Claudia am 23. Mai 2005 — Kommentare deaktiviert für Alt werden und darüber sprechen

Alt werden und darüber sprechen

Entgegen der Grammatik wird man in unserer Gesellschaft erst „älter“ und dann „alt“. Und spätestens seit Erreichen des 50. Jahrs kann ich mich nicht mehr hinstellen und sagen: Was geht mich das an? Ich bin SO, wie ich gerade bin, fühle mich im Wechsel der Tagesform und längerer Stimmungszyklen besser oder schlechter, was zum Teufel soll nur dieser Eiertanz ums Lebensalter? Individuell kann ich zwar so empfinden, doch auf einmal ist das eine Anschauung, die ich wie eine exotische Mindermeinung gegenüber einem überwältigenden Mainstream verteidigen müsste – ohne dass ich so genau erkennen könnte, warum eigentlich.

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Claudia am 09. Mai 2005 — Kommentare deaktiviert für Kommunikativer Burnout?

Kommunikativer Burnout?

„Warum also eine Person, eine fassbare Figur im unfassbaren Virtuellen?
Ich finde, es ist vollkommen ueberflüssig, als Person a,b,c
etwas darzustellen, (wenn man nichts will außer Unterhaltung)“.

Gibt es denn Menschen, die nur Unterhaltung wollen? Nobodys eindringlicher Diskussionsbeitrag zum Thema „Kommunikativer Burnout“ fragt nicht danach, doch der kurze Satz in Klammern fällt mir auf, hält mich fest, stößt ein paar Gedanken an, die – sofern ich ihnen Raum gebe, andere nach sich zu ziehen – gewiss für ein Gedankenspiel im „Diary-Format“ reichen. Etwa drei Din A4-Seiten, gutenbergisch gesprochen, verfasst in ein bis zwei Stunden ruhiger Beschaulichkeit: Gedanken beschauen und sortieren, in Sätze und Absätze hintereinander reihen, in den Pausen an der Form feilen, damit die Sprache auch schön fließt – wenn die Freude am „richtigen Sound“ eines Textabsatzes das Interesse am Inhalt übersteigt, ist man reif fürs Literarische.

Dahin hab‘ ich es noch nicht gebracht, eher überkommt mich das große Verstummen. Das kommunikative Universum ist über alle Maßen vollgestopft. Unzählige Themen zwängen sich in immer schnelleren Rhythmen durch den Flaschenhals der persönlichen Aufmerksamkeit. Nichts meinen, nichts sagen, nichts schreiben erscheint als einzig denkbare Gegendemonstration, hilfloser Akt der Zärtlichkeit gegenüber möglichen Lesern: nein, du musst nicht auch noch lesen, was ICH über den Pabst denke, über die „Unwucht in der Gesellschaft“, über dies und das und jenes noch, was mir so durch den Kopf geht, wenn ich an dies und das und jenes denke. Genieße den Moment der Stille!

Kompletter Unsinn, ich weiß! Wer hierher surft, will auch etwas lesen, will ein neues Gedankenspiel im Diary-Format, will fünf Minuten Lebenszeit dafür opfern und ist frustriert, wenn sich nichts Neues findet. Dieser „gefühlte Erwartungsdruck“ hat mich oft in Bewegung versetzt, vor allem in den wilden Anfangsjahren des Web, als die bloße Möglichkeit, selbst zu publizieren, noch neu, grundstürzend anders und aufregend war: Selber mitreden, als Person wahrgenommen werden, eine Stimme sein im großen Konzert und alles dafür tun, dass sie auch gehört wird – wow, wie spannend!

Das ist lange her. Alle damit zusammen hängenden, zigmal diskutierten Fragen sind verblasst oder beantwortet, zum Beispiel diese:

„fragt man sich: was will ich, was soll eine Aktion im netz
bewirken, wie will ich mich darstellen?
will ich ueberhaupt eine selbstdarstellung?
bin ich kuenstler? brauchts zu einem kunstwerk
einen Kuenstler, gibt es keine fuer sich alleinstehende kunst?

