Claudia am 25. April 2009 — 13 Kommentare

Hospiz: Stirb schneller, Alter!

Unglaublich, heut bin ich auf einen kleinen Bericht im Gemeinsam leben Weblog gestoßen, der mir echt die Schuhe auszieht!

Ein Bekannter des Autors kam zum Sterben in ein Hospiz. Normalerweise denkt man ja: ein Glück für denjenigen! Da kann er in Ruhe und Frieden bei guter Pflege seine letzte Zeit verbringen – aber Pustekuchen, das finale Glück ist befristet, nämlich auf genau drei Monate:

„Nach 3 Monaten lebte er immer noch. Schon in den letzten Tagen seiner Frist wurde die Ausweisung betrieben – irgendwo anders hin, aber dort musste er raus. Ein hinzugezogener Arzt gab ihm noch eine Woche. Am nächsten morgen war er tot. Er hatte sein letztes Limit um einen Tag überzogen.“

Was wäre passiert, wenn er nun nicht gestorben wäre? Und: hätte er vielleicht noch ein paar Wochen länger gelebt, wenn es die Frist nicht gegeben hätte??

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Claudia am 21. April 2009 — 10 Kommentare

Haben wir noch Demokratie und Rechtsstaat?

Angesichts dessen, was derzeit unter der Überschrift „Kampf gegen Kinderporno“ abgeht, zweifle ich langsam daran. Und wenn ich Frau von der Leyen sehe, wie sie sich heute – nach all der sachlichen Kritik der letzten Monate! – noch immer mit denselben empörten Worten und vorwurfsvoll aufgerissen Augen als die gerechte Kämpferin für eine gute Sache darstellt, kommt mir richtig die Galle hoch! (Wozu es bei mir schon einiges braucht, denn allermeist bleibe ich ja recht gelassen).

Demokratie bedeutet – anders als viele meinen – nicht bloß, alle vier Jahre ein Kreuz auf dem Wahlzettel machen zu dürfen.  Demokratie braucht Mitwirkung, braucht die öffentliche Diskussion und den offenen Widerstreit der Interessen. Und zwar auf Basis einer zunehmenden Kenntnis der Faktenlage, die begleitend zum politischen Diskurs über die Medien transportiert wird. Weiter → (Haben wir noch Demokratie und Rechtsstaat?)

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Claudia am 13. April 2009 — 16 Kommentare

Lebenszeichen: Gartenfreuden und weniger Zigaretten

Weil es einigen lieben Menschen auffällt, dass ich zur Zeit weniger schreibe, hier mal ein Lebenszeichen: Die wunderbar sonnig-warmen Tage ziehen mich in den Garten, dessen erstes Frühjahr ich gerade erlebe und mit Freude auch aktiv gestalte. Gleichzeitig mache ich seit einer guten Woche eine neue Erfahrung im Umgang mit der Nikotinsucht: Das Rauchen reduzieren statt aufgeben – und bis jetzt funktioniert es erstaunlich gut! Weiter → (Lebenszeichen: Gartenfreuden und weniger Zigaretten)

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Claudia am 28. März 2009 — 14 Kommentare

Vom guten Leben und der Möglichkeit, glücklich zu sein

So ein Titel in diesen Krisenzeiten? Während die Untergangspropheten verschiedenster Coleur mit zunehmendem Erfolg um Aufmerksamkeit buhlen und viele Menschen fürchten, arbeitslos zu werden oder es bereits sind?

Ja, gerade dann gibt es mehr Grund als sonst, sich zu besinnen und darauf zu schauen, was „ein gutes Leben“ eigentlich ist und was es braucht, um glücklich zu sein.

Angesichts der unglücklichen, deprimierten, frustrierten und verzweifelten Menschen, die wohl jeder von uns im Laufe seines Lebens schon kennen gelernt hat, sollte eigentlich bekannt sein, dass man auch inmitten äußerer Fettlebe und gesicherter Rahmenbedingungen sehr viel Leid empfinden kann. Warum sonst bringen sich Menschen um, die weder arbeitslos noch arm sind? Warum verfallen viele dem Suff, wenn doch von außen gesehen alles Paletti ist: Job, Besitz, Status, Familie – alles ok? Weiter → (Vom guten Leben und der Möglichkeit, glücklich zu sein)

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Claudia am 25. März 2009 — 6 Kommentare

Krisen-News

Aus meiner morgendlichen Rundschau zur Lage hier ein paar bemerkenswerte Fundstücke:

