen „sicheren Hafen“, deshalb sehe ich die Staatsschulden relativ entspannt. Und selbst, wenn sich das ändert: Private haben hierzulande über 7 Billionen auf der hohen Kante. Bezüglich der immensen Verschuldung Japans (230% des BIP ohne „versteckte“ Schulden) hat es immer geheißen, die könnten sich das leisten, da sie „bei den eigenen Bürgern“ verschuldet wären. Da wäre also auch noch Umschuldungspotenzial in DE, wenns aus dem Ausland nicht mehr so sprudelt.

    Und wie gesagt: Seit ich denken und mitlesen kann, werden Schuldenberge vor sich her geschoben – und es machte sich (bisher jedenfalls) nicht in meinem Alltag (immer prekär, jobbend, später solo-selbstständig) bemerkbar – in deinem?

    Aber halt: ich bin privilegierte „Altmieterin“. Eine Folge des „nach sicheren Anlagen suchenden Kapitals“ ist die Immobilienblase mit den immens gestiegenen Mieten. Eine Auswirkung der Finanzkrise, die es eigentlich erfordert, dass „Rettungsschirme für Mieter“ aufgespannt werden müssten. Der Berliner Senat hat es mit dem Mietendeckel versucht, aber es sieht nicht gut aus für den Bestand dieser Maßnahme, denn sie geht zu Lasten der Eigentümer. Würde man das aber nur über Wohngeld machen, wäre es wieder eine gestiegene Sozialausgabe (=Sozialisierung der Verluste, Privatisierung von Gewinnen, wie üblich).
    Genug für jetzt, bei dem Thema kommt man leicht vom 100. ins 1000ste…

  23. @Juri: ich zweifle, ob man die Corona-Krise mit dem arabischen Frühling vergleichen kann. Corona ist eine Art Naturkatastrophe, die alle trifft, der arabische Frühling war ein politisches Geschehen – genau wie das, was daraus geworden ist.

  24. @Juri, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

  25. @Claudia Einerseits liest man die alarmierenden Meldungen der Crash-Gurus, andererseits erklären die Ökonomen (jedenfalls viele), dass die andere Seite der Medaille. Nur ab und zu kommen Mahnungen hinsichtlich der weiterwachsenden Staatsverschuldungen (oft aus einschlägigen Quellen) hinzu. Marcell Fratzscher (DIW) hat eine völlig andere Haltung als Ifo – Chef Fuest oder IW Boss Hüther. Man sieht gleich, woher der Wind weht. Fratzscher war lange bei der EZB, die anderen haben einen anderen Zugang zum Thema. Wenigstens signalisieren die öffentlichen Statements das.

    Wenn man bedenkt, wie die Krise von 2008 weggesteckt wurde – nicht nur in Deutschland – spricht das ja eigentlich nicht dafür, dass das System so wacklig ist wie es oft zu hören ist. Dass die EZB ihre Munition verschossen hätte, war oft zu hören. Klar, die Zinsen lassen sich nicht ohne weiteres weiter senken. Aber der Kauf von Staatsanleihen gilt nun als adäquates Mittel, die Folgen der Corona-Krise auf europäischer Ebene zu mildern. 750 Milliarden € werden es sein. Unvorstellbar viel Geld. Also, du hast Recht. Die finden immer einen Hebel, um auf Krisen zu reagieren.

    Ich bin immer sehr skeptisch, wenn es um Aktionen geht, die der Wirtschaft helfen sollen. Mir gefällt auch, dass die Politik in Deutschland und Europa signalisiert, alles dafür tun zu wollen, um eine Massenarbeitslosigkeit zu vermeiden. Aber ich erinnere mich auch an die Nachbetrachtung durch Medien und Experten. Steinbrücks und Merkels Auftritt, damals bei der Finanzkrise, hätte lediglich ein psychologisches Moment gehabt. Die Wirklichkeit wäre eine andere gewesen. Dieses Momentum könne sich nicht wiederholen, meinten die Experten. Und jetzt versuchen die Politiker es dennoch wieder. Nicht, dass du mich falsch verstehst. Ich finde das schon richtig. Aber im Hinterkopf habe ich die negativen Aussagen trotzdem.

  26. @Claudia „Fragen über Fragen. Bin gespannt, was von alledem wir in die Post-Corona-Zeit mitnehmen.“

    Dazu passt die hier hörenswerte Sendung:
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/corona-krise-wie-veraendert-die-pandemie-unsere-gesellschaft.1083.de.html?dram:article_id=472995

    Die von Heribert Prantl geäußerte Sorge, dass aufgrund dieser ‚Pandemie‘, und den damit verordneten Beschneidungen von Bewegungsfreiheit…, die Gefahr besteht, dass die Einschränkung demokratischer Grundrechte auch über diese Virus-Krise hinaus sich fortsetzten könnte, geht mir noch nach.

  27. Ute Auf mich wirken die Bedenken einiger Teilnehmer so, als hätten sie die Ausmaße der Pandemie immer noch nicht verstanden. Es gibt Hochrechnungen für die Länder, die mit ihren Maßnahmen spät, vielleicht zu spät gekommen sind. Für die USA wird mit 2 Mio. Toten gerechnet, für GB mit ca. 250.000. Welche Maßnahmen sollen denn getroffen werden, die Linke für verantwortlich halten? Solche vielleicht? https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/corona-und-linksextreme-pluenderungen-und-unruhen-16689356.html

    Sorry, wenn das jetzt arg krass war. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber wir sollten ideologische Bedenken im Moment wirklich komplett beiseite lassen. Die Gesellschaften werden sich in ihren Strukturen durch diese einzigartige Krise vielleicht nachteilig verändern. Schon allein deshalb, weil auch die ökonomischen Folgen so massiv sein werden, dass diese jede Vorstellungskraft sprengen. Meiner Meinung nach braucht es jetzt auch Grundvertrauen in die handelnden Menschen. Ob es Virologen / Wissenschaftler sind, auf die laut Prantl in diesen Zeiten ja angeblich zu viel gehört wird oder ob es die Politiker sind, von denen wir vielleicht alles in allem nicht allzu viel halten, die aber für alle Maßnahmen, die jetzt nötig sind und die vielleicht übertrieben wirken, verantwortlich zeichnen. Ich möchte nicht in deren Schuhen stecken. Übrigens ist Prantl doch ansonsten doch einer von denen, die die Einmischung der Wissenschaft immer fordern – ich sage nur FFF.

  28. @Horst – Dieser Aufruf sog. Linksextreme nach Plünderungen scheint mir ähnlich aufgeplustert wie die Corona-Partys feiernde Jugend. Damit halte ich mich gar nicht weiter auf.
    Die Bedenken von Prantl dagegen nehme ich ernst. Dazu eine vertiefte
    Auseinandersetzung:
    https://verfassungsblog.de/der-ausnahmezustand/

  29. @Claudia:
    „4. Die aus Erfahrung gewonnene Erkenntnis, dass lebenswichtige Güter im Land, mindestens aber in der EU produziert werden sollten? Und dass man Vorräte anlegen muss, wo das nicht möglich ist?“
    Das wird bleiben, so meine starke Vermutung.
    Soeben mir angehört:
    Lieferengpässe bei Arzneimitteln
    https://www.deutschlandfunk.de/hintergrund.723.de.html

  30. @Claudia –
    „10. Das Wissen, dass Kooperation und Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und vernünftiges Handeln menschliche Potenziale sind, die mit Erfolg aktiviert werden können?“

    Dachtest du dabei auch in die Richtung hier?
    „Europäisch Handeln – Spekulation jetzt ausbremsen!“

    https://www.finanzwende.de/kampagnen/europaeisch-handeln-spekulation-jetzt-ausbremsen/?L=0

  31. „Wir lagen vor Madagaskar“ – Sinnige Metapher für die vorherrschende
    Krise:

    https://neue-debatte.com/2020/03/22/in-der-krise-wir-liegen-vor-madagaskar/

  32. Für den franz. Präsidenten befinden wir uns ja bereits im Krieg.
    Soll wohl ablenken von ‚echtem Krieg‘?
    „Verglichen mit einer schlimmen Corona-Epidemie ist der nächste Krieg um viele Potenzen schlimmer.“
    schreibt Albrecht Müller hier: https://www.nachdenkseiten.de/?p=59478

  33. hallo Ihrs,

    sagen was ist wer tut das noch?
    gibt es noch „nachrichten“?
    oder werden in den nachrichten die gerichte
    nachgereicht die vorher von den chefcochsen
    gruendlich versalzen und vergurkt wurden?

    mir ist übel, grundsätzlich übel wenn ich auch nur
    im vorbeigehen breaking news höre oder gezwungenermassen
    an einen ÖR mit bild, ton und meinung gerate der mir
    das gestammel irgendeiner politdarstellpuppe ansehen
    und hören muss. verstehen tue ich kein wort mehr.

    was ist:
    kleinst,klein und mittelständische betriebe werden
    per ordre de mufty einfach so zugemacht.
    ausgangssperre.

    öffentliches leben soll insgesamt auf null gefahren werden;
    kontakte von mehr als 3 personen innerhalb eines 1,5m durchmessenden
    Bannkreises gelten als kriminelle vereinigung.

    absehbar für mich ist, dass in kuerzester Zeit (je nach Finanzdecke der KMUs)
    ArbeitslosenHEERE entstehen werden; werkstatt, Restaurant kramladen-Mieten können nicht mehr bedient werden, die unternehmen gehen
    pleite.

    Kein umsatz= kein Gewinn.
    Kein gewinn= keine Abgaben/Steuern
    keine Abgaben/Steuern= keine kohle für die politdarsteller
    Politdarsteller ohne kohle? = weiterschlafen, das die Rente sicher ist.

    der weil geht die gesamte Wirtschaft in absehbarer Zeit flöten.
    mit ganz ganz leisen flötentönen.

    man wird bis in wenigen wochen die Flöhe in den leeren Beuteln
    husten hören, rebellische Ratten werden die stinkenden schiffe
    verlassen; ein aufbruch ins nirgendwo wird uns alle erwarten.

    mit welchem recht wird mir die Haustür zugemauert?
    mit welchem recht wird ein ganzes volk eingesperrt?
    wer zum teufel ist die WHO und wer von denen bestimmt die grenzwerte;
    wer bestimmt mit welchen grundlagen „pandemie“ zur anwendung kommt?
    wer hat letztendlich die verfügungsgewalt ueber die ach so hoch geschätzte
    Freiheit in der wir uns alle so lange wähnen sollten?

    wieviel wird eigentlich die Behebung der tödlichen systemimmanenten Strukturschwächen des globalen finanzsystems kosten?

    sprich: wieviel schaden muss durch die coronamassnahmen angerichtet werden um real sagen zu können: „so jetzt wird gehandelt, warm anziehen leute das wird jetzt etwas wehtun“.

    wird das erreichte Schadenslevel überhaupt ausreichen um die marode
    Hochfinanzbescheisserei überhaupt auch nur annähernd wieder in
    realitätsnah bewältigbare Formate zu flicken?

    meiner ansicht nach nicht, das wird eine Flickschusterei noch nie gesehenen
    und auch nie wieder erreichbaren Ausmasses.

    felleichst kommt ja nu doch der „Globuli“, die globale Weltwährung
    jeder kriegt 50 Globs, einen patsch auf den Bauch und die bemerkung:
    mach was draus‘?
    damals als ich das erste mal darüber nachdachte kannte ich den Kurzbegriff noch nicht als homöopathischen kampfbegriff, hatte noch keine Ahnung von
    stossen, schuetteln, scheisse labern.
    aber man lernt ja gezwungenermassen dazu.

    ich zieh mich zurück nach chinas kung zeh.. oder wie der hiess, ah.. hängfuzzius?
    nein konfuzius.

    inziemlichkonfussgo

    mir ist übel.
    kotzübel.

    sonntagsgruss vonner rems
    inechtübeldassogarmcdonaldsistdichtgo

  34. @Ingo, @alle: trotzalledem finden die aktuellen Beschränkungen die Zustimmung der großen Mehrheit. Weil eben nachvollziehbar ist, dass man das Krankenhaussystem nicht mit allzu vielen Moribunden an die Wand fahren will – inkl. Triage etc. – Italien wirkt!

