Claudia am 02. September 2010 — 4 Kommentare

Entspann dich gefälligst? Muße geht anders!

Es sind die einfachen Dinge, die richtig schwer fallen. Das vermeintlich allereinfachste, nämlich „gar nichts tun“ muss ich mir regelrecht erobern, erkämpfen, zumindest ganz bewusst erlauben. Geeignete Gelegenheiten wahrnehmen und dann aufpassen, dass ich nicht allzu schnell wieder ‚raus falle…

Das Problem mit der Muße

Die viel gelobte, aber wenig praktizierte Muße als „Pause des Geistes“ fällt mir schwer, weil ich mich durchweg in der Pflicht fühle, etwas zu tun. Das ist beileibe nicht immer bloß das Abarbeiten von ToDo-Listen im beruflichen Sektor: da sind auch Vorhaben und Zukunftsprojekte, die beplant werden wollen, allerlei Erledigungen für die „Behördenfront“, alle Arbeiten im Haushalt, waschen, aufräumen, einkaufen, Pflanzen gießen, mal wieder renovieren, Hausverwaltung kontakten etc. usw. Weiter → (Entspann dich gefälligst? Muße geht anders!)

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Claudia am 26. August 2010 — 49 Kommentare

Bloß nicht pflegebedürftig werden!

Ich kenne niemanden, der diesen Wunsch nicht teilt: nicht mehr selbst für sich sorgen können, auf Hilfe Anderer angewiesen sein, sich womöglich nicht mal mehr selber waschen und eigenständig aufs Klo gehen können: das erscheint als der größtmögliche Horror, an den die meisten lieber gar nicht erst denken wollen.

Dann lieber rechtzeitig abtreten. Auch das ist ein verbreiteter Gedanke, aber mal ehrlich: wer ist denn wirklich so konsequent, sich die Mittel rechtzeitig zu besorgen (und wie?) und dem blassen Gedanken Taten folgen zu lassen? Z.B. beim typischen Oberschenkelhalsbruch, der für viele alte Menschen das Ende ihrer Selbständigkeit bedeutet. Wo wäre da überhaupt noch Gelegenheit dazu? Und: Will man das dann noch, wenn’s wirklich soweit ist? Weiter → (Bloß nicht pflegebedürftig werden!)

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Claudia am 14. August 2010 — 53 Kommentare

Engagement und Alter: eine persönliche Geschichte

Zwischen 15 und 25 fand um mich herum der große Umbruch statt. 1968 war ich 14 und mein Vater sorgte sich, weil ich „Gammler“ (und bald darauf Hippies) spannend fand. Die saßen im Stadtpark, wo Rasen betreten eigentlich verboten war, spielten Gitarre, sahen wild aus und ließen den Joint kreisen. Wir Gymnasium-Girlies gesellten uns manchmal dazu, träumten von einem schulfreien Leben, von Reisen nach Indien und – tja, Freiheit halt, es war gar nicht nötig, so ganz genau zu wissen, was man wollte. Die alte Welt war in Bewegung geraten und wir wollten einfach mit.

Studentenproteste, APO, SDS und all das „Politische“ jener Zeit berührte mich nur am Rande – ich verstand es noch nicht wirklich, fand den Wirbel aber toll, denn es war offensichtlich etwas, worüber die Eltern sich aufregten. Ich machte brav Abi (immerhin mit Hauptfach Kunst!), studierte ein wenig suchend herum, wohnte endlich alleine, bezog BAFÖG und interessierte mich weit mehr fürs andere Geschlecht als für Politik. Weiter → (Engagement und Alter: eine persönliche Geschichte)

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Claudia am 09. August 2010 — 22 Kommentare

Produktoptimierung: Es werde Müll!

Es ist ein Elend, dass es heute kaum mehr möglich ist, zu irgendwelchen Gebrauchsgegenständen eine persönliche Beziehung zu entwickeln, wie Thinkabout sie in „Meine angegossene Wohlfühlgarantie“ bezüglich seiner Hausschuhe beschreibt:

„Vor dem Bett stehen meine Hauslatschen. Offene Sandalen, deren Riemen über den Rist längst undefinierbare Flecken tragen. Die Gummisohlen sind durchgetreten; sie stehen vorn und hinten vom Boden ab, als würde es sich bei den beiden Schuhen um am Sandstrand auf Grund gelaufene Ruderbote handeln, in die nun aber wirklich keiner mehr freiwillig steigen würde. Weiter → (Produktoptimierung: Es werde Müll!)