  • Beerdigte Köhler gerade die Soziale Marktwirtschaft? Vordergründig kritisiert Thomas Strobl im FAZ-Blog „Chaos as usual“ nur die Berliner Rede des Bundespräsidenten, doch geht es im Artikel und im ausführlichen Kommentargespräch um die Kernfrage: Ist eine Wirtschaft ohne Wachstum möglich?
  • Tent Cities: Die neuen Slums der USA. „Überall in den USA entstehen Tent Cities, Elendsquartiere wie wir sie sonst nur aus den ärmsten Ländern der Welt kennen.“ (Wenn ich das sehe, denke ich, es wird Zeit, ein Bett in die Gartenlaube zu stellen.)
  • US-Kleinstadt setzt auf eigene Währung – nämlich in Ithaka im Staate New York. Es ist ein auf Stundenlohn (10 Dollar) basierendes Tauschgeld. Der Staat erhebt auf dieses Zweitgeld Steuern, profitiert also mit.

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Claudia am 21. März 2009 — 24 Kommentare

Die Wirtschaft ankurbeln: warum eigentlich?

Nicht kleckern, sondern klotzen: die FED pumpt Unmengen „neu geschaffenes“ Geld in den Kreislauf, um Investitionen und Konsum wieder anzukurbeln. Dabei horten Banken und Unternehmen derzeit das Geld, um für eine unsichere Zukunft „flüssig“ zu sein – eine geradezu normalmenschliche Reaktion, die ja auch viele „Verbraucher“ davon abhält, Dinge zu konsumieren, die man nicht wirklich braucht.

Es fehlt das Vertrauen, heißt es – und das wird durch MEHR billigen Kredit wohl kaum wieder hergestellt. „Yes, we can“ ist das Motto des neuen Präsidenten, der grade Anstalten macht, die USA auf allen Problemfeldern gleichzeitig umzukrempeln (ich bewundere diesen Mut, das Unmögliche zu versuchen!). Hätten die USA ein besseres soziales Netz und eine weniger katastrophale Krankenversicherung für alle, würde sie das wirtschaftliche Downsizing weniger treffen – dem ist aber (noch) nicht so, also MÜSSEN sie erstmal die Wirtschaft ankurbeln, koste es, was es wolle. Weiter → (Die Wirtschaft ankurbeln: warum eigentlich?)

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Claudia am 19. März 2009 — 8 Kommentare

Fortschritt und Kränkung: Hirnforschung

Gestern abend hab‘ ich mir auf 3Sat den Themenabend Gehirnforschung angeschaut. Wer mal auf die Schnelle sein Wissen zum Stand der Dinge auffrischen will, kann das auf der Website des Senders machen. Natürlich gibts immer nur einen kurzen Überblick, aber den kann man ja dann eigenständig vertiefen.

Blue Brain: Ein virtuelles Gehirn

Beeidruckend, was da alles geforscht und – durchaus mit Blick auf mögliche „Nutzungen“ – unternommen wird: So arbeiten am „Brain and Mind Institute“ der polytechnischen Hochschule Lausanne 40 Neurologen, Biologen, Physiker und Informatiker am Projekt „Blue Brain“, die herausfinden wollen, wie unser Gehirn funktioniert. Dafür will man es mal eben im Computer nachbauen: Nervenzelle für Nervenzelle. Bis 2015 soll das Modell fertig sein. Und allen Ernstes wurde die Frage gestellt, ob dieses „virtuelle Hirn“ dann wohl Bewusstsein enthalte?
(mehr dazu im 3Sat-Beitrag „Wer ist ich?“) Weiter → (Fortschritt und Kränkung: Hirnforschung)

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Claudia am 17. März 2009 — 11 Kommentare

Finanzkrise – müssen wir uns fürchten?

Da man im Internet äußerst unterschiedliche Einschätzungen zur weiteren Entwicklung lesen kann (bis hin zu Untergangspropheten, die allen Ernstes zur Bewaffnung raten), frage ich immer mal wieder mir persönlich bekannte Menschen aus anderen Ecken der Welt nach ihrer Sicht der Dinge.

Zum Beispiel Peer, meinen lieben Freund in Phnom Penh, der in Kambodscha an der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes mitarbeitet. Ich wollte wissen, ob er vielleicht Gründe sieht, meinen nächsten Besuch bei ihm vorsichtigerweise ausfallen zu lassen. Mit seinem Einverständnis zeige ich hier seine Antwort auf meine Mail, in der ich ihm auch allerlei besonders „katastrophische“ Webseiten, die sich fast genüsslich dem Ausmalen zivilisatorischer Zusammenbrüche widmen, zeigte. Weiter → (Finanzkrise – müssen wir uns fürchten?)

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