Claudia am 21. August 2012 — 19 Kommentare

Wer bin ich? Nichts bestimmtes…

Dass die Frage „Wer bin ich?“ neben dem Woher-Wohin-Wozu die wesentliche Frage sei, konnte ich lange nicht verstehen. Jedenfalls nicht in jenem tieferen Sinn, der über die Alltagsantwort „ich bin Claudia Klinger, Webworkerin, wohnhaft in Berlin“ und Ähnliches hinaus geht.

Wenn ich derzeit der Frage wiederbegegne, wie gerade in den Kommentaren eines Artikels auf „Rosalies Midlife Crisis“, dann sag‘ ich aus heutiger Sicht: Mit meinem Unverständnis lag ich ziemlich richtig, es ist der Wahrheit näher als sämtliche möglichen Einzelergebnisse noch so ernsthafter Introspektion.

Das Selbst als Zwiebel

Mein früherer, vom ZEN inspirierter Yogalehrer hatte allerdings noch mehr zu bieten als bloß den Verweis auf die alte Frage. Er verwendete das Bild der Zwiebel: Mit der Frage „Wer bin ich?“ schäle ich die Zwiebel. Jede Antwort ist eine neue Schale, die nach einiger Zeit ebenfalls abgeschält wird, da keine Antwort auf Dauer DIE Antwort ist. Und sollten wir einmal alle Zwiebelschichten entfernt haben – was bleibt? Nichts! Weiter → (Wer bin ich? Nichts bestimmtes…)

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Claudia am 11. August 2012 — 4 Kommentare

Medaillenplan? Sportsoldaten? Na, wir haben es ja….

Aha, die deutschen Olympioniken haben also die Vorgaben des „Medaillenplans“ krass verfehlt, den das Bundesinnenministerium mit den Sportverbänden im Zuge der Zuwendungsverhandlungen vereinbart hat. Was folgt jetzt daraus? Müssen die Fördergelder etwa zurück gezahlt werden?

SPIEGEL ONLINE schreibt über die Summen, um die es hier geht:

„Neun Bundesministerien finanzieren mit rund 240 Millionen Euro pro Jahr Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports. Der größte Anteil entfällt auf die Spitzensportförderung durch das BMI – es stellt 132 Millionen Euro aus Steuermitteln bereit. Aus dem zweitgrößten Sportetat, dem des Verteidigungsministeriums, werden die Hundertschaften von Sportsoldaten alimentiert, in diesem Jahr mit 63 Millionen Euro. Außerdem wurden sechs Millionen aus dem BMI-Einzelplan für die Olympia-Vorbereitung verwendet. Weiter → (Medaillenplan? Sportsoldaten? Na, wir haben es ja….)

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Claudia am 06. August 2012 — 9 Kommentare

Was ich nicht schreiben kann

Manchmal beneide ich Bloggerinnen wie Claudia K. (Sammelmappe), die einen Satz, ein paar Worte oder ein kleines Gedicht posten können – Selbstausdruck aktueller Gefühle ohne Geschichte dazu, die irgend etwas erklärt.

Warum kann ich das nicht? Warum schweige ich lieber bis wieder ein „kompletter“ Blogbeitrag das Licht der Welt erblickt? Ein Text, der keine Fragen offen lässt, WAS mich gerade bewegt und warum? Weiter → (Was ich nicht schreiben kann)

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Claudia am 04. August 2012 — 3 Kommentare

Der ganze Wahnsinn in EINEM Film

Der dumme Vegetarier - ein Film über die FleischwirtschaftGrade hab’ich mir den Film „Der dumme Vegetarier“ angeschaut. Vieles davon wusste ich natürlich schon, doch in der Zusammenschau ist es nochmal verdammt beeindruckend. Anders als in TV-Filmen spürt man auch die Emotionen des Redners – was in dem Fall gar nicht stört!

Ja, es ist eine Info-Dichte, die zunehmend überwältigend wirkt. Trotzdem sollte jeder diesen Film mal „durchgestanden“ haben. Angesichts dessen, was er zeigt, schäme ich mich glatt für einen Lebensstil, der ungemein viel Zeit mit entspannten Diskussionen über abstrahierte Ethik-Themen (Gemeinsinn, Religion, Wohlstand (!) etc.) füllt, während „da draußen“ der Horror abgeht! Gefördert von der EU, immer wieder neu beschlossen vom Bundestag…

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Claudia am 02. August 2012 — 8 Kommentare

Wohlstand – Fluch oder Segen?

„Wohlstand fördert Faulheit und Dummheit“ schrieb ein Leser in den Kommentaren zum letzten Artikel, der die Frage stellte, wofür es Religion braucht. Erst wenn es den Leuten wieder richtig schlecht gehe, werde Religion wieder Konjunktur haben. Andere Mitschreiber fanden das Thema ganz für sich genommen reizvoll. Mich ärgert diese Fragestellung eher, was natürlich auch eine Art Reiz ist. Jedenfalls genug, um darüber zu schreiben.

Was würde ich tun, wenn ich ans Geld verdienen gar nicht mehr denken müsste? Für mich ist das sonnenklar: ich würde keine Web-Auftragsarbeiten mehr machen, sondern die so gewonnene Zeit den Themen und Politikfeldern widmen, die mir am Herzen liegen. Wäre ich richtig wohlhabend, würde ich nach und nach alles, was ich nicht zum Leben & Arbeiten brauche, ebenfalls in Projekte und Kampagnen investieren, die diesen Zielen dienen.

