Thema: Lebenskunst, Philosophisches

Reflexionen über Wesentliches

Claudia am 09. Oktober 2009 — 3 Kommentare

Eine Straße entlang gehen

Der tibetisch-buddhistische Lehrer Sogyal Rinpoche beschreibt seinen spirituellen Weg:

  • Ich gehe die Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich falle hinein. Ich bin verloren…..Ich bin ohne Hoffnung. Es ist nicht meine Schuld. Es dauert endlos wieder herauszukommen.
  • Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich tue so als sähe ich es nicht. Ich falle wieder hinein. Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein. Aber es ist nicht meine Schuld. Immer noch dauert es sehr lange heraus zu kommen.
  • Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich sehe es. Ich falle immer noch hinein….aus Gewohnheit. Meine Augen sind offen. Ich weiß wo ich bin. Es ist meine eigene Schuld. Ich komme sofort wieder heraus.
  • Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich gehe darum herum.
  • Ich gehe eine andere Straße.

Gefunden auf www.mindfulness-yoga.de.

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Claudia am 06. Oktober 2009 — 5 Kommentare

Arbeit, Muße, Liebe

Grade finde ich aus einem Arbeitstunnel heraus, der mein Leben online und offline mehr als eine Woche sehr verengt hat. Es waren Verwaltungsarbeiten rund um Steuer 2008, deren Ergebnisse rechtzeitig vor Jahresende bei der Steuerberaterin ankommen mussten: gut, dass es ‚rum ist, ich fühl‘ mich schwer erleichtert!

Wenn ich denn wollte und mir mehr Arbeitsverdichtung und Disziplin (= weniger surfen, kommunizieren, im Garten arbeiten) auferlegen würde, könnte ich mehr Geld verdienen, hätte dann aber keine Zeit mehr, es auch zu genießen. Und ich kenne Menschen, die krisenbedingt gerade von Kurzarbeit betroffen sind, dies aber alles andere als unangenehm empfinden: endlich mehr Zeit für alles, was sonst noch Freude macht! (Dass es auch weniger Geld gibt, stört dann nicht, wenn es sich um ein „ordentliches Gehalt“ handelt, das nun halt ein wenig reduziert ist und man nicht auf Kredit gelebt hat). Weiter → (Arbeit, Muße, Liebe)

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Claudia am 21. August 2009 — 9 Kommentare

Gefühle und Bewegung

Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen – das sind die drei Dimensionen, in denen wir hauptsächlich leben, bzw. wahrnehmen, dass wir leben. Dabei unterscheiden sich Gedanken und Körperempfindungen in einem wichtigen Punkt von den Gefühlen: wir können durchaus mal umdenken bzw. etwas anderes denken, können auch auf den Körper in vielfacher Weise einwirken – doch die Welt der Gefühle entzieht sich dem direkten Zugriff, da sind wir dem, was in uns vorgeht, erstmal einfach ausgeliefert.

Ärger, Wut, Glücksgefühle, die „Schmetterlinge im Bauch“ und viele andere Emotionen scheinen uns zuzustoßen, ausgelöst von den Umständen, Ereignissen und vom Verhalten anderer Menschen.  Je nach Temperament und Sozialisierung reagierien wir spontan oder verhaltener, oder tragen sogar durchweg die Maske moderner „Coolness“ – doch was tatsächlich gefühlsmäßig abgeht, das bestimmen wir nicht selbst. Sogar das Strafrecht berücksichtigt die Machtlosigkeit gegenüber den eigenen Gefühlen durch die minder schwere Bestrafung einer „Tat im Affekt“.

Orientierung und Verfallenheit

Dass wir die Gefühle nicht direkt steuern können, ist gut so, denn sie sind es ja, die uns (neben den Körperempfindungen) überhaupt erst eine Navigation im Rahmen der schier unendlichen Eindrücke aus der Umwelt ermöglichen. Buddha beschrieb das Menschenwesen als „Leiden meidend, Freude suchend“: ein natürliches Verhalten, das unsere Welt und Gesellschaft entstehen lässt, doch eben auch seine Nachteile hat, da es uns leicht berechen- und manipulierbar macht. Jedenfalls in dem Rahmen, in dem wir den Gefühlen einfach verfallen und entsprechend agieren. Weiter → (Gefühle und Bewegung)

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Claudia am 27. Juni 2009 — 13 Kommentare

Der Körper als Produkt: Michael Jackson

Was gerade rund um den Tod von Michael Jackson abgeht, erinnert mich an den Tod von Lady Di: Gestern abend ließ ich den Fernseher im Hintergrund laufen und hörte über Stunden immer wieder und wieder diesselben Berichte rund um „Jacko“: die möglichen Ursachen seines Todes, sein Leben, seine Werke, seine geplante Mega-Tournee und vieles mehr. Offenbar ist ein Gott gestorben, doch war es nicht der meine, so dass ich mit der allgemeinen Erregungswelle nicht mitschwimmen kann.

