Claudia am 21. August 2013 — Kommentare deaktiviert für Heute nur fünf Links: Guardian-Gate, Systemkritik, Risiko Windows 8

Heute nur fünf Links: Guardian-Gate, Systemkritik, Risiko Windows 8

  • Abhören, einschüchtern, lügen – das Ende der Demokratie
    Joerg Wellbrock auf Spiegelfechter: „Die Geheimdienste leugnen, dass sie millionenfach Menschen überwachen. Die Regierungen leugnen, dass Menschenrechte verletzt werden. Die zuständigen Politiker leugnen, dass es etwas gibt, das zu leugnen wäre. Was wir erleben, ist nicht etwa nur ein Skandal unfassbaren Ausmaßes. Es ist der Beleg dafür, dass wir auf dem Weg sind, die Demokratie zu verlassen, sie vielleicht schon längst verlassen haben. „
  • Menschenrechte: Der Diktator ist entlarvt.
    „Jetzt lässt Wladimir Putin die Maske des „lupenreinen Demokraten“ endgültig fallen“. SPON zeigt, wie die Berichterstattung in Sachen Guardian-Gate gewesen wäre, ginge es nicht um Britannien!
  • Die Mensch-Maschine: Angriff auf die Meinungsfreiheit – Sascha Lobo schreibt: „Automatisch ergibt sich die Frage, ob die Öffentlichkeit – die auch in Großbritannien nicht gerade wutentbrannt auf die Spähaffäre reagierte – auch dann noch unbeeindruckt ist, wenn es nicht mehr „nur“ um Privatsphäre im Netz geht. Sondern um demokratische Grundwerte wie Pressefreiheit und Meinungsfreiheit. “
  • Revolutio…oooh, ein Eichhörnchen! | Lena Reinhard auf ihrem Blog „Dies ist keine Übung“.
    „Das System – das war mal ein Kampfbegriff, inzwischen ist es zum belächelten Schlagwort dahingeschrumpft. Wer nimmt denn heute noch Systemkritik ernst?“ Na, da hab‘ ich natürlich eingehakt und einen fast Blogposting-langen Kommentar verfasst.
  • Bundesregierung warnt vor Windows 8: ein inakzeptables Sicherheitsrisiko. Patrick Beuth auf ZEIT ONLINE: „Aus Dokumenten, die ZEIT ONLINE vorliegen, geht aber hervor, dass die IT-Experten des Bundes Windows 8 für geradezu gefährlich halten. Das Betriebssystem enthält ihrer Ansicht nach eine Hintertür, die nicht verschlossen werden kann. Diese Hintertür heißt Trusted Computing und könnte zur Folge haben, dass Microsoft jeden Computer aus der Ferne steuern und kontrollieren kann. Und damit auch die NSA.“

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Claudia am 20. August 2013 — Kommentare deaktiviert für Systemkrise: Neue Schuldner dringend gesucht!

Systemkrise: Neue Schuldner dringend gesucht!

Bekommt Ihr auch vermehrt Mails dieser Art:

„…nach eingehender Prüfung freuen wir uns Ihnen mitteilen zu können, dass Sie bei uns eine Mastercard, ohne Schufa Überprüfung, erhalten können. Dazu stellen wir Ihnen auf Wunsch einen Kreditrahmen bis zu 5.000 Euro zur Verfügung. Das alles ohne aufwendige Schufa-Anfrage und absolut Pfändungssicher!“

Natürlich klicke ich nicht auf die Links in solchen Mails und denke auch nicht ernsthaft daran – mal angenommen, die Versprechen stimmen – mich zu verschulden. Doch immerhin weiß ich von einem Freund, dass es tatsächlich leicht ist, binnen weniger Stunden per Internet an Kredite über X-tausend Euro zu kommen – und zwar ohne besondere Sicherheiten und mit bereits laufenden Krediten. Auch als Selbständiger und nicht mal zu Wucherzinsen.
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Claudia am 12. August 2013 — 6 Kommentare

Zur Zeitungsdebatte: Die Frage nach den Inhalten

Der SPIEGEL versucht seit ca. einer Woche, eine breitere Debatte über die Zukunft der Zeitung anzustoßen. Dazu sind durchaus interessante Beiträge erschienen. Der Journalist Richard Gutjahr schreibt nun in seinem Blogposting „Killergurke, anyone?“:

Die Debatte um die Zukunft der Zeitung will nicht so recht zünden. Vielleicht liegt es daran, dass wir der eigentlichen Frage aus dem Weg gehen – der Frage nach den Inhalten.

