Thema: Alltag

Claudia am 20. Mai 2014 — 17 Kommentare

Im Netz die Leere

Nur eine Momentaufnahme, ja klar. Manchmal surfe ich so durch die virtuellen „Orte“, lese hier und da mal rein, klicke weiter, suche etwas und finde es nicht. Was ich suche, kann ich gar nicht so genau benennen, vielleicht Inspiration, Berührung, ein inneres Andocken an etwas Positives, das die Freude am Dasein unterstützt. Aber ich finde es nicht, manchmal lange nicht.

Dabei steht doch so viel Geschriebenes herum, auf Lesende wartend, also auch auf mich. Doch das meiste sind Beschwerden, Brandreden, Klagen und Anklagen über Missstände, Katastrophen, Fehlverhalten, traurige Zustände aller Art. Jeder Artikel ein Einblick in eine andere Welt des Unglücks, der Disharmonie, der enttäuschten Erwartungen. Kritik und Sarkasmus wohin man blickt – und ich bin da auch nicht viel besser. Vielleicht mal die Blogs verlassen und in ein „soziales Netz“ schauen? Auf GooglePlus schreibt Stefen Münz:

Ich habe beschlossen, hier in nächster Zeit nicht mehr regelmäßig zu posten. Es ist nix mehr da für guten Output. Was ich brauche, ist neuen Input.

Ach je, auch das noch! Stefans Beiträge und die von ihm angestoßenen Diskussionen waren für mich oft die „letzte Rettung“ auf der Suche nach einem berührenden Gespräch! Irgendwie kommt mir das Web immer leerer vor, trotz des vielen „Contents“. Auch Menachem bemerkt eine „depressive Stimmung“ und hält dagegen, Thinkabout findet noch „magische Momente“ im Fußball, und Susanne (engl) schreibt über „hope“: auch aus einem ungepflegten Blumentopf sprießt neues Leben, auch dieses Jahr wieder.

Immerhin!

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Claudia am 08. Januar 2014 — 8 Kommentare

Vom Bemühen, das Bewusstsein zu verlieren

Nachts möchte ich gerne schlafen. Meist gelingt das auch, doch gelegentlich nutzt mein über den Tag mit vielerlei medialen Eindrücken überversorgtes Gehirn die plötzlich freie Zeit vor dem Einschlafen, um mir aktuelle Menschheitsprobleme zur Verarbeitung vorzulegen.

Wie aber lässt sich so etwas wie „Die Welt nach Fukushima“ so verarbeiten, dass man danach gut schlafen kann? Geht gar nicht! Und zuvor hatte ich auf PHOENIX auch noch einen unglaublich eindringlichen Film gesehen, in dem die Kinder von Fukushima berichten, wie sie das ganze Desaster – Erdbeben, Tsunami, AKW-GAU – und die Zeit danach erlebten. Bei uns ist das ganze Thema weitgehend aus dem Medien verschwunden, doch dort bleibt die Umwelt auf unabsehbare Zeit verstrahlt – mit unfassbar deprimierenden Folgen für die Menschen.
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Claudia am 23. November 2013 — 4 Kommentare

Alltagsnervereien: Zwei Wochen unfreiwillig mobil im Netz

Vorab: das wird vermutlich einer der langweiligsten Artikel, die hier je erschienen sind – aber ich will das einfach mal erzählen!

Nun denn: Plötzlich war die Netzverbindung weg. Bisher hatte ein bisschen Bewegen des LAN-Kabels zwischen PC und Router bei solchen, eher seltenen Ausfällen geholfen. Nun aber war alles vergebens, auch das bewährte Ein/Ausschalten, Stromentzug für den Router, auf dass er sich wieder fangen und neu konfigurieren würde: nix!

Woran liegts?

Für mich ist Netzausfall der GAU: ich kann dann nicht arbeiten, nicht kommunizieren – ok, mittlerweile hab ich ein netzfähiges Smartphone, mit dem ich meinen wichtigsten Auftraggebern Bescheid sagen konnte, aber „arbeiten“ lässt sich darüber nicht.

Was tun? Gar nicht so leicht, wenn man nicht genau weiß, was das Problem ist: Router kaputt? Kabel defekt? Irgendwas an der DSL-Leitung, am Splitter? Oder gar der Stecker im PC? Die „Problemdiagnose“ von Windows behauptete, das Kabel sei nicht angeschlossen.. ich probierte ein älteres Kabel aus: nix!
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Claudia am 20. April 2013 — 7 Kommentare

Wie kommts, dass Männer ihre Kämpfer-Ethik verloren haben?

„Selbst nachdem der junge Mann zu Boden gegangen war, attackierten ihn die Angreifer und trafen dabei auch den Kopf des Opfers..“

Meldungen wie diese sind nicht gerade selten. Dass die Täter oft im rechtsradikalen Milieu zugange sind, trägt zu meiner Fragestellung nichts bei. Gerade WEIL grenzenlose Brutalität heute als Feature zeitgemäßer Männlichkeit durchgeht, ja gefeiert wird, haben die entsprechend aktiven Gruppen ihren Zulauf.
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Claudia am 02. April 2013 — 6 Kommentare

Inspiration und Begeisterung: eine knappe Ressource?