    Dennoch empfinde ich einen gewissen Ärger über jene Menschen, denen es gar nicht streng und lange genug zugehen kann wie in einer landesweiten Quarantänestation. Wir sind am Tag 2 der restriktiveren bundesweiten Einschränkungen, in Woche 2 seit den ersten spürbaren Maßnahmen – und schon sind Unzählige erwerbslos und wissen nicht, wie weiter – aber sie werden nicht müde, Verlängerungen bis Weihnachten voraus zu sagen, ja sogar zu fordern.

    Dagegen regt sich – auch schon an Tag 2 – deutlicher Widerstand. BILD. FAZ, Trump und etliche einsame „Corona-Leugner“ geben sich ein Stelldichein, werden allerdings in Grund und Boden kritisiert – weitgehend zu Recht. Aber auch dabei kann man wiederum ungeheure Naivität, ideologische Verblendungen, totalitäre Fantasien und politische Instrumentalisierungen haufenweise besichtigen.

    Was denken die alle eigentlich, was passieren würde, wenn man den extremsten Forderungen nachgeben würde und „alles stilllegen“? Meinen sie, der Strom käme weiter aus der Steckdose, das Wasser aus dem Hahn, die Bits durch die Drähte und der Müll würde sich selbst abfahren? Wie durch Zauberhand würden die Supermärkte gefüllt bleiben und alle hätten genug Geld, dort noch einzukaufen?

    Ich finde es schon fast verstörend, wie viele Ahnungslose und Verantwortungslose es gibt, die sich anscheinend überhaupt nicht bewusst sind, wie unser Staats- und Wirtschaftssystem funktioniert. Es kursieren Umfragen „Was opferst du lieber, deine Großmutter oder den Kapitalismus?“ – na aber sicher, jetzt oder nie ist die Chance, die weltweit so erfolgreich gewesene Planwirtschaft einzuführen, daran wird die Welt genesen!

    Was jetzt nicht heißt, dass ich gegen Bevorratung wichtiger Dinge und mehr Produktion derselben in räumlicher Nähe wäre. Aber es geht mir echt auf die Nerven, dass grade Umstürzler aller Coleur jetzt ihre Chance wittern und „mit Corona“ ihre absolut inkompatiblen Süppchen kochen!

    Ich unterschreibe auch nicht für „Grundeinkommen jetzt“, so sympathisch ich die Idee auch finde. Jetzt ist Krise und nicht die Zeit, vorhandene Instrumente und Systeme auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen und ganz großé Umstrukturierungen anzugehen. Was glauben die eigentlich, wer das wann jetzt machen sollte? Alle „Entscheidungsträger“ sind bis Oberkante Unterlippe beschäftigt, das Nötige und Mögliche zu tun – sprich: bewährte Strukturen erweitern, bekannte Förder- und Finanzierungsmethoden ausweiten, Staatsverschuldung erhöhen, Soforthilfen möglichst unbürokratisch auf bekannten Wegen ausreichen, Zugang zu Hartz4 erleichtern – all das passiert, aber nicht von selbst!

    Genug mit dem ranten – ist gar nicht meine Art, aber auf Twitter halte ich mich aus Gründen zurück. Da ist das Geschwurbel eh schon völlig irre…

  35. Ganz zu Anfang hatte ich es schon so satt, dass ich ernsthaft für die Sperrung aller sozialen Netzwerke plädiert hatte. Das war bekloppt, weil sich längst herausgestellt hat, wie wertvoll die digitalen Möglichkeiten in dieser Krise sind und was sich darauf entwickelt oder besser gesagt, entwickeln könnte. https://youtu.be/cMYwzfW0OLw | https://bit.ly/3agJrsv

    Was da zum Teil in den sozialen Medien vom Staat über die bisherigen Maßnahmen hinaus verlangt wird oder die Art von Kritik, die so allgemein geäußert wird, lässt sicher viele Leute verzweifeln. Auch die ganzen Altkommunisten, die jetzt ihre Stunde gekommen sehen hören sich an, wie Bekloppte. Auf der anderen Seite (Roger Köppel von der Weltwoche zum Beispiel oder auch Gabor Steingart) sind in meinen Augen ebenfalls abschreckende Beispiele. Ich finde es furchtbar, dass die Maßnahmen oder Fehler und Versäumnisse von vielen in dieser Lage in dieser Art und Weise thematisiert werden.
    Als altem linientreuer Parteisoldaten 😊 und Konformisten kann man vermutlich nichts anderes von mir erwarten.
    Wenn ich konsequent wäre und mich selbst so neutral gegen die politische Kaste verhalten würde, dürfte ich eigentlich auch nichts gegen Trump sagen. Aber der kriegt es in diesen Tagen ja von allen Seiten knüppeldick. Nur wenige Autoren loben seinen Pragmatismus. Der soll sich darin gezeigt haben, dass er schon im Januar einen Einreisestopp für Chinesen verhängt hatte. Dort kamen keine Flugzeuge aus China mehr an und ja, Trump hat das besser gemacht als unsere Regierung. Aus dem Iran sollen bis vor Kurzem noch Maschinen gelandet sein und die Menschen wurden (angeblich) weder kontrolliert noch in Quarantäne geschickt. Ich habe darübergeschrieben. In Wirklichkeit war Trumps Pragmatismus wieder nur billiger Populismus. Er wollte es „den Chinesen“ zeigen. Denn verstanden, was da auf uns alle zukommen wird, hat er sicher nicht. Sonst hätte er sich bei den blamablen Statements auch anders geäußert.
    Ich habe eine Diskussion mit Heribert Prantl im Deutschlandfunk verfolgt. Was der Mann, den ich wirklich sehr schätze, da gesagt hat, hat gezeigt, wie verwirrt viele Menschen über das sind, was da über uns alle hereingebrochen ist. Ich habe zu meiner Frau gesagt, dass ich das Gefühl hätte, Prantl hätte immer noch nicht verstanden, was da eigentlich passiert. Gut, ich auch nicht. Aber solches Gerede für die Einschränkung von Freiheitsrechten sollte gerade von Intellektuellen vermieden werden. Ich will keine strengeren Maßnahmen. Aber ich finde, die bisher von Bundesregierung und Länderregierungen getroffen wurden, in Ordnung. Viele spielen sich im Rahmen des Seuchenschutzgesetzes ab. Wer also so große Angst hat, dass diese Maßnahmen über das Ende der Corona-Epidemie hinaus gelten könnten, sollte sich das vergegenwärtigen. Das Seuchengesetz liegt normalerweise nämlich in der Schublade. Es wird eher selten benötigt.
    Eigentlich bin ich noch nicht fertig. Aber ich gehe jetzt mit meiner Frau ein bisschen spazieren. Das machen wir im Moment (wegen der Sonne) gern und ausgiebig. Bleibt alle gesund.

  36. @Horst: bei alledem wirkt auch noch der Medienmechanismus nicht unerheblich auf die Wahrnehmung der Lage ein! Wenn erstmal alle schreiben, dass muss jetzt so, Hände waschen, daheim bleiben – dann ist das schnell durch und es muss weiter gehen mit neuen, gern spektakulären Berichten, diversen Meinungen, Spekulationen, Ahnungen, Vorhaltungen, Warnungen, Schuldzuweisungen und Kritik, Kritik, Kritik an allem bis zum Abwinken.

    Ich war grade mein Fahrrad von der Reparatur (systemrelevant!) abholen, zu Fuß durch die Sonne. Halt gemacht am Boxhagener Platz, einen Kaffee (toGo) getrunken, alleine auf der Bank. War schön, keine Gruppen, alle halten Abstand… alles gut!

  37. Wir haben ein paar Bekannte getroffen und uns auf Abstand unterhalten. Irgendwie macht die Sonne das Ganze etwas erträglicher. Wir mussten zur Apotheke. Da standen 6-7 Personen draußen und warteten. Wenn es regnet, ist das nicht so schön.

  38. https://www.youtube.com/watch?v=CrsjhePHDrc

    menschen und seien es auch noch so windeiige politisch tätige
    im berliner windeiglaspalast sind (bedingt:)) berechenbar.
    der unschärfenfaktor am rand der gier macht sie noch gerade so
    wählbar, egal welcher farbe.

    die eigentlichen groben dinge geschehen durch maschinen, die mit humanem
    genmaterial lediglich die Entertaste gemeinsam haben.

    und genau die dinger haben das potential richtige Angst zu machen.
    genau diese dinger sind in der lage innerhalb von millisekunden
    eine Finanzpandemie zu verursachen, die mit keinerlei antropogenem gefrickel
    mehr zu retten ist.

    und die dinger laufen wirklich 24/7 tag für tag für tag.

  39. @Ingo: schon ne gefühlte Ewigkeit gibt es die „Geldroboter“. Und mehrfach hat man ihnen schon den Stecker gezogen, das heißt dann „der Börsenhandel wurde kurzfristig ausgesetzt“.

    Grade hab ich keine 1,5 Stunden für das Video (hab aber schon viel über Hochfrequenhandel gelesen), sag aber mal, was ich über das Börsencasino denke:

    Grundsätzlich sind es immer menschliche Anweisungen, nach denen die Algorithmen handeln. Deshalb gibt es auch das Börsengeschehen betreffend die sogenannte „technische Analyse“. Da werden nicht Fakten, Ereignisse und Perspektiven der Realwelt angeschaut, die das Börsengeschehen beeinflussen könnten, sondern „technische Reaktionen“, wie etwa „Unterstützungslinien“ und „Widerstände“.

    Analog: Wir kennen in der realen Marktwelt die Tradition, Packungs/Gebindepreise im Stil „1,99“ auszuzeichnen – und NICHT 2,00 Euro. Das wäre so ein technischer „Widerstand“… im Stil einer zu Grunde liegenden Anweisung „gehe nicht über 1,99, verkleinere lieber die Menge, bis… einzusetzender Grund“

    Irgendwann wird das Produkt zu teuer, Verkleinerungen der Menge bringen nichts mehr, weil sie nicht mehr gekauft werden – dann geht der Preis (meist bei allen Anbietern mit kurzem Zeitverzug) doch über 2 Euro, der „Widerstand ist gebrochen“, der Preis „bricht nach oben aus“. Gäbe es im richtigen Leben einen „Hochfrequenzhandel“, würde der die kurze Zeitspanne zwischen den Preiserhöhungen über 2 Euro hinaus bei LIDL, ALDI & Co. gewinnbringend nutzen. Zum Glück geht das in der physischen Welt nicht.

    Beim Bördenhandel (nieder- und hochfrequent) können komplexe Anweisungen gegeben werden, z.B.

