Claudia am 19. April 2025 — 14 Kommentare

WordPress-Blog für KI gut zugänglich machen (inkl. Anleitung von Perplexity)

Thomas Gigold, Gründer und Betreiber des erfolgreichen UberBlogrings, schreibt in seinem neuesten Blogpost „Webseite-Traffic durch Suchmaschinen ist tot“ über die massiven Veränderungen durch KIs / LLMs (Googles Gemini, ChatGPT u.a.). Zum einen stellt Google in der Suche nun bei Anfragen immer öfter eine KI-generierte Antwort vor die Linkliste mit den Suchergebnissen, zum anderen nutzen viele Menschen garnicht mehr die klassische Suche, sondern fragen gleich KIs, die – immerhin – ihre Quellen (meist) noch angeben.

Suchmaschinen-Optimierung war gestern, LLM-Optimierung ist heute

Das bedeutet zunehmenden Traffic-Verlust für Webseiten und Portale, was für alle, die ihr Geschäftsmodell auf Besucher über Google aufgebaut haben, ein Desaster ist. Aber auch Blogs spüren die Veränderung, weshalb die Vernetzung mit anderen Blogs wieder wichtiger geworden ist. Thomas schreibt:

„Seit dem Auftauchen von ChatGPT erkläre ich Kunden im Marketing-Bereich, dass die wichtigste Aufgabe einer Website künftig ist, den Large Language Modellen die besten Futter-Happen anzubieten, damit die nicht von anderen, sondern von der Unternehmens-Website lernen. Suchmaschinen-Optimierung ist gestern, LLM-Optimierung ist heute.“

Obwohl ich nur nonkommerzielle Blogs betreibe, interessiert mich durchaus, was es mit der „LLM-Optimierung“ auf sich hat. Z.B. möchte ich schon gerne, dass die Info-Artikel in meinem Gartenblog von den KI-Bots gelesen werden und somit in ihr „Weltwissen“ eingehen.

Um das tun zu können, benötigen sie jedoch gut strukturierte Inhalte, wie Thomas in den Kommentaren kurz anspricht. Es brauche

„JSON Dateien, gut lesbar … Im Grunde machst du SEO jetzt nicht mehr primär um in Listings „clickworthy“ auszusehen, sondern um LLMs anzuregen, deine Daten als „beste“ anzubieten“

Perplexity weiß, wie es geht

Weil ich davon keine Ahnung habe, fragte ich Perplexity (pro / „tiefe Forschung“):

„Du bist Experte für LLM-KIs. Ich betreibe ein Blog und möchte, dass KIs guten Zugang haben und meine Artikel lesen. Das Thema ist also LLM-Optimierung. Ich habe gelesen, es brauche dazu JSON Dateien? Was ist das und wie bindet man sie in ein WordPress-Blog ein“

Die Antwort war tiefschürfend und recht umfangreich, weshalb ich sie hier mit Euch teile: JSON-Optimierung für LLMs: Integration in WordPress für verbesserten KI-Zugang.

Aber warum braucht es überhaupt etwas EXTRA für KIs? Perplexity schreibt:

„Im Gegensatz zu HTML, das primär für die visuelle Darstellung von Inhalten optimiert ist, konzentriert sich JSON auf die inhaltliche Struktur und semantische Bedeutung. Während HTML mit vielen Layout- und Styling-Elementen angereichert ist, die für LLMs verwirrend sein können, bietet JSON eine klare, hierarchische Datenstruktur ohne visuelles „Rauschen“. Dies macht JSON zu einem bevorzugten Format für die Datenbereitstellung an LLMs und andere KI-Systeme.“

Der ausführliche Antwortartikel befasst sich zunächst mit PHP-Scripten, worauf ich nicht so Lust habe. Zum Glück folgt dann alsbald das Kapitel über „WordPress-Plugins für LLM-Optimierung„, die den Job automatisiert erledigen – natürlich ohne irgendetwas an den originalen Blogposts zu verändern, weder in der Ansicht noch im Code.

Bevor ich so ein Plugin einsetze, werde ich allerdings noch Originalquellen lesen – zur Sicherheit bzw. Verifizierung. Hier z.B. auf WordPress.org: LLMs-Full.txt and LLMs.txt Generator.

***
Wer das Gegenteil will, liest hier:

Mehr aktuelle Blogposts zu KI/AI:

Update:

Diskussion

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14 Kommentare zu „WordPress-Blog für KI gut zugänglich machen (inkl. Anleitung von Perplexity)“.