So eine Frage erzählt mir über den Fragenden, dass er Gründe haben muss, sich zu verstecken. Vielleicht ist er schüchtern oder hat Angst, in anderen Zusammenhängen zu dem stehen zu müssen, was er im Netz publiziert; vielleicht ekelt er sich vor dem eitlen Tanz um die eigene Person, die oft einziger Inhalt einer Netzpublikation ist – alles mir wohl bekannte Motive, die mich jedoch nicht auf die Suche nach dem frei stehenden Kunstwerk gehen ließen, sondern dazu bewegten, von solchem Grübeln einfach abzusehen. Wenn ich schreibe, drücke ich aus, was sich schreiben will, was zum Ausdruck drängt, und wenn ich bemerke, dass mir ein Thema zu „brisant“ ist, um mich damit zu zeigen, bin ich um eine Selbsterkenntnis reicher. Der „Hot Spot“ bleibt mir im Bewusstsein und kommt in die Schublade „Unerledigtes“: möglichst vor dem Sterben noch zu lösen. (Die „Wiedervorlage“ geschieht dann von ganz alleine, ich brauche die Schublade nicht extra durchsehen.)

„Du kannst eine Zeit lang deinen „Narktwert“ ins Unermessliche
steigern, ich wette: früher oder später wirst du erschrocken feststellen,
dass dein Marktwert dich selbst gefressen hat.“

Das ist eine Erkenntnis, die der neuen Blogger-Generation noch bevorsteht. Ich erlebte das 1997/1998, als ich bemerkte, dass ich zur Angestellten meiner eigenen Webprojekte geworden war. Jede Leserreaktion, jeder Wunsch und jede Kritik, jede Erwähnung oder gar Diskussion meiner Werke anderwo und auch der „Zählerstand“ erreichte mich als „Arbeitsanweisung“. Zwar verdiente ich kein Geld mit diesen Just-for-Fun-Publikationen, doch ich „war jemand“ – und das reichte, um mich am Gängelband des eigenen Geltungsbedürfnisses festzuhalten, immer im Bemühen, noch MEHR zu sein, MEHR zu werden oder zumindest den erreichten Status zu verteidigen. Dass ich dabei „ganz nonkommerziell“ agierte, empfand ich als ausgesprochen honorig – bis ich bemerkte, dass mich gut bezahlte Medienschaffende gern als „kostenlosen Content“ benutzten, mich interviewten und fotografierten und dabei Tagessätze oder Monatsgehälter kassierten, von denen ich nur träumen konnte.

Diese und andere Irritationen führten dazu, dass ich meine Webprojekte einstellte und die Domain claudia-klinger.de einrichtete. Fortan schrieb ich fast nur noch Diary: EIN Format für alle Themen, EIN Name, nämlich mein Name, der, der im Ausweis steht und sich nicht verändert – und nur noch schreiben, wann und was ich will, im immer gleichen Design, Ruhepunkt in einer veränderlichen Welt, wo selbst der Metzger um die Ecke von heut auf morgen verschwindet.

Vermutlich verschwinde ich nicht, obwohl die momentanen langen Pausen darauf hindeuten könnten. In meinen Kursen, insbesondere im „Erotischen Schreiben“ erlebe ich eine Form des „nützlich Seins“, das deutlich über das hinaus geht, was in sporadischen 3-Seiten-Artikeln zu leisten ist. Da sind Menschen, die sich tiefer einlassen, die Zeit und Geld investieren, um sich mit einem „brisanten Thema“ zu befassen, Menschen, die bereit sind, etwas zu wagen, etwas von sich zu zeigen, das persönlich nahe geht und nicht nur bloße Meinungsäußerung ist. Es berührt mich, macht Freude und gibt mir das Gefühl, einen sinnvollen Dienst zu leisten.

Ein weiterer Grund für meine Diary-Enthaltsamkeit ist vielleicht das „Format“ selbst: Drei Seiten zu diesem oder jenem – das erscheint mir im Moment einerseits zu kurz, andrerseits zu lang. Meine Hauptthemen sind durch, im Lauf der Jahre mehrfach dreiseitig durchreflektiert. Um tiefer zu gehen, müssten die Texte länger werden, um „unterhaltend“ an wechselnden Oberflächen zu kratzen, kürzer und prägnanter.

