Thema: Weltgeschehen

Claudia am 30. Mai 2010 — 3 Kommentare

Ölpest, Eurokrise, Oderflut, Gaza und immer wieder Gorleben

Nach der Urlaubswoche ohne Medien ist meine Sensibilität gegenüber den aktuellen Katastrophen-Nachrichten deutlich größer geworden. Alles regt mich weit mehr auf als sonst, was ganz klar zeigt, dass die massive Berieselung mit „News“ üblicherweise etwas Einschläferndes hat.

Oder-Hochwasser: Zuwenig katastrophal für all die Sondersendungen

Am erträglichsten ist mir noch das Oder-Hochwasser: da waltet Natur und der menschliche Eingriff, der so ein Ereignis zur potenziellen Katastrophe macht, zieht sich schon über mehrere Generationen hin. Immerhin gibt es mittlerweile wieder ein paar „Polder“, die man öffnen kann, wenn die Flut kommt. Und derzeit sieht es so aus, als ginge das Ganze glimpflich ab. Sehr zum Missfallen der Medien, denen einfach nicht genug Katastrophe geboten wird: Touristen auf dem Damm und ein Alltag, der einfach so weiter geht – nicht sehr ergiebig! Weiter → (Ölpest, Eurokrise, Oderflut, Gaza und immer wieder Gorleben)

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Claudia am 25. Mai 2010 — 13 Kommentare

Wieder online nach 8 medienfreien Tagen

Eine gute halbe Woche Urlaub hat es gebraucht, bis ich spürte, dass mir ‚was fehlt. Kein Internet, keine Zeitungen, kein TV: meine „Mediendiät“ geriet zur Nulldiät, obwohl ich mir sicherheitshalber einen USB-Stick mit allen Zugangsdaten eingepackt hatte. Das „Real Life“ an der in der Vorsaison noch recht lieblichen Costa Brava nahm mich dann allerdings so in Beschlag, dass dunkle Netzcafés und kühle Monitore einfach nicht lockten konnten – gut so!

Die kurze Reise hatte sich ergeben, da die Eltern meines Liebsten dort ein Ferienhaus haben – und eine Arztpraxis für Touristen, die lieber zu einem deutschen Arzt gehen. So kam ich dazu, eine beeindruckende Landschaft zu erleben, die heute vor allem eines zeigt: Was der Mensch liebt, zerstört er, indem er es besitzen bzw. damit Geld verdienen will. All diese Orte mit hässlichen Bettenburgen an einstmals schönen Stränden, die vielen Siedlungen, die sich wie Geschwüre die Berghänge hoch fressen – und alles quasi „im Schlaf“, denn außerhalb der Saison wohnt da kaum einer. Weiter → (Wieder online nach 8 medienfreien Tagen)

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Claudia am 21. April 2010 — 4 Kommentare

Gelesen: Meinhard Miegel – Wohlstand ohne Wachstum

„EXIT“ steht in großen roten Lettern auf dem Umschlag des Buchs von Meinhard Miegel, mit dem „einer der renomierstesten Sozialwissenschaftler Deutschlands“ (Klappentext) antritt, Wege aus dem Dilemma unserer Zeit zu weisen. Er widmet sein neuestes Werk „denen, die über den Tag und Tellerrand hinaus schauen“, womit ich mich durchaus gemeint fühle. Zudem bewegt mich das Wachstumsproblem schon länger, erscheint der Zwang zum ständigen „Mehr von allem“ doch schier unlösbar, ähnlich einem ZEN-KOAN, das auch nicht mit dem Mitteln des Intellekts gelöst werden kann.

Miegel schrieb sein Buch 2009 inmitten der Finanz- und Wirtschaftskrise, die ihm für sein Thema eine Steilvorlage bot. Im Einleitungskapitel „Wachstum Wachstum über alles“ geht er mit einer Politik ins Gericht, die mit Rettungsschirmen, Abwrackprämien und riesigen Konjunkturprogrammen den Karren noch weiter in den Dreck schiebt und sämtliche hehren Ziele (Haushaltskonsolidierung, Umweltpolitik, Generationengerechtigkeit, Ordnungspolitik etc.) in die Tonne tritt, sobald das Wachstum mal ein wenig schrumpft. Und zwar im Konsens von rechts bis links, national und international, im Konsens auch von Unternehmern und Gewerkschaften, die allesamt wie Süchtige am Tropf des Wachstums und seiner Finanzierung aus immer mehr Schulden hängen. Weiter → (Gelesen: Meinhard Miegel – Wohlstand ohne Wachstum)

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Claudia am 16. April 2010 — 6 Kommentare

Eyjafjallajoküll

Wie eigenartig: da hat man sich ausgiebig an die menschengemachten Katastrophen gewöhnt, da zeigt uns ein Vulkan, dass es auch noch anderes zu fürchten gibt. Sogar mitten in Europa, das bisher den Erdbeben und Vulkanausbrüchen eher von Ferne mitleidig zusah.

