Claudia am 09. April 2020 —

Für Augen und Ohren: Mehr als Corona-Songs

Mit dem „mehr als“ fang‘ ich an. Beim Aktualisieren meiner Playlist mit Corona-Songs bin ich über weitere von Youtube angebotene Videos beim Bauchtanz gelandet. Ich sehe gerne gute Bauchtanz-Videos und bin immer wieder fasziniert: von der Körperbeherrschung, den vielfältigen Bewegungen, den fetzigen Ryhtmen und der ungebrochenen Lebensfreude, die durchaus ansteckend ist.

Wenn zudem klassische Formen mit anderen Tanztraditionen und moderner Musik fusioniert werden, so dass ein echtes Gesamtkunstwerk dabei heraus kommt, dann bin ich hin und weg!
Zum Beispiel von Yana Kremneva, wie sie auf dem „Shemakhinskaya Bayaderka Festival“ 2016 in Moskau tanzt:

Wer das Glück hat, grade nicht per Handy zu surfen, sondern mit einem „richtigen“ Monitor unterwegs zu sein, schaut es am besten bildschirmfüllend an, es lohnt sich!

Völlig anders, aber ebenso beeindruckend finde ich die Performance der israelischen Tänzerin Nataly Hay. Hättet Ihr gedacht, dass man Bauchtanz in Sneakern tanzen kann?

Mehr? Seit heute sammle ich alles, was mich tänzerisch begeistert, in der Playlist Dancing Highlights. Bis jetzt ist es Bauchtanz in Variationen, aber das wird nicht so bleiben.

Die Krise inspiriert: Neue Corona Songs

Seit meiner letzten Vorstellung einiger Corona-Songs, die Laune machen hat sich viel getan. Das Genre ist geradezu explodiert! Mittlerweile sind 73 Songs zusammen gekommen, wobei ich längst nicht mehr alles sammle. Viele Stilrichtungen sind vertreten: Chansons, Schlager, Chöre, Volk, Pop, Rap – das gemeinsame Krisenthema zusammen mit dem Lockdown wirkt als Katalysator bzw. Kreativitätsbooster.

Dabei gibt es durchaus Trends. Kürzlich waren noch die Beiträge für die Tik-Tok-Challange „Its Corona Time“ sehr präsent, die aus aller Welt zusammen kamen. Momentan sind es Parodien bekannter Hits, die entsprechend umgedichtet werden, manchmal richtig genial.

Hier der absolute Hit aus dieser Reihe:

Unglaublich, wie sie es geschafft haben, diesen komplexen Song mit einem stimmigen Corona-Text zu versehen und es doch immer noch wie das Original klingen zu lassen!

Es gibt noch eine Variante davon, nämlich die „Coronan Rhampsody – (Donald Trump Parody)“ – genial gemacht, aber nichts, was ich mir länger anhören will.

Ganz toll gelungen ist auch „Stayin‘ Inside“ – Corona Virus Bee Gees Parody“

Die BeeGees haben mir zwar nicht mehr gefallen, als sie mit diesen hohen Stimmen angefangen haben. Aber jetzt so als Parodie find ich es witzig, könnte glatt länger sein!

Sehr gut gefällt mir auch SCHEISS CORONA  von „The Happy Disharmonists“:

Zum einen wegen des Gemeinschaftserlebnisses aus der jeweiligen Isolation heraus, das sich auf dem zigfach geteilten Bildschirm zeigt. Andrerseits wegen der Art, wie hier der Frust raus gelassen wird, ohne dass deshalb irgend jemand „ersatzweise“ angegriffen oder zum Sündenbock gemacht wird, außer dem Virus selbst.

Immer wieder wird auch das Klopapier-Thema aufgenommen. Besonders schön in der
Coronavirus parody. Imagine (there’s no bog roll)

Genug für jetzt. Wer mehr Corona-Songs sichten bzw. mal reinhören will, kann ja in der Liste stöbern.

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Diskussion

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7 Kommentare zu „Für Augen und Ohren: Mehr als Corona-Songs“.

  1. https://www.youtube.com/watch?v=mnS7SrK9GTk

    disziplin ist freiheit
    und zeit ein spiel
    des willens
    eins mit allen
    und alle eins.

  2. @Claudia -klasse Beiträge für Augen und Ohren. :-)
    Großartig der Bauchtanz. Dazu fällt mir der Film ein:
    „Die mit dem Bauch tanzen“, den ich mir einigen Jahren mit großem Vergnügen angeschaut habe.
    „Witzig ist dabei die Tatsache das die Frauen das Bauchtanzen in der Eifel, umgeben von Kühen und tratschenden Nachbarn für sich entdeckt haben. “
    https://www.heftfilme.de/dvd/die-mit-dem-bauch-tanzen-der-bauchtanz-film/

  3. „Tocotronic, die Meister der Isolationslieder, haben einen Song zur Coronakrise veröffentlicht. Er zeichnet ein erhabenes Bild der Gegenwart und menschlicher Gemeinschaft. “
    Eine Rezension von Jens Balzer

    https://www.zeit.de/kultur/musik/2020-04/tocotronic-hoffnung-coronavirus-isolation-song

  4. Habe es zur Liste hinzugefügt.
    Mein Fall ist es eher weniger, zu getragen und über die Strecke recht gleichförmig. Dazu die letzte Strophe „Wenn ich dich nicht bei mir wüsste, hätte ich umsonst gelebt“ – oh je! Der arme Mensch, der sein ganzes Dasein und seinen Sinn von der Existenz einer anderen Person abhängig macht – dieses bekannte Schlager-Mem fand ich schon immer voll daneben. Im Grunde promoted es toxische Beziehungen, wie sie extreme Abhängigkeit nun mal hervor bringt.

  5. @Claudia – verstehe, was Du meinst mit der Kritik an“…wenn ich dich nicht bei mir hätte..“
    Habe diese Zeile allerdings nicht auf eine Person fixiert
    interpretiert. Gibt ja mehr als ein dich und ein du, halt in unterschiedlicher
    Gewichtung u. Priorität, also eine Vielheit von dich und dich und dich…. und
    du und du und du…..

  6. Ps. Übrigens, deine Beziehungsthemen, die du vor etlichen Jahren
    publiziert hast – große Klasse und in vielerlei Hinsicht aktuell. :-)