Claudia am 24. September 2020 —

Neue Blogroll: Buchblogs

Wer es eilig hat: Hier der Link zu den Buchblogs.

Momentan bin ich ein wenig politik-müde und sehne mich nach Inhalten, die etwas mehr Distanz zum aktuellen Weltgeschehen ermöglichen. Über Rivva.de bin ich dann auf den Artikel „Vom Niedergang der Buchblogs“ gestoßen, der – wie immer bei Blog-Abgesängen – recht viele Kommentare bekommen hat. Auch einen von mir, in dem ich mir Blogbeiträge für (Wieder-)Einsteiger ins Bücherlesen wünsche.

Buchblogs

Es ist nämlich lange her, dass ich in einem Buch „versinken“ konnte. Auf PC- und Smart-TV-Monitoren bietet sich so unglaublich Vieles an, dass ich die richtige Konzentration für ein Buch, bzw. die dazu nötige Muße nicht mehr aufbringe. Dunkel erinnere ich mich noch an letzte mitreissende Lese-Erlebnisse, an „Das Jesus-Video“ oder „Der Schwarm“, dann hört es auch schon auf. Ab und zu gab es noch ein philosophisches Buch, z.B. von Sloterdijk: „Du musst dein Leben ändern“, aber nicht mal das hab‘ ich mehr ganz gelesen, sondern eher angelesen und dann „gescannt“.

Wenn ich auf Amazon in meine Bestellhistorie schaue, finden sich zwar etliche Bücher, meist Sachbücher und Essays zu „Themen der Zeit“. Wirklich gelesen hab‘ ich davon nur wenige, ich muss glatt mal schauen, wo die anderen eigentlich geblieben sind!

Der „Niedergang der Buchblogs“ hat mich jedenfalls inspiriert, einen neuen Einstieg ins Lesen zu versuchen. Was ich abends zu später Stunde noch am TV konsumiere, kann eigentlich weg, denn es befriedigt mich nicht, sondern ist nur Einschlafprogramm. Da ich zu diesem Zweck kürzlich Naturvideos entdeckte (z.B. „Regen und Donner„), könnte ich die noch wache Zeit einem neuen Leseversuch widmen.

Und dann vielleicht über das Gelesene bloggen, dann wird das Sinngefühl größer, auch wenn nicht alles gleich fasziniert.

Es gibt übrigens ein Medien- und Lebens-Notizbuch, das auch in die Blogroll käme, wenn es technisch machbar wäre: Bücherlei Mißzellen – ein Notizbuch vom Nichtmehrleben„. Markus schreibt jedoch alles auf eine klassische HTML-Seite, eine pro Monat. Wer die Kürze liebt und eine Mischung aus Medientipps und Erlebnissen eines Krankenpflegers verkraftet, ist da genau richtig.

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Diskussion

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13 Kommentare zu „Neue Blogroll: Buchblogs“.

  1. Vielen Dank für deinen Hinweis auf meine Aktivitäten, den ich an dieser Stelle ergänzen möchte mit der Erwähnung des Literattur-Blogs des belesensten Menschen, den ich jenseits des professionellen Literaturbetriebs kenne und bei dem man bestens aufgehoben ist, wenn man Weltliteratur kennenlernen will.

    Ich will ja niemanden angucken, aber ich kenne eine, die meine Steinzeit-HTML-Seite ins lichte CMS-basierte Zeitalter führen könnte. :-)

  2. Hallo Claudia, ich vermisse
    https://www.elementareslesen.de/
    Diesen Sachbuchblog verfolge ich schon geraume Zeit.

  3. Hi Markus, hallo Gerhard,
    danke für Eure Empfehlungen, die ich gerne aufgenommen habe!

  4. Anstatt noch eine Seite zu empfehlen, auf der Bücher empfohlen werden, empfehle ich hier Mal ein Buch zu lesen und zwar ein ganz bestimmtes. Der größte Ritter aller Zeiten von Thomas Asbridge. Ein Sachbuch, eine Biographie, das sich stellenweise wie ein Roman liest. Hochinteressant, lehrreich und spannend und kurzweilig zugleich.

