Claudia am 07. Juli 2025 — 31 Kommentare

Wenn Blogger verschwinden: Der Maschinist ist weg!

Gestern bekam ich eine Anfrage, ob ich denn wüsste, was mit dem Maschinist passiert sei – man mache sich Sorgen. Und wirklich: Das Blog gibt es nicht mehr, einfach so, von jetzt auf gleich – auf https://maschinist.blog/ erscheint nurmehr eine Meldung, die Domain sei „geparkt“.

Domain geparkt, Symbolbild

Immerhin spricht die nun „geparkte“ Domain dafür, dass sie willentlich vom Eigentümer freigegeben wurde. Es handelt sich also wohl nicht um einen krankheitsbedingten Ausfall wie bei Fefe, der ebenfalls plötzlich „verschwunden“ war. Die Frage „Wo ist Fefe?“ mäanderte durch die Blogosphäre bis es endlich ein Lebenszeichen von ihm gab: aus dem Krankenhaus. Ein Hirnschlag hatte ihn getroffen, wodurch er nicht mehr im Stande war, seine täglichen Kurzpostings fortzusetzen.

Ohne Abschied

Dass der Maschinist sich einfach vom Acker gemacht hat, ohne ein Wort des Abschieds, lässt Raum für vielerlei Spekulationen. Einige, die vielleicht auch heute – so oder ähnlich – noch oder wieder gelten, finden sich in einem Diary-Eintrag aus 2017: 5 Thesen, warum der Kiezneurotiker sein Blog gelöscht hat. Auch damals schrieb ich einleitend:

„Seit gestern ist der Kiezneurotiker verschwunden. Der wortgewaltige Zyniker aus dem Borgwürfel, geliebt und gehasst, ist grusslos gegangen. Hat seinen Blog gelöscht, einfach so.“

Jetzt also wieder! Er mag sich gedacht haben: Do it again, Sam – weg damit, ab ins digitale Nirvana! Warum, werden wir wohl genausowenig erfahren wie das letzte Mal. Und genau wie nach dem Verschwinden des Kiezneurotikers betrifft und bewegt mich das! Das Smbolbild der Park-Domain passt: da steht Publikum erwartungsvoll vor der leeren Bühne, aber der Künstler fehlt.

"Ich möchte lieber nicht"

Trotz der vielen Abgesänge, Rants und Tiraden auf (fast) alles mag ich diesen Blogger, der mir erst als Kiezneurotiker und dann als Maschinist begegnet ist – virtuell natürlich nur. (2014 gab es mal einen kurzen, freundlich offenen Mailaustausch, später hat er auch diesen Kontaktweg abgeschafft.‘).

Inhaltlich folgte ich ihm oft nicht, seine Sprache fand ich gelegentlich abstoßend (obwohl er auch das nahezu zur Kunstform entwickelte), aber dazwischen gab es auch immer wieder Perlen: Offene Selbstreflexionen, die Berichte von seiner Therapie-Auszeit (hier mein Blogpost dazu), die Erlebnisse mit dem „pubertierenden Kind“. Irgendwann hat er auch mal erzählt, wie er zu dem wurde, der er ist. „Schwierige Jugend“ wäre krass untertrieben und er stellte es selbst als eine Art Wunder dar, dass er die Kurve gekriegt hat. Hin zu einem immerhin funktionierenden Leben mit Kind, mitten im „neo-woken“ Prenzlauer Berg, immer weiter arbeitend im verhassten „Borgwürfel“.

Selbstbild zerfallend?

Kürzlich schrieb er darüber, dass er sich umgeschaut habe und woanders hätte anfangen können, sogar mit finanziellem Gewinn. Hat er dann doch nicht gemacht! So ist das nun mal im vorgerückten Alter: Das gewohnte, gekonnt navigierbare Elend und der erreichte Status überwiegen den Wunsch nach „woanders neu anfangen“. Aus den vielen Texten im Blog meinte ich immer wieder den Zwiespalt zu spüren: da ist einerseits noch der „Angry young man“, der Punk, der er einmal war, der gerne alles in die Tonne tritt und an nichts ein gutes Haar lässt. Der durfte sich im Blog austoben und alles rauslassen, was im realen Leben eher nicht gepasst hätte. Zwischenrein meldete sich aber auch immer öfter mal der „alte Weise“, der Lebenserfahrene, der verantwortungsbewusste Mensch und Vater, zu dem diese Attitüde einfach nicht mehr passte. Innerlich zerrissen zwischen einer alten und einer neuen Identität, irgendwie steckenbleibend in einer schmerzhaften Häutung, die man nicht wirklich befürworten, gar begrüßen will…ein krasser Zustand!

