Claudia am 13. März 2024 — 18 Kommentare

Auch eine Zeitenwende: Weniger arbeiten, angenehmer arbeiten – ausgerechnet jetzt?

Der Zeitpunkt könnte nicht unpassender sein, mag man denken: die Wirtschaft schwächelt, das BIP schrumpft, Exporte sinken, Firmenpleiten häufen sich, manche verlagern ins Ausland, die Infrastruktur ist marode und vor allem fehlen überall Arbeitskräfte. Aber trotz alledem setzt sich ein Trend fort, der schon seit Jahren nicht zu übersehen ist: Die Menschen wollen nicht mehr, sondern weniger arbeiten, und nicht nur das: Sie wollen im Job auch gut bezahlt werden und sich wohl fühlen – na sowas!

Seit Monaten wird für dieses Ziel so viel gestreikt wie noch nie. Aktuell streiken die Lokführer in der GDL zum 5.Mal und Luisa Jakobs (DIE ZEIT) schreibt unter dem ermunternden Titel „Bitte durchhalten“:

„Die GDL will mit der 35-Stunden-Woche genau das, was sich die meisten Menschen in Deutschland wünschen: weniger Arbeit bei gleichem Lohn. Rund drei Viertel aller Befragten einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung hätten gerne eine Viertagewoche. Wenn die GDL nun dazu beiträgt, dass diese Arbeitszeitreduzierung kommt, macht sie genau das Richtige – im Sinne der Angestellten.“

Fakt ist: Das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt auch auf dem Arbeitsmarkt, was dazu führt, dass die Arbeitnehmenden zur Zeit mehr Macht haben, ihre Forderungen durchzusetzen. Dass die Löhne und Gehälter mit der hohen Inflation der letzten Jahre nicht mitgehalten haben, während die Gewinne das durchaus hergeben würden (z.B. Lufthansa hat Netto-Gewinn auf 1,7 Milliarden Euro verdoppelt), kommt zu den Wünschen nach Arbeitszeitverkürzungen noch hinzu.

Teilzeitarbeit steigt und Generation Z hat keinen Bock auf Stress

Horst Schulte zitiert in seinem Blogpost zum Thema „Weniger Arbeiten“ aus Capital.de:

„Vor 30 Jahren arbeiteten 70 Prozent der angestellten Frauen Vollzeit, 30 Prozent Teilzeit. Heute sind wir bei 50 Prozent zu 50 Prozent. Die Teilzeitquote bleibt bei Frauen bis zum Ende des Erwebslebens dabei konstant hoch. Männer arbeiten weiterhin mehrheitlich Vollzeit, wenngleich auch hier die Teilzeitquote anzog auf zwölf Prozent.“

Pro Kopf wird also weniger gearbeitet, nicht etwa mehr, wie sicher nicht nur Horst fordert. Und Susanne Nickel (Expertin für Arbeit und Wandel) hat gleich ein ganzes Buch über die Generation Z geschrieben mit dem provokanten Titel „Verzogen, verweichlicht, verletzt“. Im FOCUS beklagt sie, dass die Gen Z sich verhält, als ginge sie die ganze Misere im Land nichts an:

„Junge Leute strömen nicht auf den Stellenmarkt, sondern schlendern, bleiben dabei gerne stehen, schnuppern mal hier, dann wieder dort, um am Ende zu sagen: Ach nö, heute doch lieber nicht. Arbeit kann warten. Denn Mama und Papa zahlen weiter die Wohnung, das neue Smartphone und die Reise nach Thailand oder Indonesien.“

Und wenn sie dann arbeiten, haben sie hohe Ansprüche:

„Die Jahrgänge von 1995 bis 2010 lieben das Homeoffice. Sie wollen „remote“ arbeiten, was heißt: möglichst da, wo der Chef nicht plötzlich auftauchen, kritisieren und Anweisungen geben kann. Und bloß nicht zu viel und zu schwer…. “. In der Generation Z werden nämlich die drei großen F’s gefeiert: Freizeit, Freiheit und Flexibilität. Das sind die „Werte“, die zählen – und nicht etwa Fleiß, Leistung und Karrierestreben.“

So ganz kann das allerdings nicht stimmen, denn Nickel schreibt weiter:

„Ganz oben auf ihrer To-do-Liste steht die Rettung des blauen Planeten vor dem Untergang durch den Klimakollaps. Tief verwurzelt ist der Glaube, dass der einzige Zweck eines Unternehmens der sei, einen Beitrag zu leisten, die Welt besser zu machen – und nicht etwa, dass es Familien den Lebensunterhalt und allgemein Wohlstand sichert.“

Eigentlich keine so schlechte Einstellung! Ist es nicht ein Fehler unseres Wirtschaftssystems, dass Unternehmungen eben oft NICHT „die Welt besser machen“, sondern immer noch weitere ressourcen-fressende Produkte auf den Markt werfen und Unsummen ins Marketing stecken, um uns einzureden, ihr neues Zeug hätte uns gerade noch gefehlt? Ja, ja, ich weiß, es muss Geld verdient werden, aber ist es wirklich unser aller Untergang, wenn die deutsche Wirtschaft mal nicht mehr „vorn dran“ ist?