Mein Kommentar dazu ist lang geraten, deshalb halte ich ihn hier auch mal fest.

Inhalte? Oh ja, da hätte ich durchaus Bedarf, da bin ich lange schon wandelnde unbefriedigte Nachfrage! Und nicht nur ich…
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Claudia am 12. August 2013 — 17 Kommentare

Wir müssen die Alternativen zur Alternativlosigkeit selber erdenken!

Es fällt nicht schwer, sich mit fast allen Mitbürgern darauf zu einigen, dass vieles schief läuft, ja sogar darüber, dass die Karre richtig im Dreck steckt bzw. immer weiter ‚rein fährt.

Totale Überwachung, Finanzkrise, Eurokrise, Aktien- und Staatsanleihen-Blase, Verschuldungskrise – und damit immer mehr DRUCK in Richtung Ausbeutung und Verschleuderung aller erdenklichen Ressourcen für ein verschwenderisches „weiter so“.

Weil unser „System“ angeblich nicht anders kann. Weil es Wachstum braucht, um zu funktionieren. Wachstum, das auf den Märkten erwirtschaftet wird, die dann natürlich möglichst FREI sein sollen, damit auch jeder die Chance hat, mit seinem 234. Fertiggericht, der 23. Senfsorte oder der X. Massentierhaltung in sowieso Gülle-überlasteten Gebieten Rendite zu erwirtschaften. Weltweit natürlich, deshalb die Freihandelsabkommen.
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Claudia am 09. August 2013 — 4 Kommentare

US-Unternehmer mit Rückgrat: Ladar Levison schließt seinen verschlüsselten Mail-Dienst

Er sei gezwungen worden, eine schwierige Entscheidung zu treffen, meldet Ladar Levison, Eigner des veschlüsselten E-Mail-Dienstes Lavabit, den auch Edward Snowden genutzt hatte. Entweder werde er „Komplize in Verbrechen gegen das amerikanische Volk“, oder er müsse 10 Jahre harte Arbeit an seinem Unternehmen in die Tonne treten und den Betrieb einstellen. Er hat sich für Letzteres entschieden und bedauert, nicht darüber reden zu dürfen, was ihn zu diesem Entschluss bewegt habe. Zwar sichere das das first amendment freie Meinungsäußerung zu, doch habe der Kongress Gesegtze erlassen, die das Gegenteil festsetzen.
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Claudia am 07. August 2013 — 4 Kommentare

Im Kaufhaus – ein Besuch in der Vergangenheit

Heute morgen hat meine Tastatur den Geist aufgegeben. Nichts ging mehr, weder arbeiten noch kommunizieren. Eine neue musste her, und zwar SOFORT. Also raus ins richtige Leben, „bestellen im Internet“ wäre jetzt keine sinnvolle Option.

Meine letzten Tastaturen hatte ich im Abstand von drei Jahren bei KAUFHOF gekauft, der länger schon „Galeria Kaufhof“ heißt. Ein riesiges Kaufhaus hinter dem Ostbahnhof, auf den ersten Blick ganz wie früher: Vier Stockwerke, mehrere Rolltreppen, irgendwo drinnen ein Restaurant, und ja, auch Kundentoiletten. Damit man inmitten der 10.000 Dinge auch findet, was man sucht, gibts schicke beleuchtete Schaukästen neben jeder Rolltreppe, die pro Stockwerk den Weg weisen sollen.

Die große Leere

Mein ungeplanter Besuch fiel auf einen Mittwoch, so kurz nach 11 Uhr Vormittags. Der erste Eindruck: es war unglaublich leer! Im ganzen Erdgeschoss bummelten vielleicht drei bis fünf Leute herum, die nicht offensichtlich zum Verkaufspersonal gehörten. Angesichts der vielen mit einigem Gestaltungsaufwand hin drapierten Waren auf sehr viel Grundfläche wirkte das Ganze fast gespenstisch, ja irgendwie grotesk.

Zunächst suchte ich die Kundentoiletten, die sich laut Leitsystem im ersten Stock befinden sollten. Das ist die Abteilung Damenmoden, voll gestellt mit nach Farbe oder Marke auf Kleiderständer sortierten Klamotten. Über jedem (!) Ständer prangte ein orangenes SALE-Plakat mit Prozent-Zeichen, was meine durchaus vorhandene Bereitschaft, evtl. beiläufig ein T-Shirt o.ä. mitzunehmen, nicht gerade anregte. Wenn ALLES reduziert ist, was soll das dann überhaupt?