Noch weiß ich nicht, in welche Richtung es gehen wird, doch will ich zumindest eine Blog-Software installieren, um die „kurze Form“ technisch zu unterstützen. Länger schreiben kann ich dann ja immer noch! :-)

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Claudia am 08. März 2005 — Kommentare deaktiviert für Ein paar Vorschläge in Sachen „Reformen“

Ein paar Vorschläge in Sachen „Reformen“

Immer Sonntagabends wird bei Sabine Christiansen die Lage der Nation verhandelt. Nach Lindenstraße, Weltspiegel und Tatort (Sonntag ist mein Fernseh-Tag) bin ich dabei, wenn es zur Sache geht: 5,2 Millionen Arbeitslose, Hartz 4, Globalisierung, Verschuldung, Bürokratie – eine Never-Ending-Story, bei deren medialer Verhackstückung durch Christiansen & Co. mir oft die Haare zu Berge stehen. Je mehr Parteipolitiker in der jeweiligen Talk-Runde sitzen, desto kindergartenhafter wird der Stil der Gespräche, umso peinlicher die Art, wie sie alle gleichzeitig reden, einander ins Wort fallen, um selber Endlosreden zu halten, die von Christiansen erst dann punktgenau unterbrochen werden, wenn ausnahmsweise mal etwas Interessantes gesagt wird. Es ist purer Masochismus, das freiwillig mitanzusehen, aber offenbar brauche ich die sonntagabendliche Fortsetzung des deutschen Dramas, mehr jedenfalls als die je nächste Folge der Lindenstraße.

Weg mit den Kopfpauschalen!

Daneben hab‘ ich genug Gelegenheit, die Realität zu sehen: das absurde Behördentheater, das rund um die „Reformen“ entsteht, bekomme ich von betroffenen Freunden hautnah mit. Gerade hörte ich von einer Bekannten, dass sie eine Ich-AG gründen muss, „um übers nächste Jahr zu kommen“. Als Sprachlehrerin (derzeitiges Haupteinsatzgebiet: Deutsch für Ausländer) hat sie viel zu tun, aber niemand will sie fest anstellen und die Sozialbeiträge aufbringen. Als Selbstständige verdient sie jedoch nicht genug, um die Einstiegspauschalen für die Kranken- und Rentenversicherung zu bezahlen (zusammen knapp 600 Euro). Behördlich vorgeschlagene Lösung: eine Ich-AG – da gibt’s die 600 Euro mal zumindest für ein Jahr als Förderung. Und dann wird man weiter sehen… Natürlich nicken alle Beteiligten den Plan ab, auch diejenigen, die neuerdings die Geschäftspläne der Ich-AG-Gründer zertifizieren, deren „Aussicht auf Erfolg“ bestätigen oder verneinen sollen.

Ich erinnere mich, dass es nach dem Platzen der Börsenblase hieß, die Versicherungskonzerne hätten sich gewaltig verspekuliert und seien ernsthaft „am Wackeln“. Vielleicht dient ja die ICH-AG im Wesentlichen der Stabilisierung privater Versicherungen: unzählige neue Selbstständige zahlen die hohen Kopfpauschalen, die hierzulande auch Kleinstverdienern abgefordert werden, wenn sie denn freiberuflich oder unternehmerisch tätig werden. Wogegen jeder Angestellte die entsprechenden Beiträge nach seinem tatsächlichen Verdienst berechnet bekommt (und zur Not ergänzende Sozialhilfe/ALG2) – eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, über die sich, soviel ich weiß, noch nicht mal die FDP beschwert.

Früher einmal, in Zeiten wirtschaftlichen Wachstums, konnte man davon ausgehen, dass jemand, der in die Selbstständigkeit geht, in der Regel auch ordentliche Gewinne machen wird, die es ihm erlauben, sich problemlos zu versichern. Das aber ist lange vorbei, jeder Hinz und Kunz, der noch einen Antrag schreiben kann, wird gedrängt, „Unternehmer zu werden“ – nun denn, dann ist es aber höchste Zeit, auch die Rahmenbedingungen anzupassen. Und zwar auf dem direkten Weg, nicht über lachhafte Umwege wie die „Ich-AG“! Wer nicht genug verdient, um die Versicherungen zu bezahlen (also z.B. nur soviel Einkommen hat, wie es etwa ALG2 plus Miete entspricht) sollte auch nicht zahlen müssen – egal, ob angestellt oder selbständig. Das entstehende Defizit müsste direkt aus Steuern ausgeglichen werden, wie es in der Rente ja durchaus üblich ist. Dafür wäre die Mehrwertsteuer zu erhöhen, die von ALLEN gezahlt wird, nicht nur von den Arbeitenden. Und auf Seiten des Selbstständigen wäre eine „gläserne Selbständigkeit“ hinzunehmen, solange die staatliche Förderung benötigt wird.

