Thema: Weltgeschehen

Claudia am 10. September 2012 — 2 Kommentare

Wir sind Europa! Und wollen es auch bleiben…

Als ich 1979 nach Berlin zog und in Kreuzberg meine neue Heimat fand, kursierte gerade das Mem „1 Berlin Kreta“. „1“ stand für die erste Postleitzahl von Berlin, und das „Berlin Kreta“ spielte auf „Berlin Kreuzberg“ an – so wurden damals die Stadtteile Post-gerecht bezeichnet. KRETA war seit Jahren ein angesagter Urlaubsort für Non-Mainstream-Touris wie du und ich. Halb Berlin war sommers in Kreta. Selber war ich nicht dabei, denn aufgrund der Familienurlaube meiner Kindheit war ich eher italienisch sozialisiert. Aber kein Problem: Griechenland war überall, Restaurants, Zaziki, Mussaka, Weinblätter mit Reis, Alexis Sorbas, Syrtaki, wunderbare Inseln und Landschaften – und niemand, wirklich NIEMAND hat sich beschwert, dass es bei den Griechen gemütlicher zuging mit dem Erwerbsleben. Ganz im Gegenteil, das machte einen großen Teil des Charmes aus! Weiter → (Wir sind Europa! Und wollen es auch bleiben…)

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Claudia am 31. August 2012 — 14 Kommentare

Vom Leben unter’m Himmel, der uns gleich auf den Kopf fällt

Vielleicht lese ich einfach zuviel? Derzeit kann ich gar nicht anders als mir morgens die Nachrichten über die laufenden Katastrophen zu Gemüte zu führen. Steigende Schulden, sinkendes Wachstum, kriselnder Euro, Kaputtsparen der Länder und Gemeinden, radikale Republikaner auf dem Weg an die US-Macht, Kampf ums Internet und letzte Rohstoffe, Kriegstreiberei in Nahost, massenhafte Verarmung, insbesondere im Alter, wogegen Reiche immer reicher werden. Und während alledem schmilzt das Polareis in der Arktis wie noch niemals zuvor, was unser gewohntes Leben in „gemäßigten Breiten“ auf Dauer mehr bedroht als alles andere.

Und wie geht’s mir? Danke gut! So gut, dass ich mich gestern spontan drei Arbeitsstunden lang am Shitstorm gegen das kommende Leistungsschutzrecht beteiligen konnte. So gut, dass ich ausgiebig nach einem nicht gleich auseinanderfallenden Rasenmäher suchen und mir das neue Google-Tablet Nexus 7 bestellen kann.

Wohlgenährt sitze ich gemütlich vor dem Monitor, erledige meine Webworker-Arbeiten für durchweg freundliche Kunden, besuche mehrmals pro Woche meine Gartenparzelle und blogge nach Lust und Laune über dies und das.

Angesichts dieser Diskrepanz zwischen gefühltem Alltagsbefinden und katastrophaler Weltlage ist mir seltsam mulmig zumute. Der Himmel droht uns auf den Kopf zu fallen, fällt jeden Tag ein wenig mehr – aber noch geht alles so weiter als wär‘ nichts.

Wie geht es Euch damit?

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Claudia am 30. August 2012 — 2 Kommentare

Leistungsschutzrecht: Glauben die Verlage an den Weihnachtsmann?

Zum dritten Entwurf des Leistungsschutzrechts hab‘ ich gerade auf dem Webwriting-Magazin zusammen fassend gebloggt. Was ich dort weglasse, möchte ich hier loswerden: Mir ist komplett unverständlich, wie man so BESCHEUERT sein kann, ein solches Gesetz herbei zu lobbyieren!

Ja, ich bin es gewöhnt, dass „die Herrschenden“ auf Kollateralschäden ihres Tuns nicht achten: Weiter → (Leistungsschutzrecht: Glauben die Verlage an den Weihnachtsmann?)

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Claudia am 24. August 2012 — 3 Kommentare

Krank an der Seele, nicht geisteskrank

Wellen der Empörung über das Urteil im Prozess gegen den Massenmörder Breivik ergießen sich in die Kommentarspalten der Großmedien. 21 Jahre Haft plus Sicherungsverwahrung sind vielen nicht genug, noch mehr finden es ärgerlich, dass der Angeklagte nicht für unzurechnungsfähig erklärt wurde. Der sei doch ganz offensichtlich geisteskrank, angesichts dessen, was er verbrochen, verlautbart und bis heute nicht bereut hat.

Ein Leser namens NewHuman schrieb dazu unter einem Artikel mit dem vorwurfsvollen Titel „Das Urteil, das er wollte“ (SPIEGEL ONLINE) folgenden beeindruckenden Kommentar: Weiter → (Krank an der Seele, nicht geisteskrank)

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Claudia am 11. August 2012 — 4 Kommentare

Medaillenplan? Sportsoldaten? Na, wir haben es ja….

Aha, die deutschen Olympioniken haben also die Vorgaben des „Medaillenplans“ krass verfehlt, den das Bundesinnenministerium mit den Sportverbänden im Zuge der Zuwendungsverhandlungen vereinbart hat. Was folgt jetzt daraus? Müssen die Fördergelder etwa zurück gezahlt werden?