Wann, wenn nicht jetzt?

Gäbe es genügend Arbeitskräfte, hätten alle, die für sich eine bessere Arbeitswelt fordern, keine Chance! Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Zeit für andere Lebensinhalte – all das kann nur durchgesetzt werden, wenn die Arbeitgeber keine andere Wahl haben als diese Forderungen Ernst zu nehmen. Sogar Nickels hat Verständnis für den Wertewandel:

„Früher hieß es: erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Heute verkehren das Motto junge Leute ins Gegenteil. Was ich sehr wohl verstehe, denn die Generation Z ist aufgewachsen unter Eltern und Großeltern, die für den Job ihre Gesundheit ruinierten, manchmal – im wahrsten Sinne des Wortes – bis zum Umfallen schufteten und wochen- oder monatelang mit Burnout ausgeknockt waren. Wer das erlebt hat, wird versuchen, nicht in diese Falle zu tapsen.“

Und sie haben damit Erfolg, denn die Unternehmen gehen auf die Forderungen ein:

„Vier-Tage-Woche? Na klar! Sabbatical? Gerne! Home-Office? Selbstverständlich! Nachhaltiges Produzieren? Logisch! Klimaschutz? Ganz unser Ding! Die Anliegen dahinter sind sicher ehrlich und kein reiner Selbstzweck. Aber die Unternehmen wissen eben auch: Die Generation Z hat Macht. Denn junge Leute müssen keinen Arbeitsvertrag unterschreiben, wenn ihnen was nicht passt. Es gibt genug Firmen, die händeringend Personal suchen.“

Wie habe ich es gemacht? (Autobio Arbeitsleben)

Als ich ins Arbeitsleben hätte hineinwachsen sollen, hab‘ ich mich dem, was ich in diversen Schüler- und Studi-Jobs erlebte, durchweg verweigert. Mein Vater hätte es gerne gesehen, wenn ich wie er eine Lebensstellung „beim Staat“ angestrebt hätte. Sein Beispiel war allerdings extrem abschreckend, ich hatte nie den Eindruck, dass er sich für seine Arbeitsinhalte (statistisches Bundesamt) interessiert hätte. Er lebte für den Urlaub und machte häufig und lange krank.

In Behörden und kleinen Unternehmen erlebte ich dasselbe: Die Leute redeten wesentlich davon, was sie sich kaufen würden und wohin sie dieses Jahr in Urlaub fahren. Gerne feierten sie während der Arbeitszeit feuchtfröhlich (!) Geburtstage, Jubiläen und das Ausscheiden in die Rente (mit Reden, als würde der künftige Rentner gerade begraben!). Als ich nach einem vergeblichen Versuch, in das Studium „Kunsterziehung“ zu kommen „was Vernünftiges“, nämlich Jura studierte, sagten mir die Chefs im BKA, wo ich zweimal kurz jobbte: „Kommen Sie zu uns, wenn Sie fertig sind! Sie können gleich mit BAT 2A anfangen!“ Ich dachte mir: Nicht für alles Geld der Welt mach ich das! Denn auch hier waren sie hauptsächlich damit beschäftigt, untereinander Fehden auszutragen und eine möglichst ruhige Kugel zu schieben. BAT 2A konnte mich nicht locken, obwohl mein Vater es in seinem Arbeitsleben nur von BAT 9D bis 4A gebracht hatte!

Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, so viele Stunden jeden Tages mit Arbeiten zuzubringen, die mich inhaltlich nicht interessierten. Das aber schien der Standard in der Arbeitswelt zu sein, wie ich sie nach dem Abi kennen lernte. Als ich im Jura-Studium „alle Scheine“ hatte, rückte das nach dem 1.Examen anstehende Refrendariat in mein Blickfeld: Zwei Jahre durch Behörden und Gerichte turnen – meine Einstiegsidee für Jura war „Rechtsanwältin“ gewesen, aber das wollte ich mir nun nach diversen Erfahrungen in dieser Welt nicht mehr antun!

