Claudia am 24. Februar 2009 —

Start Blog-Retreat: Krise, Alltag und fröhliches Getwitter

Grade hab‘ ich die Ankündigung meines „Blog-Retreats zum Zehnjährigen“ gelesen, die Susanne im Hauptstadtblog geschrieben hat. Bin ganz gerührt – und kann mir angesichts dieses schönen Vorworts gleich weitere Vorreden sparen. :-)

Blog-Retreat zum Zehnjährigen des Digital Diary – Text 1

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Im Moment kommt es mir fast etwas verstiegen vor, mich jetzt schreibend in meine Blogs zu versenken, während sich da draußen die Krise zuspitzt. Grade hab‘ ich mir nämlich eine große Dosis Katastrophen-Artikel gegönnt, die man auf Net News Global im Hunderterpack geboten bekommt. Nach solcher Lektüre erscheint es dringend geboten, den Gemüseanbau im Garten zu planen, Vorräte im Keller einzulagern und Kaffee und Zigaretten als Tauschware anzuschaffen.

Dass sich dieser Impuls bisher nicht in entsprechendes Handeln umsetzt, verdankt sich wieder anderen Medien, die ich dann später ebenfalls konsumiere: die Flagschiffe der „klassischen Medien“, die zwar auch die Krise kommentieren, aber doch insgesamt „Business as usual“ signalisieren, die Blogosphäre, die in ihrer Technik- und Medienverliebtheit ganz andere Themen mit Aufmerksamkeit bedenkt, gar das schnelle Twitterversum, dessen kumulierte Kurzbotschaften spüren lassen, wie gut es doch all denen geht, die da Zeit und Lust haben, das Spiel mit den 140 Zeichen zu spielen. Sorge oder gar Angst vermittelt sich da jedenfalls nicht.

Dass man im Web keine langen Sätze schreiben soll, ist übrigens eine Regel, an die ich mich in meinen Blogs nicht halte. Wer Kürzeres will, soll HumanVoice folgen, ich folge hier dem Sound der Sätze, die im je eigenen Rythmus fließen wollen.

Halb eins ist es jetzt, meine Blog-Woche hat begonnen, mein Tag endet. Morgen wird es hier einen Link zum nächsten Text geben – auf welchem Blog, weiß ich jetzt noch nicht.

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Diskussion

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4 Kommentare zu „Start Blog-Retreat: Krise, Alltag und fröhliches Getwitter“.

  1. In einer der letzten Krisen – ich glaube es war die Weltwirtschaftskrise von 1929 – kam die Disziplin des Dauertanzens auf. Eine frühe Vorform von „Deutschland sucht den Superstar“. Nun also das Dauerbloggen? 
    Vielleicht könnten wir daraus ein Blog-in machen, Dauerbloggen gegen Steuergeschenke für klamme Milliardäre. Oder ein Blog-in fürs Grundeinkommen! 
     

  2. […] Claudia Klinger beginnt den angekündigten Countdown zum 10-jährigen Jubiläum ihrers digital diary. Im Hauptstadtblog wird der Retreat sehr bündig vorgestellt. Alles, was sie bloggen wird, ist von dieser Übersichtsseite aus zugänglich. Ich habe mir überlegt und vorgenommen, mich quasi von Claudias Vorhaben, sich 1 Woche lang wundzubloggen, anstecken zu lassen und flankierend täglich mindestens einen bibliomanen Beitrag zu bloggen. Claudias Einstandsposting: Krise, Alltag und fröhliches Getwitter. […]

  3. Meine Vermutung – immerhin deckungsgleich mit der hier gemachten Äußerung – ist, dass die Menschen an sich ganz andere Sorgen, Nöte oder Freuden haben, als der tägliche Krisenwahn uns suggerieren will.
    In der Schulzeit wurde vor die Tür gestellt, wer permanent den Unterricht gestört hat. Eigentlich sollte man das heute auch machen, denn das eigentliche Leben geht weiter.
    Mein Leben dreht sich jedenfalls nicht um unseriöse Banken und defizitäre Autobauer – und da wird es 50+ Millionen Deutschen wohl kaum anders gehen.
     

  4. @Sven: klar, das ist so, bei mir auch. Das Blöde daran: es geht uns dennoch an! Denn fürs „normale Leben“ braucht es ein Einkommen und wenn die Wirtschaft den Bach runter geht, wird das schwierig…