So ist jedenfalls mein Eindruck vom Maschinist in letzter Zeit. Einen Anspruch auf Wahrheit erhebe ich garnicht erst! Ich hoffe sehr, dass ihm das Löschen des Blogs wenigstens etwas gebracht hat, dass er aus dem was-immer-es-sein-mag wieder heraus findet – und dass er irgendwann wieder auftaucht. Wer so lange schon schreibt, KANN eigentlich nicht anders, als weiter zu schreiben. Ob wir ihn dann aber wiedererkennen würden, ist nicht sicher.

***

Und sonst?

Ich hab‘ mal Perplexity über den Maschinist befragt. Es hat noch nicht bemerkt, dass er verschwunden ist.

„Der anonyme Blogger „Maschinist“ aus Berlin-Prenzlauer Berg repräsentiert eine wichtige Stimme in der deutschen Blogosphäre. Sein satirischer Blick auf die Gentrifizierung Berlins, seine kompromisslose Gesellschaftskritik und sein unverwechselbarer Schreibstil machen ihn zu einer einzigartigen Figur in der Berliner Medienlandschaft.

Seine konsequente Anonymität, kombiniert mit seiner langjährigen Aktivität und seiner Vernetzung mit anderen etablierten Bloggern, zeigt die Bedeutung anonymer Stimmen in der digitalen Meinungsbildung. Während viele seiner Zeitgenossen bereits verstummt sind oder ihre Blogs aufgegeben haben, bloggt der Maschinist weiterhin unverblümt und provokativ über das Leben in der deutschen Hauptstadt.

Seine pessimistischen Reflexionen über die Zukunft des Bloggens und die Auswirkungen der KI auf die Blogger-Szene machen ihn zu einem wichtigen Chronisten des digitalen Wandels. Der Maschinist verkörpert damit sowohl die Tradition der anonymen Gesellschaftskritik als auch die Herausforderungen der modernen Bloglandschaft.“

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Diskussion

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31 Kommentare zu „Wenn Blogger verschwinden: Der Maschinist ist weg!“.

  1. Bei so was denke ich immer mal an den Autor des Leipziger Bücherlei, da war auch immer mal über die Jahrzehnte Funkstille, und dann kam wieder was. Bei Fefe dachte ich mir, dass da mal jemand eine Auszeit braucht, dass es nun so schlimm ist, nun ja. Aber auch da, hoffe ich, wird man bald wieder weiter lesen können.
    Und wenn dem nicht so sein sollte, dann ist es eben so. Schade natürlich, viele interessante Blogs gibt es leider, meiner Meinung nach, nicht zu lesen.

  2. Kaum lässt man die Spielwiese mal kurz alleine…;-)

    Das kann viele Ursachen haben, denn so wie vorher schon als Kiezneurotiker hat er einen abrupten Schnitt gemacht, um dann als Maschinist wieder aufzutauchen.

    Neben allen möglichen Ursachen ist vielleicht auch Selbstschutz eine mögliche Ursache gegenüber der Arbeitsstelle, seinem Umfeld und als alleinerziehender Vater.

    Sein Gerante kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich ebenfalls nicht immer seine Sichten teile. Den Zwiespalt zwischen dem leider nötigen Kohle verdienen, um in dieser Welt über Wasser zu bleiben und eventuell den „bürgerlichen Schein“ zu wahren; sich dabei aber gleichzeitig dessen bewusst zu sein, dass es „kein richtiges Leben im falschen“ gibt frei nach Adorno, weil man diese Fassadengesellschaft abgrundtief verachtet, noch dazu beim Blick darauf, wie sich diese einerseits immer mehr faschisiert, während man bei den Ursachen oftmals ausgerechnet denen zustimmen muss, die fürderher und scheinbar dagegen sind, aber in real diesen Keil noch weiter treiben wollen und nach dem Urnenpöbel vom durch dieses System abgehängten Lumpenproletariat in seiner oft gerechten Rage profitieren.