Kein Flugverkehr mehr wegen zuviel Asche am Himmel – es klingt wie eine kurzzeitige Maßnahme, aber wer will wissen, wie lange der Vulkan so weiter machen wird? Die Wolke sei jetzt schon etwas „reiner“, heißt es im SPIEGEL, doch bedeute das kein baldiges Ende des Ausbruchs. Weiter → (Eyjafjallajoküll)

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Claudia am 24. März 2010 — 15 Kommentare

Warum ich keinen virtuellen Chor brauche

Ja, das ist eine beeindruckende Sampling-Arbeit: Der Amerikaner Eric Whitacre hat aus rund 185 Sängern einen „virtuellen Chor“ erschaffen. Die beteiligten Sänger und Sängerinnen haben ihren jeweiligen Part alleine aufgenommen und in Gestalt eines Videos beigetragen, die dann von Whitacre „zusammen gebastelt“ wurden. Das gesungene Stück ist – wen wundert’s! – kein bekanntes Chorwerk, sondern von ihm selber nach einem Gedicht von Edward Esch komponiert. Lux Aurumque heißt es („goldenes Licht“, wenn mich mein Latein nicht im Stich lässt). Weiter → (Warum ich keinen virtuellen Chor brauche)

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Claudia am 06. März 2010 — 12 Kommentare

Missbrauch & Gewalt: Aufklärung reicht nicht

Immer weitere Kreise zieht der Skandal um sexuellen Missbrauch und Folter-ähnliche Gewalt in katholischen Klosterschulen und Internaten. Obwohl diese Verbrechen an Kindern und Jugendlichen auch in anderen „kasernierenden“ Institutionen vorkommen, lässt sich doch nicht übersehen, dass die katholische Kirche, bzw. deren Priester, Mönche und Nonnen sich hier ganz besonders hervor getan haben. Weiter → (Missbrauch & Gewalt: Aufklärung reicht nicht)

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Claudia am 28. Februar 2010 — 26 Kommentare

Macht und Geschlecht – Macht und Alkohol

Im Anschluß an die Käßmann-Debatte will ich dem Thema „Macht und Weiblichkeit versus Männlichkeit“ einen eigenen Beitrag widmen.

Bezüglich der Schwierigkeiten von Frauen in Machtpositionen hatte ich die Gedanken von Antje Schrupp zustimmend zitiert, die mit ihrem Konzept des „männlichen Imaginiären“ darauf hinweist, dass Männer in Machtpositionen eine Bestätigung ihrer Männlichkeit erfahren, wogegen Frauen eher einen Verlust an Weiblichkeit verkraften müssen, bzw. zu einer Art „Neutrum“ mutieren. Weiblichkeit erscheint in dieser Sicht als „Störfaktor“ im Bereich der Macht – eine zusätzliche Konfliktlinie, die Frauen davon abhält, sich um solche Ämter zu bewerben, bzw. an ihnen zu hängen, wie es Männer tun. Weiter → (Macht und Geschlecht – Macht und Alkohol)

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Claudia am 25. Februar 2010 — 49 Kommentare

Zur Käßmann-Debatte: Frau muss ganz besonders GUT sein

Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben. Wenn binnen zwei Stunden Google 2700 Fundsachen zu einem Ereignis ausspuckt, dann ist das meist nichts, zu dem ich mich auch noch zu Wort melden mag.

ABER: Es scheint, als habe diese Affäre um den Rücktritt der Margot Käßmann eine viel größere Bedeutung fürs kollektive Unbewusste dieser Gesellschaft als bloß das Bedauern um den Verlust einer engagierten und kompetenten Frau auf heraus ragendem Posten. Wirklich jeder, mit dem ich Kontakt habe, verliert ein paar Worte darüber – warum? Weiter → (Zur Käßmann-Debatte: Frau muss ganz besonders GUT sein)

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