    „Ein Stop-Loss-Limit erzeugt einen automatischen Verkauf des zugrundeliegenden Wertpapiers bei einem bestimmten erreichten Verlust, prozentual oder absolut. Diese Verlustgrenze kann statisch oder auch dynamisch (mit sogenannten Trailing-Stops) gesetzt werden.“

    Wer macht sowas? Menschen, nicht Maschinen! Und wenn viele ähnliche Orders gesetzt haben, kann das plötzliche Masseneffekte haben, mit denen einzelne Beobachter nicht rechnen konnten.

    Was auch immer zu nicht ganz korrekten Schlüssen führt, sind Behauptungen wie:

    „Binnen weniger Minuten lösten sich Milliarden Dollar in nichts auf. „

    Die Frage: waren diese Milliarden denn je wirklich vorhanden? liegt da schon nahe, finde ich. Nicht umsonst nennt man das Verkaufen auch: Verluste bzw. Gewinne „realisieren“. Vorher stehen die Werte nur als abstrakte Werte in den Büchern (bzw. Dateien), wobei vom aktuellen Preis ausgegangen wird. Der aber nicht realisierbar wäre, würde man die ganzen „Assets“ tatsächlich zum Kauf anbieten. Der Preisverfall wäre zügig ziemlich gigantisch!
    Zum Hochfrequenzhandel ist der Wikipedia-Eintrag lesenswert, indem speziell die Gesetzeslage in DE dargestellt wird, das als Vorreiter im Kampf gegen Missbrauch und Gefahren gilt.
    Zumindest die früher aktiven „Daytrader“, die im Stil einer ICH-AG mit gemieteten Computer-Arbeitsplätzen da eine Zeit lang mitspekuliert haben, sind offenbar weggeregelt worden.

    Mir scheint, ich plaudere grade gerne über „alles außer Corona“.. :-)

  40. hallo grosse:)
    ja, zu allem ja.
    vor allem CORONA

    …. beginnt zu nerven, dabei sinds grade erstmal TAGE in denen irgendwelche konkreten auswirkungen zu erleben sind. dabei sprachen schon von anfang an die ersten staatslenker von „mindestens bis Herbst 2020“ so durch die verblümte verklausulierung vertreterstandesgemässer verkaeufer von
    verdammt verflixten verhältnissen-blume als termin bis zur beruhigung und ende der zwangsmassnahmen. wir haben keine geduld mehr, alles muss
    im hochfrequenztakt durch den datengespickten äther.

    CORONA ist eine monströse Ablenkung von dem was AUCH geschieht,
    unbemerkt, im hintergrund, in aller nicht presse-notierter stille.

    für mich ist corona mittlerweile auch kein „witz“ mehr, es ist was dran und es ist gefährlich. so wie alles im leben genauso wie leben an sich gefährlich ist und den tod kostet. mich nervt daran vor allem aber, dass die ganze geschichte schon wieder-, wie die unzähligen schweine im dorf zuvor-, alleiniges tagesthema sind, restlos alles andere verdrängt und somit prädestiniert dazu ist die unerwähnten Dinge vollkommen im hintergrund vollziehen zu können.

    in der verlinkten arte-doku gibts richtig gute hintergrundinformationen
    wie hochfrequenzhandel von der technischen seite betrachtet funktioniert.
    bin jetzt bei ca 1:09:33 und jede weitere minute wird interessanter als die vorhergehende.

    „Grade hab ich keine 1,5 Stunden für das Video“

    wird mit dem unglaublichen Hype um diese Grippewelle genau dies
    bezweckt?

    durch meine eigene odysee der letzten zwei tage habe ich hautnah mitbekommen wie dünn das eis unserer Sicherheiten ist.
    und zum Experten in Sachen Virus und Pandemie werde ich auf meine alten Tage sowiso nicht mehr. ich habe begriffen, dass ich durch mein verhalten
    zur sicherheit von mindestens 6 Leuten beitragen werde; positiv oder negativ
    -je nachdem wie sehr ich mich auf mein eigenes urteilsvermögen in bezug auf meine körperliche verfassung verlassen kann.
    (also weiterhin zur beobachtung zu hause bleibe oder den chefs bestätige, dass von mir keine gefahr ausgehen kann).

    ich neige eher zu einem längeren sicherheitsabstand, da dieser eine
    Kurzatmigkeits-Zwischenfall tatsächlich ein wesentliches Kriterium
    für eine infektion sein kann. mir wird bewusst, dass ich nicht zu 100%
    meinen zustand medizinisch beurteilen kann, woher auch, ich habe tischler
    und sowas gelernt. Medizin muss studiert werden.:).

    das nervt und verunsichert mich auch.

    was wir vermutlich brauchen ist Zeit zum abschalten,
    mal wirklich für ein-zwei Tage real den stecker ziehen.

    inundklopapierhabichimmernochkeinsergattertgo.

  41. Hi Ingo, na klar, genieße die Auszeit als willkommene Pause von der Maloche!
    Die Doku schau ich mir noch an, wenn du sagst, sie sei interessant, obwohl man gefühlt schon jede Menge dazu weiß, werd ich das checken!
    Der „Hype“ ist aus meiner Sicht normal: wenn alle jetzt irgendwie „drastisch betroffen“ sind, dann spiegelt das die Medienwelt und verstärkt es – ich mache dabei ja auch mit, auf meine Weise. Und der kleinen Gruppe Stammleser/innen scheint es zu passen. Abschweifungen in den Kommentaren inklusive. :-)

  42. @Ute: nochmal zurück zum Thema „Grundeinkommen“. Ich lese in deinen Links nach, dass es ein „Notfall-Grundeinkommen“ sein soll. Das hatte ich bisher (und insbesondere in meinem obigen Rant) nicht so auf dem Schirm, da es auf Twitter so als allgemeine Forderung, die halt JETZT umgesetzt werden sollte, weil Corona grade einen passenen Forderungshintergrund bietet.

    Deshalb nochmal meine Nachfrage: Warum meinst du, dass das jetzt eine gute Idee sei?

    „Wir fordern die Europäische Union und insbesondere die Eurogruppe auf, ein EU-geführtes Finanzinstrument zu schaffen, das es allen Mitgliedstaaten der EU ermöglicht, schnell ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen. Diese Notfall-Maßnahme muss all denjenigen unverzüglich und unbürokratisch helfen, die von der Coronakrise in ihrer Existenz bedroht sind.“ (Quelle)

    Derzeit wird der der Zugang zu Hartz4 erleichtert. Darüber hinaus gibt es von den Ländern und vom Bund Förderpakete für kleine und mittlere Unternehmen, sowie Solo-Selbstständige. Arbeitnehmer gehen in Kurzarbeit, die ebenfalls vom Bund bezahlt wird.

    Das alles sind bewährte Systeme, die nur angepasst/erweitert werden müssen. Die Idee, dass ein „EU-geführtes Finanzinstrument“, das noch dazu neu wäre, irgendwie „unbürokratisch“ sein könnte, zeigt nur eines: dass diese Petitionisten noch nie daran beteiligt waren, EU-Gelder zu beantragen!

    Schon um in bereits vorhandene Geldtöpfe zu gelangen, bedarf es eines langen Vorlaufs und sehr umfangreicher Antragsunterlagen, Abstimmungen, Änderungen, Belege inbegriffen – und nachher bei der Abrechnung dann nochmal. Ein NEUES Instrument müsste erst einmal konzipiert und durchgeplant werden – völlig illusorisch, dass das JETZT irgendwie helfen könnte.

  43. @Claudia, aufgrund der zu erwartenden hohen Arbeitslosigkeit halte ich eine Art Not-Bge nicht nur aut nationaler, sondern europ. Ebene fuer wichtig, ohne die bürokratischen Hürden wie Hartz. Betrachte ich auch als eine hochnotwendige fridenssichernde Maßnahme aufgrund der akuten weltweiten Umbrüche…
    Schreibe gerade v. Smartphone, was mir unbequem ist, und fuege der Bequemlichkeit halber den Fr-Artikel an. Gruss aus d. Suedpfalz Ferien… 🌞

    Coronavirus: Bedingungsloses Grundauskommen nicht nur in Corona-Zeiten – fordert Aktivistin | Politik
    https://www.fr.de/politik/coronavirus-bedingungsloses-grundauskommen-nicht-corona-zeiten-fordert-aktivistin-13609614.html

  44. https://www.deutschlandfunk.de/schwarze-null-und-coronakrise-deutschland-hat.694.de.html?dram:article_id=473176-
    Interview mit d. Ökonomen Flassbeck–klingt gigantisch, was dieser anempfiehlt…

  45. @Ute: die Forderung nach „unbürokratisch“ mutet mich halt sehr illusorisch an, insbesondere, wenns um Europagelder geht (da war ich schon nah dran an Anträgen, die eher Jahre als Monate Vorlauf hatten).

    Selbst die regionalen Hilfen sind ja jetzt keíneswegs völlig bürokratiefrei, jedenfalls nach dem, was man bisher weiß. Und ganz ohne gehts auch nicht, die „Mitnahmeeffekte“ sind nämlich auch ein Problem. Ich würde zwar nie um Hilfe anstehen, solange ich keine brauche (und noch ist das nicht so), aber wenn da gar keine Hürden wären, könnten jetzt ALLE in meiner Situation mal eben 5000 Euro und mehr abgreifen.

  46. @Claudia – ist mir schon klar, dass die Bürokratie (insbesondere der EU)
    ein wahrer Klotz am Beine sein kann und ist. Wie rasch Gelder ‚frei gesetzt‘ werden können in Krisenzeiten, zeigt grade der beschlossene Nachtragshaushalt der Bundesregierung.
    Wenn der politische Wille vorhanden ist, dann kommt Bewegung ins Spiel der Kräfte. Eine repressionsfreie Existenzsicherung für alle Menschen dürfte den ‚Zusammenbruch europäischer Solidarität‘ mit verhindern helfen, sei es in monetärer oder anderen Formen materieller Zuwendungen. Wie schon erwähnt , verbinde ich damit auch die Hoffnung, dass Krisenzeiten, wie die aktuelle, nicht wieder benutzt werden um Krieg gegeneinander zu führen.

  47. Statistikprofessor Gerd Bosbach über Definitionen, Zahlen und die Lehren, die wir nicht aus vergangenen Krisen gezogen haben und hoffentlich künftig aus dieser Krise ziehen werden.
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=59617#more-59617

    Auch aufschlussreich:
    https://www.rubikon.news/artikel/fakten-gegen-die-angst

  48. Danke Ute, für den Artikel aus den „Nachdenkseiten“!

  49. Aufbauend: „Krise und Chance“
    https://hinter-den-schlagzeilen.de/krise-und-chance

  50. @Claudia – „Ich würde zwar nie um Hilfe anstehen, solange ich keine brauche (und noch ist das nicht so), aber wenn da gar keine Hürden wären, könnten jetzt ALLE in meiner Situation mal eben 5000 Euro und mehr abgreifen.“

    Gibt’s eigentlich so was wie ein ‚Spendenkonto‘ für deine Blog-Arbeit?

  51. @Ute: lieb, dass du das fragst! Bisher gibt es das nicht und so lange ich noch Aufträge habe, wird es das auch nicht geben. Schließlich hat das Diary keinen „Dienstleistungscharakter“, wie etwa ein News-, Hobby- oder Reiseblog, deren Infos man irgendwie verwerten kann. Sondern mehr Selbstausdruck, Kommunikation, Freude am Gedanken teilen.