    Einschub: Sagte ich schon, dass ich Schachtelsätze liebe?

    Zurück zum Thema: Was immer den Maschinisten dazu bewogen hat, möge er seinen inneren Konflikt in den Griff bekommen und irgendwie sein Leben meistern. Ein Punkt wäre dabei tatsächlich, die Drogen aufzugeben, damit man wieder klar wird in der Waffel. Alleine dem Lesen nach ist das bei ihm deutlich über Genuss.

    Meine Daumen für ihn sind gedrückt, auch falls er nie wieder auf Sendung kommt.

    Danke für die Texte!!!

  3. Oh, wie schade! ☹️

    Auch wenn ich seinen Blog nicht gelesen habe, war er mir trotzdem ein Begriff.

  4. Ich habe ihn kurz gefragt und er hat kurz geantwortet: „hab keinen Bock mehr“ – Sehr Schade.
    Ich kannte den Blog noch nicht so lange und habe immer wieder alte Geschichten, Links und Berichte gelesen.

  5. Gut, dass es Google gibt und man mit den passenden Suchbegriffen hier landet.

    Sehr bedauerlich, dass er nicht mehr schreibt. Ich habe fast alles gelesen, was er veröffentlicht hat, zumal er in der gleichen Ecke in Prenzlauer Berg zu wohnen scheint, wie ich.

    Zumindest muß man sich keine Sorgen machen und „hab keinen Bock mehr“ ist eine akzeptable Begründung.

  6. Es wäre echt schade, wenn wieder ein richtig guter Blog verschwindet, denn sie sind inzwischen selten geworden.
    Meine Liste der regelmäßig gelesenen Blogger, ist damit auf 20 geschrumpft.

  7. @alle: vielen Dank für Eure Kommentare! Freut mich, dass das Verschwinden des Maschinist nicht nur mich bewegt hat.

    @Thomas/Siewurdengelesen: Deinem langen Schachtelsatz konnte ich gut folgen – toll!

    @Mutant77: Du hast ihn persönlich gekannt? Ich staune, weil er so großen Wert auf seine Anonymität gelegt hat!
    Dass er keinen Bock mehr hat und aufhört, hätte er auch auf sein Blog schreiben können – damit man sich noch ’ne Erinnerung abspeichern kann, wenn man mag! Jedenfalls Danke für die Info, die bestätigt, dass ihm nichts Schlimmes passiert ist.

  8. So ist das nun mal im vorgerückten Alter: Das gewohnte, gekonnt navigierbare Elend und der erreichte Status überwiegen den Wunsch nach „woanders neu anfangen“.

    Wie treffend formuliert, Claudia.

    Ich lerne langsam, mich mit jenen Abschieden zu arrangieren, die uns das Leben unausweichlich abverlangt. Es sind stille, leise Trennungen – manchmal kaum merklich, manchmal schmerzhaft deutlich. Besonders schwer fällt es mir, mich von Web-Freundschaften oder -Bekanntschaften zu lösen, die über Jahre hinweg gewachsen sind, vertraut und irgendwie doch immer ein bisschen flüchtig blieben.

    Oft sind es nicht bewusste Entscheidungen, sondern die Gesundheit, das Alter, das Leben selbst, das plötzlich dazwischenfunkt – und jemand verschwindet aus dem digitalen Raum, als hätte es ihn nie gegeben. Ich erinnere mich noch gut an die “Alte Eule”, einer klugen, warmherzigen Bloggerin, der ich lange gefolgt bin. Sie war, soweit ich weiß, schon über 80, als sie in einem ihrer letzten Beiträge von einer schweren Krebserkrankung sprach. Und dann – von einem Tag auf den anderen – war sie einfach fort. Kein Abschied, kein letztes Wort. Nur Stille.

    Solche Verluste hinterlassen Spuren. Sie erinnern mich daran, wie kostbar jede noch so flüchtige Begegnung im Netz sein kann – und wie sehr sie unser Leben berühren kann, ohne dass wir es im Moment vielleicht richtig begreifen.