Wohlstand wäre also ein Segen, der mich freier macht, zu tun, was sinnvoll ist, ohne dabei auf kommerziellen Erfolg schauen zu müssen. Dass ich nicht wohlhabend bin, verdankt sich andrerseits der Tatsache, dass ich immer schon ein „Tun, das sinnvoll ist“ dem Streben nach Geld, Status, Sicherheit und Konsum vorzog.

Wie die Made im Speck?

Aber halt: Bin ich nicht doch wohlhabend? Lebe ich im bundesrepublikanischen Sozialstaat nicht wie die Made im Speck – verglichen mit Menschen in anderen Weltteilen, die unter weitaus ungemütlicheren Bedingungen ihr Leben fristen müssen? Gegen einen Afrikaner, der sich mit Unterstützung seines ganzen Clans aus seinem perspektivlosen Chaos-Land aufmacht, um den extrem gefährlichen Trip ins gelobte Europa zu wagen, bin ich doch nur eine faule, Risiko-scheue Sau, träge, satt und bequem! Weiter → (Wohlstand – Fluch oder Segen?)

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Claudia am 18. Juli 2012 — 24 Kommentare

Meinung geändert: Beschneidung sollte erst ab 18 erlaubt sein

Die ausführliche und engagierte Debatte unter Antje Schrupps Artikel Liebe Atheist_innen, wir müssen reden hat meine Meinung bezüglich der Beschneidung von Jungen geändert.

Zuerst sah ich mangels anderer Informationen die männliche Beschneidung als ziemlich harmlosen Eingriff an, der evtl. gar gesundheitliche Vorteile bringt. Warum also deshalb einen “Religionsstreit” vom Zaun brechen?

Jetzt hab’ ich erstmalig ausführlich Artikel zu Folgen, Spätfolgen und Traumatisierung gelesen. Danach sieht es für mich klar so aus: Beschneidung ist ein gefährlicher Eingriff mit manchmal üblen Folgen, physisch und psychisch (wobei die Psyche wohl umso mehr leidet, je später der Eingriff erfolgt). Auch die „Fakten, die gegen die Beschneidung sprechen“ haben mich zum Umdenken bewegt. Weiter → (Meinung geändert: Beschneidung sollte erst ab 18 erlaubt sein)

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Claudia am 06. Juli 2012 — 55 Kommentare

Thema entführt: braucht der Mensch Religion?

Thinkabout schreibt täglich einen Text. Ich lese fast alle diese Artikel gerne, oft inspirieren sie mich und ich hinterlasse einen Kommentar. Längere, ein Thema vertiefende Gespräche entstehen dort aber meist nicht, denn die Energie des Schreibenden fließt jeden Tag in einen neuen Text, nicht in die Diskussion des berührenden Themas von vorgestern.

Deshalb entführe ich aus dem heutigen Eintrag „Bienen im Kopf“ einfach mal einen Passus hierher, der es in sich hat:

„…mich beschäftigen seit Wochen die Unruhen zwischen den Religionen besonders stark – ein Thema, das mich immer wieder umgetrieben hat – und ich frage mich, welche Antriebe uns Menschen bleiben, wenn wir uns selbst zu genügen beginnen? Was ist zwischen der qualvollen existenziellen Bedürftigkeit und der antriebslosen Sattsamkeit anderes, als eine Wegstrecke, welche zwangsläufig vom einem zum andern führt, als eine Linie, an der es höchstens Zwischenhalte, aber keinen Ausstieg gibt? Ich sehe einzelne Beispiele, als Gegenentwürfe, sozusagen, aber ich sehe keine Gesellschaft, welche sich auf Dauer nicht entlang dieser Linie verliert. Die Entwicklung endet im materiellen Stumpfsinn. Am Schluss bleibt Technologie, und ein Mensch, der sie nicht sinnvoll anzuwenden weiss, weil ihm der Sinn für sein Dasein abhanden gekommen ist. „

Auge GottesFrage: braucht es Religion, damit Menschen einen „Sinn im Dasein“ sehen? Derzeit sehe ich die Religionen der Welt eher als Auslöser für Ausgrenzungen, Streit und Krieg. Ich kann nicht begreifen, dass die jeweiligen Erzählungen von der Genesis der Welt überhaupt noch von jemandem geglaubt werden: schließlich zeigt uns die Wissenschaft eine andere Entstehungsgeschichte und beweist täglich durch das auf diesem Weltbild basierende „Funktionieren der Geräte“ ihre Wahrheit. Weiter → (Thema entführt: braucht der Mensch Religion?)

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Claudia am 26. Juni 2012 — 25 Kommentare

Offliner – sie sind unter uns und gar nicht wenige!

Gestern suchte ich nach einer neuen Garten-Bekanntschaft, die mir ihren Namen plus Handynummer gegeben hatte. Da ich sie erreichen wollte und das Handy nur „piep, piep, piep“ von sich gab, probierte ich es über Google. Zu meiner Verwunderung fand ich nichts, definitiv keine Person im deutschsprachigen Netz trägt diesen Namen.

Mein erster Gedanke war: ob sie mir vielleicht einen falschen Namen angegeben hat? Ich kenne sie ja nicht näher und wer weiß, was für Gründe sie haben mochte. Normalerweise finde ich ALLE, die ich kennen lerne, im Netz: auf Facebook, Blogs oder Hobby-Seiten, als Teilnehmer irgendwelcher Vereins- und Sportgruppen, manchmal auch nur auf der Homepage ihres Arbeitsgebers. Weiter → (Offliner – sie sind unter uns und gar nicht wenige!)

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