„Jahrhundertelang haben wir geglaubt, der Sinn des Lebens sei, sich in die Geschichte einzuschreiben, Kultur zu hinterlassen oder zumindest ein Kind. Größte Aufgabe heute scheint dagegen zu sein, als Siebenmilliardstel ohne allzu dreckige Folgeschäden aus dem Irrsinn herauszugehen.“
Das schreibt Björn Kern auf SPON in seinem besinnlichen Lob des Rausgehens, zum Beispiel nachts in den märkischen Wald. Ein kurzer, lesenswerter Essay über Nachhaltigkeit, die es nur als Lebensstil, nicht als Konsumobjekt gibt. Ein Playdoyer für das „leise, konsumlose Erlebnis vor der Haustür“ statt dem All-inclusive-Paket in der Ferne.
Wie recht er hat! Das merke ich daran, wie mir schon jetzt der Garten fehlt! Die Saison ist zu Ende, was bei einem Garten am Haus egal wäre, aber für einen Kleingarten in 25 Fahrradminuten Entfernung nicht gilt. Das Wetter ist einfach zu mies, regnerisch und kühl.
Immerhin kann ich in mein Gartenblog schauen, das mittlerweile abgefallene Mispellaub bewundern oder die letzten Fotos vom Oktober betrachten. Auch dieses Blog ist mittlerweile „steinalt“, nämlich 2013 gestartet, damals noch mit einem Garten hier in der Nähe, in einer Baulücke mitten in der Stadt. Mittlerweile stehen da Mietshäuser, sehr sehr teure, wie ich lese. Und mich hat diese Entwicklung in die Kleingartenanlage getrieben, was ich mir im Leben nie vorgestellt hätte!
Tja, fürs Rausgehen muss ich mich jetzt anders aufraffen: Auch mal kurze Sonnenphasen nutzen, z.B. für einen kleinen Spaziergang an die Spree.
Warum nur fällt mir dieses Aufraffen immer so schwer?
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12 Kommentare zu „Rausgehen“.