Thema: Schreiben & Bloggen

Claudia am 08. Februar 2000 — Kommentare deaktiviert für Im Tief

Im Tief

Ein Tief zieht über den Norden, Regen und Sturmböen sind angesagt. Paßt irgendwie, es sind düstere Tage. Im ORB hab‘ ich mir neulich die Sendung über Webdiarys angesehen, wollte doch mal sehen, was mir entgangen ist, als ich die Einladung ausschlug. War wirklich ein guter Entschluß! Diarys wurden vor allem als intimitätsverletzende Schreibereien seltsamer Gestalten dargestellt – doch so etwas findet sich hier nicht. Vielleicht sollte ich groß drüber schreiben: „literarisch-essayistisches Webtagebuch“, damit deutlicher wird, daß es diese Form AUCH gibt. Journalisten lesen ja nicht erst lang ‚rum….

Ihr Besucher – so um die 60 am Tag – guckt immerhin trotzdem rein und schreibt sogar oft interessante Kommentare. Nicht alle veröffentliche ich hier, das ist zeitlich einfach nicht zu schaffen. Doch freu‘ ich mich immer drüber, denn: eine Website und erst recht ein Diary ist ein Kommunikationsangebot. Wollte ich alleine vor mich hinschreiben, würde ich es als Zettel an meine Wand hängen! Feedback gibt mir oft auch Ideen zu Themen – schließlich schreibe ich aus Freude am Schreiben, nicht um etwas Konkretes zu verkünden oder gar die Welt zu belehren.

Ich überlege, eine Rubrik „Leser-Sites“ einzuführen: Schickt mir Eure URL, mit Seitentitel und einem kurzen Kommentar, was man dort findet – wenn Ihr mögt. Ich verspreche, das in absehbarer Zeit zu verwirklichen…

Zum Text vom 6.2. sagte ein guter Freund, er sei so seltsam ambivalent: Was wären wir ohne all die Geräte? Und was sind wir doch für ein verrücktes Pack MIT dem ganzen Equipment!
Genau so erlebe ich es: das Leiden an der Technik und ihre Nützlichkeit halten sich derart die Waage, daß eine Konsequenz in die eine oder andere Richtung unmöglich wird. Weder will ich OHNE leben, noch kann ich die negativen Aspekte ignorieren, die mich täglich nerven.

Gerade wird unsere Zentralheizung hier im Schloß zum wiederholten Mal repariert – es war hochgradig kompliziert, das Leck zu finden. Verschiedenste Meßgeräte und Techniken wurden eingesetzt, unterschiedliche Testläufe und zeitweises Abstellen waren nötig. Und immer wieder kommen andere Leute, die nicht immer den Überblick über alles haben. Man fragt sich wirklich: ist es das wert? Vielleicht wäre das Zurück-zur-Ofenheizung doch überlegenswert, man hätte zwar individuell mehr zu tun, aber es wäre überschaubar. Und so ein richtiges brennendes Feuer ist doch auch was. Weiter → (Im Tief)

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Claudia am 06. Februar 2000 — Kommentare deaktiviert für Die universale Maschine

Die universale Maschine

Die ‚Referenzliste‘ des Webhits-Zählers listet einige Links auf, die aus den Weiten des Web auf dieses Diary zeigen. Als ich gestern mal wieder reinsah, fand ich eine Seite, auf der Jörg (ohne Nachname) meinen Text „Wir können nicht dienen?“ liebevoll gestaltet und ausgestellt hat. Sowas freut mich! Und gelesen hab‘ ich ihn auch nochmal: es ist eine heftige Anklage gegen die Dominanz der Geräte, die sich zwischen Mensch und Mensch schieben und zunehmend unsere Zeit und Energie auffressen. Weiter → (Die universale Maschine)

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Claudia am 16. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für Listen-Leben (Netzliteratur)

Listen-Leben (Netzliteratur)

In den letzten Tagen bin ich schreiberisch fremd gegangen: In der Liste Netzliteratur läuft eine derart interessante Diskussion, daß ich zum Diary gar nicht mehr gekommen bin. Ich hatte einen Kommentar zu Martin Walsers ZEIT-Artikel Selbstgespräche gepostet, der mich sehr beeindruckt hat. Obwohl ich keineswegs Walser-Fan bin, sogenannte „Großschriftsteller“ sind mir schon seit den Zeiten des Deutschunterrichts nicht besonders nah. Walser beschreibt den Unterschied zwischen der „adressierten Sprache“ der Öffentlichkeit und der persönlichen Sprache eines Schreibenden – auf eine so selbst beobachtende Weise, daß es fast klingt, als schriebe er ein Diary. Naja, heißt ja auch „Selbstgespräche“…. Weiter → (Listen-Leben (Netzliteratur))