Außer mir war noch ein Paar um die 70 auf diesem Stockwerk zu gange, jedenfalls soweit ich das weitläufige Terrain überblicken konnte. Und die Verkäuferinnen, die sich mir gleich zu dritt freundlich zuwandten, weil ich so suchend umher schaute. Die Kundentoilette? Im vierten Stock. Aber das Leitsystem? Oh ja, das müsste mal geändert werden!

Lohnt nicht mehr, dachte ich, sagte es aber nicht laut. Und erinnerte mich an Zeiten, als es schier unmöglich war, in einem solchen Kaufhaus die Aufmerksamkeit einer der wenigen Verkäuferinnen zu gewinnen. Schwer genug, überhaupt eine zu finden, doch war die dann mit Sicherheit beschäftigt oder von einem anderen Kunden belagert. Und immer mieden sie den Blickkontakt…. Und dennoch stand morgens eine mittlere Menge Mensch vor den noch geschlossenen Glastüren und wartete geduldig auf Einlass in die schöne bunte Warenwelt: alles unter einem Dach!

Elektronik-Abteilung? Vorbei…

„Alles“ gibts natürlich schon lange nicht mehr. Keine Möbel, keine Teppiche, keine Werkzeuge, keine Fernseher, Fahrräder und Kühlschränke, sondern hauptsächlich Klamotten, Kosmetik, Schuhe, Bettzeug und Geschirr. Die Abteilung mit PC-Bedarf, Druckern, Tastaturen, DigiCams und Handys war im vierten Stock gewesen, den ich nun – auch wg. der Toilette – ansteuerte. Doch siehe da: Auch diese Warenwelt glänzte nun durch Abwesenheit. Der vierte Stock bot nurmehr einen tunnel-artigen Zugang zum Restaurant, in dem ein Rentner als einziger Gast seinen Kaffee trank. An den Wänden des Gangs lockten Großplakate mit Werbung für das Frühstücksbuffet – aber wer kommt da schon hin, wenn es im 4.Stock gar nichts mehr zu sehen gibt? Dass man die Verkaufsfläche nach Abschaffung des Elektronik-Bedarfs nicht anderweitig nutzt, sondern mit Bretterwänden außer Sicht bringt, lässt tief blicken.

Immerhin fand ich neben dem Restaurant eine Toilette, vor der sich ein wirklich bedauernswerter Angestellter auf einem Stuhl langweilte, wo er die ganze Zeit die Wand anstarren musste. Zu tun gab es ja nichts, doch offensichtlich müssen Leute „beschäftigt werden“, sonst würde man eine so wenig frequentierte Toilette nur gelegentlich von einem Putzdienst checken lassen.

Leicht melancholisch gestimmt verließ ich das unglückliche Warenhaus, dessen endgültiges Ende nicht abzuwenden sein wird. Für ein paar Rentner und die wenigen Anwohner braucht es keinen vierstöckigen Konsum-Palast. Niemand BRAUCHT mehr solche Kaufhäuser, denn es gibt extra Läden für Reiche und Arme, für Schlanke und Dicke, für Bastler und Gartenbedarf, für Möbel, Medien- und Elektronik.

Und „alles unter einem Dach“ (aber WIRKLICH ALLES und noch viel mehr…) hab‘ ich zuhause am heimischen Bildschirm, wenn ich im Netz shoppe.

Die Tastatur hab‘ ich dann in einem Computershop gekauft, bzw. gleich zwei, falls sie mal wieder ausfällt.

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Claudia am 03. August 2013 — 26 Kommentare

Welche Werte teilen wir noch mit den USA?

Immer wieder ist von der „westlichen Wertegemeinschaft“ die Rede, wenn es um das Verhältnis zu den USA geht. Aber was ist davon eigentlich noch übrig?

