Claudia am 26. Mai 2007 — 8 Kommentare

Von der Zumutung, ein Mensch zu sein

Es ist Pfingsten: kommt jetzt etwa der Geist auf uns herab? Vermutlich nicht mehr als an anderen Tagen. Und überhaupt: was für ein Geist soll es sein? Channel-Medien haben eine Menge verschiedener Geister zu bieten: aufgestiegene Meister, alt-indische Gottkönige, Verstorbene und Vermisste, Heilige, Weisheitslehrer, Erzengel und Naturgeister. Mit wem talken Sie am liebsten?

Ach je – ein Anfall von Zynismus! Diese Pest meinte ich doch lange schon hinter mir zu haben! Doch kaum hebe ich den Blick und schaue aufs Große & Ganze der Gesellschaft, ist er immer noch allzu oft die erste Gemütsreaktion. Es ist ja auch leicht, sich über etwas lustig zu machen: man steht dann drüber, rechtet und richtet von oben herab und stabilisiert damit die eigene DISTANZ zum Thema.

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Claudia am 19. Mai 2007 — 7 Kommentare

Was hat der Arbeitskampf bei der Telekom mit mir als unzufriedener Kundin zu tun?

50.000 Mitarbeiter will die Telekom los werden, outsourcen, geringer bezahlen und länger arbeiten lassen. Einerseits verstehe ich, dass die Betroffenen sich wehren und wünsche ihnen viel Erfolg, andrerseits ist meine Geduld mit diesem Unternehmen mittlerweile nahe Null. Ich zahle (immer schon und immer noch) MEHR als anderswo und bekomme eine Leistung, die mir oft genug den letzten Nerv raubt – und das habe ich gründlich satt!

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Claudia am 10. Mai 2007 — 3 Kommentare

Alles viel zu komplex…

Ein Blitzlicht aus dem digitalen Alltag.

Als ich gestern meine vierteljährliche Umsatzsteuervoranmeldung anging, hatte ich nicht nur einen Berg Papiere zu durchsuchen, sondern auch mit einem Fehler in der Elster-Software zu kämpfen, für die mir auf der Elster-Website ein Windows-Update anempfohlen wurde. Klar, mach ich doch (warum zum Teufel geht das nicht automatisch? XP ist doch so eingestellt…). Aber verdammt: es funktionierte immer noch nicht! Erst musste ich das Update mit dem ungeliebten Microsoft-Browser wiederholen, bevor ich endlich meine Daten dem Finanzamt übermitteln konnte. Weiter → (Alles viel zu komplex…)

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Claudia am 04. Mai 2007 — 10 Kommentare

Miteinander reden?

Ein Gespräch im Webzettel-Blog gibt mir den Anstoß zu diesem Thema: Reden wir heute weniger miteinander als früher, wie es Michael in seinem Beitrag „Merkwürdiger Frieden“ nahe legt? Da heißt es: „Vielleicht ist man ja auch müde geworden, miteinander zu reden, weil ja doch alle dasselbe sagen, dasselbe denken, dasselbe wissen. Man weiß, daß es so friedlich im Grunde gar nicht ist und daß es trotz aller Individualität überhaupt keine Alternative dazu gibt, jetzt hier zu sein und dorthin zu fahren, wo man nun einmal hinfahren muß. Also wozu darüber noch viele Worte verlieren?“ Weiter → (Miteinander reden?)

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Claudia am 03. Mai 2007 — 9 Kommentare

Von Müll-Müttern und anderen Verwahrlosungen

„Die Wohnung der Müll-Mutter“ als fette Schlagzeile und ein Bild von einem unübersichtlichen Haufen Gerümpel begrüßt mich beim morgendlichen Milch holen im Eckladen. Seit Tagen ereifert sich ein Berliner Boulevard-Blatt über den Fall einer Mutter, deren drei Kinder man alleine in einer verdreckten Wohnung angetroffen haben soll. In der Abendschau wird allerdings berichtet, dass die Kinder in der Schule „in keiner Weise auffällig“ gewesen seien: für behördliches Einschreiten hätte es keinerlei Anlass gegeben. Weiter → (Von Müll-Müttern und anderen Verwahrlosungen)

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Claudia am 25. April 2007 — 12 Kommentare

Arbeitszeit verkürzen oder mehr Geld verdienen?

