Claudia am 10. Mai 2019 —

Der Morgenfrust

Trump verdoppelt die Zölle für Importe aus China, Merkel bremst Macrons Klima-Initiative, beim BER müssen die Hauptleitungen neu verlegt werden. Der Fachkräftemangel in der Alten- und Krankenpflege nimmt weiter zu. Auch die Amsel hat es zunehmend schwer und Unbekannte haben in einem Schrebergarten zwei Bienenvölker mit Duschgel und Lackfarbe vernichtet.

Nach Anullierung der verlorenen Wahl in Istanbul droht Erdogan Kritikern aus der Wirtschaft, er werde jetzt „anders auf sie schauen“. Gerettete Urlauber wollen die Tiroler Bergwacht verklagen, weil ihre Rettung (2261 Euro) zu teuer gewesen sei.

Und sonst? Heute ist EU-Erschöpfungstag: Würden alle Menschen leben wie in der EU, wären ab heute alle Ressourcen verbraucht, die der Planet nachhaltig bereitstellen kann. Laut einem gerade erschienenen UN-Bericht sind etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht, der Bundestag befasst sich damit in einer „aktuellen Stunde“.

Merz warnt vor „deutscher Wohlstandsillusion“. Ramelow will eine neue Nationalhymne. Schwarzer wettert gegen das Kopftuch. Autofahrer beschimpfen die Feuerwehr.

Immerhin: Auf Twitter trendet heute früh „Liebe“ –

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Diskussion

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4 Kommentare zu „Der Morgenfrust“.

  1. Claudia, du musst da mal raus. Aber diese „Nachrichten“ werden dir sogar an einem einsamen Strand nicht erspart bleiben. Dafür sorgen die Dinge, die man normalerweise ja heute mit schleppt. Mir gehts übrigens auch kein bisschen anders. Diese Nachrichten verderben einem wirklich den Spaß. Meine Schwiegermutter war wieder mal im Krankenhaus. Was wir da (wieder) erlebt haben, zeigt, dass wir langsam vorankommen. Es wird immer schlechter und keiner scheint in der Lage, das aufzuhalten.

  2. @Horst: ich hab auch schon Tage ohne den Blick auf News verbracht, ganz ohne Morgenfrust! Aber zu wenige…. frage mich öfter, warum ich es nicht einfach lassen kann, hinzusehen!

  3. Dabei kann es helfen, zur Arbeit zu gehen, statt am Küchentisch Zeitung zu lesen. Fällt in meinem Fall aus. Wenn wir keine Zeitung haben, lese ich gleich morgens per Smartphone die News.

    Heute morgen habe ich im Kölner Stadt-Anzeiger (Print) ein Interview mit dem Harvard – Professor Steven Pinker gelesen. Er legt sich – nicht seit gestern – für die Aufklärung ins Zeug. Schon die Überschrift: „Uns ging es noch nie so gut wie heute“ ist für die einen Faktum, für die anderen Provokation. Als ob sich der halbwegs aufgeklärte Europäer oder Ami von eine so positive Sicht der Gegenwart und Zukunft zu eigen machen könnte. :-) Ich kann es nicht.

  4. Wenn das Sendungsformat dann noch die Absicht erkennen läßt, den Zuhörer mit solchen Nachrichten gut zu unterhalten, ist der Tiefpunkt des Morgenfrustes erreicht …