Claudia am 08. Februar 2007 — 7 Kommentare

Die Suche nach der Leidenschaft

Morgens fange ich nicht gleich mit dem Arbeiten an. Ich schau mal in die Emails, surfe auf diese oder jene Website, besuche ein Forum, gucke auf den letzten Diary-Eintrag – tja, auf was warte ich, was suche ich in diesen militant Sinn-freien Aktivitäten?

Es steht ja schon im Titel: ich suche die Leidenschaft, das Aufblitzen eines heftigen Interesses, das mich ergreifen und zum Einstieg in den Tag begeistern soll. In den ersten Jahren des Webs war dieses Erleben leicht zu haben, denn alles war neu und das Neue ist an sich schon reizvoll, ob man das nun blöd findet oder nicht. Irgendwann wird jedoch alles zur Routine, zum allzu Bekannten, das aus sich heraus keinen großen Reiz mehr ausübt. Wie ich feststellte, gilt das sogar für soziale Prozesse, die ich immer sehr spannend fand. Auch sie haben ihre üblichen Verläufe, Menschen bringen sich ein, setzen sich auseinander und wieder zusammen, einige scheiden aus, andere steigen zu Meinungsführern auf, Gruppen zerfallen und bilden sich neu – nun ja… Weiter → (Die Suche nach der Leidenschaft)

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Claudia am 06. Februar 2007 — 12 Kommentare

Die Wahrheit vom gefühlten ICH

Nach acht Jahren Schreiben im Digital Diary zum ersten mal ein „Gesamtinhaltsverzeichnis“ vor Augen zu haben, mutet mich nun doch seltsam an. Ohne Aufwand kann ich mal eben nachsehen, was im Februar 2005 oder 1999 mein Thema war. Es ist, als schaute ich in eine neue Art Spiegel und fragte mich: bin ich das? Hat sich was verändert?? Und dann staune ich, dass sich so wenig verändert hat. Es wirkt, als wäre ich mit dieser Art zu schreiben geboren, ich sehe keine großen Unterschiede und finde das ein wenig erschreckend! Der Mensch muss sich doch verändern, entwickeln, wachsen – hab‘ ich da ein Defizit??

Eine blöde Frage, ich weiß! Dieses Diary war nie als Entwicklungsbericht gemeint, obwohl sporadische Versuche der Selbstverbesserung durchaus vorkommen. Ich wollte immer nur schreiben, was sich schreiben will: ohne Oberthema, ohne Absicht, ohne Ziel. Nun merke ich, wie viel unbewusste Formung und Absicht in diesem Schreiben doch enthalten ist und kann darüber nachsinnen, was das bedeutet. Weiter → (Die Wahrheit vom gefühlten ICH)

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Claudia am 05. Februar 2007 — 2 Kommentare

Das GANZE Digital Diary

Was für eine Arbeit! Gestern hat es mich gepackt und binnen fünf Stunden hatte ich, was ich lange für „nicht so wichtig“ hielt: ein Gesamtinhaltsverzeichnis ALLER Diary-Beiträge seit dem Start Anfang 1999!

Auch jetzt kommt es mir noch ziemlich eitel vor, an der Stelle Arbeit zu investieren. Ich schaue ja sonst nie zurück, lese keine alten Artikel und pflege keine „erotische Beziehung“ zu vergangenen Werken. Allerdings hat es mich zunehmend gestört, dass die Texte kaum mehr auffindbar waren: hier mal ein Jahresverzeichnis, dann wieder keines, alle zwei, drei Jahre eine Veränderung der Darstellungstechnik und Systematik – ein Verhau! Ich hab‘ überlegt, alles bis 2005 ‚raus zu nehmen und nur das zu belassen, was seit 2006 von WordPress verwaltet wird. Hach, aber das bring‘ ich nicht über mich! All die Links, die dann ins Leere laufen – eine Sünde am Netz! Weiter → (Das GANZE Digital Diary)

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Claudia am 02. Februar 2007 — 3 Kommentare

Meine Entrüstung hat jetzt ein Blog

Ausnahmsweise mal ein kurzer Eintrag – nämlich zum Thema „Kurzbloggen“. Ihr wisst schon, diese kurzen Texthäppchen, garniert mit allerlei Links, um die seit Jahren ein Hype abgeht, als hätte man das Web neu erfunden. Das meiste davon finde ich recht öde, denn ich will MEHR als „eine Info“ oder irgend einen Link nach irgendwo.