  1. Mich nervt diese Verfolgung durch diese LLM (warum fallen mir da nur spuckende Lamas ein?) Ich schreibe in meinem Blog ja auf mehreren Sprachen aber eigentlich nicht auf Englisch (außer gestern zugegeben) und schon gar nicht auf Polnisch. Nur kommt Traffic immer genau von dort, 2x Zugriffe aus den USA, dann 1x aus Polen. Immer wieder das gleiche Muster. Irgendwie fühle ich mich, sagen wir mal „beklaut“, auch wenn ich nicht weiß, was diese LLM mit meinen Gedanken machen. Nur will ich nicht schon wieder die Segel streichen.

  2. @Holger: warum denkst du, dass diese Zugriffe nicht von ganz normalen Lesern kommen? Auch das Diary lesen bei weitem nicht nur Leute aus dem deutschsprachigen Raum!

  3. […] doch, zwischen all den Zweifeln keimt auch eine andere Sichtweise. Vielleicht wird die KI ja gar nicht der Totengräber, sondern der Werkzeugkasten, den wir nie […]

  4. Es ist schon interessant, mit welcher Verbissenheit und Bestimmtheit manche Leute ihre Text beschützen. Dabei dachte ich, dass alles längst gesagt resp. geschrieben ist.

  5. @Claudia. Es kann natürlich auch sein, dass das ganz natürliche Ursprünge hat. Es taucht nur immer wieder im gleichen Muster auf. Ein, zwei Stunden nach Veröffentlichung eines Beitrags 2x US, 1x Polen. Vielleicht sollte ich es einfach auch ignorieren. So wichtig ist es ja nun nicht.

  6. @Horst: Ich verstehe es auch nicht. Wenn es etwas Persönliches ist, ist zwar nie „alles längst gesagt“, dann ist es aber auch für die KIs kaum relevant, deren Hauptjob die Beantwortung von Fragen mittels Fakten ist – allenfalls kann ich mir solche Texte als Formulierungsbeispiele vorstellen, bzw. als Beiträge zur „Gewichtung“ von Meinungen (und ja, dazu trage ich gerne bei!). Handelt es sich um Sachtexte, ist das allermeiste wirklich schon mehr als oft genug geschrieben: der „Zwang“ zur Content-Erstellung, um nicht in Vergessenheit zu geraten, erfordert die ständige Wiederholung und Neuzusammenstellung des Bekannten.

    @Holger: Dass zu bestimmten Zeiten abgerufen wird, muss nicht heißen, dass Mensch damit nichts zu tun hat. Es gibt z.B. Automatisierungstechniken wie „Cron-Jobs“, die z.B. Bots aussenden, die nach Aktualisierungen auf Seiten suchen (etwa bei RSS-Readern). Auch rufen jede Menge andere Bots (Google, Rivva, u.a.) Seiten auf, die nichts mit KI zu tun haben. Häufig sind das mehr als „natürliche“ Leser – das wurde nur selten so skandalisiert, bzw. nur dann, wenn die gefundenen Texte neu veröffentlicht wurden (man erinnere sich an den Ärger wegen der Google-Snippets und das von den Verlegern etablierte „Leistungsschutzrecht“).

  7. Das ist natürlich auch möglich. Wie gesagt, es ist nicht so schlimm.

  8. Geht es beim Aufhübschen für die Harvester der angelernten neuronalen Netzwerke eigentlich eher darum, sich wie bei SEO im Ranking für Klicks/Reichweite/Werbung hochzuackern, oder dient das dem Ziel, Wissen und Inhalte sinnvoll zu platzieren?

    Man muss sich doch im Klaren sein, dass sich diese digitalen Staubsauger einfach nur alles einverleiben in der Annahme der Betreiber, damit mehr „Wissen“ zu speichern und anzubieten. Die Realität sieht dabei doch oft eher so aus, dass Quatsch dabei noch mehr Quatsch erzeugt und so wie früher bei SEO eher die am weitesten oben landen, die die meisten Einnahmen dank Werbung generieren und dementsprechend vielleicht auch schon geblecht haben. Die Hatz gegen Werbeblocker kommt ja auch nicht von ungefähr, während die Algorithmen von Google als Suchmaschine bis heute vermutlich niemand checkt.

    Bei der „Logik“ angelernter neuronaler Netzwerke ist das nicht anders. Selbst deren Macher haben keinen Peil, was da wirklich passiert und wie man das daher justiert für wenigstens weitestgehend sinnvolle Aussagen mit entsprechendem Tatsachengehalt.

