Thema: Netzwelt

Claudia am 12. Oktober 2000 — Kommentare deaktiviert für Vom Terror des Kostenlosen

Vom Terror des Kostenlosen

Und wieder ein Tag, an dem mir alles geboten wird, was ein Netzmensch so zum Leben braucht, natürlich völlig KOSTENLOS: Webspace bis zum Abwinken, Foren, Gästebücher und Chats sowieso, Umfragetools, Mailinglisten und Reports über mein Ranking bei den Suchmaschinen, Datenbanken, in denen ich meine Leistungen anbieten kann und Mail-Adressen für die nächsten 1000 Jahre. Die Banken wollen mir immer neue Brokerage-Konten eröffnen, kostenlos, wenn ich mich nur rechtzeitig entscheide. Andere Anbieter machen sich daran, meinen PC auszuweiden: Weg mit den Daten von der eigenen Festplatte, ‚rein ins Netz und auf den kostenlosen Backup-Server. Will ich mit einem Team arbeiten, kann ich dafür schöne Arbeitsumgebungen im Web nutzen, kostenlos, versteht sich. Und bald schon soll ich keine Programme mehr installieren, sondern sie im Web „aufsuchen“ – vermutlich erstmal kostenlos, was denn sonst? Weiter → (Vom Terror des Kostenlosen)

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Claudia am 22. September 2000 — Kommentare deaktiviert für Input? Nein danke.

Input? Nein danke.

Vielleicht sollte ich aufhören, Zeitungen zu lesen. Nicht Internet-World, da kann man was Nützliches lernen, aber zum Beispiel DIE ZEIT und alles, was die Anmutung verbreitet, von einem großen WIR zu erzählen. Das große WIR existiert natürlich nicht, es wird durch das „Reden über“ Unvereinbarkeiten, unterschiedliche Meinungen, Interessen, Tabus und deren Verletzungen konstruiert. Hoeullebec fordert, die Alten zu töten, um den Tod unsichtbar zu machen, und sagt gleich dazu, dass er ja alles sagen darf, weil er in Mode ist. Madonna kann sich als letzte „modellbildende“ Pop-Ikone erlauben, eine CD einfach „Music“ zu nennen, Glückwunsch. Das neueste Retortenbaby soll dem kranken Bruder Knochenmark spenden – darf es das? Ein Bürgerrecht auf billiges Bezin gibt es – natürlich! – nicht und Shakespeare ist immer noch ein Thema, trotz Zlatko. Allerlei Leute müssen hier oder dort abtreten, andere erscheinen im Rampenlicht und erklimmen die Schleudersitze. Alles geht seinen Gang, von Woche zu Woche, und irgendwie werde ich von alledem nicht mehr angeregt, sondern müde. Unendlich müde. Weiter → (Input? Nein danke.)

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Claudia am 21. September 2000 — Kommentare deaktiviert für Das Web wird schneller

Das Web wird schneller

Gerade mache ich eine seltsame Erfahrung: Vor etwa acht Monaten entwickelte ich zusammen mit einem Freund ein Webmagazin. Es handelt vom Schreiben und Gestalten für’s Web – und zwar mal NICHT mit dem Blick auf all die Könner, die seit 1996 oder früher ihre Seiten selber bauen und sämtliche Entwicklungen mitgemacht haben (für sie gibt es genug gute Quellen, z.B. Dr.Web auf ideenreich.com). Es soll Einsteigern dienen und keine reine Technik-Vermittlung sein, weder hauptsächlich HTML noch reines „Design“ lehren, sondern vom Inhalt ausgehen, vom Bedürfnis des Einzelnen, sich mit seinen Interessen und Vorhaben angemessen im Web zu präsentieren. Weiter → (Das Web wird schneller)

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Claudia am 14. September 2000 — Kommentare deaktiviert für Webentwicklung: Der Nielsen-Schock

Webentwicklung: Der Nielsen-Schock

Ein Leser hat unter dem Stichwort „Aufräumarbeiten“ einen wunderbaren Beitrag geschrieben, den ich euch für heute ans Herz lege! Wie schön, im „Kamf gegen den Stoff“ bin ich nicht allein! Uri spricht mir aus der Seele, wenn er schreibt:

„Meine Gedanken sind nicht originell, meine Aufzeichnungen ohne Quellenangabe wissenschaftlich unbrauchbar, aber irgendwie auratisch! Bin ich selbstverliebt, daß ich mich kaum von meinen Handschriften trennen kann, obwohl die Texte im Computer erfaßt sind? Es ist ein Stück Jugend, ein Stück liebgewonnene Naivität, von der ich mich nicht trennen kann, Zeugnisse einer Persönlichkeit, die Spuren in dieser Welt hinterlassen will, bevor der Tod mich holt. Dabei bin ich nicht mal ernstlich krank!“ Weiter → (Webentwicklung: Der Nielsen-Schock)

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Claudia am 06. September 2000 — Kommentare deaktiviert für Behindertengerecht?

Behindertengerecht?

Gestern konnte ich endlich eine meiner drei kleineren Projekt-Baustellen abschliessen. Die Site des Verbandes kleinwüchsiger Menschen ist fertig (aber noch nicht online). Zu diesem Auftrag bin ich gekommen, als ich neulich hier mal ganz allgemein über grottenschlechte Websites vom Leder zog. Wer den Mund voll nimmt, muss dann halt auch hinlangen, beraten, dabei helfen, es besser zu machen. Mein Entwurf ist gut angekommen und ich hab‘ selber einiges gelernt, für das ich mich ansonsten nie interessiert hätte: Über 100.000 kleine Menschen leben in Deutschland, die nur zwischen 80 und 150 cm groß sind. Ist es nicht seltsam, dass man sie so wenig sieht? Das Netz enfaltet hier wirklich einen seiner schönsten Aspekte: Behinderte, Kranke, mehr oder weniger diskriminierte Minderheiten können sich finden und in Selbsthilfegruppen austauschen. Ein unglaublicher Zuwachs an Möglichkeiten, die auch ganz real in der Lage sind, das Leben zu verändern. Weiter → (Behindertengerecht?)

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Claudia am 21. August 2000 — Kommentare deaktiviert für E-Mail – ganz einfach?

E-Mail – ganz einfach?

Wieder einmal regnet es in Strömen – um 7 Uhr hab‘ ich die Hühner aus dem Stall gelassen, doch sie waren nicht besonders wild darauf, sich die Federn nass zu machen und kamen nur langsam, eins nach dem anderen, zum Vorschein. An trockenen Tagen stürzen sie heraus, als ginge es darum, Olympia-reife Sprints zur Futterstelle hinzulegen. Hühner sind halt auch nur Menschen… ;-) Weiter → (E-Mail – ganz einfach?)

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Claudia am 19. August 2000 — Kommentare deaktiviert für Zerteilt und zerstreut

Zerteilt und zerstreut

Leben mit dem Internet bedeutet, sich einem unmenschlichen Potenzial auszusetzen. „Unmenschlich“ ist nicht abwertend gemeint, sondern im Sinne von „noch nie da gewesen“, dem Menschen bisher nicht gegeben. Wenn ich ein „Bild“ dafür suche, um zu verdeutlichen, was ich meine, fallen mir nur Dinge ein wie „durch einen Fleischwolf gedreht und anschliessend in alle Richtungen zerstreut werden“, was natürlich ganz falsch ist, denn der Körper wird ja gerade NICHT erfasst, bei der „Zerteilung und Zerstreuung“ tritt also kein Schmerz auf. Weiter → (Zerteilt und zerstreut)

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Claudia am 17. August 2000 — Kommentare deaktiviert für Die Logik des Netzes

Die Logik des Netzes

Der Regen tröpfelt auf das Oberlicht aus milchglas-artigem Hartplastik, das über der Wendeltreppe zwischen unseren beiden Wohnetagen viel Licht hereinläßt. Ich liebe diesen Sound, er hat etwas Beruhigendes und vermittelt das Gefühl: Kein Grund, etwas zu tun! Bleib drin, lies die Zeitung oder ein Buch, es gibt nichts zu tun. Weiter → (Die Logik des Netzes)

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