Trotzdem hab‘ ich es auch mal probiert, hoffend, dass sich die Lust beim Tun einstellt. Aber das war ein Schlag ins Wasser, zumindest bei CYBERABAD, ein Gruppenblog ohne Thema, aus dem ich mich bald wieder abseilte. Irgendwas Gemeinsames muss schon sein, warum soll ich sonst da mitschreiben? Ich hab‘ es dann auch nicht vermisst!

Jetzt aber hat mich ein lieber alter Freund zu einem neuen Blog verführt: fuchsig – Blitzblog der Entrüstung. Jaaaa, darauf hab‘ ich Lust! Weil ich HIER nämlich immer so erbaulich bin: kein Artikel mit ausschließlich negativer Tendenz, niemals bloßes Geläster, keine Beschimpfungen und Beschwerden, nirgends Brandreden, Klagen, Anklagen, Wutanfälle – schließlich will ich die Welt und mich selbst verbessern und nicht stimmungsmäßig ‚runter ziehen!

Doch ab jetzt werd‘ ich auch mal fuchsig – aber immer nur GANZ KURZ!

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Claudia am 17. Januar 2007 — 16 Kommentare

Leben in der Altenrepublik: 2030 kommt bestimmt!

Der Blick in die Zukunft des eigenen Alters ist ein Thema, das bei jedem Satz, der mir dazu in den Sinn kommt, gleich Dimensionen annimmt, die mich im Schreiben behindern. 1000 Aspekte fallen mir dazu ein und jede Aussage erscheint sofort problematisch. Eigentlich wollte ich ja titeln

„Überleben in der Altenrepublik“ –

konnte es dann aber doch nicht so hinschreiben. Denn: bloßes Überleben reicht doch nicht – ich wäre schön blöd, mich in der Vorausschau gleich so zu beschränken! Und dann gleich der nächste irritierende Gedanke: Man muss auch gehen können, wenn es an der Zeit ist. Uralt werden um jeden Preis kann doch nicht oberster Wert sein…

Tja – schwierig! Wo anfangen??? Ein möglicher und jedenfalls sehr zeitgemäßer Titel wäre auch

„Die Altenrepublik und ICH“

denn anders als bei anderen brisanten Polit-Themen (Klimakatastrophe, Globalisierung, Arbeitslosigkeit) stellt sich die Frage mit großer Sicherheit ganz persönlich. Nur ein früher Tod oder ein ausreichendes Vermögen könnte mich retten, doch das eine kann ich nicht wünschen, über das andere verfüge ich nicht.

Lange schon weiß ich, dass ich weit weniger als den Sozialhilfesatz an Rente bekommen werde, wenn alles so weiter geht wie derzeit. Ich werde also maximal „grundversorgt“ sein, was immer das 2030 bedeuten mag, das Jahr, in dem ich 76 werde. Weiter → (Leben in der Altenrepublik: 2030 kommt bestimmt!)

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Claudia am 10. Januar 2007 — 7 Kommentare

Arbeit als Sucht und Abenteuer: Was zu tun bleibt

Wenn ich in den stillen Tagen zwischen den Jahren darüber nach sinne, was ich im neuen Jahr gerne anders hätte als im letzten, fällt mir regelmäßig nicht viel ein. Von meinen im letzten Beitrag aufgelisteten Wünschen ist nur der erste ein Herzenswunsch, der Rest kommt aus dem Verstand, der natürlich immer etwas „Sinnvolles“ ergrübelt, sobald man auf den Knopf des Problemlöserbewusstseins drückt.