  9. Ich hab den Maschinist öfters gelesen, mal lachend und nickend, mal augenrollend oder kopfschüttelnd. Und ich erinnere mich auch noch an den Kiezneurotiker.
    Wenn er nicht mehr will – ok. Manche Einträge lasen sich in letzterZeit schon sehr düster.
    Was ich nach wie vor sehr vermisse, ist die Schrottpresse.
    Und momentan Fefe – auch wenn manche der Computersachen für mich wie klingonisch klingen. Ich hoffe, es geht ihm bald wieder gut.

  10. Nein, absolut nicht.
    Aber es gibt einen Kanal, den er auf dem Blog mal preis gegeben hatte. Über den habe ich vor ein, zwei Jahren ihn mal korrigiert.
    Ich hab ihn auch gefragt, ob er einen Schlaganfall hatte (mit Smilie) und der Satz war dann ein paar Tage später seine Antwort.

  11. “Ich habe ihn kurz gefragt und er hat kurz geantwortet: „hab keinen Bock mehr“ – Sehr Schade.
    Ich kannte den Blog noch nicht so lange und habe immer wieder alte Geschichten, Links und Berichte gelesen.”

    Das ist ja wohl die größte Lüge, welche ich hier lese. Er kannte den Blog noch nicht lange, konnte ihn jedoch kurz angehen und bekam darauf eine kurze Antwort. Das schlimme ist jedoch meiner Meinung nach, dass es für wahrgenommen angesehen wird, ohne zu reflektieren. Der Maschinist, wenn er das liest, kann sich bestätigt fühlen in seiner Wahrnehmung und Denkweise, es ist hoffnungslos…..

    Wer den Blog des Maschinisten über all die Jahre verfolgt hat und seinen knallharten, offenen total direkten Schreibstil geschätzt hat, der kann diesem Mutant77 niemals glauben.

    Nochmal zum Mutant77:

    Mutant77 heute, 15:25 (Zitatlink)

    Nein, absolut nicht.
    Aber es gibt einen Kanal, den er auf dem Blog mal preis gegeben hatte. Über den habe ich vor ein, zwei Jahren ihn mal korrigiert.
    Ich hab ihn auch gefragt, ob er einen Schlaganfall hatte (mit Smilie) und der Satz war dann ein paar Tage später seine Antwort.

    Märchenstunde der besonderen Art.

  12. „Nicht lange“ bedeutet für mich, da ich seit über 20 Jahren im Netz Blogs verfolge, dass ich erst vor ca. 4-5 Jahren auf den Pestarzt gestoßen bin, durch einen Verweis von Genderama.

    Ich habe ihn am 30.4.2024 auf einen kleinen Fehler auf seinem Blog hingewiesen – das „angehen“ ist deine Interpretation – ich schrieb ihm: „ENPUNKT ohne D – Klaus N. Frick noch Älter als ich „. Was er dann auch korrigiert hat.

    Das ist kein grosses Ding, keine Ahnung was dich da triggert.

    Wobei aber die Reaktion auch schön zeigt, warum er keine Kommentare mehr zugelassen hat.

  13. „Wobei aber die Reaktion auch schön zeigt, warum er keine Kommentare mehr zugelassen hat.“

    Das was der Maschinist in seinem Blog geschrieben hat war allererste Sahne. Es gab und gibt für mich keinen Grund ihn irgendwie über Kommentare anzugehen.

    Meine Reaktion und ich bleibe dabei, bitte entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise: Sie sind ein Märchenerzähler. Wenn Sie mehr beim Maschinisten gelesen hätten, würden Sie mich auch nicht duzen. Diese Duzerei hat ihn glaube ich schwer gestört.

    Aber es ist ok, ich lasse Ihnen Ihre Version des Geschehens. Frieden scheint mir in dieser Zeit das wichtigste. Ich muss bezüglich dieser Sache nicht Recht haben.

    Alles Gute Ihnen

  14. Alles klar Benno. Du bist der „Maschinistversteher“ und kämpfst sogleich für Frieden und Freiheit. Ich hab’s auch direkt gemerkt an deiner Wortwahl, ich dummer Lügner.