Und doch ist mir Jackson immer mal wieder aufgefallen: nicht mit seiner Musik, sondern mit seinen exzessiven Schnippeleien am eigenen Gesicht, die letztlich zur Optik einer Art alters- und geschlechtslosen „Barbie-Puppe“ führten, die in Nichts mehr der Person ähnelte, die er zu Beginn seiner Laufbahn gewesen war. Weiter → (Der Körper als Produkt: Michael Jackson)

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Claudia am 24. Mai 2009 — 11 Kommentare

Von jetzt auf gleich: Behindert und pflegebedürftig

Dass es unter Umständen sehr schnell gehen kann, zu einer weitgehend hilflosen, pflegebedürftigen Person zu werden, musste ich gestern schmerzlich erleben. Auf dem Weg vom Garten nach hause, den ich wie immer mit dem Fahrrad zurück legte, rutschte ich auf einer Straßenbahnschiene aus und landete wuchtig auf dem Pflaster.

Ein paar Momente lang war ich von Schmerzen wie benebelt, registrierte nur am Rande die hilfreich herbei geeilten Friedrichshainer, die mir wieder auf halfen. „Geht schon wieder, alles ok!“, konnte ich noch murmeln, nachdem ich mich wieder aufgerappelt hatte und spürte, dass mir zwar alles weh tat, aber offenbar nichts gebrochen war. Noch während ich auf den Boden lag, realisierte ich mit Schrecken, dass hinter mir ja eigentlich das nächste Auto sein könnte – doch dem war nicht so, welch ein Glück! Weiter → (Von jetzt auf gleich: Behindert und pflegebedürftig)

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Claudia am 16. Mai 2009 — 4 Kommentare

Vom Sterben in den Zeiten des Internets

Gestern bin ich auf das Tagebuch „French Connection“ gestoßen: Eigentlich ein „ganz normales Brigitte-Blog“, geschrieben von Christiane Dreher, die von ihrem Leben in Südfrankreich berichtet:

„Sie hatte ihren Job als Herstellerin in einem Kölner Verlag Knall auf Fall gekündigt, weil sie den Stress nicht mehr aushalten mochte. Und sie wollte auch ein bisschen Abstand zwischen sich und eine gescheiterte Beziehung bringen. Sie wollte ihren „Kopf lüften“, etwas ganz anderes machen“

heißt es im Vorspann zum Blog.
In ihrem neuen Leben verliebte sich Christiane in den charmanten Franzosen Patrick, heiratete und führte gemeinsam mit ihm eine kleine Auberge. Das Glück schien vollkommen, die Blogbeiträge waren fröhlich und unterhaltsam – bis sich anlässlich eines Besuchs beim Hautarzt heraus stellte: Ihr Mann hat Krebs, und zwar schon im fortgeschrittenen, nicht mehr operablen Stadium. Weiter → (Vom Sterben in den Zeiten des Internets)

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Claudia am 19. März 2009 — 8 Kommentare

Fortschritt und Kränkung: Hirnforschung

Gestern abend hab‘ ich mir auf 3Sat den Themenabend Gehirnforschung angeschaut. Wer mal auf die Schnelle sein Wissen zum Stand der Dinge auffrischen will, kann das auf der Website des Senders machen. Natürlich gibts immer nur einen kurzen Überblick, aber den kann man ja dann eigenständig vertiefen.

Blue Brain: Ein virtuelles Gehirn

Beeidruckend, was da alles geforscht und – durchaus mit Blick auf mögliche „Nutzungen“ – unternommen wird: So arbeiten am „Brain and Mind Institute“ der polytechnischen Hochschule Lausanne 40 Neurologen, Biologen, Physiker und Informatiker am Projekt „Blue Brain“, die herausfinden wollen, wie unser Gehirn funktioniert. Dafür will man es mal eben im Computer nachbauen: Nervenzelle für Nervenzelle. Bis 2015 soll das Modell fertig sein. Und allen Ernstes wurde die Frage gestellt, ob dieses „virtuelle Hirn“ dann wohl Bewusstsein enthalte?
(mehr dazu im 3Sat-Beitrag „Wer ist ich?“) Weiter → (Fortschritt und Kränkung: Hirnforschung)

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Claudia am 06. März 2009 — 8 Kommentare

Ein Magazin für Lebenslust?

Only bad news are good news – warum ist das eigentlich so? Die Medien quellen über vor Negativ-Botschaften: möglichst krasse, verstörende Schlagzeilen, zynische Analysen, massenhaft Kritik an diesem & jenem, an ALLEM eigentlich. Und wer im TV durch die Kanäle zappt, trifft auch fast nur Mord und Totschlag, Krieg und Krise. Das ganze Leben ist ein Jammertal, nicht wahr?

Gabi will gegen all das mit ihrem „Magazin für Lebenslust“ antreten – und stößt, wie zu erwarten, nicht auf allzu viel Resonanz. Zum Inhalt heißt es: „40 Seiten Lebenslust pur. Was das Leben schön macht, worüber man sich freuen kann. Spritzig und ernst, beides soll sein.“ Und es gibt anregende Beispiele und Fragen, mit denen einem auf die Sprünge geholfen wird, falls so gar nichts Schönes einfallen will: Weiter → (Ein Magazin für Lebenslust?)

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