  5. Amazon? Leute, kauft doch mal ganz normal beim Buchhändler – sonst haben wir bald keine mehr. Ich lese nach wie vor mehr Bücher als im Netz – wenn auch die Bücher nun digital auf dem eReader – mein Lesestoff würde die Statik meines Bücherregals überfordern. Manche Bücher will ich allerdings in Papier. Außerdem bin ich auch Kunde der hiesigen Bibliothek – auch da kann ich nur auffordern, sich einen Leihausweis zu holen – sonst haben wir auch Bibliotheken bald nicht mehr.
    Im Netz lese ich nicht gern, denn häufig wird immer dasselbe wiedergekäut, Diskussionen gibt es nicht mehr, dafür eine so „kreative“ Rechtschreibung, daß ich mir die Texte laut vorlesen muß, um sie zu kapieren. Da verliere ich sehr schnell die Geduld.
    @Brendan – das Buch von Asbridge hab ich mal auf meine Liste gesetzt.

  6. @Holly: sorry, aber es war für mich noch nie ein Vergnügen, in Buchläden „zu stöbern“. Ich erfahre online, welches Buch mich interessiert, da liegt es dann nahe, das mit ein paar Klicks zu bestellen – anstatt dass ich mich extra umziehe, meinen Heimarbeitsplatz verlasse, zum Buchladen laufe, bestelle, dann tags drauf nochmal hin gehe, um es abzuholen (nein, Buchläden in meiner Gegend liefern nicht).

    Insgesamt ein Aufwand von mindestens zweimal eine Stunde, oft deutlich mehr: denn wenn ich erst mal draußen war, finde ich nicht so schnell wieder in die Arbeit, mache dann noch dies und das, besuche einen Supermarkt, was auch wieder dauert…
    Bestellen dauert dagegen nur 2 Minuten, ebenso das Entgegen-Nehmen der Sendung.

  7. Ich, als ich noch las, war für den lokalen Buchhandel mehr und mehr verloren. Mir hat sich nie erschlossen, warum ich Stöbern gehen sollte. Ich führte gigantische, weit über mein Lebensalter hinaus führende Listen mit zu lesenden Büchern, priorisierte sie andauernd, ein lust=UND=leidvoller Vorgang, und bestellte dann die demnächst anliegenden Bücher online. Seit ich Booklooker entdeckt hatte, vollumfänglich antiquarisch bzw. mit dem ersten Kindle als epub. Als Vielleser und Vielsurfer flogen mir im Netz die Tipps und Empfehlungen zu, so daß ich es für mich persönlich nie bedauert hätte, wenn es da draußen überhaupt keinen Buchladen mehr gegeben hätte.

  8. Da fehlt mir nun halt wieder komplett das Verständnis, zumal ich Amazon nicht mag. Und ja, ich war dort Kunde.
    Aber hier kann ich als offensichtlich einziger Vor-Ort-Käufer und Buchladen-Stöberer nicht mithalten. Booklooker kenne ich, da ich dort auch verkaufe (wegen Statik Bücherregal und so…), manche Bücher wandern aber in ein öffentliches Bücherregal. Schon aus Platzgründen werden manche Bücher auch geliehen. Der Lesestoff geht mir also nie aus, aber Listen, was ich lesen MUSS, führe ich nicht – ich bin doch nicht wahnsinnig. Da erinnere ich mich nämlich an den Spruch einer lieben Buchhändlerin, die ihren Laden schließen mußte und die sagte, wenigstens DARF sie nun wieder Bücher lesen, die sie interessieren. Meine Wunschliste hat momentan 9 Bücher, das ist noch überschaubar.
    Meine Weigerung, viel online zu kaufen (nicht nur Bücher, auch andere Dinge), liegt vielleicht auch daran, daß ich dem Netz nicht zuviel Platz in meinem Leben geben möchte und immer weniger Lust habe, mich mit Zahlungsbedingungen rumzuärgern, die ich ablehne. Aber das ist ein komplett anderes Thema. Daher gehe ich mal weiterlesen…