    Aber wenn du wirklich so Kenner wärst, müsstest du auch den Kanal kennen. Und könntest dort überprüfen was ich schrieb, es ist dort öffentlich in seiner Shoutbox zu finden.

  15. @Holly

    Pantoufle findest Du hier. Allerdings schreibt er auch sehr selten. Entweder hat er auch wenig Bock oder scheitert angesichts der Weltlage und deshalb mit Schreibunlust.

    Irgendwie ist ja doch alles schon mal mehr oder weniger gesagt worden und zur Zeit kann ein Blogger echt die Lust verlieren, weil so überhaupt kein gesellschaftlicher Gegenpol existiert und vieles eigentlich nur Sch…. in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen ist.

    Woanders hiess das dann, dass die Grauen Männer gewonnen haben…

  16. Danke! Jetzt weiß ich wenigstens, daß es ihm soweit gut geht.

    Und ja, das Schreiben kann einem zur Zeit echt vergehen. Manchmal auch das Kommentieren – außer man kriegt so schöne Schachtelsätze wie oben. Im „Kleinen Nick“ gibts welche, die knapp eine halbe Seite haben und man beim Vorlesen Pausen zum Luftholen einbauen muß.

  17. Ist mir vorhin aufgefallen, als der RSS-Reader eine Fehlermeldung ausspuckte. Sehr schade, ich habe ihn gerne gelesen. Es ist nun innerhalb weniger Tage der zweite, von mir gerne gelesene Blog, der den Laden zumacht. Rausgerufen ist ja auch gelöscht.

  18. @Benno: Immerhin hast du dich gemäßigt, danke dafür! Hier im Blog duzen wir uns – und bloß weil der Maschinist das Duzen zu mancher Gelegenheit nicht mochte (soweit ich mich erinnere, meinte er Duzen im physischen Raum), gilt das noch lange nicht als Standard – und schon garnicht in meinem Blog! Ich sehe auch keinen Grund, Mutant77 nicht zu glauben, ich hatte selbst vor vielen Jahren Mailkontakt (duzend übrigens) und sehe Benachrichtigungen über Fehler im Blog eher als „Liebesbeweis“ :-))


    @Horst:
    danke fürs Lob! Ja, die kleinen Abschiede – manchmal sind sie sehr konkret. Ich hab‘ kürzlich beschlossen, für mich alleine keinen GANZEN frischen Fisch mehr zu braten (Dorade, Forelle…) – weil ich dabei zu konzentriert auf die Gräten achten muss, meine Gedanken aber auch beim Essen lieber wandern.. :-)

    @Holly: „…mal lachend und nickend, mal augenrollend oder kopfschüttelnd….“ – genau! So ist es mir auch gegangen mit seinen Texten!

  19. Im ZG Blog von Epikur hat er sich am Wochenende verabschiedet. Wegen kein Bock mehr. Muss wohl seinen Akku mal wieder aufladen/regenerieren.

  20. […] Wenn Blogger verschwinden […]

  21. Montag, 7. Juli 2025. Wieder so ein Tag, an dem man an der Menschheit verzweifeln könnte. Insbesondere an der geballten Versammlung von selbsternannten Tugendbolten, die mit ihren moralinsauer erigierten Finger die Welt in den asozialen Medien belehren wollen, was sie zu denken hat.
    Bevor ich komplett an der Welt verzweifle, brauche ich die Gewissheit, dass es wenigstens noch einen vernünftigen Menschen im Netz gibt.

    Also gab ich die altbekannte Adresse https://maschininist.blog/ in meinen Browser ein. Und dann? Nichts! Ich saß wie vom Donner gerührt vor meinem PC. Er hatte es wieder getan. Er ging von jetzt auf gleich. Gut, eine große Abschiedstour hätte auch nicht zu ihm gepasst.

    Ich kann ihn ein Stück verstehen, ich blogge ja selbst, und was man für Vögel mit einem Blog anzieht, brauche ich ja hier niemanden zu erzählen. Trotzdem bin ich traurig. Seine Texte waren immer ein Halt, ein Zeichen, dass es noch vernünftige Menschen auf der Welt gibt. Vielleicht bin ich jetzt ein bisschen melodramatisch, aber so ist es halt.

