Thema: Weltgeschehen

Claudia am 28. August 2007 — 6 Kommentare

Keine Begegnung

18.40 Uhr, endlich hab‘ ich einen Platz im Board-Restaurant des ICE ergattert! Um halb neun werde ich in Hannover umsteigen, bis dahin will ich es mir hier gut gehen lassen. Ohne Platzreservierung verbringe ich die Reisezeit gerne im Speisewagen, sofern vorhanden. Das Abteil ist recht voll, ich sitze an einem Tisch für zwei, mir gegenüber ein Mann um die dreißig, dunkle, kurze Haare, unauffälliges Äußeres, SPIEGEL-Leser. Weiter → (Keine Begegnung)

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Claudia am 19. August 2007 — 5 Kommentare

Wieder daheim, zum Glück allein

Wieder zuhause zu sein ist mir ein richtiges Fest! Die Routine der eigenen, wohl bekannten Räume, in denen alles da steht, wo ich es hingestellt habe, tut mir richtig gut, erst recht, wenn es auf der Reise etwas turbulent zuging. Ich war in Wiesbaden bei meinen Schwestern, um das Begräbnis meiner Mutter und manches andere zu regeln, wohnte in einem umtriebigen Haushalt mit aufgeweckten Kindern, und auf dem Hinweg war mir im Zug mein Rucksack entwendet worden, während ich mich im Speisewagen aufhielt. Dem forschte ich dann per Internet-Café nach und staunte über den guten Service der Bahn in Sachen „Verlustanzeige“. Auf der Rückreise händigte mir ein freundlicher Bahner den Rucksack auf der Frankfurter Fund-Stelle wieder aus – obwohl diese Samstag und Sonntag geschlossen hat. „Ja, das geht! Trotz Beamtensstatus!! Wenn wir mal Börsen-Bahn sind, wird das teuer!“, bemerkte er fröhlich-sarkastisch und zwirbelte seine aufwärts gebogene Schnurrbartspitzen.

Im Rucksack fehlte nichts, was nicht wundert, denn es war absolut nichts Geld-wertes drin. Tja, besitze nichts, dann kann dir nichts genommen werden!

Familiengefühl?

Nun bin ich also wieder „am Draht“ und sichte die vielen Mails, schaue durch die Blogs, beantworte die wichtigsten Anfragen und trinke dabei den gewohnten Milchkaffee aus Espresso, der zuhause einfach anders schmeckt als anderswo. Ich merke, wie sehr ich mich zur „Einsiedlerin“ entwickelt habe, die ihre persönliche Umgebung braucht und die Ungestörtheit genießt, die die eigenen vier Wände bieten. Es hat mir zwar gefallen, mal „Familie“ mitzubekommen, ich mag meine Schwestern und deren Kinder, keine Frage – aber so richtig „beheimatet“ fühle ich mich da trotz aller Blutsverwandschaft nicht. Kein Wunder, hab ich mich doch schon mit 26 aus der Heimatstadt Wiesbaden nach Berlin abgeseilt – andrerseits könnte man sagen, ich bin auf bestem Wege, eine „schrullige Alte“ zu werden!

„Dir fehlt das Familiengefühl“, sagte meine Schwester und sie hat recht damit. Gut, dass ich nie eine gegründet habe, es wär‘ mein Unglück gewesen!

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Claudia am 29. Juli 2007 — 7 Kommentare

Täglich Neues vom Abbau des Rechtsstaats

Nun ist die SPD also gesprächsbereit: über die von Schäuble angestrebten Online-Durchsuchungen werde man reden, sagte Kurt Beck. Auch die vorbeugende Festsetzung von „Gefährdern“ ist für Fraktionschef Struck ein Thema – andere Vorschläge gingen aber zu weit.

Wie lange noch? Und: man werfe mal einen Blick auf DIESE SEITE, die einen guten Überblick darüber gibt, was bereits verabschiedet wurde und was noch in der Pipeline ist. Der aufwändig in Szene gesetzte Vergleich Hitler/Schäuble (man beachte die BILDER!!!) mag einerseits abgegriffen, andrerseits weit hergeholt und übertrieben wirken, doch wer die angeführten Fakten durchliest, versteht die Motivation des Autors, mit groben publizistischen Mitteln zu agieren – so lange das noch geht! Er hat ANGST, den Artikel online zu stellen, wie er am Ende der Seite schreibt, doch habe Schäuble ja, man müsse in einer offenen Gesellschaft (auch beleidigende) Kritik ertragen.