    Die Annahme geht daher aus meiner Sicht fehl, dass man so als Metapher durch Aufbereiten der eigenen Beiträge und deren Bereitstellen für“KI“ diesen Datensumpf in klares Wasser verändern kann. Das wird schon über die Masse der Klicks auf Bullshit im Ranking unter ferner liefen landen – ich sage nur die Timeline von Youtube und Ähnlichem wie „Kunden, die das kauften, kauften auch…“

    Hier geht´s meistens wie vorher bei SEO um´s Geschäft und da sind Blogs Nische und keine Geldbringer.

  9. Ich denke, ich werde das Plugin mal installieren. Warum sollte ich meine Texte nicht zu Trainingszwecken zugänglich machen? Sie sind ja öffentlich (und nicht halluziniert).

    Das heißt andererseits nicht, dass sich meine eher kritische Haltung zu LLMs geändert hätte, vor allem dazu, dass solche sogenannten KIs eben genau das nicht sind: intelligent.
    Das ist dabei gar nicht der Punkt…
    Dazu muss ich auch meine robots.text wieder von einer KI-spezifischen Zeile befreien, so dass die KI-Bots die Texte einlesen können.

  10. @Thomas: das Wort „Harvester“ musste ich erstmal googeln: „Holzvollernter, spezielle Holzernte-Maschinen in der industriellen Waldwirtschaft.“ Das meint hier also die KI-Bots, die nach Inhalten suchen („Holz ernten“), bzw, deren „Aufhübscher“, was sich eigentlich nur auf die Herausgeber beziehen kann? Kann eigentlich nicht sein, denn der Bezug auf jene, die womöglich versuchen, „sich wie bei SEO im Ranking für Klicks/Reichweite/Werbung hochzuackern“, sind ja nicht die Herausgeber, sondern Publisher, Portale, Webseiten, Blogger.

    Davon ausgehend, dass du Letztere meinst: Es gibt kein „SEO für LLMs“, sondern nur die Möglichkeit, die KI-Bots lesen zu lassen oder sie auszuschließen. (So konnte man etwa lesen, dass etwa der Springer-Verlag seine Zahlschranken für ChatGPT gegen Zahlung geöffnet hat).

    Welche (zugänglichen!) Quellen die KIs dann für die Beantwortung von Fragen oder zum Abarbeiten der Aufträge nutzt (und immer auch verlinkt!), ist von den Seitenbetreibern nicht beeinflussbar. Aus mittlerweile längerer Erfahrung kann ich sagen: In dem Bereich, in dem ich mit Hilfe von Perplexity Artikel erstelle, sind es in der Regel die Medien, die ich zuvor auch ohne KI „abgegrast“ habe, um das Wissen abzugreifen und in eigener Struktur und eigenem Stil wiederzugeben. Was zuvor Stunden dauerte, schafft Perplexity in weniger als einer Minute.

    Das „Halluzinieren“ ist seit Erscheinen der LLMs wesentlich seltener geworden – und wenn mir etwas seltsam erscheint (weil ich Ahnung vom Thema habe), schaue ich in die Quelle oder sage zunächst: Prüfe das nochmal genau, es scheint nicht zu stimmen!. Woraufhin es nochmal Quellen checkt und meist sagt: „Sie haben recht, ich entschuldige mich bla bla…“ und dann folgt die richtige Antwort, wiederum mit Quellen.

    Das Geschäftsmodell „ich locke Besucher und zeige ihnen Werbung, um so das Medium zu finanzieren“ ist durch die LLMs hochgradig gefährdet (bald tot, wie Thomas Gigold schreibt). Denn die Wahrscheinlichkeit, dass jemand die Quellen nachcheckt, ist schon gering – und noch viel geringer die Chance, dabei auf Werbung zu klicken: Man checkt ja nur schnell die Antwort nach, die die KI exzerpiert hat. Folge: Viele werbefinanzierte Medien werden verschwinden – und evtl. steigt dadurch die Bedeutung jener, die auch ohne Hoffnung auf „Return on invest“ publizieren.

    Deine Annahme

    „… dass Quatsch dabei noch mehr Quatsch erzeugt und so wie früher bei SEO eher die am weitesten oben landen, die die meisten Einnahmen dank Werbung generieren und dementsprechend vielleicht auch schon geblecht haben“

    ist bezogen auf LLMs definitiv falsch! Denn in den Quellen, die z.B. Perplexity heranzieht, finde ich keine solchen, die nur mit Clickbaits und exzessivem SEO in den Rankings bei Google oben landen! Das Elend der rein SEO-gesteuerten Suchergebnisse ist ja ein wesentlicher Faktor, dass die LLMs überhaupt eine Chance hatten: Weil sie eben nicht nur Arbeit sparen, sondern BESSERE Ergebnisse bringen, befreit von SEO-Schund.