  52. @Claudia – ich finde, dass deine Blog-Themen ein konstruktives
    Angebot für alle sind und da ja noch lange nicht ausgemacht ist, wie der
    Hase nach Corona laufen wird, ist nicht verkehrt zu wissen, dass Hilfestellungen vorhanden sind.
    Sowieso erfreulich, dass gerade, hier wie anderswo, in vielerlei Hinsicht die Erkenntnis des gegenseitigen, aufeinander Angewiesensein zu nimmt :-)

    Empfehlenswertes Gespräch mit dem Soziologen Bude:
    https://www.deutschlandfunk.de/soziologe-zu-coronakrise-werden-eine-rueckkehr-des-staates.694.de.html?dram:article_id=473427

  53. https://www.youtube.com/watch?v=Frz5Pj9ZmXM

    im wettstreit der Experten
    fliegen manchmal schon richtig die fetzen.
    vor allem wenn die richtigen experten
    mal die sau rauszulassen

    ich habe festgestellt,
    von medizin absolut keine ahnung zu haben.
    ich stelle fest, dass man mir angst einreden kann
    mit dem vorwurf corona zu haben
    nicht angst vor korona sondern angst vor arbeitsplatzverlust

    ich stelle fest dass dieser milchbubi im parlament
    mir angst macht. so vollkomen ahnungslos und überzeugend
    dass mir wirklich angst macht vor den leuten die dieses kind
    in den bundestag gehievt haben.

    ich stelle fest dass noch wesentlich härtere massnahmen
    von der milchglasbubieierkopfliga unters volk getragen werden muessen
    bis irgendjemand sich überhaupt noch imstande fühlt selber zu denken.

    ich stelle fest dass reden siber ist und schweigen gold.
    und gold ist anscheinend in den mainstreammedien restlos
    ausverkauft.

    leere goldregale.
    was noch?

    ah..
    gruss vonner rems
    invollkommenohneplango

  54. https://www.youtube.com/watch?v=9ihU0fdXDAM

    eine stunde die sich auch lohnen könnte
    —so fies ist der andy im grunde garnicht.–
    hab dort

    alteer.!
    ich arbeite an einer maschine die systemrelevante produkte produziert.
    diese maschine ist ne alte lady, ca 17 meter lang, unzählige rädchen greifen ineinander,wellen, walzen, einzug aufwicklung, abwicklung heizbar, diverse spezialanbauten.

    eine richtige alte schöhnheit also.

    wie jede diva hat auch diese ihre tage und spezielle vorlieben und mucken.
    wenn sie nicht will, will sie nicht.

    dann kriegst du nicht eine rolle die top ist.

    ich bin neu in der firma, arbeite mit einem alten fuchs, der mit der maschine
    seit 20 verheiratet ist und jeden pups, jedes tönchen das ausser der reihe
    aus dem konsortium des verdammten schrotthaufens heraustönt mitsamt den ursachen und die notwendigen gegenmassnahmen dazu aus dem ff kennt an diesem monstrum.

    kurz:
    ich hab da so eine theorie oder besser eine „vermutung“ dass eine simple technische veränderung der alten lady wieder auf die beine helfen könnte, wage es aber nicht dem kollegen ernsthaft diese veränderung vorzuschlagen, weil damit sein lebenswerk, (der kampf gegen die physikalischen marotten einer nicht hundertprozent korrekt aufgestellten/ausgerichteten GraND oLD LADY of produktion) in frage gestellt werden würde.

    ich kann also die situation die du hier so plastisch drastisch aus dem physikbereich schílderst 1:1 nachvollziehen.

    und ich habe mir meine phantasie ganz weit hinten im hinterkopf noch nie
    austreiben lassen. bangemachen gildet nich und im grunde gilt edel sei der mensch, hilfreich und gut
    war mal ein motto, das mir so vom ansatz her ganz gut gefallen hat.

    weiss jetzt nicht ob das humanistisch so richtig ist aber immerhin.:)
    gefällt mir bis jetzt mal sehn wie sich die story weiterentwickelt.

    chapeau!
    jedenfalls bis hierhin

    gruss vonner rems
    infaszinierendspockriseseyebrowego

    diesen kommentar hinterlassen,
    denke der mann hat unverdient wenig clics
    ändert das mal jemand?

    na los,
    immer nur corona corona corona
    ist doch wirklich nur nervtötend, oder?

    gruss vonner rems
    inabwechslungtutnotgo

  55. @markus kohlbeck

    Das schönste Geschenk, welches wir möglicherweise bekommen könnten: wenn sich Trump beim Coronamanagment noch mehr verrennt und seine Wiederwahl vergeigt.

    hallo Markus:)
    bist du dir da wirklich sicher?
    oder wäre das ein Danaeer-Geschenk
    und der oder die die diesen gestörten
    ersetzen werden sind genau der schlag
    mensch der uns den rest gibt?

    „hüte dich vor deinen wünschen“ ..:)

    gruss vonner rems
    inwunschlosglücksverwertentgo

  56. „immer nur corona corona corona
    ist doch wirklich nur nervtötend, oder?“

    Nun, wenn nur Nerven getötet werden würden, dann wäre das Ganze ja halb so schlimm und auszuhalten, finde ich. Aber leider geht es um ganze Leben, die in unvorstellbarer Anzahl derzeit von diesem Virus getötet werden. Und wir befinden uns noch relativ am Anfang dieser Tragödie, fürchte ich. Die Dinge nehmen wahrscheinlich ihren Lauf, wie vorhergesagt.

    „Der Tod eines Menschen: das ist eine Katastrophe. Hunderttausend Tote: das ist eine Statistik!“, soll Kurt Tucholsky gesagt haben.

    Es gibt wohl nicht wenige Menschen, die sich gerade den weltweiten Verlauf der Corona-Infizierten und -Toten auf diversen Webseiten täglich anschauen. Ich habe das auch mehrere Tage getan und muss leider sagen, dass das nichts bringt. Man gewöhnt sich schnell an die rasch steigenden Zahlen und stumpft nur ab. Reine Statistik.
    Wie soll man sich solche Zahlen auch vorstellen und bewusst machen?

    Der Tod eines nahestehenden Menschen ist eine Katastrophe – das weiß jeder. Ich habe selbst meine Eltern schon verloren – mein Vater ist an Krebs gestorben, da war ich erst 22 Jahre, und meine Mutter vor mehr als zehn Jahren an einer Lungenentzündung in einem Pflegeheim. Da gibt es eine Trauerphase, damit man so ein Ereignis verarbeiten kann. Und dann geht das Leben irgendwann wieder weiter, wie gewohnt.

    Für viele spielt sich diese „nervtötende“ Corona-Krise noch immer nur in den Medien bzw. im Internet ab. Es ist (noch) nicht so, dass jeder jemanden kennt, der einen Verwandten oder Freund verloren hat. Diese Phase kommt wahrscheinlich noch in den nächsten Wochen und Monaten. Wir werden relativ bald auch von vielen öffentlich bekannten Personen hören und lesen, die an diesem Virus gestorben sind.

    Wird es eine Trauerphase der ganzen Menschheit geben?
    Ich denke nicht. Die Show, die Ablenkung, die Zerstreuung geht ja weiter, so wie wenn nichts Außergewöhnliches gerade geschehen würde. Man spielt auf unterschiedlichstem Niveau „Normalität“.
    Ich verdränge ungern Fakten und Situationen – ich will mir alles so gut wie möglich bewusst machen. Jetzt scheitere ich mit dieser Einstellung. Zu monströs, zu irritierend und verstörend ist für mich die derzeitige weltweite Lage und der Umgang mit ihr.
    Sorry, dass ich mit solchen Beiträgen vielleicht schlechte Stimmung mache, aber solche Gedanken und Gefühle gehören eben auch zum Mensch-sein, oder?

  57. Also mir bringt das Verfolgen der täglichen Statistik schon was! Da man auf der Morgenpost-Karte auch Tage zurück schalten kann, lässt sich die Steigerung von Tag zu Tag gut sehen.

    So erkenne ich z.B., dass Kanzleramtschef Helge Braun nicht auf dem aktuellen Stand war, als er gestern (27.3. / 49039) sagte

    „Zuletzt verdoppelten sich die Fallzahlen in etwa alle drei Tage.“

    . Stimmt nicht, es waren gestern schon gut 5 Tage (24.875 am 22.3.).
    Und wenn er ansagt, dass müsse sich auf 10 bzw. 12 Tage vermindert haben, bevor über Lockerungen geredet werden könne (reden kann man m.E. immer, soweit kommts noch!), dann kann ich sehen, wann das soweit ist.

    Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, die übers Ziel hinaus schießen und jede Verhältnismäßigkeit vermissen lassen, beginnen grade, mich zu nerven.

    Mich persönlich trifft es nicht, meine „Bewegungen“ sind von Erlaubnissen / Ausnahmen gedeckt. Aber dass neuerdings in Berlin das „alleine auf einer Bank sitzen“ und den Aufenthalt auf dem Kreuzberg (einzeln, zu zweit, im korrekten Abstand zu Dritten) mit Bußgeldern bedroht wird, halte ich für unsinnig. Berlin ist übers Ziel hinaus geschossen und hat nach Bayern mit die strengsten Regeln. M.E. muss da nachjustiert werden, denn „verhältnismäßig“ müssen alle Maßnahmen auch jetzt sein. Selbst wenn sich das erst nachträglich vor Gericht heraus stellt!

    Zu einer gewissen Gefühlswende hat mich dieser Artikel angeregt:

    Kontaktbeschränkung im Alltag: In Bewegung bleiben

    „Wegen Corona darf sich keiner mehr frei bewegen. Aber was darf wer wo und mit wem?“

    Auch wenn allgemein geglaubt wird, man könne Menschen allein aufgrund des Alters eine gefühlte Ewigkeit in Hausarrest halten, denke ich, dass das SEHR problematisch werden wird. Sowohl rechtlich als auch in der Umsetzung.

    @Günther:

    ja, man kommt leicht in so ein absolutes Stimmungstief und ist nurmehr entsetzt, hängt an den Medien und schaut die katastrophalen Situationen in den Krankenhäusern – hab ich auch zeitweise und dann wechselt es wieder, siehe oben.

    Es sind auch nicht „unvorstellbar viele Tote“, weil z.B. pro Tag normalerweise in DE 2400 Menschen sterben, jahreszeitlich schwankend. In DE hatten wir seit Januar 343 Corona-Todesfälle. Das heißt nicht, dass nicht jeder einer zuviel ist, und in anderen Ländern ist die Rate deutlich höher (weltweit bis heute 27.826). Aber DANACH wird Corona vermutlich in der europäischen Todesfall-Statistik nicht mal sichtbar sein. Mir hilft es schon, mir die Zahlen gelgentlich bewusst zu machen…

  58. @Claudia – „Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, die übers Ziel hinaus schießen und jede Verhältnismäßigkeit vermissen lassen, beginnen grade, mich zu nerven. “

    Dem schließe ich mich an.

    https://neue-debatte.com/2020/03/27/die-demokratie-verteidigen/

  59. @Günther, schlechte Stimmung machst Du bei mir jedenfalls nicht damit.

    Bsiher informiere ich mich den ganzen Tag über.
    Was mich ärgert, sind unseriöse Statements, die in manchen Youtube-Videos geteilt werden.

    Spät abends/nachts sich zu informieren, ist sicher abträglich für einen guten Schlaf.

    Das Leben in der Zurückgezogenheit ist recht eintönig, aber nunmal nicht zu ändern. Wahrscheinlich könnte ich das aber noch länger so aushalten.

    Die Kommunikation mit Menschen über Telefon oder Mail klappt recht gut und findet stärker statt als vor dieser Zeit.