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Claudia am 12. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für Langsamer Anlauf (und der geile Blick aufs Böse)

Langsamer Anlauf (und der geile Blick aufs Böse)

Das Jahr fährt ganz langsam an und ich werde nicht aufs Gas treten! Zwar schleichen sich von allen Seiten kleine Pflichten an, doch ein größeres Vorhaben hat sich noch nicht gezeigt – außer dem eigenen, an dem ich dran sitze: Ein neues Cyberzine über das Publizieren im Web. Dem tun ein paar Tage Arbeit ganz gut! Weiter → (Langsamer Anlauf (und der geile Blick aufs Böse))

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Claudia am 09. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für Mail & Geschlecht

Mail & Geschlecht

In den letzten 14 Tagen bin ich (fast) täglich meinen Impulsen gefolgt. Keine Brotarbeit, kein eigenes Projekt-Engagement – nichts von allem, was dem Fortkommen (wohin denn nur?) dient. Ein Glück, daß das möglich war, denn ohne solche Zeiten würde ich zur Mensch-Maschine, die nur noch Pflichten abarbeitet. Und ohne Bezug zum „Dasein ohne Ziel“ ist zielgerichtetes Handeln die reine Maloche und letztlich gar nicht möglich. Weiter → (Mail & Geschlecht)

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Claudia am 06. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für Weise Worte

Weise Worte

Des öfteren bekomme ich E-Mail von Menschen, die es sicher gut mit mir meinen. Sie weisen mich darauf hin, daß ich mich hier im falschen Film bewege: alle Texte zu Themen wie „Wer bin ich?“, alle Fragen nach dem „Woher-wohin-wozu?“, nach „Sinn“ oder nach übergreifenden Zielen seien obsolet. Nur das EGO stelle solche Fragen. Ein Beispiel:

„Die Frage war wichtig. Die Erkenntnis, daß eigentlich das Ego gefragt hat in Verbindung mit der Erfahrung, daß es die transpersonale Liebe gibt, geben soviel Energie und Sicherheit, daß eine Antwort nebensächlich geworden ist. Das ist freilich eine Erfahrung, die mit Worten (mithin auch im Web) nicht mehr darzustellen ist. Doch gibt es Literatur, die anregen kann: „Die Rückkehr des friedvollen Kriegers“ und „Die Erkenntnisse von Celestine“. Romanhaft aufbereitet werden die Wahrheiten aus Bibel, Buddhismus, Psychologie, … dem westlichen Menschen verdaulich dargeboten.“

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Claudia am 02. Dezember 1999 — Kommentare deaktiviert für Mymuseum: aus der Web-Urzeit

Mymuseum: aus der Web-Urzeit

Beim Stöbern auf meiner Festplatte traf ich plötzlich auf eine vollständige Fassung meiner Webseiten von 1996 bis Februar 1997! Damals hatte mich jemand aufgefordert, das Ganze auf einer Kunstausstellung in Polen zu präsentieren – ich hatte nix dagegen, aber ein Problem: Sie wollten es zur Sicherheit auf dem eigenen Server, nicht online im Netz zeigen. Also hab ich alles „stand-alone-tauglich“ gemacht, nach außen führende Links totgelegt, eine Erläuterung angehängt, daß es im „echten Netz“ hier ab in die endlosen Weiten geht, das war’s.

Wenn ich das jetzt so durchklicke, wird mir ganz nostalgisch zumute: Die Net-Hype-Texte! Das Urzeit-Design! Die völlige Abwesenheit alles Kommerziellen, bei gleichzeitig hohem Engagement der Leser!

Was damit anfangen? Löschen? Wär doch zu schade….. nein, ich stell‘ es ins Web! Vielleicht ist es für die alten Bekannten ein unterhaltsamer Retro-Surf und andere können sehen, wie das Web mal ausgesehen hat – damals, vor langer langer Zeit….

Evtl. füge ich noch auf jeder Seite eine Grafik ein, die es als Museumsseite ausweist – und natürlich muß ich auch den Erläuterungstext ändern. Euch laß ich aber jetzt schon mal gucken!

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