Claudia am 10. Juni 2014 — 44 Kommentare

Netzutopie „Frieden unter den Menschen“

Angeregt durch die Debatte um Lanier hab ich mich getraut, mal nachzulesen, was ich selbst DAMALS in der Zeit der ersten Internet-Euphorie, während dieses „kurzen Sommers der Anarchie im Netz“ so zum Thema verzapfte. Das „bloggen“ entlang am bloßen Datum und der veröffentlichenden Person war noch nicht erfunden. Man baute noch „Homepages“ oder Webprojekte, Themenseiten – jeder Impuls, auf irgend eine Art die eigenen Gedanken mit der Welt zu teilen, erforderte auch Auseinandersetzung mit der Technik, designerische Entscheidungen – es gab noch keine „Sehgewohnheiten“ im Web.
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Claudia am 09. Juni 2014 — 16 Kommentare

Warum dieses Blog noch immer nicht erneuert ist

Die äußerst ruhigen Pfingsttage vermitteln mir die Muße, über wirklich unwichtige Dinge zu schreiben. Zum Beispiel darüber, warum das eigentlich dringlich nötige Neudesign des Digital Diary noch immer nicht umgesetzt ist.

Tatsächlich habe ich es auf einem Baustellenblog testweise umgesetzt, zumindest bis zu einem Stadium, ab dem ich es „hier“ hätte fertig machen können. Seltsamerweise hatte ich darauf dann aber keine Lust, bzw. immer Anderes, Dringlicheres zu tun. Weiter → (Warum dieses Blog noch immer nicht erneuert ist)

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Claudia am 07. Juni 2014 — Kommentare deaktiviert für Lese-Tipps: 7 Links für ruhige Tage

Lese-Tipps: 7 Links für ruhige Tage

Leider scheint der Geist an diesem Pfingsten nicht herab zu kommen und alle auf einen friedlichen, kooperativen und liebevollen Weg zu führen.

Hier ein paar lesenswerte Beiträge, die aus meiner Sicht zumindest einen positiven Impact haben – allerdings auf ganz unterschiedliche Art:

  • Die Welle 2.0 – von der Sehnsucht nach Manipulation – Spiegelfechter;

    „Für den Manipulierer, der die Menschen zu einem bestimmten Handeln bewegen will, ihnen eine bestimmte Meinung aufdrücken will, kommt nach der Schmeichelei der Druck. Er wendet sich nun nicht mehr ausschließlich friedvoll an seine Zuhörer, sondern stellt klare Forderungen an sie. Sie müssen sich nun also ändern, müssen durch Handlungen unter Beweis stellen, dass sie auf der richtigen Seite sind. Sie werden beispielsweise aufgefordert, ihr Medienverhalten zu ändern, ausgewählte Informationsquellen zu nutzen und andere zu boykottieren. „

  • Neo-Viktorianer und Neue Biedermeier – Anmut und Demut
    „Das Netz ist dort am stärksten, wo es dem Privaten am nächsten ist und doch die Höflichkeit bewahrt.“
  • Meine 3.Bildungsanstalt – Kleinerdrei (ein überaus positiver Artikel über die Segnungen des Internets, heute ja selten).
  • Reset the Net: Ein Neustart für das Netz? Ja, es tut sich was, auch wenn die Politik sich verweigert; u.a. auch hier und hier.
  • Die NSA kennt den Titel dieses Beitrags ehe ihr ihn kennt – Malte Wedding;
    „Der Wunsch, Gedankenverbrechen zu verhindern, da zu sein, ehe etwas geschieht – der steckt in uns.“
  • Keinen Fußbreit – Ein offener Brief an die Onlineredaktionen dieses Landes. Meike von Wegen. (Hardy wird vermutlich bedauern, dass die Nashibots nicht explizit erwähnt werden…)
  • In tausend Zungen eine Sprache (.pdf) – Mathias Greffrath, NDR Kultur (auch zum Hören

    „Nicht-christlich gefragt: Ist das mehr als eine Utopie? Können wir diesen Geist, der das Wunder der Verständigung möglich macht, auch ohne „Gott“ denken? Was ist das für eine Fähigkeit, die aus vielen „Ichs“ ein „Wir“ entstehen lässt, ein gefühltes und gewusstes „Wir“? Ein „Wir“, dessen „Ichs“ sich in einer Absicht, einer Intention, vereint wissen und fühlen, ein „Wir“ aus 6 Milliarden Menschen, aus 6000 Sprachgemeinschaften?“