Eigentlich seltsam, dass sich diese Frage im Lauf meiner nun über zehnjährigen Selbständigkeit noch nie gestellt hat. Erst jetzt, seit ich einen Garten habe und mit viel Freude und Entdeckerlust dort viele Stunden verbringe, erkenne ich, dass es ein Leben neben der Arbeit gibt, das mindestens genauso befriedigend ist wie das Navigieren, Produzieren und Kommunizieren am Monitor.

Gefragt, wie viel und wie lange ich üblicherweise arbeite, musste ich mir immer erst überlegen, zu welchen Zeiten ich NICHT arbeite, um dann im Umkehrschluss die Antwort geben zu können. Genau wie Programme einen „Default-Status“ haben, eine Grundeinstellung, die sie bei der Installation mitbringen, so war der Sitzplatz vor dem PC, Hand an Maus und Tastatur, meine „Grundeinstellung“. Nur zu den allernötigsten Reproduktionszwecken und bei Besuchen bewegte ich mich weg vom „Ort der Macht“, von dem aus ich meine Welt weitgehend steuere. Weiter → (Arbeitszeit verkürzen oder mehr Geld verdienen?)

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Claudia am 23. April 2007 — Kommentare deaktiviert für Frühling, Sonne, Aufschwung…

Frühling, Sonne, Aufschwung…

Ist es einen Diary-Eintrag wert, wenn es einem einfach nur gut geht? Only bad news are good news, heißt es doch, und was ist schon spannend daran, zu lesen, wie alles flutscht und die Laune steigt? Nichts, nichts, nichts, doch ist mir das für den Moment schnuppe!

Letztes Jahr hatte ich beschlossen, meine Arbeits- und Finanzlage so zu verändern, dass ein bisschen Rücklage entsteht, um auch mal ein paar Wochen krank werden oder verreisen zu können. Das hat geklappt, und zwar ganz ohne besondere Anstrengungen oder Verzichtsgefühle. Im Nebeneffekt fühle ich mich jetzt auch freier, nicht ALLES machen zu müssen, was mir angetragen wird, was dem Geschäft nicht etwa schadet, im Gegenteil.

Gestern fragte ich einen Taxifahrer: Spüren Sie eigentlich den „Aufschwung“? Ja, sagte er nach kurzem Zögern, die Tariferhöhung habe sich nicht negativ ausgewirkt und es fahren wieder mehr Leute Taxi. Wenn ich die Zeitung aufschlage, lese ich, dass die Lage der Unternehmen glänzend sei, trotz hohem Euro-Kurs, hohem Ölpreis und Mehrwertsteuererhöhung. Die Arbeitslosenzahlen sinken, die Steuereinnahmen sprudeln, so dass sogar ernsthaft daran gedacht wird, den Riesenschuldenberg abzubauen, und selbst die langjährig miese „Binnennachfrage“ hat sich erholt: Es wird wieder mehr konsumiert und investiert – und ich hab‘ mitgemacht und mir bei Ebay ein Fahrrad ersteigert. Weiter → (Frühling, Sonne, Aufschwung…)

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Claudia am 11. April 2007 — 3 Kommentare

Leben mit der finalen Diagnose – und schreiben!

„Wir reden über Wochen….“ – mit dieser ärztlich verkündeten Perspektive einfach weiter leben, geht das? Wie es geht, beschreibt Ulla in den neueren Einträgen ihres Altweibersommer-Blogs. Als ich nach längerer Pause dort mal wieder vorbei surfte, erwischte mich ihre Geschichte „aus heiterem Himmel“. Ich erwartete lockeres Geplauder über dies und das, statt dessen las ich von der Diagnose, der sie sich seit wenigen Monaten stellen muss: Bauchspeicheldrüsenkrebs, inoperabel. Weiter → (Leben mit der finalen Diagnose – und schreiben!)

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