Ab nach Berlin

Ich brach das Studium ohne Examen ab und zog mit meinem Freund nach Berlin (wo die Verrückten sind), der dadurch Bundeswehr und Zivildienst entkommen konnte. Das war die beste Entscheidung meines Lebens, denn fortan tat ich vieles, das mir Freude machte und mich faszinierte, studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, wurde Aktivistin (Mieten, Sanierung, Hausbesetzungen), arbeitete gelegentlich kurzzeitig in prekären Jobs, dann zunehmend in selbst geschaffenen Arbeitsverhältnissen (mieterfreundliche Sanierungsbegleitungen etc.), führte ein Jahr lang eine Kneipe, verbrachte Zeiten bei einem Freund in der Toskana, machte schließlich eine Umschulung zur EDV-Fachkraft, wurde Projektleiterin in einem Träger für Klimakampagnen – und entdeckte in den 90gern das Internet. Die Selbstständigkeit kam wie von selbst, indem Leute meine autodidaktisch gelernten Fähigkeiten nachfragten. Seitdem ist Homebüro mein Ding – Flexibilität und Freizeit inklusive.

Wie könnte ich mich also über die jungen Leute aufregen, denen es an der „richtigen Einstellung zur Arbeit“ mangeln soll? Ganz im Gegenteil freut es mich, dass bei ihnen jetzt Mainstream ist, was ich „in den Nischen“ immer schon lebte.

Und die deutsche Wirtschaft? Die wird es überleben, denke ich. Vielleicht nicht auf dem gewohnten Top-Niveau, aber warum sollten wir darauf eigentlich ein Abo haben? Immerhin kommen viele Menschen ins Land, die ehrgeizig und äußerst arbeitswillig sind. Da müssen Staat und Wirtschaft eben auch mal flexibler werden, um ihnen den Einstieg zu erleichtern, wo immer es geht!

 

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Diskussion

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18 Kommentare zu „Auch eine Zeitenwende: Weniger arbeiten, angenehmer arbeiten – ausgerechnet jetzt?“.

  1. Zitat: „Fakt ist: Das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt auch auf dem Arbeitsmarkt, …Und die deutsche Wirtschaft? Die wird es überleben, denke ich.“

    So ist es. Und das ist gut so!

  2. Gute und gesunde Einstellung. Über die Zitate, die du aus dem Buch gebracht hast, konnte ich mich echt irgendwie nur aufregen, wird also eher kein Buch, was ich durchlesen werde.

    Das mit dem Angebot und Nachfrage stimmt natürlich ab einem bestimmten Level, aber Hartz4 + Sanktionen wurden ja tatsächlich geschaffen, um diesen Mechanismus im Niedriglohnsektor auszuhebeln. Entweder du verkaufst deine Arbeitskraft für den Niedriglohn, der dir geboten wird oder du wirst von uns sanktioniert. Da bleibt halt leider oft nicht viel übrig, als seine Arbeitskraft halt nur sehr günstig zu verkaufen. Deswegen bleibt dann halt bei vielen Menschen, die aus einer finanzschwachen Familie kommen, die Bildung auf der Strecke. Aber das nur als Exkurs.

    Wenn ich mir die vielen Jobs ansehe, die eigentlich nur Beschäftigungstherapie sind, kann ich den Wunsch nach weniger Arbeit durchaus verstehen, um am Ende mehr Zeit für die Dinge zu haben, die einen Sinn im Leben stiften können. Und Selbstständigkeit – ich bin ja auch aus dem Grund selbstständig, weil ich mich sehr schnell langweilen würde – ist da schon auch ein Weg von vielen, der helfen kann.

    Also weitermachen und den anderen Leuten halt auch mal was gönnen und wie ich bei Horst ja schon schrieb: Es kommen genügend Menschen ins Land, die hier eine Perspektive suchen und ohne Zuwanderung überlebt unsere Wirtschaft eh nicht, also sollten wir den geflüchteten Menschen einfach eine Perspektive geben und sie arbeiten lassen.

  3. @Claudia,

    sehr sympathisch, dieser Einblick in deine Biografie, die ich zum Teil aufgrund deines kürzlich neuveröffentlichten Artikels kannte. Der Vergleich mit meiner eigenen ist vielleicht interessant. Während meines 47jährigen Berufslebens habe ich in inhabergeführten Unternehmen als auch in einer Aktiengesellschaft gearbeitet. Ich war immer quasi am Fliegenfänger, also vor Ort im Betrieb. Erst gegen Ende hatte ich einen Tag Homeoffice und fand das total klasse.

    Ich hatte Handlungsvollmacht, später war ich Prokurist. Zum Ende hatte ich nichts zu kamellen und 10 Jahre lang nur noch mit einem Thema zu tun, das ich nie bearbeiten wollte: Zahlen! Ich war immer gern im Vertrieb und habe mit Kunden zu tun gehabt. Während all der Jahre gab es Zeiten, in denen ich den Job verwünscht habe. Ich habe mich mit einem einfachen Bild selbst eingehegt. Ich dachte dann über die Bauern nach, die vor X Jahren ihre Felder von morgens bis abends bestellt haben, um unter solch harten Bedingungen ihr Leben bestreiten zu können. Haben die je nach dem Sinn ihrer Arbeit gefragt und wie kam ich dazu, mich dem Druck, den ich empfand, einfach entziehen zu wollen? Schließlich trug ich Verantwortung – außerhalb des Unternehmens, meine ich.