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Claudia am 06. Juni 2014 — 3 Kommentare

Blogartikel, die hier nicht erschienen sind

Heut‘ ist mir mal der Link „Entwürfe“ ins Auge gefallen: normalerweise weiß ich, was ich schreiben will und ziehe das dann durch. Ab und an aber auch nicht. Gelegentlich merke ich, dass mich zwar die Idee inspiriert, ich aber grade keine Lust auf konzentriertes schreiben habe. Dann steht da nur die Überschrift, manchmal ein Einleitungssatz, selten mehr.
Manchmal passiert es auch, dass ich mich schreibend verheddere. Dann stockt der Text nach einer „gefühlten Seite“ und landet – genau wie die kurz Angerissenen – in den „Entwürfen“.

Noch nie hab ich mal nachgesehen, was für Entwürfe sich da so sammeln. Schließlich muss ich dieses Blog nicht zwanghaft „mit Content befüllen“, sondern schreibe aus dem Augenblick heraus – also über das, was mich gerade bewegt. Nicht über Schreibimpulse von vorgestern!

So staunte ich selbst, was sich da in den paar Monaten angesammelt hat, seitdem ich nicht mehr lösche, sondern speichere (ist noch nicht lange).

Mal sehen? Hier die Titel:

  • Eine Bürgerbewegung für den Frieden, an der ich gerne teilnehme
  • Spinale Stenose
  • Was ich von der TAZ gerne hätte und wofür ich sogar zahlen würde
  • Vom Glauben und vom Kampf der Trostsysteme
  • Tatort-Nebenstory: Er will das Kind, sie nicht.
  • Neue FORMATE braucht das Blog…
  • Maskuline Feindbildpflege am Beispiel Femen und Nivea
  • Feindbild Feministin – wie stehe ich dazu?
  • Wenn du fremd bist….
  • Private Mailgespräche – 10 Tipps aus 17 Jahren Praxis
  • Über Sex und Beziehung
  • Ich fürchte mich, wenn nachts jemand klingelt
  • Eine Milliarde zum Fenster raus! So wirkt Steuerhinterziehung wie reine Selbstverteidigung

Mancher Titel kommt mir jetzt weit spannender vor als Manches, was in dieser Zeit aus meiner Tastatur das Licht des Webs erblickt hat. Die zwei neuesten „Entwürfe“ verrate ich nicht. Die sind erst vom heute Abend, haben also noch Chancen, nächste Artikel zu werden.

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Claudia am 06. Juni 2014 — 8 Kommentare

Geiler Content

In Amsterdam sammeln Schaufensterpuppen Geld für Obdachlose. Spanien muss vakante Königsstelle EU-weit ausschreiben, meldet der Postillon. Focus online klaut der BILD die kostenpflichtigen Plus-Themen, die BILD-Macher sind echt sauer. Ein Fotoprojekt zeigt „die Schönheit der Verbrannten“, das Berliner Mahnmal zerbröckelt, aber wer dieser Katze beim Schlafen zuschaut, den ficht das alles nicht an.

Es wird heiß an diesem Pfingswochenende, SEHR heiß. Koalas umarmen Bäume zur Kühlung, guter Tipp! Wer nicht lügt, kann nicht fliegen, aber vielleicht noch das Rätsel lösen, weshalb an burgenländischen Motorrädern das Reifenprofil links mehr abgefahren ist als rechts. (Was tut man nicht alles für mehr Interaktion unter Bloggern!) Immerhin ist das Lesen von Online-Artikeln kein Urheberrechtsverstoß, danke EuGH!

Schon vom Massenfischsterben gehört? Macht nichts, du kannst immerhin den Bienen helfen, die haben es auch nicht leicht!

„Puh, so scheiß viele Gedanken schwirren durch meinen Kopf. Das muss alles raus. Aber eins nach dem anderen… „ Ist das jetzt eine Drohung?

„Ja, wir alle müssen in Zukunft ‚geilen Content‘ entwickeln. Am besten einen, ‚der direkt ins Hirn knallt‘, wie es Karl Kratz ausdrückt. Denn ohne geilen Content liest und sieht uns niemand mehr“, meint Mirko Lange und ruft zur Blogparade „geiler Content – aber wie geht das?“ auf.