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Claudia am 06. August 2010 — 3 Kommentare

Sommerloch-Spass: der Blumenkübel-Hype

Noch immer erscheinen auf Twitter 10 bis 20 Meldungen pro Minute, die das Thema „Blumenkübel“ fantasievoll variieren. Angefangen hat es mit einer kleinen Meldung über ein wahrlich nicht weltbewegendes Ereignis in Neuenkirchen: Unbekannte hatten einen Blumenkübel vor dem örtlichen Altenheim zerstört, die Münstersche Zeitung hatte kurz berichtet.

Ein Blogger löste dann die Welle auf Twitter aus mit der Meldung: „In Neuenkirchen ist ein Blumenkübel umgefallen http://twiturl.de/pseaoah“. Er hat sich wohl nicht träumen lassen, was dieser kleine Anstoß anschieben würde! Weiter → (Sommerloch-Spass: der Blumenkübel-Hype)

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Claudia am 29. Juli 2010 — 4 Kommentare

Über Lokalisierungsdienste und die Relevanz von Empfehlungen

Wie man liest, sind die sogenannten Lokalisierungsdienste (Gowalla, Foursquare) alles andere als ein Erfolg. Junge, meist männliche Technik-Freaks sind die spärlichen Nutzer, die es toll finden, beim Besuch von allerlei „Locations“ (Restaurants, Clubs, Bahnhöfe, Bushaltestellen…) ihren Standort per Handy den Diensten und ihren „Freunden“ kund zu tun. Laut den Webevangelisten haben in Deutschland grade mal 20.000 Nutzer Foursquare genutzt. Wie viele davon das nur einmal und dann nie wieder taten, konnte nicht ermittelt werden. Weiter → (Über Lokalisierungsdienste und die Relevanz von Empfehlungen)

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Claudia am 25. Juli 2010 — 24 Kommentare

Zum Loveparade-Desaster: Der Mensch in der Masse

1,4 Millionen Menschen und ein Platz, der höchstens 500.000 fasst. Ein Tunnel als einziger Zugang, damit sich niemand anderswo ein Bier kauft. Ergebnis: 19 Tote, fast 350 Verletzte, eine Mega-Katastrophe, die das halbe Ruhrgebiet lahm legt. Gleichwohl musste weiter gefeiert werden bis in die Nacht: eine Stadt mit nicht mal 500.000 Einwohnern kann solche Massen nicht von jetzt auf gleich los werden. „The Art of Love“ wurde zum Desaster, zum Aus für die Loveparade, deren einstiger „Spirit“ sich sowieso lange schon verabschiedet hatte. Weiter → (Zum Loveparade-Desaster: Der Mensch in der Masse)

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Claudia am 20. Juli 2010 — 9 Kommentare

Vom Druck der Machbarkeiten

Um den verstopften Abfluss der Spüle zu befreien, hatte ich mir „was Biologisches“ gekauft: Mikroben sollten alles auffressen, was dem Wasser den Weg versperrt. Doch auch nach drei Tagen Fresszeit und mehrfachem Nachschütten hatte sich nichts geändert. Das Produkt „Wenke Rohr- und Abflussfrei“ hat in meinem Fall komplett versagt.

Was tun? Nun, erster Gedanke eines Netz-Urgesteins ist es, den Flop zu kommunizieren: auf Ciao.de zum Beispiel, wo sich Erfahrungsberichte zu nahezu allem finden, was man so kaufen kann. Auch ich gucke dort oft hin, bevor ich mich entscheide, doch als ich mich anmelden wollte, verließ mich der Elan: Himmel, meine ToDo-List ist nicht gerade kurz. Muss das wirklich jetzt auch noch sein? Weiter → (Vom Druck der Machbarkeiten)

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