    So hat jeder seine Einstellung entwickelt und ist mit den Anforderungen der Realität umgegangen. Heute schaut das anders aus und man kann das beklatschen. Wir orientieren uns zwischen der Work-Life-Balance und dem ersehnten Sabatical. Das geht – heute. Vielleicht auch noch eine Weile wird das funktionieren. Wenn allerdings immer mehr Unternehmen Deutschland verlassen (wir erinnern uns: es herrscht Globalisierung) könnte es ein böses Erwachen geben. Typisch alter Sack, meint ihr? Ja, vielleicht.

    Ich will gar nicht die öden Motive heranziehen, von dem schwärmen, was manche für sinnstiftend halten oder als Selbstverwirklichung zu schätzen gelernt haben. Es geht immer noch um existenzielle Belange. Viele Millionen Menschen in Deutschland wissen, was prekäre Verhältnisse sind. Viele kennen solche Lebensumstände allerdings gar nicht. Und gerade diejenigen sind auch die, die sich alternative Arbeitswelten vorstellen und vielleicht unter den gegenwärtigen Umständen glauben, sich leisten zu können. Was aber passiert wirklich, falls immer mehr Unternehmen ins Ausland abwandern, weil die Bedingungen hier keine Besserung versprechen?

    Wünschenswerte Bedingungen kann man sich ausmalen und sogar dafür kämpfen (GDL, Verdi). Ich fürchte nur, dass die Folgen etwas beschleunigen könnten, womit wir während Jahrzehnten keinerlei Erfahrung gesammelt haben. Ich habe mich übrigens eben auch mit dem Thema beschäftigt. Da gings um Stolla und in einem weiteren Artikel um den Wettbewerb mit Polen. :-)

  4. „Junge Leute strömen nicht auf den Stellenmarkt, sondern schlendern, bleiben dabei gerne stehen, schnuppern mal hier, dann wieder dort, um am Ende zu sagen: Ach nö, heute doch lieber nicht. Arbeit kann warten. Denn Mama und Papa zahlen weiter die Wohnung, das neue Smartphone und die Reise nach Thailand oder Indonesien.“

    Kommt mir bekannt vor.

  5. Es bricht keinem einen Zahn aus der Krone, wenn er für Kohle arbeitet. Wer hat denn gesagt, dass wir für Spaß auf der Erde sind.
    Ich träumte nicht von tollen Urlauben, sondern versuchte im Hier und Jetzt bewusst zu leben. In der Mittagspause traf man interessante Kollegen, zum Stressabbau lief ich manchmal auf den Gängen hin und her. Das half mir.
    ich kann nicht behaupten, dass mein Arbeitsleben ein Fron war. Sicher nicht.

  6. Für´s Nichtstun Geld bekommen, klar würde uns das allen gefallen. Dass jüngere Generationen so denken, kann man meiner Meinung nach nicht so allgemein sagen. Und die meisten haben verstanden, dass Arbeit nicht immer nur Spaß macht und einige Aufgaben interessanter sind als andere.
    Die persönliche Herangehensweise liegt bei jedem selbst und den eigenen Ansprüchen an sich. Wenn ich einen langweiligen Job habe, kann ich den trotzdem gut machen – oder halt nicht und meine schlechte Laune womöglich noch am Kunden auslassen. Da schenkt die „alte“ Generation der jungen nichts, im Gegenteil.
    Weniger Arbeitszeit heißt aber auch nicht, dass die Arbeit selbst weniger wird (gegen Sesselpupser, die nur ihre Zeit absitzen, bin ich hochallergisch). Ich brauche nur mehr Menschen, die diese Arbeit dann erledigen. Dass das bei gleichem Lohn so einfach geht, ist utopisch. Wo soll denn das Geld her kommen? Nicht jedes Unternehmen fährt solche exorbitanten Gewinne ein und kann sich das leisten. Und als Kunden wollen wir die Mehrkosten ja auch nicht übernehmen. Vor allem nicht als potentieller Bahnkunde, der mit den katastrophalen Zuständen (Preis/Leistung???) eh schon geprellt genug ist…

  7. @alle: Danke für Eure guten Kommentare! Ja, das Thema ist ein weites Feld und hat viele Aspekte, die nie in einen einzigen Blogpost passen!

