Claudia am 19. Dezember 2015 —

Resonanz und Inspiration – Blogs statt News 2

Zwei Monate hatte Menachem geschwiegen, bevor er sich mit dem Beitrag „Stilistisch geschliffen fein“ wieder zu Wort meldete. Prompt ergab sich darunter ein gut besuchtes Kommentargespräch, in dessen Verlauf ich erfuhr, dass nicht zuletzt mein Posting zum persönlichen Bloggen den neuen Text initiiert hatte. Also genau jener Beitrag zu Maria Al-Manas Blogparade, in dem ich das Thema sehr ausführlich abhandelte, aber genau NULL Kommentare bekam – mal abgesehen von der wunderschönen Wertschätzung durch die Veranstalterin.

Blogtexte sind also nicht zwangsläufig wirkungslos, wenn sich niemand inspiriert fühlt, direkt zu kommentieren. Das weiß ich natürlich nicht erst seit jetzt, aber ich bin nicht gefeit gegen die Enttäuschung, die schon mal einsetzt, wenn ich an einem Beitrag lange gearbeitet habe und dann keine merkbaren Resonanzen kommen.

Marias Einsteiger-Energie in Sachen Bloggen hat mich – neben dem Leiden an der vielerorts wachsenden Hasskommentar-Unkultur – immerhin inspiriert, mich grundsätzlich mehr den Blogs zuzuwenden. Sowohl mit Kommentaren als auch mit Resonanztexten wie den gestrigen über Facebook als Wärmestube, der neue Besucher und alte Bekannte zum Erzählen der eigenen FB-Geschichte inspirierte (danke!!!). Ich werde also so weiter machen, doch will ich mich auch mal kürzer fassen können! Meist schreibe ich mit diesem Vorsatz drauf los, doch ufert es dann regelmäßig doch in einen längeren Text aus.

Heute also in Kürze nur das, was mich angesprochen hat:

  • Die werden mich nicht beschützen – ein detaillierter Demo-Bericht aus Leipzig, der zeigt, was dahinter stehen kann wenn es in der Presse heißt „1000 gewaltbereite Demonstranten griffen Polizei an“. Inchs Blog Nr.2 hab ich über einen Kommentar zum persönlichen Bloggen bei Menachem gefunden.
  • „Ich hätte zehn Jahre lang eine schlecht gelaunte Mutter sein können und es hätte niemanden gestört“ – Jochen König über die unterschiedlichen Erwartungen, die Müttern und Vätern oft das Leben schwer machen.
  • Die Situation für Frauen in Saudi-Arabien – Margret zeigt auf „Gleichheit und Differenz“ auf, wie absurd die Relativierungen sind, die in „Masku-Blogs“ bezüglich gesellschaftlicher Machtverhältnisse angestellt werden, die Frauen zu Mündeln von Männern machen und auf vielfältige Weise beschränken und unterdrücken. Ich sympathisiere durchaus mit einigen Forderungen der Männerbewegung, insbesondere im Familienrecht, nicht aber mit krassem Antifeminismus, der die Schlechterstellung von Frauen dort, wo sie offenkundig und gesetzlich zementiert ist, leugnet und relativiert.

Zu guter Letzt ein bisschen Katzencontent, den ich von Hardy geklaut und ein wenig bearbeitet habe. Er wird mir gewiss nicht die Urheberrechtspolizei auf den Hals hetzen und das Motiv ist einfach zu schön, um es im Dunklen versumpfen zu lassen:

katze

Einen schönen 4.Advent wünsch ich allen, die das feiern – und allen anderen ein schönes Wochenende!

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Diskussion

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9 Kommentare zu „Resonanz und Inspiration – Blogs statt News 2“.

  1. > Er wird mir gewiss nicht die Urheberrechtspolizei auf den Hals hetzen

    nein, das werde ich sicher nicht und frau wang sicher auch nicht, die das photo gemacht hat, das ich ihr heute nacht in allen details interpretiert habe (etwa, daß dieser schatten vom fenster ein bißchen den eindruck einer japanischen wohnung macht, die handbewegung, die ein bißchen nach abschied winken aussieht, die teetasse auf dem tisch, li dé’s wie immer kluger und liebevoller blick etc.) es ist mein liebstes bild aus der reihe, die sie mir gerade herübergereicht hat.

    im gegenteil, claudia, es freut mich doch, wenn ich es auch hier sehe, weil es wirklich gut geworden ist und am besten die aktuelle stimmung hier widerspiegelt.

