Aufstehen, kurz ins Bad, dann rüber in die Küche, Espressokanne ausspülen, neuen Kaffe rein, glatt streichen. Nun das Wasser in die untere Hälfte, Kanne zusammen drehen, wo ist das Feuerzeug? Ah, hier! Fehlt noch der Milchtopf, ein halber Liter, wie immer. Während Kaffee und Milch auf sich warten lassen, spüle ich ein paar Tassen und Teller von gestern abend. „Kung fu“ heißt vollständige Handlung, sagte mein Ex-Lebensgefährte immer, wenn ich das Spülen auf später verschob. Lange Zeit spülte ich sofort, ganz ohne innere Widerstände, stolz auf „Kung fu“ und wie weit ich es in den kleinen Dingen gebracht habe. Dann wieder langweilt mich das. Mal einen halben Tag einfach alles abstellen, nur den Monitor als Tor zur Welt anerkennen, mit einem Blick die Küche als auf dem Weg in die Verwahrlosung erkennen – huch, will ich das? Bin ich das? Drohe ich, wieder so zu werden? Blödsinn, es gibt keinen Weg zurück, selbst wenn ich Sorgen hätte, wenn ich leiden würde wie ein Schwein, würde ich doch spätestens morgens das dreckige Geschirr spülen. Dann erst recht. Weiter → (Das Fallbeil)
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