Weg mit den 1-Euro-Jobs!

Und wo ich schon mal dabei bin, alles besser zu wissen, mach ich gleich damit weiter: Weg mit den 1-Euro-Jobs! Normale Stundenlöhne für alle!
Schön, aber nicht finanzierbar? Doch, denn ich würde das als Arbeitspflicht für alle Arbeitsfähigen anlegen: Wer z.B. alles in allem 700 Euro ALG2 bekommt, hätte die Pflicht (und auch das Recht), diese 700 Euro zu einem marktüblichen Stundensatz in gemeinnützigen öffentlichen Diensten abzuarbeiten – wenn möglich im Rahmen der eigenen Qualifikation, wenn nicht, auch in anderen Berufsfeldern. Selbst mein Freund M., seit Jahr und Tag „glücklicher Sozialhilfeempfänger“, fände das gerecht und weit menschenwürdiger als die absurden 1-Euro-Jobs. Mit all den zusätzlichen Arbeitskräften, die so auf einmal zur Verfügung stünden, könnte vieles geleistet werden, was sich der verarmte Staat anders nicht mehr leisten kann, vor allem im sozialen Sektor. Es wäre ein ehrliches Geben und Nehmen – warum also nicht?

Kindergartenpflicht!

Es wird derzeit viel darüber geredet, dass der Kindergarten keine bloße Betreuungseinrichtung mehr sein darf, dass BILDUNG schon bei den Kleinsten anfangen muss, dass man den Defiziten sozial problematischer Elternhäuser so früh wie möglich etwas entgegen setzen muss. Warum also nicht der Schulpflicht eine (auch durchzusetzende!) Kindergartenpflicht voran stellen? Fehlentwicklungen könnten rechtzeitig entdeckt, manche Katastrophe könnte verhindert werden. Weniger Kinder würden unbemerkt verhungern (man denke an den Fall in Hamburg!), geprügelt und vergewaltigt werden, oder – weniger furchtbar aber gleichwohl schädlich – zum übergewichtigen Coach-Potato heran wachsen, noch bevor es eine Schule von innen gesehen hat. Natürlich dürfte der Kindergarten nichts kosten und das wäre insgesamt richtig teuer, dafür aber mal eine lohnende „Investition in die Zukunft künftiger Generationen“, wie sie in der immer älter werdenden Gesellschaft ganz gewiss gebraucht wird. Wer soll uns denn mal unterhalten und pflegen, wenn die Kinder „wegen Herkunft“ bereits in frühen Jahren alle Chancen verlieren?

Weg mit der Kehrwoche im Schwabenland!

Ist es nicht eine Schande? Inmitten der dramatischsten Situation auf dem Arbeitsmarkt seit Gründung der Bundesrepublik bestehen die Schwaben darauf, ihre Treppenaufgänge noch immer selbst zu putzen!! Wo bleibt da die soziale Verantwortung? Könnten hier nicht unzählige Jobs im Niedriglohnsektor geschaffen werden, die in anderen Bundesländern viele Menschen vor dem Abstieg ins ALG2 bewahren? „Wir können alles, außer deutsch“ – so stellen sich die Schwaben gerne selber dar und sind dann auch noch stolz auf sich! Zumindest das Selber-Putzen könnten sie zugunsten des Großen & Ganzen verlernen und in Zukunft an fleißige Objekt-Pfleger delegieren. Ihre „Häusle“ bauen sie ja auch nicht mehr selber, sondern lassen Firmen und Handwerker machen! Etwas mehr Gemeinsinn stände Euch wohl an, liebe Landsleute! Als gebürtige Schwäbin, die es erst nach Hessen und dann in die Hauptstadt verschlagen hat, darf ich das wohl mal sagen – und kann darüber hinaus bezeugen, dass es sich auch ohne Kehrwoche angenehm leben lässt!