Es scheint, als wäre ich vollständig zufrieden mit den Dingen, wie sie sind, doch das ist ein Irrtum. Es ist eher eine Art geistige Trägheit: ich klebe an den Tagesaufgaben und schaue gerade mal ein paar Wochen voraus, die locker mit laufenden Aufträgen gefüllt sind. Ja, ich hänge sogar ein wenig nach, empfinde also den Druck, mehr, schneller und effektiver zu arbeiten – und weiter denke ich erst gar nicht. Erst mal das Wichtigste abwickeln… und dann?

Die Suche nach dem nächsten Kick

Es gibt kein „dann“, wenn ich es nicht organisiere. Mir dämmert, dass ich tatsächlich so was Verrücktes tun sollte wie „Freizeit planen“! Die Experimente mit einem besseren Selbstmanagement im letzten Jahr waren nur teilweise effektiv: der „Wochenplan“ hat mich zwar oberflächlich gesehen von der niemals endenden ToDo-Liste befreit, doch saß ich deshalb nicht etwa weniger Zeit vor dem Monitor. Es gibt ja Dinge, die nicht auf dem Plan stehen und die immer dann nach Befassung schreien, wenn ich offiziell „fertig“ bin. Um ihnen zu entgehen, schiebe ich dann oft die letzten Arbeiten am Tag- oder Wochenwerk vor mir her und trödle herum – das Unbewusste verschafft sich so „Freizeit“, denn mit dem Zustand des „fertig seins“ könnte ich ja gar nichts anfangen. Was für eine beschämende und einigermaßen verstörende Erkenntnis!! Weiter → (Arbeit als Sucht und Abenteuer: Was zu tun bleibt)

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Claudia am 02. Januar 2007 — 7 Kommentare

Ich wünsche mir…

  • einen funktionsfähigen Computer, nicht älter als sechs Jahre, den ich einem lieben Freund schenken kann, dessen Altgerät (mein Ex-PC von 1999) gerade definitiv den Geist aufgibt. Als Hartz4-Empfänger kann er sich keinen kaufen und bis ich wieder einen Neuen brauche (und meinen weiter schenke), vergeht noch eine Zeit… toi toi toi!
  • dass es 2007 gelingt, den Großteil des Jahres rauchfrei zu verbringen
  • dass meine Motivation, wieder mehr Yoga zu üben, auch nachhaltig ist – heute besuche ich eine Probestunde bei einem neuen Lehrer!
  • dass es mir gelingt, besser zwischen Arbeit und Freizeit zu trennen, weniger vor dem Monitor zu hocken und mich mehr zu bewegen;
  • dass immer mehr Menschen erkennen, wie sie mit ihren Kaufentscheidungen über die Arbeitsbedingungen der Produzenten und deren Umwelt mitbestimmen, und entsprechend „politisch kaufen“.
  • weiterhin interessierte Leser/innen, die die Zeit für meine meist „elend langen“ Artikel mitbringen und auch mal einen Kommentar da lassen oder einen Fehler melden. :-)

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Claudia am 26. Dezember 2006 — 3 Kommentare

Weihnachten 2006: Einfach so herumlungern

Es ist der dritte Tag ohne jede Struktur. Keine Termine, keine Telefonate, keine E-Mails, die mich zum Reagieren zwingen. Ich sitze mit dem ersten Milchkaffee vor dem Monitor, schaue nach links aus dem Fenster und sehe den Nebel, der alle Konturen milchig weiß verschwimmen lässt. Weihnachten hat die kollektive Aufmerksamkeit komplett auf sich gezogen und mich braucht es dazu nicht. Ich bewohne die entstandene Leere und fülle sie auch selber nicht mit Sinn: kein Abarbeiten anstehender Aufgaben, kein Eintauchen in einen kreativen Schub, nicht mal ein Wellness-Programm mit ich-tu-mir-jetzt-was-Gutes-Vorsätzen. Die Zeit vergeht und ich nutze sie nicht. Wie lange ist es eigentlich her, dass ich das mal so erlebt habe? Ich weiß es nicht. Weiter → (Weihnachten 2006: Einfach so herumlungern)

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