    @Sven: was die Lieferdienstleister angeht, die großteils in Scheinselbstständigkeit arbeiten, ist das neue EU Gesetz, das eine „Vermutung“ in Richtung Angestelltenverhältnis etabliert, evtl. kontraproduktiv. Denn zur Selbstständigkeit kann das Jobcenter ja wohl niemanden zwingen…

    @Horst: danke für deinen interessanten Lebenslauf! Mir ist natürlich lange schon klar, dass nicht alle Angestelltenverhältnisse öde sind. Je mehr Gestaltungsmacht (Prokurist!) man hat und man die eigene Wirkmächtigkeit im täglichen Tun spürt (erfolgreiche Kundenkontakte) kann das auch Freude machen! Und später hattest du zwar „Zahlen“, aber immerhin Homebüro! Was die Bauern angeht: Auch sie erleben die eigene Wirkmächtigkeit und sehen den Sinn ihrer Arbeit ganz konkret in Form der Ernte!
    @Gerhard: als was warst du denn beschäftigt? Kollegen-Talks und Spaziergänge auf den Gängen haben mir in den Behörden und Unternehmen, in denen ich jobbte, nicht gereicht. Jedenfalls nicht mit der Perspektive, das lebenslänglich zu tun. Aber du bist ja auch Künstler, hattest also noch einen anderen Ausgleich!

    @Bonni @QueenAll: Ich halte die junge Generation nicht für grundsätzlich faul! Engagement kommt mit dem Interesse an der Arbeit – je größer das ist, je mehr man sich damit identifiziert, desto eher sind auch lange Arbeitszeiten kein Problem! Die zitierte Musikerin ist natürlich krass weinerlich und sicher nicht repräsentativ. Auch der Erfolg als „Youtuber/in“ ist ein hartes Brot und bedeutet sehr viel Einsatz, wenn es wirklich erfolgreich sein soll.
    Auch viele neue StartUps haben sehr engagierte Mitarbeiter – und insgesamt scheint Selbstständigkeit als Option heute relevanter zu sein als früher. Eine gute Entwicklung. Für mich war es großartig, kleine und größere Projekte weitgehend selbstständig zu entwickeln – da hab ich nach der Arbeitszeit, die mich das kostet, gar nicht gefragt. „Freizeit“ im Sinne von „was ganz anderes machen“ hab ich viele Jahre weder gekannt noch gewünscht.

    Arbeit muss m.E. nicht immer „Spass machen“, aber einen Sinn haben, mit dem ich mich identifiziere – und man sollte die eigenen Talente einbringen können. Dass es nicht wenige gibt, die allein nach „viel Geld“ streben (z.B. per MLM, Dropshipping etc.) und gar nicht drauf schauen, ob ihnen ihr Tun Freunde macht, finde ich nach wie vor seltsam. Denn Geld kann ich immer nur abseits der Arbeit ausgeben, die mit dem Strampeln nach viel Geld verbrachte Lebenszeit ist dann unwiederbringlich weg!

  8. @Claudia, beschäftigt war ich in der it , lange zeit als Programmier.
    das Künstlerdasein lebe ich erst jetzt aus.
    aber meine sonstigen interessen haben mich immer getragen. die weiten felder dort…
    das ist und war wie ein kokon.

  9. Also ich sehe das alles schon eher negativ. es kann ja nicht nur Queen Bees geben, wir brauchen viel mehr Arbeiterbienen, um den Laden am Rollen zu halten. Da könnte man jetzt argumentieren, dass es ja viele Neubürger gibt, die sehr motiviert sind und die aussterbenden Arbeiterbienen ersetzen könnten. Aber spätestens ihre Kinder sind dann auch wieder Queen Bees. Ich glaube, dass wir auf eine frugale Zeit zusteuern und kaum bis nichts dagegen tun können. Vielleicht haben das die neuen Boomers ja erkannt und denken scheiß drauf, ich lebe was und und solang ich kann.

  10. @Claudia du schriebst:
    “ Arbeit muss m.E. nicht immer „Spass machen“, aber einen Sinn haben, mit dem ich mich identifiziere – und man sollte die eigenen Talente einbringen können. “

    Das ist deutlich zuviel Anspruch. Gerade im letzten Satz.

    ‚Dass es nicht wenige gibt, die allein nach „viel Geld“ streben (z.B. per MLM, Dropshipping etc.) und gar nicht drauf schauen, ob ihnen ihr Tun Freunde macht, finde ich nach wie vor seltsam. Denn Geld kann ich immer nur abseits der Arbeit ausgeben“.
    Dem ist nicht so. Ich kann mir mit Geld ein aufwendiges Zuhause einrichten lassen, dass ich dann am Abend und Wochenende geniessen kann. immerhin sorgt so etwas für einen ordentlichen Status. Ein feines gewievt konstruiertes Zuhause Ist ja auch was. Es macht zufrieden.

    „Lebenszeit ist dann unwiederbringlich weg!“
    Die ist es ohnehin von alleine
    *
    Das hier war teilweise satirisch, aber auch wiederum ernst gemeint.