  2. Japanisch. Fand` ich auch. Doch das Geheimnis hat sich mit „klick“ auf die Originalseite ja gelöst. Aber erstaunt bin ich schon, was aus Original und Kopie mit Fotosoftware machbar ist. Die „moebius am Sonntag“-Reihe hat mir sehr gut gefallen, hardy.

    Aber auch die anderen Blogs, Claudia, die du hier und die letzten Tage aufgeführt hast, waren interessante Sonntags-Spaziergänge.

    Einen schönen 4. Advent wünsche ich ebenfalls.

  3. Liebe Claudia, Deine Artikel haben regelmäßig einen gewissen Einfluss auf mich. Auch z.B. dieser und die beiden vorigen Artikel. Ich schreibe gerade an einem Artikel, der diese 3-Artikel-Serie empfehlen wird. Da es bis zur endgültigen Veröffentlichung bei mir aber oft lange dauert, wollte ich Dich hier schon mal wissen lassen, dass Dein Schreiben die Zeit, die Du dafür investierst meiner Ansicht nach immer absolut wert ist.

  4. So sollte es sein: Zumindest knappe Auskunft, dass man gelesen hat..mit möglichem Verweis, dass man evtl noch einen Kommentar nachschiebt.

  5. @Hardy: danke!! Ist wirklich ein echt schönes, stimmungsvolles Motiv!

    @Menachem: du motivierst mich glatt, mich auch noch an dem anderen Katzenbild zu vergreifen!

    Kater

    @Thorsten: das freut mich jetzt aber! Hab‘ grade auch „Schrotie“ in die Blogbibliothek aufgenommen.

    @Gerhard:
    naja, mal nicht mit den Erwartungen übertreiben! :-) Ich verstehe auch, dass man nicht immer was dazu zu sagen hat… dennoch sind „null Kommentare“ manchmal enttäuschend, je nach eingeflossenem Herzblutfaktor mehr oder weniger. Vielleicht sollte ich eine „Like“-Möglichkeit einbauen… natürlich unabhängig, kein FB. :-) Dir gilt mein ganz besonderer Dank, denn oft genug bist du der erste und manchmal der Einzige gewesen, der was gesagt hat!

  6. Danke Claudia! Ich denke, auch wenn die Zeit fehlt oder man kaum etwas dazu sagen kann, dann sollte man zumindest die Möglichkeit haben, anzeigen zu können, dass man den Artikel gesehen hat. So ein like button wäre gut. Schon oft hatte ich den Impuls, mal zu schreiben“ gelesen“ oder ähnliches, fand das aber irgendwo auch nicht gerade opportun oder aufbauend :-)

  7. Das seh`ich wie Gerhard. So ein klick auf ein „like button“ find ich besser, als garnix zu schreiben. Und nur was kommentieren, damit etwas geschrieben ist, ist`s ja auch nicht wirklich.

    „like button“ – von der Theorie, war ich Anfangs kein Freund davon, aber ich hab dann in der Praxis erfahren, das man sich ziemlich schnell damit anfreunden kann. Vorallem – funktioniert in beide Richtungen.

  8. Danke Menachem!
    Netznutzung verläuft sehr heterogen: Manche sind so gut wie nie drin, andere nur kurz mal und schliesslich andere einige Stunden in der Woche oder sogar am Tag oder sogar fast immer. Und alle diese ganz verschiedenen Leute kommen bei dir vorbei, liebe Claudia!
    Ich persönlich möchte eigentlich reduzieren, weiß aber nicht wie. Offline-Aktivitäten sind mir zur Zeit wichtig, ich will da wieder hin, aber ich möchte den Austausch hier und woanders nicht missen. Irgendwie ein gordischer Knoten.

  9. Die Zeit rund um Weihnachten bis etwa 3.Januar ist für mich die beste Zeit, zu „verinnern“, also nicht so sehr in äußere Aktivitäten zu gehen. So richtig lockt das ja auch erst wieder, wenn der Frühling kommt.. (wobei das jetzt noch nicht mal richtig Winter ist).
    Man darf also damit rechnen, dass ich viel schreibe… :-)