SPIEGEL ONLINE schreibt über die Summen, um die es hier geht:

„Neun Bundesministerien finanzieren mit rund 240 Millionen Euro pro Jahr Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports. Der größte Anteil entfällt auf die Spitzensportförderung durch das BMI – es stellt 132 Millionen Euro aus Steuermitteln bereit. Aus dem zweitgrößten Sportetat, dem des Verteidigungsministeriums, werden die Hundertschaften von Sportsoldaten alimentiert, in diesem Jahr mit 63 Millionen Euro. Außerdem wurden sechs Millionen aus dem BMI-Einzelplan für die Olympia-Vorbereitung verwendet. Weiter → (Medaillenplan? Sportsoldaten? Na, wir haben es ja….)

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Claudia am 04. August 2012 — 3 Kommentare

Der ganze Wahnsinn in EINEM Film

Der dumme Vegetarier - ein Film über die FleischwirtschaftGrade hab’ich mir den Film „Der dumme Vegetarier“ angeschaut. Vieles davon wusste ich natürlich schon, doch in der Zusammenschau ist es nochmal verdammt beeindruckend. Anders als in TV-Filmen spürt man auch die Emotionen des Redners – was in dem Fall gar nicht stört!

Ja, es ist eine Info-Dichte, die zunehmend überwältigend wirkt. Trotzdem sollte jeder diesen Film mal „durchgestanden“ haben. Angesichts dessen, was er zeigt, schäme ich mich glatt für einen Lebensstil, der ungemein viel Zeit mit entspannten Diskussionen über abstrahierte Ethik-Themen (Gemeinsinn, Religion, Wohlstand (!) etc.) füllt, während „da draußen“ der Horror abgeht! Gefördert von der EU, immer wieder neu beschlossen vom Bundestag…

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Claudia am 02. August 2012 — 8 Kommentare

Wohlstand – Fluch oder Segen?

„Wohlstand fördert Faulheit und Dummheit“ schrieb ein Leser in den Kommentaren zum letzten Artikel, der die Frage stellte, wofür es Religion braucht. Erst wenn es den Leuten wieder richtig schlecht gehe, werde Religion wieder Konjunktur haben. Andere Mitschreiber fanden das Thema ganz für sich genommen reizvoll. Mich ärgert diese Fragestellung eher, was natürlich auch eine Art Reiz ist. Jedenfalls genug, um darüber zu schreiben.

Was würde ich tun, wenn ich ans Geld verdienen gar nicht mehr denken müsste? Für mich ist das sonnenklar: ich würde keine Web-Auftragsarbeiten mehr machen, sondern die so gewonnene Zeit den Themen und Politikfeldern widmen, die mir am Herzen liegen. Wäre ich richtig wohlhabend, würde ich nach und nach alles, was ich nicht zum Leben & Arbeiten brauche, ebenfalls in Projekte und Kampagnen investieren, die diesen Zielen dienen.

Wohlstand wäre also ein Segen, der mich freier macht, zu tun, was sinnvoll ist, ohne dabei auf kommerziellen Erfolg schauen zu müssen. Dass ich nicht wohlhabend bin, verdankt sich andrerseits der Tatsache, dass ich immer schon ein „Tun, das sinnvoll ist“ dem Streben nach Geld, Status, Sicherheit und Konsum vorzog.

Wie die Made im Speck?

Aber halt: Bin ich nicht doch wohlhabend? Lebe ich im bundesrepublikanischen Sozialstaat nicht wie die Made im Speck – verglichen mit Menschen in anderen Weltteilen, die unter weitaus ungemütlicheren Bedingungen ihr Leben fristen müssen? Gegen einen Afrikaner, der sich mit Unterstützung seines ganzen Clans aus seinem perspektivlosen Chaos-Land aufmacht, um den extrem gefährlichen Trip ins gelobte Europa zu wagen, bin ich doch nur eine faule, Risiko-scheue Sau, träge, satt und bequem! Weiter → (Wohlstand – Fluch oder Segen?)

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Claudia am 18. Juli 2012 — 24 Kommentare

Meinung geändert: Beschneidung sollte erst ab 18 erlaubt sein

Die ausführliche und engagierte Debatte unter Antje Schrupps Artikel Liebe Atheist_innen, wir müssen reden hat meine Meinung bezüglich der Beschneidung von Jungen geändert.

Zuerst sah ich mangels anderer Informationen die männliche Beschneidung als ziemlich harmlosen Eingriff an, der evtl. gar gesundheitliche Vorteile bringt. Warum also deshalb einen “Religionsstreit” vom Zaun brechen?

Jetzt hab’ ich erstmalig ausführlich Artikel zu Folgen, Spätfolgen und Traumatisierung gelesen. Danach sieht es für mich klar so aus: Beschneidung ist ein gefährlicher Eingriff mit manchmal üblen Folgen, physisch und psychisch (wobei die Psyche wohl umso mehr leidet, je später der Eingriff erfolgt). Auch die „Fakten, die gegen die Beschneidung sprechen“ haben mich zum Umdenken bewegt. Weiter → (Meinung geändert: Beschneidung sollte erst ab 18 erlaubt sein)

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