  9. Hi Holly, deinen Standpunkt kann ich durchaus nachvollziehen, du bist da sicher auch nicht die einzige, die so denkt!
    An mir verlieren Buchhändler jedenfalls nicht viel, denn auch vor dem Netz war ich eher selten in Buchläden.
    Das Netz hat viel Platz in meinem Leben, nicht zuletzt, weil es mir seit über 2 Jahrzehnten eine selbstständige Existenz ohne Chef, Anwesenheitspflichten und heftigen Termindruck ermöglicht. (derzeit vor allem als Fachartikel-Schreiberin, davor und jetzt noch sporadisch als Webseiten/Blog-Gestalterin und Coach) Ich könnte von überall aus arbeiten… mache es aber nicht, weil mir mein Berliner Standort gut gefällt!
    Ich verschenke auch gerne Bücher, hab mich mal regalweise getrennt… :-) Als ich mal Geldmangel hatte, hab ich Neuere auch über Amazon gebraucht verkauft – das war mir dann aber bald wieder zuviel Action.
    An den Zahlungsbedingungen hab ich nix zu bemängeln, Amazon bucht am Konto meiner Wahl ab, wie auch viele andere Online-Shops.
    Dass Buchhändlerinnen dauernd Bücher lesen müssen, die sie nicht interessieren, war mir gar nicht so klar!

    @Markus: deine Mega-Listen find ich ja lustig! Gut, dass du davon weggekommen bist.

  10. Ich liebe Buchläden. Wenn ich könnte, würde ich dort einziehen. Ich liebe es, an den Regalen entlangzustreifen, das eine oder andere Buch rauszunehmen, in ihm zu blättern, einen bequemen Sessel zu suchen und zu schmökern. Bücher riechen toll, sehen, wenn sie gut gemacht sind, schön aus und fühlen sich gut an. Allein mir fehlt die Zeit und so bestelle ich auch oft im Versandhandel aber an eBooks werde ich mich nie richtig gewöhnen.

  11. Es gibt viele gute Gründe, den lokalen Buchhandel zu unterstützen. Zudem ist mir so ein Laden lieber als der nächste Schuhladen oder 1-Euro-Laden oder was immer dann dort aufmachen würde. Mein Buchhändler organisiert auch gelegentlich Lesungen vor Ort. Und zuletzt bekommt man als guter Kunde auch mal was geschenkt, sogar eine signierte Ausgabe hat er mir schon überreicht. Bestellen kann man per Mail oder telefonisch.

  12. Oh, da ist der alte Dinosaurier in mir doch sehr überrascht. Ja, zu Lesungen gehe ich auch. Und ich stürze mich als ausgesprochen menschenscheuer Misanthrop in das Getümmel der Buchmesse. Fällt dieses Jahr alles flach… Zu ein paar signierten Exemplaren oder Leseexemplaren bin ich daher auch schon gekommen. eBooks sind nicht schlecht (Bücherregal, Statik!) , nervend sind allerdings Druckfehler, die in der Printausgabe nicht drin sind, vor allem bei Büchern, die nachträglich gescannt wurden. Da liest mancher Scanner schon mal Mist zusammen. Aber es gibt Dinge, die will ich in Papier im Regal haben. Und auch ich könnte im Buchladen wohnen. Woher die Begeisterung kommt, weiß ich allerdings nicht, der Rest der Familie las und liest nicht so viel. Hier am Ort gibt es zwei Buchläden. Es gab mal acht Läden.

  13. Beim Stöbern in einer Buchhandlung habe ich das hier letztes Jahr gefunden:
    Björn Berge
    Atlas der verschwundenen Länder: Weltgeschichte in 50 Briefmarken

    Beim Onlinehändler des Vertrauens googeln oder noch besser im stationären Handel mal in die Hand nehmen. Als eBook unvorstellbar!