    Mehrmals am Tag gehe ich in den Garten und finde fast täglich einen Zuwachs an Insekten, über die ich mich freue. Heute z.B. ist mir ein Wollschweber begegnet, gestern eine Düster-Sandbiene. Dies sind vertraute vom letzten Frühjahr. Ich freue mich, sie wieder zu sehen und oft gelingen mir schöne Aufnahmen. Das tut gut.

  60. In dem grade verlinkten Beitrag wird u.a. auf folgende Petition hingewiesen:

    FÜHREN SIE DIE BASELINE STUDIE DURCH – WIR BRAUCHEN ENDLICH SAUBERE CORONA-DATEN
    https://www.openpetition.de/petition/online/fuehren-sie-die-baseline-studie-durch-wir-brauchen-endlich-saubere-corona-daten

  61. @Claudia, Günther, Gerhard, Ute: Ich gehöre auch zu denjenigen, die sich ständig die verschiedensten Statistiken ansehen. Aktuell vor allem zum Thema Corona.

    Es ist bedrückend, die Kurven anzustarren und sich bange zu fragen, ob wir nicht hoffentlich bald auch die Abflachung sehen, die in China, Süd-Korea u.a. Ländern zu sehen sind. Ich frage mich, weshalb ich das tue. Schließlich weiß auch ich, dass Recherche im Internet ein Ding ist, das mit Vorsicht zu genießen ist. Und zwar nicht bloß, weil man so schnell Fake-News aufsitzen kann, sondern weil einen zu viel Information durchaus überfordern und auch abstumpfen kann.

    Ich mache es trotzdem, weil ich nach Funken von Hoffnung suche. Nachrichten, die auch jetzt noch, nach all dem Schlimmen, was vielen Menschen und ihren Familien schon passiert ist, signalisieren, es wird besser oder vielleicht sogar: es wird schon nicht so schlimm werden.

    Dann sehe ich die Bilder aus Italien, Spanien oder den USA und denke, was in zwei, drei Wochen hier bei uns los sein könnte. Und dann frage ich mich, wie die Menschen in unterentwickelten Gebieten der Erde mit diesem Virus klarkommen sollen. Wer hilft diesen Menschen, wenn wir uns (EU) selbst nicht einmal helfen können?

    Wer sich unter exponentiellem Wachstum, weil das, wie mir manchmal scheint, vor allem eine Kategorie für Wissenschaftler zu sein scheint, wenig vorstellen kann, der muss die Kurven der diversen Dashboards nur anschauen und einen Blick auf die täglichen Zahlen der Neuinfizierten werfen.

    Ich ertappe mich bei der Frage, ob es richtig ist, deutsche Ressourcen für sterbenskranke Menschen aus anderen EU-Staaten zur Verfügung zu stellen. Ich, der ich immer gegen Nationalismus und jede Art von Xenophobie plädiere. Ich weiß, dass die Beatmungen in den Intensivstationen 4 Wochen und mehr vorgenommen werden müssen. Damit ist klar, dass 123 Betten mit Beatmungsgeräten in der zu erwartenden heißen Phase für deutsche Patienten nicht zu Verfügung stehen werden. Wie kann man nur so denken? Und doch habe ich es getan.

  62. 2)
    Mit Kritik bin ich normalerweise nicht zurückhaltend. Im Moment konzentriert sich diese aber nicht auf unsere Politiker oder auf Fehler, die irgendwelche Behörden oder Institute (RKI) angeblich machen. Ich finde, dass die statistischen Aussagen, die über die Ausbreitung der Epidemie zur Verfügung stehen, durchaus ok. Die hohe Dunkelziffer auch in Deutschland ist nicht darauf zurückzuführen! Sie ist deshalb „normal“, weil wir keine Tests zur Verfügung haben, die zweifelsfrei in jeder Phase bestimmen könnten, wer infiziert ist und wer nicht. Zum Glück kommunizieren die Wissenschaftler nämlich so, dass auch medizinische Laien ihnen folgen können. Vielleicht bringen uns die Tests weiter, die Menschen identifizieren können, die die Erkrankung, auch unbemerkt, bereits überstanden haben.
    Der Blick auf die üblichen Sterblichkeitszahlen in Deutschland zeigt uns, wie Claudia auch schon schrieb, dass wir in normalen Zeiten im Tagesmittel ungefähr 2.400 Menschen verlieren. Mich beruhigt dieser zulässige Vergleich nicht, weil ich sehe, wie die Begleitumstände des Todes bei Covit19 heute aussehen können. Hätten wir heute die oft (auch von mir) beschimpfte Apparatemedizin nicht zur Verfügung, wären viele Menschen chancenlos. Was mich wieder auf die Verzweifelten erinnert, die in vielen Ländern der Erde dem Wüten dieses Virus ausgesetzt bleiben.

  63. @Ute: Ich habe den Rubikon / Neue Debatte – Artikel gelesen und bin nicht überrascht. Zum Glück zeigen aktuelle Umfragen, wie es um die Zustimmung für die Maßnahmen bestellt ist. Da macht es nicht, wenn es ein paar Abweichler gibt. Die beiden Petitionen kommen schlecht voran, würde ich sagen. Es wird dich nicht überraschen, dass ich das verstehe und auch genau richtig finde. Ich habe das schon mal beiläufig irgendwo geschrieben. Die Regierung ändert nicht das Grundgesetz, sondern das so genannte Seuchenschutzgesetz. Dieses Gesetz überlagert aus gegebenem Anlass die Diskussion, ohne dass dieser Unterschied vernünftig berücksichtigt wird. Spahn übernimmt nicht die für manche neuerlich als Autokratie geltende Bundesrepublik, sondern er versucht das Richtige zu tun. Die Zeit für Kritik kommt schon wieder. Jetzt ist es Zeit zu handeln. Möchten eigentlich all die Kritiker gern die Verantwortung dafür übernehmen, was gerade zu tun oder zu lassen wäre? Das geht mir so auf die Nerven!

    In einer Petition wird Prof. Professor Dr. Bhakdi erwähnt. Angeblich der meistzitierte Mikrobiologe Deutschlands. Wie es um die Expertise des Professors ausschaut, erklärt dieser Artikel von Minikama (s. Quellen und Verweise am Ende des Artikels). Das in einer Petition gerade dieser Professor als Zeuge der Anklage gegen die Regierung angeführt wird, sagt für mich schon einmal viel über die Qualität der zugrundeliegenden Recherche aus.

  64. @Horst Schulte:

    „Die Zeit für Kritik kommt schon wieder. Jetzt ist es Zeit zu handeln.“

    Ja, das sehe ich auch so. Und ich beneide niemanden von den politischen Entscheidungsträgern, die derzeit relativ schnell handeln und das auch vor sich selbst und vor den Bürgern verantworten müssen.
    Sie befinden sich meiner Ansicht nach sogar in einer „no-win-Situation“ bzw. „lose-lose-Situation“, d.h. sie können eigentlich nur verlieren, egal wie sie sich entscheiden:
    – Drastische Maßnahmen auszusprechen, (immer wieder) zu verlängern und streng durchzusetzen stellt die Wirtschaft und die Gesellschaft vor eine (zu?) harte Probe.
    – Diese Maßnahmen nicht, zu spät oder viel zu kurz auszusprechen verursacht höchst wahrscheinlich eine unzumutbare Anzahl von Toten in relativ kurzer Zeit, vertraut man den Experten und Modellen sowie den bisherigen dramatischen Erfahrungen von z.B. Norditalien, Spanien oder New York.

    In beiden Fällen bzw. Szenarien erntet man als Politiker berechtigte (?) Kritik von allen möglichen Seiten. Eigentlich eine ausweglose Situation, wenn man es nüchtern analysiert. Und trotzdem muss jetzt gehandelt werden – nach besten Wissen und Gewissen, wie das so schön heißt.
    Das Problem dabei: das Wissen mit verlässlichen und verwertbaren Daten ist (noch) nicht zweifelsfrei da und das Gewissen von einigen Entscheidungsträgern will ich lieber nicht so genau bewerten. Ich ahne aber (wundere mich aber nicht darüber), dass sich darunter sehr skrupellose und gefühlskalte Persönlichkeiten befinden.

    @Claudia:

    „Aber DANACH wird Corona vermutlich in der europäischen Todesfall-Statistik nicht mal sichtbar sein.“

    Ich fürchte, du irrst dich – obwohl ich da wirklich nicht recht haben will. Wann immer das DANACH eintritt, es wird in jeder Todesfall-Statistik des Jahres 2020 sehr klar sichtbar sein. Alles andere würde mich schon sehr wundern.

  65. @Claudia – da du es gerne mit Zahlen zu tun hast ;-)
    „Das Robert Koch Institut ändert seine Zählweise, dadurch werden die Daten immer unsauberer.
    Es wird immer schwieriger, eine objektive Zusammenfassung zu erstellen.
    Immer mehr beängstigendere Bilder und Berichte stürmen auf uns ein, ohne, dass sich an den Zahlen erkennbar etwas ändert.“

    https://www.youtube.com/watch?v=-inX5GZkH_M&feature=youtu.be

  66. „Corona-Epizentrum Altenheim – wenn die Politik nicht handelt, droht eine Katastrophe mit Ansage “
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=59633#more-59633

  67. achtung dieser text ist nicht jugendfrei
    hier wird eine sau rausgelassen
    die gewaltfrei das wiedergibt was man auch
    noch mal so nebenher nach dem verschwiegenen
    EU gipfel dieser tage „meinen“ könnte

    manchmal denke ich „nein“ zu sagen ist für die getretenen besser als subventionen anzunehmen.

    die wirtschaft soll offensichtlich komplett an die wand gefahren werden.
    jetzt darf man „hilfe beantragen“ kurzfristige auszahlung und unbürokratisch.
    mit eidesstattlicher versicherung.

    wozu wird die wirtschaft an die wand gefahren wenn dann doch
    eben diese oberflächlich gerettet werden soll?

    für einen monat, zwei, eventuell drei Monate?
    angenommen in 4 monaten ist die „normale“
    gefährdungslage immer noch so wie frueher und heute,

    also keinen deut besser oder schlechter :

    wie wollen die hilfeleistenden den 4, 5, 6. monat stillstand einer kompletten wirtschaft ersatzweise bezahlen?
    geld wie klopapier drucken ist der falsche weg.
    helikoptergeld wird in den staaten genauso schiefgehen wie hier.

    also hilfen erst garnicht beantragen, den laden zumachen und sehen wie die verantworlichen damit umgehen, vor einer wirtschaft zu stehen, die geschlossen ist.
    die endgültig die schnauze voll hat und einfach nicht mehr mitmacht. sozialhilfe für alle auf einem niedrigen aber grade noch zusammenklaubbaren niveau bis zum endgültigen verhungern.

    ghandi hatte mal die idee vom gewaltfreien widerstand.
    ist eine idee, nur ne idee.

    nein sagen, einfach maL DIE ARS******CHER MACHEN LASSEN und anschliessend den dreckshaufen zusammenfegen und dahin wohin er gehört.

    nein?
    nein!

  68. @Ingo –
    „…wozu wird die wirtschaft an die wand gefahren wenn dann doch
    eben diese oberflächlich gerettet werden soll?

    Die Kernfrage schlechthin!

