Thema: Netzwelt

Claudia am 09. März 2012 — 6 Kommentare

Kony 2012 – kann „das Internet“ einen Gotteskrieger stoppen?

Ob es wohl jemanden gibt, der von „Kony 2012“ noch nichts mitbekommen hat? Seit Tagen sieht man das Video über die Schandtaten des ugandischen Rebellenführers allüberall. Gestern berichteten dann auch die TV-Nachrichten und die Mainstream-Medien sprangen auf das Thema auf.

„Das Internet jagt einen Massenmörder“ titelt etwa der STERN und nennt auch gleich Kritikpunkte an der weltweit erstaunlich erfolgreichen Kampagne der von zwei Journalisten gegründeten Organisation Invisible Children. Männer wie Joseph Kony würden zu einem Unikum des Bösen stilisiert, während es doch andere gäbe, die ganz ebenso oder gar noch schlimmer agieren. Zudem sei der in Uganda regierende Präsident ebenfalls ein Menschenrechtsverletzer, der durch die Aktionen der Initiative gestützt werde. Weiter → (Kony 2012 – kann „das Internet“ einen Gotteskrieger stoppen?)

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Claudia am 06. März 2012 — 9 Kommentare

Das Leistungsschutzrecht wird kleinen Zeitungen schaden

Nun soll es also kommen: die Koalition hat beschlossen, das heftig umstrittene Leistungsschutzrecht für Verlage Gesetz werden zu lassen. Demnach sollen auch kleinste Textausschnitte (Snippets) kostenpflichtig werden:

„Gewerbliche Anbieter im Netz, wie Suchmaschinenbetreiber und News-Aggregatoren, sollen künftig für die Verbreitung von Presseerzeugnissen (wie Zeitungsartikel) im Internet ein Entgelt an die Verlage zahlen. Damit werden die Presseverlage an den Gewinnen gewerblicher Internet-Dienste beteiligt, die diese – mit der bisher unentgeltlichen – Nutzung der Verlagserzeugnisse erzielen. Auch die Urheber sollen eine angemessene finanzielle Beteiligung an der Verwertung des Leistungsschutzrechts erhalten. Einzug und Verteilung der Entgelte soll über eine Verwertungsgesellschaft erfolgen. Die Schutzdauer soll ein Jahr betragen. Weiter → (Das Leistungsschutzrecht wird kleinen Zeitungen schaden)

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Claudia am 15. Februar 2012 — 27 Kommentare

Von der Personalisierung des „großen Gesprächs“

Über die Umstrukturierung des Internets weg von den Inhalten hin zu Personen

Die Sinnkrise beim Bloggen ereilt jeden mal, erst recht, wenn man das schon viele Jahre macht. Dabei weiß ich noch gar nicht, ob „Sinnkrise“ das richtige Wort ist für meine aktuellen Irritationen in Sachen „ins Web schreiben“. Es geht auch nicht allein um den Verlust von Blog-Kommentaren durch die „sozialen Netze“ – auch wenn ich das jetzt hier als Einstieg ins Thema nutze. Weiter → (Von der Personalisierung des „großen Gesprächs“)

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Claudia am 25. Januar 2012 — 5 Kommentare

Das Netz zieht sich zusammen

Ich komme mir gerade vor wie in einem Bummelzug, der plötzlich auf ICE-Geschwindigkeit beschleunigt. Google schaltet alle Dienste und Daten zusammen, FB beglückt seine User zwangsweise mit der umstrittenen Timeline, Medien und Blogs nutzen verstärkt „sammelnde“ Kommentar-Systeme – das Netz zieht sich zusammen.

Dabei gehöre ich immer schon zu jenen, die „bewusst“ im Netz publizieren, egal wo. Ich folgte dem Rat der „Ahnen“ ab 1996, die allen Newcomern in die Nettiquetten schrieben: „Egal, was Ihr dem Netz anvertraut, rechnet damit, dass es irgendwann irgendwo in einem anderen Zusammenhang auftauchen kann!“ Weiter → (Das Netz zieht sich zusammen)

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Claudia am 17. Januar 2012 —

Internet lokal: Wenn der Nachbar dich googelt

„Sie sind ja im Internet ziemlich aktiv?“ lächelt mein Mitmieter aus dem ersten Stock mich fragend an, als er sein Paket abholt. In „meinem“ Mietshaus bin ich Anlaufstelle für alle Paketdienste dieser Welt, denn ich arbeite zuhause und bin fast immer erreichbar.