  11. Die Frage, ob ausgerechnet jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um Arbeitszeiten zu senken, kann nur salomonisch beantwortet werden. Genau wie bei Gehaltserhöhungen ist zumindest auf der Seite der Unternehmen nie der richtige Zeitpunkt, ist es doch das alles Teufelszeug, welches deren Profit schmälert. Mal ist Abschwung, mal soll das „zarte Pflänzchen“ Aufschwung nicht gefährdet werden oder eben wie im richtigen Leben: Irgendwas ist ja immer, also ist der womöglich auch noch genau richtige Zeitpunkt schon mal wurscht!

    Es ist ja nicht so, dass ein gewisser John Maynard Keynes einst orakelte, dass selbst bei dem zu seiner Zeit angenommenen Steigern der Produktivität die Menschen um 2030 nur noch etwa 15 Wochenstunden zu machen bräuchten, um ihren Lebensstandard zu halten.
    Nun haben wir immerhin schon 2024, die Produktivität ist viel mehr angestiegen und es wird je nachdem immer noch etwa 40 Stunden die Woche gearbeitet. Also muß die Macke ja woanders versteckt sein.

    Die andere Seite ist doch die, was überhaupt als „Arbeit“ betrachtet wird, denn üblicherweise dreht sich die Debatte ja dabei um die Buckelei abhängig Beschäftigter für Lohn. Da ist es sicher so, dass einzelne Sparten dank Personalmangel ein gewisses Druckpotential haben. Mehrheitlich würde ich das jedoch nicht so sehen, denn es hat genauso in den letzten Jahrzehnten einen enormen Ausbau prekärer Arbeit gegeben und auch die Zahl unbefristeter Arbeitsverträge ist gesunken und hat damit Zeit- und Leiharbeit ermöglicht, in der hire and fire normal sind und sich Unternehmen ihre Profite gesundstoßen über einen möglichst kleinen Bestand festangestellter Arbeiter und für die Stoßzeiten holt man sich dann die Arbeiter beim Personaldienstleister um die Ecke, die dann zu teils schlechteren Konditionen dieselbe Arbeit machen und die Zeitarbeitsfirmen wollen ja ihre Häuptlinge auch versorgt wissen.

    Schaut man dann noch auf das Ganze Desaster Franchise/Scheinselbständige und Menschen, die schon mehrere dieser Pampeljobs haben, um halbwegs über die Runden zu kommen, wird´s noch übler. Damit dieses Geschäftsmodell funktioniert, gibt es noch HartzIV 2.0 als Bürgergeld, welches mit Sanktionen und Schurigeln die Unwilligen weichklopft für die miesen Jobs.

    Speziell- aber nicht nur – im universitären und wissenschaftlichen Bereich sind „Dauerpraktika“ und befristete Arbeitsverträge, die teils gesetzeswidrig x-mal verlängert werden, oft auch eher die Regel als die Ausnahme. Auch beim Arbeiten im Homeoffice sehe ich nicht nur Vorteile, denn oft verschwimmen die Grenzen Freizeit und Arbeit dadurch noch mehr als ohnehin schon durch die digitalen Arbeitsmittel und so manche/r macht dann selbst außerhalb der regulären Arbeitszeiten noch „etwas fertig“ oder antwortet 24/7 auf Mails uswusf.

    Ganz ähnlich wie beim Mindestlohn, der ja auch als Untergang des Abendlandes von allen wirtschaftsaffinen Seiten hineingepredigt wurde, dürfte das Absenken der Arbeitszeiten für viele Unternehmen locker zu verkraften sein.

    Zwischen weniger arbeiten und faul oder keinen Bock sehe ich auch noch ein paar klitzekleine Unterschiede. Vielleicht kommen nur ein paar mehr dahinter, dass angesichts der Perspektive eines real kaum zu erfassenden Renteneintrittsalters bis dahin eine u.U. geisttötende Maloche nur für ein paar Öre nicht unbedingt der Stein der Weisen ist, falls man es denn erlebt.

    Da stelle ich doch dann lieber wieder als Anhänger der reinen Lehre die Frage in den Raum, wieviel an produktiver Arbeit denn überhaupt nötig ist, um die Bedürfnisse der Menschen über das Lebenswichtige hinaus zu befriedigen und ob nicht so manches an Monkey-Business eher Nabelschau und selbsterschaffende Beschäftigung ist, die kein Schwein braucht und nichts bringt? Wäre nicht so Manches an Tätigsein zum Wohle und Nutzen aller das erfüllendere „Arbeiten“, auch wenn es dafür keinen zu berechnenden Betrag gibt und bei dem trotzdem mehr an Freizeit übrig bleibt, die für Kultur, Gemeinschaft oder eben auch einfach für´s Nichtstun genutzt werden kann und der die Menschen trotzdem zufriedener macht als die jetzigen Arbeitsverhältnisse?

    Es gibt übrigens ein nettes Buch von James Suzman, welches in eher anekdotischer Form diesen Gedanken mal wieder aufgreift – Sie nannten es Arbeit. Das ist ganz witzig geschrieben und kommt ein wenig in die Nähe von Bölls Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral, die ja in vielen Fassungen kursiert.