  69. ???? @Ingo, Ute: ehrlich, ich verstehe diese Frage nicht! Wenn der Staat aufgrund Krise weitgehend das Zuhausebleiben anordnet, und deshalb die Wirtschaft zu Teilen (es ist ja nicht alles außer Betrieb!) „an die Wand gefahren“ wird – warum problematisiert Ihr dann die darauf folgenden Hilfen?

    Schließlich gibt es ein „danach“ – und dann braucht es die Unternehmen wieder, die jetzt schließen müssen. Zudem müssen alle, die jetzt arbeitslos werden, egal ob selbständig oder Arbeitnehmer, irgendwie über die Runden kommen können – wie um Himmels willen sollten sie das schaffen, ohne die angebotenen Hilfen zu beantragen? Sozialhife/Hartz4 mit erleichtertem Zugang IST ja bereits ein Teil davon. Kurzarbeit ein anderes, Zuschüsse und Kredite kommen dazu.

    Sollen alle, die jetzt vor dem Nichts stehen, Eurer Ansicht nach einfach Pleite machen? Das wäre nicht nur doppelt leidvoll, sondern auch eine unsinnige Verschwendung, weil „danach“ sich dann eben andere Unternehmen gründen würden, die alles neu anfangen müssten. All die Kulturorte, die Gastronomie – es bringt den Eigentümern der Immobilien nichts, wenn die jetzt Pleite gehen, denn sie brauchen dann einen neuen Mieter, der Ähnliches macht.

    Und weiter: was wäre denn, wenn der Staat NICHT alles tun würde, um zu helfen? Glaubt Ihr, unserer innerer Friede würde erhalten bleiben? Wohl kaum!

    Im übrigen: die Verdoppelungszeit der Ansteckungen ist bereits von 3 auf 5,x Tage gesunken. Wenn das mal 10 oder 12 Tage sind, seien „Lockerungen“ angesagt, heißt es. Schätze mal, dass nach dem 18.April nicht alles so bleibt, wie es jetzt ist – das ist lang und schlimm genug, so dass bei der Abwägung die Kollateralschäden eine größere Rolle spielen werden und nicht mehr nur die medizinischen Aspekte.
    Ich denke auch, dass für die Zeit der Lockerungen das Tragen von Masken normaler werden wird – schon jetzt nähen eine Menge Leute diese selbst. Und wenn sie alle tragen würden, wäre das Ansteckungsrisiko ja tatsächlich sehr stark minimiert.

    Kurzum: Was soll die Frage nach „Corona ohne Hilfen“ bezwecken? Wie kann Mensch sich sowas wünschen?

    Fast vergessen: das WARUM (wird die Wirtschaft herunter gefahren) ist doch sonnenklar: damit die Krankenhäuser nicht kollabieren bzw. die Fallzahlen, die auf einmal kommen, möglichst gering bleiben (flattenthecurve). Das dröhnt doch seit Wochen aus allen Kanälen, wie kann man da fragen „warum?“

  70. Noch zu den Daten (und zum verlinkten Video): ich schau auf den Morgenpost-Monitor, der offensichtlich die Daten der Jon-Hopkins-Uni abschreibt. Diese suchen aktiv nach Aktualisierungen in allen erdenklichen regionalen Quellen, wogegen das RKI zunächst explizit die bestätigten Tests auf dem Verwaltungsweg nutzte, was zu Verzögerungen und Abweichungen führte.

    Dass die „Falldefinition“ sich geändert hat, finde ich nicht weiter skandalisierbar, da sie mir sinnvoll erscheint. Viele Bürger beschwerten sich, dass sie Symptome UND Kontakt haben, aber nicht getestet wurden – weil die Tests eben nach wie vor knapp sind. (Es gäbe weit mehr Dunkelziffer, hätte das RKI die Zählung nicht geändert) Gleichwohl steigen die Tests und das ist gut so, da werden sich dann immer besser die realen Fälle zeigen!

    Ich glaube im übrigen lieber einem ausgewiesenen Epidemologen, dessen Lebenswerk zum Thema passt, als einem Arzt in der „Schwindelambulanz“, der ein Video macht und seine Bedenken vorträgt, die darauf hinaus laufen, glauben zu machen, da wären jetzt irgendwie böswillige Mächte am Werk. Er redet die Dinge klein, widerspricht sich aber in seinen Vorwürfen, indem er einerseits die Änderung der Zählweise anprangert, andrerseits es aber „seltsam“ findet, dass zunehmend Teststationen, Zelte etc. errichtet werden. Ja was denn nun? Will er Tests oder lieber nicht?

    Alle beteiligten Institutionen hatten eine solche Situation noch nicht – und dass die Todesfälle bei uns relativ niedrig ist, ist doch super (früh erkannt, getestet, Maßnahmen ergriffen), kann sich aber noch ändern, siehe Italien, Spanien. Wie es gewesen wäre OHNE irgendwelche beschränkenden Maßnahmen, konnte man an den vielen veröffentlichten Kurven unterschiedlicher Herausgeber sehen – und kann es auch daran erkennen, dass die Niederlande und GB von der anfänglich liberalen „schnellen Durchseuchungs-Linie“ sehr zügig auf Eindämmung per Kontaktverbote etc. umgeschwenkt sind (das haben die ja nicht GERNE gemacht, sondern wollten das Herunterfahren der Wirtschaft vermeiden!). Was passiert, wenn das zu spät kommt, sieht man derzeit in NewYork.

    Ein vernünftiger Ansatz, die laufenden Ereignisse zu kritisieren, ist aus meiner Sicht eher die rechtliche Bewertung der Vorgehensweisen (nicht das Herumkritteln am RKI oder Droste, der m.E, ganz großartig kommuniziert). Dabei bin ich persönlich durchaus bereit, Mängel in der Rechtstaatlichkeit aufgrund der Eilbedürftigkeit zeitweise hinzunehmen, aber es ist Aufgabe aller, denen das Thema wichtig ist (und das sind bei uns durchaus viele!) dafür zu sorgen, dass das nachträglich bereinigt und Übertreibungen zurück genommen werden. Also so, dass grade genug bleibt, um bei einer neuen Epidemie zu wissen, wie es laufen soll und dafür auch die rechtlich korrekten Gesetzesgrundlagen zu haben.

    Siehe dazu

    Sancta Corona, ora pro nobis – die Krise des Rechts- und Verfassungsstaates

  71. Auszug aus:
    https://www.risknet.de/themen/risknews/pandemie-der-kollektiven-hysterie/
    „Risiko ist immer ein Konstrukt unserer Wahrnehmung, da die Realität permanent durch die Wahrnehmung erschaffen wird. Und unsere höchst individuelle Risikowahrnehmung ist davon abhängig, was unsere Sinne zu einem Gesamtbild verdichten. Übertragen auf die Pandemie der kollektiven Hysterie rund um Covid-19 ängstigen sich viele Menschen zu Tode und blenden damit die wahren Risiken aus. Das geht auch unseren politischen Entscheidungsträgern nicht anders. Entscheidungen werden nicht basierend auf rationalen Daten und Fakten getroffen, sondern basierend auf einer eher emotional und subjektiv getriebenen Wahrnehmung der Realität.“
    ………….

    „Täglich werden wir mit neuen Statistiken und Zahlen bombardiert, von denen seriös arbeitende Wissenschaftler wissen, dass sie massiv fehlerbehaftet sind. So ist die Grundgesamtheit der infizierten Menschen schlicht und einfach weder in China noch in irgendeinem anderen Land der Welt bekannt. So werden in der Statistik für Deutschland 15.320 Personen (Update Stand: 20.03.2020, 05:50 Uhr) als infiziert erfasst. Weltweit gelten 244.517 Personen als infiziert (Stand: 20.03.2020, 05:30 Uhr). Wegen der großen Unsicherheiten bei Letalität und der Verdopplungsrate schätzen Mathematiker und Mediziner die reale Rate um einen Faktor zehn oder höher ein. Statt 15.320 Personen sind möglicherweise in einem „realistic case“-Szenario 100.000 Menschen infiziert und in einem „worst case“-Szenario noch viel mehr.

    Basierend auf dieser Grundgesamtheit und der erfassten Todesfällen, bei denen übrigens die Kausalität nicht eindeutig ist, werden anschließend Sterblichkeitsquoten berechnet und häufig unreflektiert kommuniziert. Bei 44 Todesfällen in Deutschland (Update Stand: 20.03.2020, 05:50 Uhr) könnten wir eine Quote von 0,29 Prozent berechnen. Bei 100.000 infizierten Personen, was wohl das realistischere Szenario ist, beträgt die Quote nur noch 0,017 Prozent. Seriöse Wissenschaftler und Politiker sollten auf diese potenzielle Bandbreite hinweisen und unseriös ermittelte Statistiken nicht als letzte „Wahrheit“ verkaufen. Denn die Letalität von Covid-19 werden wir erst in einiger Zeit schätzen können. Und auch diese (finale) Zahl muss kritisch hinterfragt werden, da die Todesfälle auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden können und die Kausalität keinesfalls eindeutig sein wird.“
    ……….

  72. Auszug aus:
    https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-warum-die-todesrate-durch-das-coronavirus-in.1939.de.html?drn:news_id=1115031

    „Generell lässt sich bei einer Person mit mehreren Vorerkrankungen nicht immer trennscharf feststellen, ob nun Covid-19 oder eine andere Erkrankung zum Tod geführt hat.“

    Dieser Hinweis gehört bei jeder Meldung über „Corona-Tote“ mit
    kommuniziert, was leider in vielen Medien unterbleibt. Anstatt dessen
    reißerische Aufmachungen mit den neuesten Infektions- u. Todes-Zahlen, umrahmt mit Horror-Bildern.
    Mir dreht sich der Magen um, wenn hochaltrig Verstorbene mit mehreren Vorerkrankungen auf Corona positiv getestet werden und diese dann statistisch zu Corona-Toten deklariert werden.
    Wenn ich heute erschossen werde und danach meine Leiche auf Corona positiv getestet wird, bin ich auch ein Corona-Opfer. Das nenne ich Missbrauch mit Toten oder volkstümlich gesagt: „Leichenfledderei“.

  73. „Corona-Krise und der ‚real existierende Pflegealltag‘ in stationären Einrichtungen der Altenhilfe –
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=59683#more-59683

    Das Virus deckt die schon lange vorhandenen skandalösen Zustände auf.
    Ob Sie sich nach der Krise, wann immer das sein soll, ändern werden?
    Habe große Zweifel, übe mich trotzdem weiter im Prinzip Hoffnung.

  74. @Ute, du schreibst:

    Mir dreht sich der Magen um, wenn hochaltrig Verstorbene mit mehreren Vorerkrankungen auf Corona positiv getestet werden und diese dann statistisch zu Corona-Toten deklariert werden.

    Warst du bei der Erstellung dieser Statistiken dabei??

  75. Rubikon kommt auf Dr. Wolfgang Wodarg zurück und präsentiert ihn als Bollwerk gegen die Hysterie, die von unseren „Systemmedien“ erzeugt würde. Dazu dieser Professor Dr. Bhakdi, dessen Aussagen wohl auch nicht anders zu bewerten sind. Ob Neue Debatte oder Rubikon. Für mich lohnt es sich nicht mehr, diese Seiten zu beachten. Ich habe sie aus meiner Leseliste gestrichen. Es gibt Widerstände gegen alles, was die Regierung und ihre Berater tun. Dazu muss sich jeder selbst ein Bild machen.

    Ich stimme jedenfalls Claudia aus vollem Herzen zu. Sie hat in den letzten zwei Kommentaren die aktuelle Lage in meinen Augen völlig zutreffend beschrieben. Natürlich räume ich aber ein, dass bestimmt auch viele Fehler gemacht werden.

    Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass die rigorose Vorgehensweise gegen die schnelle Ausbreitung wirtschaftlich schwere Folgen haben kann. Vielleicht sogar schwerere als das Virus selbst. Bei der Feuerwehr habe ich gelernt, dass die durch Löschwasser verursachten Schäden oft schlimmer sind als das Feuer selbst.

    Um die Dimensionen für die Menschen richtig zu begreifen, lohnt es sich den Blick auf die momentane internationale Lage auszuweiten. Wer soll den Menschen in den ganz armen Gegenden der Welt helfen, wenn nicht diejenigen Länder, die für den schlimmen Kapitalismus stehen, den einige der Kommentatoren am liebsten zusammen mit dem Virus erledigen möchten? Das ist nur ein Nebenaspekt in dieser schweren Krise, deren endgültige Dimensionen wir noch überhaupt nicht absehen können. Insofern ist das (Sorry!) Geschwafel über die angebliche Hysterie schon eine besondere Form der Leichtfertigkeit. Menschen neigen, wenn es um existenzielle Fragen angeht, nun einmal zu besonderer Vorsicht. Da nehmen sich Politiker und normale Bürger gegenseitig nicht viel.

    Anstatt fortwährend Zeugen für die eigene Position und wilde politische Ideen zu verfolgen, wäre aus meiner Sicht etwas Demut angebracht. Wir sollten mehr unseren eigenen Kopf benutzen und uns nicht von anderen kirremachen lassen. Wenn diese bitteren Zeiten vorüber sind, können wir über systematische Änderungen debattieren. Wir sind uns einige darüber, dass das wünschenswert ist. Aber eben nicht jetzt. Meine Meinung.

  76. @Gerhard – „Warst du bei der Erstellung dieser Statistiken dabei??“

    Gott sei Dank nicht – mir reicht, wenn ich es hier lese:
    https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-wie-werden-corona-todesfaelle-gezaehlt,RtnpYVL

  77. @Horst Schulte – sehe es schon auch so, dass sich jedeR selbst ein
    Bild machen sollte, un dass es auch nicht darum geht, dass ein einziges
    Bild das Ganze ergibt, vielmehr ein Verständnis fördern kann für die vielen, vielschichtigen Bilder, die sich sammeln und zeigen.
    In diesem Sinne gefällt mir auch folgender Artikel, bei dem es im letzten Absatz heißt:
    „Ein Risikomanager sollte die Risiken in einem komplexen System immer aus einer ganzheitlichen Perspektive analysieren und unterschiedliche Szenarien bewerten. Er vermeidet eine „Anmaßung von Wissen“! In der aktuellen Situation müssen wir vor allem die Grenzen des Unwissens erweitern. Wir sollten fundierte Methoden und Daten nutzen und uns von einem linearen Ursache-Wirkungsdenken verabschieden.“

    https://www.risknet.de/themen/risknews/covid-19-serioeser-umgang-mit-unsicherheit/ (insgesamt lesenswert)

  78. @Claudia:

    „Schätze mal, dass nach dem 18. April nicht alles so bleibt, wie es jetzt ist – das ist lang und schlimm genug, so dass bei der Abwägung die Kollateralschäden eine größere Rolle spielen werden und nicht mehr nur die medizinischen Aspekte.“

    Hmm, Kollateralschäden?
    Das klingt tatsächlich wie in einem Krieg.

    Die schon jetzt absehbare Kernfrage ist für mich, wann die ethisch äußerst heikle und schwierige Entscheidung getroffen wird, was mehr Wert hat:
    Das Leben von (vorwiegend alten) Menschen oder das Leben der Wirtschaft?

    Was wird zuerst geopfert:
    Immer mehr Covid-19-Patienten (Triage bei Menschen z.B. ab 75+ wie jetzt schon im Elsass praktiziert), weil zu wenig Intensivbetten, medizinisches Personal und Beatmungsgeräte da sind, oder immer mehr Unternehmen und ganze Branchen, weil die Umsätze einbrechen und die eigenen Rücklagen und staatlichen Unterstützungen nicht ausreichen?

    Mir ist völlig klar, wie diese Frage einmal entschieden werden wird, wenn der Tag X kommt, und doch kann ich schwer damit umgehen.
    Warum komme ich damit nicht klar?
    Das weiß ich noch nicht so genau. Wie es scheint, verliere ich von Tag zu Tag mehr Illusionen, je mehr ich die unterschiedlichen Menschen im Umgang mit dieser Krise kennenlerne. So genau wollte ich es eigentlich nie wissen.
    Mein persönliches Kartenhaus, bestehend aus humanistischen Idealen, ethischen Überzeugungen und wahrscheinlich viel zu vielen naiven Vorstellungen, ist gerade dabei, langsam einzustürzen. Letztendlich ist in so einem „Krieg“ jeder Einzelne auf sich selbst zurückgeworfen.
    Was bei mir bleibt, ist eine bodenlose Unsicherheit, eine traumatische Erfahrung und die Erkenntnis, dass die Natur manchmal sehr grausam sein kann…

  79. Nochmal zu den Kritikern und Verharmlosern:

    Heute, 30.3:
    Deutschland: 62435 Infizierte, 541 Todesfälle
    Italien: 97689 Infizierte, 10779 Todesfälle
    Spanien: 80.110 Infizierte, 6803 Todesfälle

    Wer sich angesichts dieser Zahlen darauf konzentriert, einige Diagnosen bei Todesfällen alter Menschen anzuzweifeln, ist m.E. zwanghaft auf der Suche nach IRGENDWAS, womit man seine gewohnte Manier, ständig den „Mainstream“ in Frage zu stellen, fortsetzen kann.
    Seriöse Journalisten und Forscher interessieren sich viel mehr und nachvollziehbarer dafür, warum wir (noch) eine vergleichsweise geringe Anzahl an Toten zu beklagen haben!
    Es ist im übrigen ziemlich üblich, dass Hochaltrige mit Vorerkrankungen dann sterben, wenn die Lungenentzündung kommt. So wird das hier auch sein und ich denke nicht, dass es deshalb falsch (gar absichtsvoll böswillig) ist, sie als Corona-Tote zu zählen. Aber wie gesagt: es ist angesichts der Zahlen IRRELEVANT, selbst wenn 10% falsch diagnostiziert wären.

    Was bleibt, was objektiv nachvollziehbar und sichtbar ist und sein wird: der Ansturm auf die Krankenhäuser. Darum gehts!

  80. @Günther:
    Die „ethische Frage“ muss politisch entschieden werden, von Tag zu Tag, je nach der laufenden Entwicklung.
    Ich sehe keine besondere Bosheit dahinter, sich über die Wirtschaft Gedanken zu machen und zu überlegen, wann und wie man sie wieder mehr zum Laufen bringen kann.
    „Die Wirtschaft“ ist ja nicht der Moloch voller böser Jungs, der uns ausbeutet und missbraucht und am besten abgeschafft gehört. Sondern nach wie vor die Basis unseres Wohlstands (beginnend beim Hartz4-Bezieher!) und unserer relativ gesicherten Existenz.

    „Was wird zuerst geopfert:
    Immer mehr Covid-19-Patienten (Triage bei Menschen z.B. ab 75+ wie jetzt schon im Elsass praktiziert), weil zu wenig Intensivbetten, medizinisches Personal und Beatmungsgeräte da sind, oder immer mehr Unternehmen und ganze Branchen, weil die Umsätze einbrechen und die eigenen Rücklagen und staatlichen Unterstützungen nicht ausreichen?“

    Das klingt so, als gäbe es einen Zustand A, in dem wir uns normalerweise befinden. Und einen Zustand B, der Corona-Zustand, wie jetzt, aus dem irgendwann per Entscheid wieder auf Zustand A umgeschaltet werden wird.
    SO WIRD ES NICHT SEIN!
    Genau wie die Einschränkungen nach und nach gekommen sind, werden auch die Lockerungen kommen – und evtl. punktuell auch wieder zurück genommen werden. Und egal wie die Lockerungen kommen: es wird dennoch nicht so sein, wie zuvor. Denn die Menschen werden nicht plötzlich in den Kaufrausch verfallen und in die Massenveranstaltungen und Restaurants strömen wie zuvor, davon bin ich halbwegs überzeugt. Denn man wird nicht von einem auf den anderen Tag sagen können: jetzt ist die Gefahr vorbei! Es wird eher ein langsames, stotterndes Anlaufen sein, bei dem noch immer viele Pleite gehen können.

    “ zu wenig Intensivbetten, medizinisches Personal und Beatmungsgeräte“

    – das ist bicht „opfern“, sondern Mangel wegen zu wenig Vorausschau auf eine solche Situation. Wird vermutlich nicht nochmal so laufen, da sind sich eigentlich alle einig.
    Aber man wird nie so vorsorgen können, dass man gegenüber allem möglichen Geschehen mit massenhaft (!) Betroffenen komplett abgesichert ist.
    Wer Vorwürfe machen will, denke mal an die seit Jahren bestehende offizielle Aufforderung, man solle für 2 Wochen Vorrat zuhause haben, inkl. Toilettenpapier, Taschenlampen etc. Wie viele von uns können von sich sagen, diesen Rat zu befolgen? (Der z.B. für den Fall eines länger andauernden Stromausfalls gedacht ist).

    „… oder immer mehr Unternehmen und ganze Branchen, weil die Umsätze einbrechen und die eigenen Rücklagen und staatlichen Unterstützungen nicht ausreichen?“

    Du sagst es doch selbst: weil die Versorgung auch inkl, Unterstützung irgendwann nicht mehr reicht. Deshalb kann der „Lockdown“ nicht „ewig“ anhalten, also bis nirgends mehr ein Corona-Fall auftritt oder endlich geimpft werden kann. Wie wir wissen, kann das noch lange dauern, auch wenn derzeit daran gedacht wird, Impfungen mit Risiko zuzulassen (schwere Nebenwirkungen bei einem von 1000 – würden wir das machen?).

    Ich kann nicht recht nachvollziehen, warum das deine humanistischen Ideale und ethischen Überzeugungen in Frage stellt. Wir können nun mal keine Photosysthese und von Licht leben! Es ist Teil der menschlichen Verfassung, dass wir wirtschaften müssen, um unseren Lebensunterhalt zu gewährleisten. Ein „Einfrieren“ aller Prozesse gibt es nicht, bzw. es muss wo man es so will gemanagt werden, dass nicht alles verschwindet, pleite geht, Strukturen sich auflösen, wenn kein Nachschub und kein Verkauf stattfindet. Auch Hilfen und Kredite sind nicht unendlich austeilbar, obwohl Deutschland dank seiner relativ niedrigen Verschuldung momentan ganz gut da steht.

    Zudem stimmt auch die Überlegung, dass ein lange lange andauernder „Lock down“ ebenfalls Opfer kostet. Nicht nur Pleiten, sondern auch psychische Schäden, häusliche Gewalt, mehr Krankheit und Verringerung der Lebenserwartung aufgrund Arbeitslosikeit und Perspektivlosigkeit (ist nachgewiesen!).

    Heute hab ich im Ärzteblatt mal eine kurze Zusammenfassung der spanischen Grippe gelesen. Der Virus an sich scheint nicht so viel anders gewesen zu sein, das Sterben an Sauerstoffmangel war massenhaft und geschah in drei Wellen von 1918 bis 1920.