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Claudia am 04. März 2005 — Kommentare deaktiviert für Suchen und finden

Suchen und finden

Als ich neulich mal wieder die Statistik des Digital Diary ansah, die ich aus sentimentalen Gründen noch immer von Webhits erfassen lasse, beeindruckte mich die Zusammenstellung der Suchbegriffe, über die die Menschen hierher finden. Ich geb‘ sie einfach mal wieder – und verknüpfe einzelne Worte mit den entsprechenden Artikeln:

porno für frauen (20), digital diary (11), „porno für frauen“ (7), diary (4), digidiary (3),
tunnelblick (3), DIGITAL DIARY (2), Tietze Syndrom (2), tietze-syndrom (2), tietze syndrom (2), Fremde Zigaretten, sinn des lebens nachwuchs, bemalte fassaden in berlin,

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Schreibtisch OR Tisch
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Fazit:

Interessant, so eine Zusammenfassung des Begehrens der Suchmachinen-benutzenden Allgemeinheit! Diene ich also der Menschheit mit diesem Diary? Der Sinn des Lebens? Ok, dazu schreibe ich eine Menge, wenn auch nie analytisch. Im Bereich „Porno für Frauen“ hab‘ ich dagegen noch kaum etwas geleistet – immerhin ist das Lustgespinst ein Anfang! :-) Vielleicht sollte ich „download + pay“ anbieten, im erotischen Sektor gibts offenbar den festen Willen, zu bezahlen!
Das Tietze-Syndrom begleitet mich noch immer, mal nervt es, mal gerät es in Vergessenheit – und noch immer weiß niemand, was es eigentlich ist, Pech für die Suchenden! Etliches findet sich dagegen zum Thema Ergonomie, Sitzschäden, Mausarm: gerade sitze ich auf meinem neuen „Gesundstuhl“ und kann jetzt sogar aufstehen, den Tisch hochfahren und im Stehen weiter arbeiten – ich müsste es nur öfter mal tun!

Was ein Hühnertraktor sein soll, weiß ich nicht – aber meine Huhn- und Traktor-Seiten werden täglich mehrmals angesehen, wie schön! Ein „freier, heioßer Bildschirm“ kommt mir aber nicht ins Zimmer, ich mach‘ doch nicht jeden Scheiß mit…

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Claudia am 24. Februar 2005 — Kommentare deaktiviert für Alt werden und Sterben

Alt werden und Sterben

„Du hast nur deshalb Angst vor dem Ersticken, weil du noch nicht mitten drin bist! Sterben ist immer JETZT!“, sagt M. mein Ex-Lebensgefährte. Unser Gespräch nach dem gemütlichen gemeinsamen Abendessen, das ich immer Mittwochs für ihn koche, kreist um Tod und Sterben. Genauer gesagt darum, wie wir es gerne hätten, wenn’s soweit ist. Er möchte am liebsten draußen in der Natur sein, sitzend an einen Baum gelehnt meditieren, bis die Barbiturate wirken. Weiter → (Alt werden und Sterben)

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Claudia am 03. Februar 2005 — Kommentare deaktiviert für Blicke nach drinnen

Blicke nach drinnen

Wenn ich einen Stein ins Wasser werfe, entstehen dort kreisförmige Wellen, die hübsch anzusehen sind. Wenn es windig ist und die Wasseroberfläche nicht gänzlich ruhig, sind sie weniger schön: verzerrt, auseinander gerissen, chaotisch.

Hätte der Stein ein Selbstbewusstsein, würde er vielleicht denken: „Oh, wie großartig! Ich bin ein Genie: so tolle Kreise hat noch keiner hingekriegt!“ Und im andern Fall würde er sich in Selbstvorwürfe stürzen: „Mist, ich kann es nicht, ich bin vollkommen unfähig!“.

Oft geht es mir nicht anders als dem Stein. Ich bin identifiziert mit den Wirkungen meines Tuns oder Lassens und vergesse, dass auch ich geworfen werde. Vielfältige „Ursachen“ bewirken mein Handeln, mein Begehren und Bewerten: Selbst wenn ich lange nachdenke und eine Sache von allen Seiten betrachte, bevor ich mich entschließe, etwas Bestimmtes zu tun, ist die Lage nicht anders. Die, die ich geworden bin, kann nicht anders, sondern eben „nur so“. Das ist dann der „Klinger-Stil“ im Umgang mit dem Leben und üblicherweise ist all dieses Erleben, Abwägen und Handeln mit dem Gefühl eines ICHs verbunden, das Träger all dieser Handlungen ist und sich in diesem Rahmen frei fühlt.