  12. Hach – dieser Beitrag von Gernulf Olzheimer bei bee kommt passend wie A…. auf Eimer;-)

  13. @Siewurdengelesen: Bölls Anekdote kennt offenbar wirklich jeder.

  14. Es gibt nur wenig Studien zur Zufriedenheit der Entlohnung. Eine Studie aus 2020 kommt zu dem Ergebnis, das 57 % der Deutschen mit ihrer Entlohnung zufrieden sind, Möglicherweise könnte diese Prozentzahl (deutlich) höher sein, wäre es keine DGB Studie. Ferner ist Entlohnung nur ein TEIL-Aspekt der Gesamtzufriedenheit. Rechnet man diese beiden nicht unerheblichen Aspekte zu den 57 % dazu (für die ich keine Zahlen habe) würde ich meinen, ist das schon ein gutes Niveau, auf das weiter aufgebaut werden kann.

    Darüber hinaus gehende Unzufriedenheit am/in der Arbeit ist m.E. nach nicht immer eine Forderung die man an die Gesellschaft adressieren kann, sondern auch Eigenverantwortung und Entscheidung, ausgenommen,- prekäre Arbeitsverhältnisse, an der politisch und gesellschaftlich weiterhin gearbeitet werden muss.

  15. @Menachem

    Das gibt es geballt und ohne „DGB-Touch“ auf dieser Seite mit Stand 2022.

    Letzten Endes ist ein ausreichendes Gehalt nur ein Teil der Medaille und nicht alles, denn der Diskussionspunkt war doch wohl eher der, dass die Meisten generell weniger „arbeiten“, sprich weniger Zeit mit abhängiger Beschäftigung verbringen wollen, die nötig ist, um den Lebensunterhalt zu sichern. Es wird ja auch nicht an die „Gesellschaft“ adressiert, denn politisch werden Arbeitsbedingungen nur durch das Arbeitszeitgesetz vorgegeben, welches innerhalb der EU-Vorgaben auch für D maximale Grenzwerte und Mindestvorgaben macht bei Urlaubsanspruch, Arbeits- und Ruhezeiten usw. Mit tariflichen und nichttariflichen Bedingungen muss sich jeder Beschäftigte und jedes Unternehmen selbst auseinandersetzen und da wird logisch jeder versuchen, dass für sich optimal auszureizen. Dabei haben Unternehmen per se den längeren Hebel, da sie ja die Besitzer der Produktionsmittel sind und außer Bitten beim Chef Arbeitsbedingungen nur über Vereinigungen wie Gewerkschaften oder Betriebsräte geltend gemacht werden können. Und deren Mittel sind nun einmal weitestgehend Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen und darüber hinaus fast nur noch Streik. Aus dieser Warte ist z.B. Eigenverantwortung als Beschäftigter ein eher dünnes Argument.

    Ein auf die Kohle angewiesener Arbeitsloser steht schon damit unter Druck, weil irgendwann die finanzielle Reserve aufgebraucht ist und damit der Hebel auf der Seite der Unternehmen liegt. Selbst ein Arbeiter, der sich eine neue Arbeit suchen will, wird vieles erst erfahren, wenn der Vertrag unterschrieben ist. Die ganzen in den Stellenanzeigen beschriebenen „Benefits“ sind ebenfalls Bullshit und sagen nichts über Tarifbindung, Urlaub usw. aus. Diese sind aber weniger aufwendig und wie Einmalzahlungen für Überstunden für Unternehmen aus vielerlei Sicht „bequemer“ als höhere Löhne oder weniger Arbeitszeit.

    Genausowenig erklärt das u.a. die Dissonanz zwischen dem angeblich horrenden Fachkräftemangel, bei dem „händeringend“ gesucht wird, aber Unternehmen kaum bereit sind, Tariflöhne zu zahlen oder generell Zugeständnis in Bezug auf Arbeitnehmervertretungen und dergleichen zu machen.

    Witzigerweise ist das gerade am Beispiel Bahn zu sehen, wo einerseits seit Jahren nach Nachwuchs geplärrt wird, aber merkwürdigerweise das Unternehmen nur mit deutlicher Überzeugungsarbeit bereit ist, die Konditionen zu verbessern. Seit 2008 wurde anfangs dem Lohndumping ein Ende gesetzt im Eisenbahnverkehr und im Verhältnis zu den knapp 35 Stunden durchschnittlicher Vollzeit liegen EVU immer noch mit 38-40 Stunden deutlich darüber. Sollte das Absenken auf 35 Stunden kommen, dann dauert das vermutlich nochmals 3 Jahre, bis es soweit ist. Interessanterweise haben viele bei der DB Beschäftigte die Wahlmodelle mit 6 oder inzwischen 12 Tagen mehr Urlaub angenommen, welches je nach Modell aber mit Verzicht auf anteilig höheres Gehalt oder abgesenkte Arbeitszeit verbunden ist. Schon daran ist zu sehen, dass mehr Freizeit für viele wichtiger ist als Kohle, wenn diese zumindest ausreicht, um seine Bedürfnisse zu finanzieren und da spreche ich nach knapp 40 Jahren ununterbrochener Schichterei zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten mehr als aus Erfahrung. Da ist jede Stunde ein Gewinn, die man nicht mehr „im Geschäft“ verbringen muss schon wegen der längeren Regenerationsphasen. Diese hat aber auch ohne Schichtdienst jeder Berufstätige mit zunehmendem Alter.