An manchen Tagen ist es total vertrackt: Ich lese mich durch die Main- und Nebenstream-Medien, sichte meinen Google-Reader mit tausend-und-mehr Artiken, schaue in die Blogroll, was es dort Neues gibt – aber nichts, nichts, rein gar nichts von alledem inspiriert mich zu einem neuen Artikel.

Kein Beinbruch, werden jetzt manche denken: Dann schreib‘ halt nichts, bloggen ist doch kein Zwang! Ja, richtig, aber doch unbefriedigend: Für mich ist Bloggen eine unverzichtbare Geste der Teilhabe am Weltgeschehen, auch wenn ein einzelner Artikel kaum je etwas bewirkt. Zudem ist Schreiben Selbstverortung, Klärung der Gedanken zu einem Thema, und hier im Digital Diary auch immer Einladung zur Diskussion.

So beobachte ich also fassungslos, wie mich an manchen Tagen gar nichts motiviert. Dabei sind die „Aufreger“ nicht etwa weniger geworden, viele Texte reizen mich nach wie vor zum Widerspruch, Ereignisse empören oder erfreuen mich – aber eben nicht so sehr, dass ich wirklich in die Tasten haue.

Warum nicht? Wovon hängt das ab? Wieso hält mich so ein inneres „wozu denn?“ tagelang davon ab, mich zu äußern? Sonst glaube ich doch auch nicht, mit Diary-Artikeln großartig ‚was zu bewirken, und schreibe trotzdem mit einiger Begeisterung (auch mal in der Variante „Empörung“) nieder, was ich denke.

Lebensratgeber empfehlen, sich zu fragen: Was ist mir wirklich wichtig? Das hilft mir kein Stück weiter, weil die Antwort wenig spezifisch ist: Frieden mit den Mitmenschen, im Kleinen und im Großen (Weltfrieden!), ein gutes Auskommen für alle und Wertschätzung für all die anderen wundervollen Lebewesen dieser Welt. Das gibt aber nun mal grade keinen Blogartikel her, bzw. er würde unendlich langweilen.

Also lasse ich’s jetzt eben bleiben und schau‘ mal nach, wie es den Tomaten-Keimlingen auf der Küchenfensterbank geht.

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Claudia am 25. Februar 2011 — 3 Kommentare

Von der Lust aufs Dabei-Sein

Bündelungen sind lange schon out: nahezu alles kann man sich heute selber zusammen stellen. Nicht nur Nachrichten und Texte geschätzter Blogs, gern gehörte Musik-Titel, Meldungen von „Freunden“ und „Verfolgten“, Bücherlisten und Foto-Sammlungen, sondern auch die persönliche Schokoladentafel, das selbst komponierte Parfüm, die eigene Kaffee-Mischung und vieles mehr. Weiter → (Von der Lust aufs Dabei-Sein)

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Claudia am 31. Oktober 2009 — 9 Kommentare

Die Liebe zum Apfelbaum

Dass man einen Apfelbaum lieben kann, war mir gar nicht so klar. Das merkte ich erst, als ich gestern im Garten den hübschesten der dort stehenden alten Obstbäume geplündert und schwer verletzt antraf. Vermutlich war es eine Kinderbande, die da oft rund um die Gärten tobt – die Äpfel hätten sie gerne nehme können, aber dass sie dabei große Äste kaputt treten, ist eine Schweinerei!

Jedenfalls ist mir seitdem ganz wehmütig, wenn ich dran denke. Was ich ein wenig seltsam finde angesichts der vielen Schrecklichkeiten, die Menschen auf dieser Welt täglich widerfahren, durchaus mitzubekommen über die Medien. Da regt sich vergleichsweise wenig, da bin ich offenbar abgestumpft und bringe allenfalls eine „Empörung aus dem Kopf“ auf. Aber kaum beschädigt jemand mein Apfelbäumchen, bin ich richtig traurig.

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Claudia am 06. Oktober 2009 — 5 Kommentare

Arbeit, Muße, Liebe

Grade finde ich aus einem Arbeitstunnel heraus, der mein Leben online und offline mehr als eine Woche sehr verengt hat. Es waren Verwaltungsarbeiten rund um Steuer 2008, deren Ergebnisse rechtzeitig vor Jahresende bei der Steuerberaterin ankommen mussten: gut, dass es ‚rum ist, ich fühl‘ mich schwer erleichtert!

Wenn ich denn wollte und mir mehr Arbeitsverdichtung und Disziplin (= weniger surfen, kommunizieren, im Garten arbeiten) auferlegen würde, könnte ich mehr Geld verdienen, hätte dann aber keine Zeit mehr, es auch zu genießen. Und ich kenne Menschen, die krisenbedingt gerade von Kurzarbeit betroffen sind, dies aber alles andere als unangenehm empfinden: endlich mehr Zeit für alles, was sonst noch Freude macht! (Dass es auch weniger Geld gibt, stört dann nicht, wenn es sich um ein „ordentliches Gehalt“ handelt, das nun halt ein wenig reduziert ist und man nicht auf Kredit gelebt hat). Weiter → (Arbeit, Muße, Liebe)

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