Über dieses Thema ist schon viel philosophiert worden, doch die abstrakte Fragestellung, wie „frei“ der Mensch überhaupt sein kann, interessiert mich nicht mehr so. Mir geht es um die Praxis, das tägliche Leben. Da finde ich mich immer wieder in mehr oder weniger irrationalen Bestrebungen und Tätigkeiten verhaftet: Ich rauche, ich sehne mich nach Arbeit A, wenn ich gerade B verrichten muss, worauf ich mich vorgestern noch richtig freute. Ich klebe vor dem PC, auch wenn der Körper lange schon signalisiert, dass es genug sei. Und ich hänge am regelmäßigen Besuch der Sauna, als sei sie der Garant fürs Seelenheil, obwohl ich doch da nur ein bisschen schwitze.

Wenn es mich nach etwas verlangt, fühle ich mich ganz besonders stark als „Ich“: Ich bin so bescheuert, ab und an Lust auf ein fettes Eisbein mit Sauerkraut zu haben – nun ja, das bin halt ICH! Deshalb, oder wegen all der anderen Verrücktheiten, die MEIN Leben ausmachen, lass ich mir doch von niemandem an den Karren fahren! Ich bin 50 und darf endlich ALLES. Wer sollte mir mit welchem Recht sagen, ich sei auf dem falschen Dampfer? Auf dem falschen Dampfer ganz ich selbst sein ist schließlich immer noch besser, als mich zu verkrampfen und ständig anders sein zu wollen – mit meistens eher weniger als mehr Erfolg.

Ran an den Feind…

Richtig und falsch: Lange Zeit kommen diese Bewertungen von außen, man versucht, sich danach zu richten oder dagegen zu rebellieren. Die Gesellschaft, die Herrschenden, die abendländische Kultur, die Megamaschine – alles böse, wahnsinnig, bekämpfenswert!

Später ist es dann der eigene Verstand, der der Feind zu sein scheint: Was nicht „verstanden werden“ kann, was irrational und unlogisch ist, ist irgendwie nicht in Ordnung. Als Gegenwehr gegen diese allzu beschränkte Sicht beginnt man, gegen den eigenen Verstand anzugehen: Ich bin doch nicht nur Großhirnrinde – der ganze große Rest will auch sein Recht, seine Freude und seine Spielfelder im Leben! Fühlen, Intuitionen, „innere Gewissheiten“ werden auf einmal die wesentlichen Identifikationspunkte: Weil ICH es will, ist es gut so! Niemand muss mich verstehen, auch nicht der eigene Verstand. Freiheit ist, einfach da sein und so sein, wie ich nun mal bin. Wenn ich damit aufhöre, ständig eine Andere sein zu wollen, ist alles gut.

Punkt, Schluss!? Zu Ende philosophiert für dieses Leben? In letzter Zeit bemerke ich das Auftauchen eines neuen Gefühls, das man leicht mit alten, lange überwundenen psychischen Instanzen verwechseln könnte. (Zum Beispiel mit dem inneren Sklaventreiber, der sich stets zu Wort meldet und sagt: Du SOLLTEST ..! ) Und doch ist es ganz anders, nicht vorwurfsvoll, nicht drängend, nicht verurteilend – mehr eine Frage, die gelegentlich auftaucht, wenn ich mal wieder viel Herzblut auf mein „So-Sein“ verwende, wenn ich meine persönliche Freiheit, bzw. das, was ich dafür halte, einfach genieße: Ist das schon alles? Willst du das jetzt bis ans Lebensende so betreiben? Jaaaa, du kannst! Du darfst! Niemand redet dir rein und wenn es jemand tut, lässt du dich nicht beirren. Nun und? WAS fängst du damit an?

Es ist KEIN schlechtes Gewissen, wie man meinen könnte. Sondern eher wie unerfüllte Liebe – die ganz große Liebe, die sich niemals mittels eines konkreten Menschen erfüllt. Eine Liebe zu ALLEM – und die Unzufriedenheit entsteht daraus, dass sie sich nicht genug verströmen und mitwirken kann, wenn ich meine Lebensenergie allzu sehr aufs ganz persönliche Streben, was immer es gerade sein mag, konzentriere.

Mir einen Ruck geben und „was Nützliches tun“ ist da nicht das Mittel der Wahl. Das habe ich im Leben allzu oft praktiziert, es ist nur Kratzen an der Oberfläche. Ich kann mit dem Verstand (noch?) nicht sagen, WAS die andere Qualität ausmacht, bzw. ausmachen würde, wenn ich dem folge. Im Moment weiß ich nicht mal, wie ich „dem folgen“ sollte! Also halte ich mich an das, was ich bereits kenne: Hinsehen, genau hinsehen, was geschieht – ohne Bewertung, ohne Umerziehungsabsichten.