    Was nützt z.B. weniger Arbeitszeit, wenn ich in dieser dieselbe Leistung erbringen soll und damit über meine Grenzen gehe bis zum Burnout? Das trifft auf etwa 14% der Beschäftigten zu und ein Viertel sehen sich generell psychischen Belastungen ausgesetzt.

    Andersherum gesagt: Was nützt das ganze Gebuckel, wenn am Ende des Berufslebens ein geistiges und/oder körperliches Wrack übrigbleibt, falls die immer weiter hinausgeschobene Rente überhaupt noch erlebt wird? Ich habe im Umfeld genügend Menschen gesehen, die „später“ leben wollten und es nicht mehr erlebt haben, aber es waren dann halt „gute Staatsbürger“. Da hat es bei der ominösen „Generation Z“ vermutlich schon mehr und eher Klick gemacht.

  16. Gelegentlich lese ich auch noch mal gerne einen ,,Die jungen Leute wollen einfach nicht mehr Arbeiten!!!!!!11elf“-Artikel um darüber herzhaft zu lachen.

    Ich habe früh in meinem Leben gelernt: Wenn man mit ,,Aber es ist Deine Pflicht!“ und ,,Dein Land braucht Dich jetzt!“ ankommt, geht es nur um Ausbeutung. Sie verlangen etwas von Dir, für das sie nicht bezahlen wollen. Anstatt die Arbeitnehmer vernünftig für die verlorene Lebenszeit in Bullshit-Jobs zu entlohnen, wird jetzt eben auf die Tränendrüse gedrückt und an die Pflicht für die Erhaltung des Wirtschaftsstandortes Deutschland erinnert!

    Haben wir nicht ,,Kapitalismus“ als Wirtschaftsform? Regeln wir nicht immer alles über Geld? Schon – aber wohl nur, solange die Unternehmen nicht blechen müssen. Dann wird nämlich lieber gejammert …

    Vielleicht ist das Gemecker und Gejammer über die jungen Leute auch nur Neid und der Ärger über verpasste Chancen. Vielleicht hätten viele der ,,DIE WIRTSCHAFT BRICHT ZUSAMMEN WEIL IHR NICHT ARBEITEN WOLLT!!11“- Apologeten doch auch gerne in jungen Jahren auch mal was Schönes gemacht, anstatt sich krumm zu buckeln und dem Chef (nicht gegendert) in den Allerwertesten zu kriechen und nun ist es dafür zu spät.

    Also: Einfach runterkommen! Das renkt sich alles ein!

    (Außerdem habe ich den starken Verdacht, dass diese ,,Schneeflocken-GenZ“ nur eine klitzekleine, medial stark beleuchtete Minderheit ist.)

  17. Ich denke, wir werden gar nicht drum herumkommen, weniger zu arbeiten. Ich kann freilich nur für die Industrie sprechen; sicher ist, dass es dort schon immer zu massiven Produktionssteigerungen gekommen ist. In naher Zukunft wird sich das noch einmal verstärken. Im Kontext mit dem Wegfall von Produktionsschritten und Produkten z.B. der Verbrennermotoren, muss die verbleibende Arbeit verteilt werden und das geht am besten mit Arbeitszeitverkürzungen. Im Angestelltenbereich wird der Produktionsfortschritt noch viel gravierender sein, hier werden zukünftig dank Steuerungssoftware und KI-Modulen massenhaft Ressourcen frei.

    Das ist übriges nichts Neues, das haben wir in den Neunzigern bereits mit der 35-Stunden Woche realisiert. Der zweite Punkt der für eine Arbeitszeitverkürzung spricht, ist der von der Politik getriebene spätere Renteneintritt. 67 dürfte da in Zukunft noch nicht das Ende sein, zumindest wenn die CDU in zwei Jahren regiert. Das geht aus meiner Sicht in der Industrie nur mit einer vier Tage Woche für Schichtarbeiter.

  18. @alle: dass Thema habt Ihr nun so umfassend von allen Seiten beleuchtet, dass ich dazu nur noch sagen kann: Danke fűr Eure Zeit und die angenehme Art der Debatte! Inhaltlich hoffe ich auch, dass “ das alles einrenken“ wird!

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