    Ich mach mal einen Vergleich: Wer Texte im Web liest, erinnert sich oft nicht an die Quelle, „irgendwo verlinken oder teilen“ geschieht auch nur in seltenen Fällen. Wohl aber gehen die Inhalte der gelesen Texte (je nachdem, wie nützlich oder beeindruckend sie sind) durchaus ins Gedächnis ein – wenn auch häufig nicht mit den zugehörigen „Meta-Daten“.

    Ganz ebenso sehe ich die KIs: Sie lesen die Texte, sowie (falls gut erkennbar) die Meta-Daten – und auch wenn sich keine Verlinkung als Quelle ergibt, so sind die Inhalte doch Teil des „Weltwissens“ der KI geworden. Bei LLMs mögen das womöglich Formulierungsbeispiele sein, vielleicht beeinflusst es auch ihre „Gewichtung“ von Meinungen und Fakten.

    Es stellt sich also jedem Publisher die Frage: Will ich zum Weltwissen der KIs beitragen oder meine Texte davon ausschließen? Ich persönlich sehe keinen Sinn im „Ausschließen“ und lasse die KIs gerne lesen.

  11. […] Interessant: WordPress-Blog für KI gut zugänglich machen […]

  12. Moin

    LLM mag das reine SEO-Modell verschwinden lassen, aber da sind auch die Werbedrücker nicht untätig und arbeiten längst an LLM-SEO oder kurz LLMO. Das wird also dann auch nur anders versucht, Werbung unterzubuttern und die eigene Seite auch bei LLM-Anfragen hochzuspülen – ein Beispiel dafür.

    Über kurz oder lang hat sich´s dann auch wieder mit „frei von SEO-Schund“ und dem Ranking zugunsten nicht monetär interessierter Seiten. Perplexity mag da (noch?) eine Ausnahme sein, aber wo ein Trog ist…

    Vermutlich wird das so enden wie hier bei Einem, der SEO selber optimiert hat mit seinem Plugin.

    Dennoch tut es gut, eine Aussage, die vor knapp zehn Jahren nebenbei gefallen ist, heute von dem, der’s erfunden hat, schwarz auf weiß bestätigt zu bekommen: Schreiben für die SEO-Plugin-Checkliste bringt nichts. Schreiben für die Besucherinnen und Besucher einer Website hingegen schon.

    Das würde ich auf „KI“ bezogen analog sehen;-)

  13. […] Der neuste Trend: Websiten für KIs aufbereiten. Einerseits bin ich mehr als froh, dass das Thema praktisch für mich keinerlei Relevanz mehr hat. Andererseits finde es ich spannend: „WordPress-Blog für KI gut zugänglich machen.“ […]

  14. @Siewurdengelesen: Danke für den Link zur (vermeintlichen!) LLM-Optimierung. Ich hab mir das durchgelesen: Es handelt sich nicht um „Optimierungen für KIs“, sondern um SEO mit Hilfe von KIs!

    „Was ist LLM SEO?
    LLM SEO dreht sich ganz darum, intelligente Computerprogramme – die Large Language Models (LLMs) – zu nutzen, um Ihre Website in Suchmaschinen wie Google besser sichtbar zu machen.“

    ..und dann folgen die „klassischen“ SEO-Methoden, die mit den einschlägigen, meist kostenpflichtigen Tools schon ohne KIs gut funktionierten – deshalb ja so viel „SEO-Spam“ in den Suchergebnissen. Es ist wie überall: Jedes Hilfsprogramm für irgendwas bietet jetzt KI-Hilfe an – also auch SEO. Mag sein, dass das mit LLMs nochmal die Effektivität steigert, aber was da im Artikel beschrieben wird, konnten die Tools wie gesagt auch ohne gut. (Bzw. man kann jetzt SEO OHNE die kostenpflichtigen Tools mit den LLMs machen!) Was aber, wenn immer weniger Menschen Google zur Suche nutzen und sich gleich an eine KI wenden?

    Wie in meinem Text ja beschrieben: Es gibt kein „SEO für KIs“, das beschriebene Plugin dient nur der KI-freundlichen klaren Bezeichnungen einzelner Textkomponenten – ohne irgend einen Einfluss auf die Originaldatei.
    Der Elefant, der im Raum steht, ist ein anderer: Wenn das „Geschäftsmodell“, das von Erfolgen auf der Google-Suche und Werbung zeigen basiert, wegbricht: Werden dann überhaupt noch genügend neue Inhalte produziert werden, die die KIs für ihre Antworten heranziehen können?

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