  • Das „Land der Freien“ (Land of the Free) hat seine bürgerlichen Rechte per Patriot Act dem Streben nach Sicherheit geopfert, über die nun das Heimatschutzministerium wacht.
  • Obwohl klar ist, dass Justizirrtümer geschehen, halten viele Staaten an der Todesstrafe fest, die auch OHNE Verweis auf Irrtümer oder rassistische Diskriminierung in den Anklagen und Urteilsfindungen UNSEREN WERTEN nicht entspricht.
  • Ebensowenig wie die drakonischen Strafen (z.B. 20 Jahre für einen folgenlosen Warnschuss gegen gewalttätigen Ehepartner), die Three Strikes Law und überhaupt die ganze Tendenz, bis zu 2,6% der Bevölkerung in Gefängnisse zu stecken, darunter der größte Anteil Afroamerikaner im Rahmen des martialischen „War on Drugs„.
  • Wobei Strafhaft in den USA oft eher Folter ist als Haft, etwa in Form jahrelanger (!) Isolationshaft in fensterlosen, 8m² kleinen Zellen, ohne frische Luft, ohne natürliches Licht, ohne Fernsehen, Radio oder Bücher. (Dagegen läuft derzeit in 40 Gefängnissen ein Hungerstreik – unsere Leitmedien interessiert das leider nicht, sowas wird nur aus arabischen Ländern gerne gemeldet).
  • Na, und da sind natürlich noch die gezielten Tötungen unter Bruch des Völkerrechts in fremden Ländern, die Drohnenangriffe, sowie das Einknasten von Personen in GUANTANAMO, ohne jegliches Gerichtsverfahren oder die Aussicht darauf.
  • Und nun noch globale Überwachung von allem und jedem, alle 16 „Dienste“ der USA sollen zusammen geführt werden, auf dass durch deren Vereinigte Daten eine riesige Überwachungs-Cloud entsteht – auf die dann alle Behörden und andere „Berechtigte“ bei Bedarf zugreifen können. Wie es ja jetzt schon mittels XKeyScore möglich ist.

Gegen solche Hämmer wirken weitere Seltsamkeiten eher marginal, wie etwa die mangelhafte Vermittlung der Evolutionstheorie in den Schulen oder das kranke Verhältnis zur Nacktheit, das harmlose Kunst aus Facebook et al verschwinden lässt, aber Gewalt und Vergewaltigungen kein bisschen problematisch findet.

Es bleibt die Frage: WELCHE WERTE teilen wir denn noch mit den USA?

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Claudia am 02. August 2013 — 1 Kommentar

Lesetipps: das Beste zum Start des Leistungsschutzrechts

Nun gilt es also, das von Springer herbei lobbyierte Gesetz. Was das für alle Beteiligten ganz konkret bedeutet, führt Till Kreuzer in seinem grandiosen Artikel Leistungsschutzrecht: Willkommen in der Sackgasse“ auf ZEIT ONLINE verständlich und ausführlich aus. Sehr lesenswert!

Der Text ist ein echtes Highlight in Sachen Qualitätsjournalismus, denn es gelingt einerseits, alle, die sich noch nie genauer mit dem Gesetz und seinen Folgen befassen wollten, umfassend zu informieren – ohne zu langweilen, ohne „Fachchinesisch. Andrerseits erfährt man auch als engagierte Debatten-Teilnehmerin von neuen möglichen Fallstricken wie etwa: Was ist mit einer eingebundenen Google-Suche auf der eigenen Webseite?

Unterbelichtet bleibt allerdings die Auswirkung des Gesetzes auf „ganz normale Netznutzer“. Da heißt es lapidar:

„Wer keine Suchmaschine und keinen Aggregator anbietet, ist durch das Leistungsschutzrecht nicht betroffen. Es kann weiterhin gebloggt, verlinkt und zitiert werden – natürlich nur in dem vom Urheberrecht gesetzten Rahmen. „

Wie kann man so blind sein? Immerhin findet ein Großteil der sich per Internet informierenden Bürger/innen über Aggregatoren zu den jeweiligen Artikeln. Wenn hier nurmehr die ganz Großen übrig bleiben, weil die vielen kleinen, oft themenzentrierten Aggregatoren dicht machen müssen, dann empfinde ich das als Einschränkung meiner grundgesetzlich garantierten Informationsfreiheit! Angesichts der Massen täglich erscheinender Artikel ist Aggregation unverzichtbar. Kaum jemand hat mehr die Zeit, die jeweiligen Heimseiten der Medien abzuklappern und zu schauen, was es da Interessantes gibt.

Insgesamt wird im Artikel sehr deutlich, wie krass die Politik hier versagt – auch angesichts angeblich eigener Werte wie das Fördern des Wirtschaftsstandorts Deutschland! Der ist jetzt für alle vermintes Gebiet, die sich in innovativer Weise mit der Sortierung der täglichen Datenmassen befassen wollen. Und dann klagt man wieder, dass aus DE kein neues Google, Amazon, Ebay, Facebook kommt…

Auch zum Thema:

Ergänzungen sind willkommen!

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