Kein Nest nirgends

Als ich vor vielen Jahren mal das Glück hatte, mehrere Monate in einem Toskanischen Bauernhaus verbringen zu können, schaute ich mir mangels Alternative auch alles sehr genau an. Damals war es ein Blick nach draußen: die Natur, das Wetter, die Pflanzen und Tiere, die Nachbarn und ihre Aktivitäten, die Anwohner und Touristen. Insbesondere die Insekten fand ich sehr interessant, wohl deshalb, weil mich manche davon erschreckten oder gar anekelten. Das gab sich im Lauf meiner Beobachtungen. Ich begann, sie zu bewundern, und auch, sie ein bisschen zu erforschen.

Da war etwa ein kleines Wespennest am oberen Ende eines Balkens, der am Zaun zwischen Wiese und Weg lehnte. Nachts, als die vielleicht dreißig Bewohnerinnen nicht mehr wild herum flogen sondern friedlich schliefen, löste ich das Nest vom Balken und legte es auf einen anderen Balken, einen guten Meter entfernt. Am Morgen sah ich dann, wie die Wespen ausflogen, aber nicht zurück fanden. Sie umschwirrten den ursprünglichen Balken, die Stelle, an der das Nest gehangen hatte und ich fragte mich, was sie dort wohl hinzog. Da war ja nichts mehr!

Lange sah ich ihnen zu. Ihre bewusstlose Automatenhaftigkeit irritierte mich, sie gefiel mir nicht. Ich spürte Bedauern, Mitgefühl – aber nicht so sehr für DIESE dreißig Wespen, die ihre Heimat verloren hatten, sondern für alle Wespen und Insekten, die ihren inneren Programmierungen folgen (müssen…), ohne den Schimmer einer Chance, zu erkennen, was wirklich los ist. Ohne jede Möglichkeit, zu lernen, das größere Ganze in den Blick zu nehmen und entsprechend zu handeln. Wie furchbar!

Kann ICH das denn? Erkenne ICH im Fall des Falles, dass „da kein Nest ist“, wenn ich mich zielstrebig und voller Verlangen in eine Richtung bewege, in die es mich zieht? Sehe ich, „dass da nichts mehr ist“, wenn ich zum Beispiel in Folge immer noch vorhandener psychischer Altlasten nach DIESEM strebe und JENES vermeide?

Es fühlt sich seltsam an, sich als eine solche Wespe zu erkennen. Wenn das innerste Verlangen nicht „Ich“ ist, sondern auch nur ein Programm, das ins Leere läuft – was dann? WER bin ich dann?

Jedenfalls bin ich sehr gespannt, ob dieses „Sehen“ etwas ändert! Kann ich aufhören, das Nest zu suchen, wo es keines mehr gibt? Vielleicht niemals eins gegeben hat?

Schau’n wir mal!

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Claudia am 01. Februar 2005 — Kommentare deaktiviert für Blicke nach draußen

Blicke nach draußen

Heimatstadt

Ich war 26, als ich Wiesbaden verließ und nach Berlin zog. Seither ein Besuch pro Jahr, manchmal weniger. Nichts zieht mich hin außer Mutter, Schwestern, Schwesterkinder. Ich besuche sie im Januar oder Dezember, jedoch niemals punktgenau zu Weihnachten.

Wiesbaden – Landeshauptstadt, Kurstadt, Spielbank, heiße Quellen, schon bei den Römern als Badeort beliebt. Es war eine reiche Stadt, ruhig, gemütlich, schick heraus geputzt, im Krieg nicht zerstört, denn dort wollten die Amerikaner wohnen. Nun sind sie schon ein paar Jahre weg und mit Wiesbaden geht es bergab.

