In den letzten Tagen habe ich den Comet-Browser von Perplexity ausprobiert – gleich anhand meiner üblichen Arbeit, dem Schreiben von Sachtexten, z.B. über Pflanzen. Bisher war ich in meinen Pro-Account immer über das Web reingegangen, jedoch wollte ich dem verschiedentlich euphorisch in den Himmel gelobte Wunderwerk mal eine Chance geben. Ist prinzipiell auch bequemer, weil man sich damit nicht jedes Mal per Email anmelden muss.
Was mir unangenehm aufgefallen ist: Anders als Firefox, den ich normalerweise nutze, gibt es keine Funktion, um eine Webseite zu durchsuchen! Das hätte ich gebraucht, um Rechtschreibfehler im fertigen Text (WordPress-Editor) zu suchen und zu finden, die der „Assistent“ mir auf meine Bitte hin nur „erzählt“ hat! Nicht mal mit Hinweisen, in welchem Textabschnitt der jeweilige Fehler steht, das kam erst auf explizite Bitte. Also das ist schon verdammt schwach!
Noch gravierender ein anderer Mangel: Es gibt „Räume“ für bestimmte Themen auf Perplexity, in die man Dateien laden kann, die die KI dann kennen sollte, wenn man in diesem Raum eine Frage bzw. Aufgabe stellt. Aber nix da, es hatte keinen Zugriff darauf, obwohl ich nach ein bisschen rumklicken sehen konnte, dass sie „da“ waren. Erst beim Öffnen in einem weiteren Tab konnte Perplexity diese Ressourcen lesen.
Heute also wieder zurück zur Webversion. Und hier hab‘ ich Perplexity danach gefragt:
„Es scheint einen Unterschied zu geben, ob ich – wie jetzt – den Zugang zu Dir über eine Webseite (mit Anmeldung per Email) wähle, oder ob ich über den Comet-Browser Zugang haben. In Comet konntest du NICHT auf in den Raum hochgeladene Dateien zugreifen, obwohl die Räume und Dateien auch in Comet vorhanden sind. Wie kann das sein?“
Perplexitys Antwort:
„Ja, das hast du ganz richtig beobachtet – und der Unterschied hängt mit der technischen Trennung zwischen Comet und der Webanwendung von Perplexity zusammen.
Hier ist, was derzeit gilt:
In der Webversion, (also wenn du über deinen Browser mit E-Mail-Login arbeitest) sind Räume, Threads und hochgeladene Dateien vollständig integriert. Du kannst dort Dateien hochladen, durchsuchen lassen und auch in späteren Sessions im selben Raum weiterverwenden.
Im Comet-Browser dagegen steht die Funktion „Dateien abrufen und analysieren“ zurzeit nicht vollständig zur Verfügung. Comet nutzt zwar dieselbe Account-Struktur und zeigt deine Räume an, hat aber eine separate Laufzeitumgebung. Die Datei-Analyse (z. B. PDF-Inhalte lesen, Tabellen interpretieren) wird derzeit von der Webplattform verarbeitet, nicht lokal innerhalb Comet.
Mit anderen Worten:
- Comet kann Räume und Dateien anzeigen, aber nicht darauf zugreifen oder deren Inhalte verarbeiten.
- Die Dateien liegen im zentralen Cloud-Speicher von Perplexity, auf den Comet momentan nur eingeschränkten Zugriff hat.
- Laut Produktteam ist geplant, den Funktionsumfang später anzugleichen – aktuell ist das Feature aber noch nicht technisch synchronisiert.
Wenn du also möchtest, dass ich mit einer bestimmten Datei arbeite oder deren Inhalt verstehe, musst du die Interaktion über die Web-App-Version von Perplexity starten, nicht in Comet.“
Ja, das werde ich dann wohl auch in Zukunft so machen – jedenfalls solange, bis Comet halbwegs FERTIG ist!
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- Künstliche Intelligenz im Alltag: Helfer, Risiko oder nur Hype? (Lorenzos Welt)
- KI ist kein Hype. Sie bleibt. Punkt. (Horst Schulte)
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Ein Kommentar zu „Perplexitys Comet-Browser: zu Unrecht hoch gelobt!“.