Demo gegen Sicherheits- und Überwachungswahn in Berlin am 22. September 2007

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Claudia am 27. Juli 2007 — 10 Kommentare

Warum Doping sein muss…

…wir aber lieber nichts davon wissen wollen

Was ist der Reiz an einer Veranstaltung wie der Tour de France?? Warum gucken so viele Menschen, die selbst ein bewegungsarmes Leben am Schreibtisch führen, begeistert hin und fiebern mit den Athleten? Und sind dann vergrätzt, wenn sie erfahren, dass diese so „gehypten“ Spitzensportler alle bekannten Mittel einsetzen, um den Erwartungen gerecht zu werden – warum? Sie wollen doch nur siegen, also das tun, was man von ihnen erwartet. Weiter → (Warum Doping sein muss…)

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Claudia am 19. Mai 2007 — 7 Kommentare

Was hat der Arbeitskampf bei der Telekom mit mir als unzufriedener Kundin zu tun?

50.000 Mitarbeiter will die Telekom los werden, outsourcen, geringer bezahlen und länger arbeiten lassen. Einerseits verstehe ich, dass die Betroffenen sich wehren und wünsche ihnen viel Erfolg, andrerseits ist meine Geduld mit diesem Unternehmen mittlerweile nahe Null. Ich zahle (immer schon und immer noch) MEHR als anderswo und bekomme eine Leistung, die mir oft genug den letzten Nerv raubt – und das habe ich gründlich satt!

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Claudia am 03. Mai 2007 — 9 Kommentare

Von Müll-Müttern und anderen Verwahrlosungen

„Die Wohnung der Müll-Mutter“ als fette Schlagzeile und ein Bild von einem unübersichtlichen Haufen Gerümpel begrüßt mich beim morgendlichen Milch holen im Eckladen. Seit Tagen ereifert sich ein Berliner Boulevard-Blatt über den Fall einer Mutter, deren drei Kinder man alleine in einer verdreckten Wohnung angetroffen haben soll. In der Abendschau wird allerdings berichtet, dass die Kinder in der Schule „in keiner Weise auffällig“ gewesen seien: für behördliches Einschreiten hätte es keinerlei Anlass gegeben. Weiter → (Von Müll-Müttern und anderen Verwahrlosungen)

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Claudia am 07. April 2007 — 8 Kommentare

Ostern ?

Dass schon wieder Ostern ist, hab‘ ich erst letzte Woche bemerkt. Innerlich lebe ich einen Tages- und Wochenrythmus, in dem Feiertage (außer Weihnachten) nicht ohne Anstöße von außen auffallen. Bis Samstagmittag arbeite ich, dann ist Wochenende – Montags geht es wieder weiter. Als mein Liebster mich jetzt darauf aufmerksam machte, dass vier freie Tage am Stück zur Verfügung stehen, wurde mir bewusst, dass ich die Feiertage bisher nur am Rande registriert hatte: als Tage, an denen ich davon ausgehen kann, dass niemand etwas von mir will, zumindest nicht geschäftlich – also eine gute Zeit, um in Ruhe Dinge abzuarbeiten, die ansonsten leicht von „Wichtigerem“ verdrängt werden.

Nun hab‘ ich also beschlossen, endlich auch „die Feiertage zu heiligen“, selbst dann, wenn sie nicht auf den Sonntag fallen. Da es die erste Saison des wilden Gartens ist, der mir im letzten Sommer in den Schoß fiel, ist das auch nicht wirklich ein Problem: es gibt jede Menge zu pflanzen, zu gießen, zu beobachten und zu fotografieren – und wenn es warm genug ist, liege ich auch gerne einfach nur im Liegestuhl und blinzle in die Sonne.

Wenn ich allerdings im Kiosk die Schlagzeilen der Zeitungen lese oder mal im TV durch die Kanäle zappe, bemerke ich, wie ferne mir „Ostern“ als Feiertag ist. Weiter → (Ostern ?)

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Claudia am 05. Dezember 2006 — 4 Kommentare

Advent- und Weihnachtsmuffeligkeit

Eigentlich ist es eine gute Sache, für Licht zu sorgen, wenn es besonders dunkel wird. Jedes Jahr sage ich mir das, wenn der Weihnachtsrummel so richtig in die Vollen geht, wenn die Einkaufsmeilen im Lichterkettenglanz um Kunden wetteifern, die Bäume der Hauptstraßen zu Licht-Skulpturen mutieren und in den Fenstern der Nachbarn die „Weihnachtsdeko“ das Blinken anfängt. „Morgen haben wir zwei Stunden gemütliches Beisammensein“, sagt M., und kauft noch einen Christstollen bei Aldi. Ich wundere mich, dass die Adventsfeiern auch vor den „Maßnahmen“ der Arbeitsagenturen nicht Halt machen: vier Wochen „Deutsch in Wort und Schrift“, EDV für Einsteiger, ein paar Psychospielchen zwecks „Profiling“ – und dann gemütliches Beisammensein, ja warum denn nicht? Weiter → (Advent- und Weihnachtsmuffeligkeit)

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