Als ich aus dem Bahnhof trete und durch die Unterführung muss, staune ich über die Verwahrlosung. Sämtliche Rolltreppen außer Betrieb, abgesperrt, beschmiert – und zwar so, dass man sieht, dass daran seit Jahren nichts geändert wurde. Auch die Straßen wirken schmuddliger, Läden stehen leer, wo sich früher ein edles Antiquitätengeschäft ans nächste reihte. Fast hätte meine Schwester einen tollen Job bekommen, weil sie sich als Elternvertreterin so kundig für die Umgestaltung eines Spielplatzes engagiert hatte. „Machen Sie das doch bei allen Plätzen, die ich umgestalte!“, bot ihr die Architektin an. Doch da wurde nichts draus: Roland Koch, der Kanzler-Aspirant mit dem Ohrfeigengesicht hat sämtliche Bauvorhaben gestrichen. Statt dessen ringen die Stadtväter um das Abholzen der großen Platanen vor dem Kurhaus: Sie seien krank, heißt es, und deshalb müssten sie weg – und im übrigen passten sie nicht in die Sichtachsen des historischen Bau-Ensembles aus Theaterkollonaden und Spielbank, der Bereich werde aufwändig umgestaltet. Ich denke an Berlin, an den Streit um die Linden „unter den Linden“. Vorzeigestraßen neu gestalten, letztes Hobby der Stadtgestalter in Zeiten leerer Kassen. „Touristen zuerst!“ – das gilt nicht nur für Tsunami-verwüstete Länder, sondern ganz allgemein.

Zeitgeist

Mehr Religion, mehr Sicherheit durch Überwachung, Kampf den Rauchern, sexuelle „Treue“ als oberster Beziehungswert: das Klima in der Gesellschaft verändert sich drastisch. Bald werde ich die verschrobene Alte mit den komischen Ansichten aus den 70gern sein, doch seltsamerweise ficht mich das nicht an. Nicht mehr so, dass ich mich aufgerufen fühlte, daran etwas zu ändern, indem ich meinen Senf zu allem und jedem dazugebe, um mich zumindest am „Meinung machen“ zu beteiligen. Es ist nicht wichtig, was jemand meint, sondern was einer tut – und darüber wird eher wenig gesprochen. Ich merke es immer wieder, wenn ich z.B. mal in einer Mailingliste ganz unzensiert aus dem eigenen Erleben berichte, ohne das Gesagte in ein Meinungskorsett einzubinden, über das sich trefflich streiten ließe. Die einzig passende Antwort wäre innere Resonanz: Das, was durch einen Text „in den Sinn kommt“ ebenso frei und unkommentiert zeigen – aber wer will sich schon zeigen? Alle fühlen sich offenbar von Feinden umgeben und bemühen sich allenfalls, eine glitzernde, unangreifbare, weltkompatible Oberfläche zu zeigen, die auf dem „Markt“ bestehen kann.

Diesem Markt scheint es dennoch unrettbar schlecht zu gehen, die „Binnennachfrage“ springt nicht so richtig an, die Wirtschaft, an der unser immer noch vergleichsweise immenser Wohlstand hängt, lebt hauptsächlich vom Export. Doch inmitten der Kaufzurückhaltung leisten sich die Deutschen demonstrativ eine beispiellose Spendenwelle: endlich Geld ausgeben mit Sinn! Endlich etwas bewirken – und nicht immer nur verbrauchen!
Das stimmt mich milde: Zeitgeist hin oder her, so ganz lässt sich der Mensch doch nicht zum bloßen Rädchen im Getriebe degradieren, das nur noch Medien konsumiert und sich mit der kundig vergleichenden Auswahl von Produkten, Dienstleistungen und Tarifen befasst. Immer bleibt da ein Rest Unberechenbarkeit, eine wühlende Unzufriedenheit mit der eigenen gesellschaftlichen Stellung: im Produktionsprozess die letzte Instanz vor dem Mülleimer zu sein, reicht einfach nicht. Wir sind DOCH nicht ganz blöd!

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Claudia am 26. Januar 2005 — Kommentare deaktiviert für Neu: Das Lustgespinst

Neu: Das Lustgespinst

Nach längerer Pause stell ich Euch heute eine neue Website vor:

Lustgespinst – Szenen und Geschichten aus Lust und Leidenschaft

Es sind Texte aus dem Kurs „Erotisch schreiben“, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Veröffentlichung frei gegeben wurden. Dabei muss es aber nicht bleiben: Wer mag, kann einen Beitrag einreichen – mehr dazu steht auf der Seite „Mitschreiben“.

Wer noch Fehler auf den Seiten findet: Ich bin immer für Hinweise dankbar!

Und jetzt bin ich erstmal bis Sonntag offline und besuche meine Mutter in Wiesbaden.

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