    Vielleicht kommt er wieder, viellicht nicht. Farewell!

  22. Kaum guckt man ’n paar Monate nicht richtig hin, zack, sind zwei Blogger wech, die man treu las. Ich stimme Claudia zu. Schreibende Menschen können nicht nicht schreiben. Irgendwann kommt der maschinist (hoffentlich) wieder!

    Ich mache seit Wochen im Bücherlei ja auch Pause, krankheitsbedingt, kann mich aus o.g. Grund aber zur Löschung nicht durchringen.

  23. Er hat sich umformiert oder gelöscht. Oder nie existiert. Oder wurde „enttarnt“ von Borgs Würfelnden ;-).
    Alles möglich. Lasst ihn machen.

  24. Ich fand es bemerkenswert, dass er sich hat fotografieren und das Foto aufhängen lassen im Curry & Chili Prinzenallee nachdem er dort alle schärfegrade von 1 – 10 gegessen hat. Das war (so es wahr ist) eine steilvorlage fürs enttarnt werden… aber es kann auch einfach keinbock sein, da mag ich nicht urteilen
    Peace

  25. @labungo: Genau DAS ist mir auch durch den Kopf geschossen, als ich erfuhr, dass das Blog verschwunden ist! Damals hatte ich noch mit dem Liebsten rumgewitzelt: „Wär das nicht mal ein Ausflugsziel?“
    Haben wir natürlich nicht gemacht, sind ja keine Stalker. Aber gewundert hat es mich schon, denn er konnte sich vielleicht doch denken, dass das eine Steilvorlage ist…

  26. Sollte der verschwundene Maschinist/Kiezneurotiker all diese tollen „Nachrufe“ jemals lesen, müsste er doch eigentlich „wieder Bock auf“ haben.

  27. Ich denke, er braucht die Pause. Aber ja, seine Texte fehlen mir auch.
    Alles Gute, lieber Maschinist, und halt die Ohren steif! Möge der Borgwürfel und andere Orte des Bösen niemals gewinnen. Wir sehen uns auf dem Lost Art Festival, und ich werde wortlos Abstand halten, quasi als Freundschaftsbeweis.

  28. Ok, hier trifft sich jetzt also die Gefolgschaft zum Abgesang. Das ist doch Scheiße, dass er weg ist. Als die Domain geparkt war, habe ich noch einen Hack vermutet. Aber dem scheint ja leider nicht so zu sein. Ich dachte auch, er ist wieder zum Pestarzt mutiert, aber ist leider auch nicht so.
    Ich werde seine Texte vermissen, alles – bis auf die ganz depressiven. Vielleicht kommt er ja wieder, ein wenig Hoffnung bleibt. Und ich bin mir sehr sicher, er liest hier mit und lacht sich einen. Ist ja schon ein wenig so, wie bei der eigenen Beerdigung zuzuschauen.
    Cheers.

  29. Mich hat das echt hart getroffen. Ich habe ihn die letzten 3,4 Jahre regelmäßig gelesen. Seine wüsten Tiraden, sein Wortwitz – einfach köstlich. Mir gings gleich besser, wenn ich mal wieder an allem und allen verzweifelt bin. Auch, weil er in vielem ähnlich tickt. Und sich selbst nicht so gruselig erst nimmt. Jedenfalls wollte ich nochmal danke sagen – falls du das liest, M.

  30. Ein erster Verdacht beschlich mich, als er seine Hirnsudelei einstellte. Die anderen Inhalte wurden danach auch etwas dünner. Und nun also nichts mehr.
    Ich versteh’s, glaube aber auch: Er kommt wieder. Vielleicht als Borgkönig oder letzter Punk. Und finden werde ich ihn dann auch wieder!

  31. Berlin ist eben nicht Haititi. Viele Grüße an den Pestarzt, vielen Dank fürs anonyme Teilen der Gedanken. Wir haben viel gemeinsam und ich habe viel Spaß und Lacher beim lesen der gnadenlosen und messerscharfen Analysen gehabt. Hoffentlich gehts ihm gut und seine Wünsche erfüllen sich.

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