    Ich hätte im übrigen gerne Daten über den Zustand derer, die länger als eine Woche intubiert beatmet wurden: wie viele davon sterben, wie viele erholen sich soweit, dass die Beatmung enden kann und in welchem Zustand sind sie dann? (Diese Art Beatmung ist nämlich an sich schon schädlich und man kann als Dauerpflegefall heraus kommen).

    Jutta Ditfuhrt macht nämlich gerade Stimmung auf Twitter und skandalisiert die Ergänzung der Morphiumvorräte für diejenigen, die (evtl. bald) nicht beatmet werden können. So, wie ich jetzt drauf bin, würde ich vielleicht diesen sanften Tod der Aussicht vorziehen, mit großen Lungenschäden VIELLEICHT zu überleben… aber man weiß letztlich nicht, wie man reagiert, wenn ma selbst in der Situation ist.

  81. Claudia – „Wer sich angesichts dieser Zahlen darauf konzentriert, einige Diagnosen bei Todesfällen alter Menschen anzuzweifeln, ist m.E. zwanghaft auf der Suche nach IRGENDWAS, womit man seine gewohnte Manier, ständig den „Mainstream“ in Frage zu stellen, fortsetzen kann.“

    Sehr pauschales Urteil.

    Wenn es darum geht, Vertrauen in die aktuellen ‚Schutzmaßnahmen‘ zu haben, dann finde ich es wichtig auch solche fragwürdigen Zählweisen
    im Blick zu haben.

    Dass, wie ja immer wieder argumentiert wird, diese Maßnahmen auch dem Schutz der älteren Bevölkerung usw. dienen sollen, sollten auch diejenigen gefragt werden, denen dieser Schutz zugedacht ist.
    Ich erlebe diesen regierungsamtlich verordneten ‚Schutz‘ als eine Art von Entmündigung und finde es auch absurd, dass 90% der Bevölkerung zu
    meinem vermeintlichen Schutz diese Maßnahmen mittragen müssen.
    Es kann doch nicht sein, dass zum Schutz vor dem Corona-Virus, Kinder und Frauen , die bereits vor diesen Regularien gefährdet waren, jetzt noch mehr häuslicher wie sexueller Gewalt ausgesetzt werden.

    Ich plädiere für die ‚Freilassung‘ junger Menschen und bin bereit mögliche Folgen (mögliche drohende medizinische Unterversorgung) in Kauf zu nehmen.

  82. Trump redet in den USA inzwischen von 200.000 Toten, die zu befürchten wären. Es könnten auch 100.000 sein, wenn das weitere Management der Epidemie erfolgreich sei. Die Imperial Studio aus London weist für die USA eine Opferzahl von 2,5 Mio. Menschen aus. Diese Zahl beruhte allerdings auf der Annahme, dass keine Maßnahmen gegen die Ausbreitung getroffen würden. Wir wissen nicht, wie schlimm es wird. Deshalb bleibt die Frage im Raum, ob es sich bei all den getroffenen Maßnahmen nicht doch um Übertreibungen handelt. Ich vertraue (was D anlangt) auf die handelnden Personen, Weil ich es mir nicht anmaße, es besser zu wissen, und weil die alternativen Aussagen mich nicht überzeugt haben.

  83. @Ute, du schreibst:
    I

    ch erlebe diesen regierungsamtlich verordneten ‚Schutz‘ als eine Art von Entmündigung und finde es auch absurd, dass 90% der Bevölkerung zu
    meinem vermeintlichen Schutz diese Maßnahmen mittragen müssen.
    Es kann doch nicht sein, dass zum Schutz vor dem Corona-Virus, Kinder und Frauen , die bereits vor diesen Regularien gefährdet waren, jetzt noch mehr häuslicher wie sexueller Gewalt ausgesetzt werden.

    Ich plädiere für die ‚Freilassung‘ junger Menschen und bin bereit mögliche Folgen (mögliche drohende medizinische Unterversorgung) in Kauf zu nehmen.

    Meines Wissens ist überhaupt nicht klar, WELCHE Menschen besonders stark getroffen wären, wenn sie infiziert wären. Das ist allgemeiner Konsens. Es gibt hier kein Schema alt-jung.

    @Claudia: Ich finde es nicht förderlich, daß einzelne Kommentare erst geraume Zeit nach der Veröffentlichung hier erscheinen. Wie ist da fliessende Kommunikation möglich?

  84. @Horst, ich sehe das auch so.
    Ich denke auch, daß jede Pandemie anders aussehen kann und andere Massnahmen erforderlich und zweckmässig sind.
    Was Schweden anbelangt (angeblich wenig Beschränkungen) und Japan bzw. Südkorea: Da gibt es Theorien, wieso das dort günstiger verlaufen ist.
    Wir müssen für DE entscheiden und evtl. später das regional verschieden handhaben. Das scheint mir der Spielraum.

  85. @Gerhard, zur Kommentarfrequenz: Das hier ist ein ganz normales WordPress, keine elaborierte Community-Software, wie man sie von FB et al gewohnt ist. Das bedeutet: die Seiten verhalten sich, wie es im Web normal ist, sofern keine zusätzliche Aktualisierungssoftwar eingesetzt wird.
    Wird ein neuer Kommentar gepostet, aktualisiert sich die Seite also nicht automatisch, wenn sie bereits aufgerufen wurde. Sie steht da, wie gehabt, weil sie in deinem Browser-Cache liegt.
    Wenn du einen RELOAD machst, holt der Browser die aktuelle Fassung.

    Ich empfehle, die Kommentare zu abonnieren (Kreuzchen unten, dann aber Email-Adresse angeben). Dann bekommt Ihr eine Mail mit dem neuen Kommentar und einen Link direkt dahin.

    Nebenbei: ich hatte meinen langen Kommentar um 12.20 Uhr gepostet.
    Dann folgten:
    Ute: 12.30
    Horst: 12.38
    Gerhard: 12.55

    Ist das wirklich nicht schnell genug kommuniziert?

  86. @Ute: das Urteil bezieht sich auf ganz bestimmte Medien, die ich noch nie in einem anderen Modus erlebt habe als den der Kritik/Anklage/Vorwürfe gegen alles, was sie als „Mainstream“ labeln. Für mich ist das Zielgruppenbedienung und Eigenprofilierung, sie betrachten nie das Ganze und die vielschichtigen Problemlagen und haben keinerlei Verständnis für jene, die in dieser Gemengelange täglich entscheiden müssen. Zudem verbreiten sie aus meiner Sicht stets ein Klima subtiler Aggression gegen alles, was von den Regierenden kommt und unterstellen alles erdenklich Böswillige.
    Dieser Eindruck kommt aus dem Mitlesen der einschlägigen Medien und mag auf den Artikel-Einzelfall auch mal nicht zutreffen. (Z.B. hab ich auf Tichy auch schon mal was Konstruktives gelesen, echt wahr!).
    Detailkritiken (wie die Diagnose moribunder Einzelfälle) erscheinen mir zur Zeit eben als bloßes Suchen nach Fehlern, die im Blick aufs ganze Geschehen aber nicht wirklich relevant sind.

    Dein Gefühl der „Bevormundung“ hatte ich auch schon, wenn ich Plänen zuhörte, „die Alten weiter zu schützen“ und „die Jungen wieder auf die Straße zu lassen“. Faktisch kann ich aber nach wie vor „auf die Straße“, also relativiere ich diese Emotion. Sollte es wirklich so kommen, dass z.B. nach Alter sortiert wird, wer in ein Restaurant darf, wird diese Emotion erneut hochkochen (obwohl ich selten Restaurants aufsuche). Und ich werde mir denken: Sie werden schnell merken, dass es großflächig gesehen eher nicht die „Jungen“ sind, die das meiste Geld ausgeben!

    Auch Gedanken wie „Darf man dann raus, wenn man ein Schriftstück mit sich führt, dass man auf Beatmung verzichtet? Vielleicht mit einem Vertrag bei Exit in der Tasche, wo doch jetzt die „assistierte Beihilfe“ nicht mehr strafbar ist?“ sind mir nicht fremd. :-)
    Realistisch ist das aber eben auch nicht, denn wenn man irgendwo zusammen bricht, kommt man ins Krankenhaus (oder weist sich dann doch lieber selbst ein als auszuharren) und dort nehmen die Dinge ihren Lauf…

  87. Hallo ALLE:

    Ich habe für die weitere Diskussion rund um Corona einen neuen Artikel gepostet.
    Bitte schreibt da weiter!

    Gerne könnt Ihr Zitate aus diesem Thread übernehmen/zitieren, der jedoch so angewachsen ist, dass es bequemer (und schneller in der Ladezeit) ist, unter einem neuen Post weiter zu diskutieren.

    Danke!!!

  88. […] Blogpost, sondern nur eine Plattform, um die aktuellen Entwicklungen zu besprechen. Unter „Was von alledem wird bleiben? 10 Fragen“ sind es jetzt schon 87 Kommentare, deshalb lade ich ein, das Gespräch hier fortzusetzen. […]

  89. Claudia: Bei anderen Seiten muss ich keinen Reload machen.
    D.h. ich muß jedes Mal meinen Computer neu stareten?!

  90. @Gerhard, es reicht die F5 – Taste. Danach sind die neuen Kommentare gleich sichtbar.

  91. @Gerhard: einen „Reload machen“ bedeutet lediglich, dass der Browser die Seite neu aus dem Web lädt. Die alte Version hat einen in der Zwischenzeit hinzu gekommenen Kommentar noch nicht. Erst der Reload bringt die aktuelle Fassung.

    Außer F5 kann man auch das Symbol oben im Browser nutzen – hier die Firefox-Version

    reload

    Wundert mich schon, dass du all die Jahre bisher ohne Reload ausgekommen bist! Den brauche ich ziemlich oft, um mir aktuelle Fassungen von Webseiten anzusehen.
    Deine „anderen Seiten“ sind vermutlich keine Standard-Wordpress-Blogs, sondern nutzen zusätzliche Technologien (die meistens auch Nachteile mitbringen).

    ***

    Damit „nur am Ende weiter Leser“ es noch bemerken, hier nochmal:

    Hallo ALLE:

    Ich habe für die weitere Diskussion rund um Corona einen neuen Artikel gepostet.
    Bitte schreibt da weiter!

    Gerne könnt Ihr Zitate aus diesem Thread übernehmen/zitieren, der jedoch so angewachsen ist, dass es bequemer (und schneller in der Ladezeit) ist, unter einem neuen Post weiter zu diskutieren.

    Danke!!!

  92. Ich hatte deine Seite einfach neu angewählt, also Enter auf die Internetadresse des Browsers (https://www.claudia-klinger.de/digidiary/2020/03/16/was-von-alledem-wird-bleiben-10-fragen/#comment-318641)
    Offenbar reichte das nicht.
    versuche es jetzt mal mit F5 oder“reload“.
    Danke.

  93. @Gerhard: seltsam, bei mir funktioniert deine Methode. Es muss was mit deinem Browser zu tun haben, dass das nicht klappt. Was hast du denn für einen?

    Updte: stimmt nicht, nochmal probiert, kein Reload.

  94. Das mit der Entertaste war immer mein Vorgehen gewesen. Nun denn, dann halt F5.

    Noch etwas: Du beginnst einen neuen Thread, aber wenn der den üblichen Kommentarzuwachs bekommt wie bisher, nutzt auch das nichts.
    Ich persönlich lese eh nur die letzten 3, 4 Kommentare…anders geht es nicht. Man soll ja kein INFOJUNKIE sein, wie @Wolf ja warnte…