Ich weiß es nicht, schreibe aber trotzdem.

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Claudia am 03. Juni 2014 — 4 Kommentare

Sich selbst ermutigen, anderen Mut machen – wie geht das?

Johannes vom Jazzlouge-Blog ruft zur Mutmachparade auf. Er möchte diesen Zeiten, „die von Aussitzerei und frucht- wie endlosen Diskursen geprägt sind, aber zupackendes Handeln zur Ausnahmeerscheinung verkommen lassen“ etwas Positives entgegen setzen und fragt:

„Wie sprecht ihr euch selbst Mut zu, wie ermutigt ihr andere? Was sind Erlebnisse, in denen ihr euch ein Herz gefasst habt und eigene Grenzen überwunden oder anderen bei der Überwindung ihrer Grenzen geholfen habt? Wie weit seid ihr dabei gegangen und wie ist es euch damit ergangen?“

Spontan hatte ich einen Beitrag zugesagt, doch immer wenn ich darüber nachdachte, was mein Thema sein könnte, schreckte ich zurück. Ein mulmiges Gefühl beschleicht mich, wenn es darum gehen soll, eigenes Handeln zu rühmen, es gar als „mutig“ zu bezeichnen. Selbstkritik wäre ja so viel einfacher!

Dabei hat es durchaus „mutige Momente“ in meinem Leben gegeben. Ein Haus besetzt, auf den Balkon getreten und das Transparent ausgerollt, während die Mannschaftswagen mit Polizisten in „Kampfmontur“ eintrafen. Das Jura-Studium „mit allen Scheinen“ abgebrochen und nach Berlin gezogen, ohne Plan. Vor 500 Leuten eine Rede gehalten, obwohl ich noch aufs mündliche Abi aus Prüfungsangst verzichtet hatte. Eine gute Stelle im quasi-öffentlichen Dienst aufgegeben, als ich Mitte der 90ger Internet entdeckt hatte und mir nichts wichtiger war als dieses „Neuland“ zu erkunden.

Genug!!!!!!!!!! Noch immer empfinde ich eine unzeitgemäße Scham, wenn ich derlei Highlights eines selbst bestimmten Lebens erwähne. Aber egal, es soll ja um das „wie“ gehen und nicht ums „was“: Wie hab‘ ich mir also Mut gemacht, wenn es denn sein musste?
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Claudia am 26. Mai 2014 — 5 Kommentare

Offene Weite – die Tempelhofer Freiheit bleibt unbebaut!!!

Ich freue mich riesig, dass die Berliner/innen mit großer Mehrheit gegen die Bebauung des Tempelhofer Feldes gestimmt haben! Damit sind alle Senatspläne vom Tisch: kein hässlicher weißer Bibliothekskasten („Wowereit-Gedenkbibliothek“), keine neuen Stadtviertel am Rand, wobei nur 9% „bezahlbare Wohnungen“ entstehen sollten. Klein Flächengeschachere mit Investoren, keine riesigen Gewerbebereiche – sondern einfach nur offene Weite in der Größe des Fürstentums Monaco – mitten in der Stadt!

tempelhofer-feld

Das Feld wird lange schon vielfältig genutzt, Urban Gardening, Grillen, Wandern, sporteln, feiern – und für die Natur bleiben gewisse Bereiche immer abgesperrt, damit dort Bodenbrüter und andere Tiere Ruhe finden.

Das windstille Auge inmitten des Orkans ist Stadtgestalt geworden. Sowas geht nur in Berlin!

***

  • Volksentscheid der Initiative 100% Tempelhof erfolgreich – RBB: „Überwältigender Erfolg für die Bürgerinitiative „100 Prozent Tempelhofer Feld“: Rund 64 Prozent der Wähler stimmten für den Plan, das Feld unbebaut zu erhalten. Der Volksentscheid ist erfolgreich, denn auch die 25 Prozent Ja-Stimmen aller Wahlberechtigungen kamen zusammen. Während die Anhänger der Initiative feierten, sprach Stadtentwicklungssenator Müller von einem bitteren Ergebnis.“
  • Klaus Wowereit lernt seine Berliner neu kennen – Tagesspiegel; „Das Berlin-Gefühl, dessentwegen so viele Menschen gerne hier hier leben und immer mehr gerne herkommen, spielt sich eben nicht hinter den eigenen vier Wänden ab. Der Senat hat das nicht verstanden. Er sah den Bau von Wohnungen auf dem alten Flughafengelände als die Lösung des vermeintlich drängendsten Problems an, der Wohnungsnot; doch er übersah dabei, dass die Menschen auch deshalb lieber hier leben wollen als anderswo, weil Berlin so besonders ist. Es gibt eben keine andere Stadt, die mittendrin eine solche Freifläche hat.“
  • Fotostrecke Tempelhofer Feld;