Es ist das erste Mal, dass mich jemand aus dem Haus auf meine Web-Aktivitäten anspricht. Auf der Suche nach „Urban Gardening“ fand der Nachbar mein Gartenblog und stöberte wohl weiter. „Sogar Urgestein!“, meinte er noch – und ich forderte ihn auf, mir doch mal eine Mail zu schicken. Falls mal was in Sachen Haus zu besprechen ist…

Während der kommerzielle StartUp-Sektor sich in den letzten zwei Jahren massiv bemüht, der Welt mit allerlei nützlichen (?) Anwendungen das lokale Web zu erschließen, schreitet die real nutzbare Vernetzung von immer mehr Individuen ganz von selber voran. Je mehr Menschen auf irgend eine Art mit ihrem realen Namen im Netz vertreten sind, desto wahrscheinlicher wird auch der Kurzschluss zwischen virtuellem und physischem Raum – etwas, auf das wir psychisch noch nicht wirklich vorbereitet sind. Weiter → (Internet lokal: Wenn der Nachbar dich googelt)

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Claudia am 26. Oktober 2011 — 10 Kommentare

Hat nicht interessiert? Dann kommts halt weg.

Grade hab‘ ich den gestern hier erschienenen Beitrag zur aktuellen Datenschutz-Debatte wieder „depubliziert“. Nicht ganz vernichtet, nein, nur umgesetzt in ein anderes Blog, wo er thematisch besser passt.

Hier im Diary hat nämlich niemand etwas dazu gesagt. Obwohl es sich um eine durchaus „kantige Frage“ handelte, auf die ich zumindest Widerspruch erwartet hätte. Ja, ja, Erwartungen sind der Samen der Enttäuschungen, ich weiß – aber wer kann schon von sich behaupten, niemals solche zu hegen! Ich nicht.

Dass ich das Schweigen der Leser überhaupt zum Thema mache, erklärt sich damit, dass es ja durchaus ein Kommentar-Gespräch über den Artikel gibt: Leider nicht „hier“, sondern auf GooglePlus. Was bedeutet: keiner der dort formulierten Gedanken landet im Blog, wo er andere Leser/innen zu Beiträgen inspirieren könnte – was je nach Thema binnen Tagen, Wochen, manchmal sogar nach Jahren noch passiert. Weiter → (Hat nicht interessiert? Dann kommts halt weg.)

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Claudia am 18. Oktober 2011 — 3 Kommentare

#occupy – die Überwindung politischer Mutlosigkeit

Während manche meinen, man müsse erst durchdachte Alternativen fürs Finanzsystem, für die Schuldenkrise, für ein menschenfreundlicheres Wirtschaftssystem bzw. eine gerechtere Welt entwickeln, bevor man lautstark gegen Banken- und Staaten-Rettungen protestieren könne, sehen das immer mehr Bürger anders.

„Die „Occupy“-Bewegungen sind kein gewöhnlicher Protest, sondern der Phänotyp eines kommenden Typs politischer Partizipation. Diese bürgerliche Teilhabe orientiert sich zwar noch an bekannten Formen, beruht aber auf völlig neuen Mechanismen. Schon jetzt zeigt sie enormes Mobilisierungspotenial. Vor allem zeichnet sie sich durch eins aus: Sie überwindet die politische Mutlosigkeit.
(Quelle: F.A.Z)

Ich bin sehr gespannt, wie sich das noch entwickeln wird. Es ist das schwarmartige spontane Zusammenwirken entlang an quer übers Netz diskutierten Stichworten, das sich nun auch im „real Life“ zeigt. Man muss sich nicht erst einigen, wohin die Reise gehen soll, es genügt, sich punktuell zu vernetzen – und sei es „nur“ zu einem „So nicht!“ in Sachen Krisenmanagement, wie es die Verwalter unserer Steuergelder derzeit betreiben.

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