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Claudia am 25. Mai 2014 — Kommentare deaktiviert für Und heute Europawahl…

Und heute Europawahl…

Gestern hatte ich beim Verlassen der Wohnung noch einen letzten Aufruf an der Tür hängen. So im Format Türklinkenhänger wie man sie in Hotels findet: „Wählen Sie die Katze im Sack?“ stand darauf – und auf der Rückseite dann die Positionen der Parteien zu TTIP, dem Freihandelsabkommen, das so viele europäische Errungenschaften gefährdet wie kein Abkommen zuvor. Die GRÜNEN, die LINKE und die PIRATEN lehnen es ab, SPD/CDU/CSU wollen es mit Modifikationen – nun ja, hier in meinem Stadtteil Kreuzberg-Friedrichshain predigt der Flyer zu den Überzeugten.

Je älter ich werde, desto wichtiger wird mir Europa. Umso schmerzlicher empfinde ich auch das verbreitete EU-Bashing: der böse Moloch, das Bürokratiemonster, „die da oben“ mit ihren gut bezahlten Posten… ach je, es ist ermüdend, denn wer so drauf ist, mit dem kann man meist auch nicht mehr sachlich diskutieren. Oft werden nicht mal Unterschiede zwischen dem EU-Parlament und der Kommission gemacht, als wäre das alles eins!

Auch ich kritisiere die EU, z.B. wegen ihrer viele Menschenleben kostenden Asylpolitik. Gleichzeitig arbeite ich in einer Initiative für Geflüchtete und Migranten mit, die auch EU-Gelder für bestimmte Aktivitäten bekommt. Überhaupt prangen an fast jedem etablierten Sozialprojekt irgendwo die EU-Sterne, wenn man auf die Finanzierung schaut. Das aber kommt selten in die Medien, denn es sind die lokalen und nationalen Politiker, die sich solche Dinge ans Revers heften.

Wer ist überhaupt der korrekte Adressat für EU-Kritik? Oft genug verstecken sich die nationalen Politiker hinter „Brüssel“ und verbergen, dass sie es sind, die per Komission oder Parlamentsmehrheit viel Gutes blockieren, was im EU-Parlament durchzusetzen versucht wurde. (Z.B. die Kappung der Agrarsubventionen, damit nicht Mega-Betriebe viele Millionen einstreichen und die kleinen mit Peanuts abgespeist werden. Und selbst die EU-Flüchtlingskommissarin scheiterte an den nationalen Regierungen mit dem Begehr, nach der allgemeinen Empörung über viele Ertrunkene vor Lampedusa doch endlich mehr Flüchtlinge aufzunehmen).

MEHR DEMOKRATIE in Europa – das fordern eigentlich alle und es hört sich gut und sinnvoll an. Das aber ist nur die eine Seite der Kritik-Medaille, man will sich nämlich auch „nicht von den Anderen reinreden lassen“. Und genau deshalb gibt es die Kommission, in der die Nationalstaaten das Sagen haben und vieles blockieren und/oder anders regeln, was im „demokratischen Arm“ Europas, dem Parlament, an Reformbemühungen auf den Weg gebracht wird. In diesem Sinne haben wir auch in Europa genau die „Regierung“, die wir verdienen. Und mit europaweiten Volksabstimmungen wäre dieser Widerspruch nicht etwa aufgelöst.

Ich verstehe jene nicht, die ernsthaft glauben, man müsse wieder zurück zum Nationalstaat – es wäre ein Disaster, auch und gerade für Deutschland.

Aber genug von den Details: heute gehe ich wählen und freue mich, dass das möglich ist. Ich will ein grenzenloses Europa mit gemeinsamem Geld – und gerne hätte ich noch weit mehr Gemeinsames als nur einen „Binnenmarkt“. Nämlich Mindeststandards im Sozialen, bei den Arbeitnehmerrechten, in der Steuerpolitik.

Genug für jetzt – ich bin gespannt auf das Wahlergebnis!

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