Zur Klimakatastrophe – Stand April 2024

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11 Kommentare zu „Zur Klimakatastrophe – Stand April 2024“.

1. Siewurdengelesen Mi., 10.4.2024, 13:26 (Zitatlink)

   Um da nochmal nachzuhaken:

   Das ist das Schlimme daran, dass die Fakten bekannt sind und wie in den obigen Diagrammen ersichtlich ist, dass auch jeder mit einem Hirn über Amöbenstadium erkennen kann. Ganz ähnlich ist das auch im Buch Klimawandel FAQs – Fake News erkennen, Argumente verstehen, qualitativ antworten aufbereitet, dass als wissenschaftliche Version des Graslutschers gesehen werden kann. Dort ist bis meines Wissens Stand 2022 genau das alles angegeben und es wird sich mit den Bullshit-Argumenten und der Rosinenpickerei der Leugner und Gegner auseinandergesetzt, die sowieso meist auf „gefühlter Ebene“ liegen. Dabei spielt der „Glaube“ und die Ignoranz mit hinein, dass es uns hier in Mitteleuropa schon nicht so dicke erwischen wird, obwohl das seit inzwischen Jahren deutlich zu merken ist, dass das nicht der Fall ist.

   Das Menschgemachte und dabei als Hauptfaktor das CO² ist ein Fakt, der sich nicht wegdiskutieren lässt, sondern belegt ist. Stattdessen suhlen wir uns immer noch in unserer eigenen Bequemlichkeit und weite teile der Politik, die dafür zuständig wären, qua Gesetz und Handeln dafür zu sorgen, dass sich da etwas ändert, kungeln lieber mit Lobby und Unernehmen, damit ja schön das Geschäft weiter geht und sich die Unternehmen nicht womöglich noch „am Markt“ orientieren und etwas verändern müssen. Das ist nach einem guten Anfang gerade in D soweit nach hinten gefallen, weil Energieerzeuger lieber weiter mit Kernkraft und Kohle weiterfeuern wollen und jetzt wenigstens und witzigerweise über die Kosten Atomstrom hier endlich Geschichte ist. Dabei hat die öffentliche Hand den Unternehmen nach Jahren des Kassierens mit eigentlich abgeschriebenen Produktionsmitteln auch noch das Kümmern um ihre dreckigen Abfälle abgenommen, die Jahrmillionen die Umwelt versauen und beim Kohleausstieg geht es geradeso weiter – danke für nichts.

   Inzwischen gibt es in beinahe jedem Kuhnest einen politischen Verhinderer oder eine „Bürgerinitiative“, die sich gegen alles stemmt, was der Sache dienlich sein könnte und den Rest erledigen dann Gesetze, nach denen Windräder und Solarfelder anscheinend nur noch auf dem Mond installiert werden können, statt das die Dinger bei jedem Neubau und an vorhandenen Gebäuden zur Pflicht werden. Stattdessen heult man herum, dass die arme deutsche Wirtschaft wegen der verbilligenden Paneele nicht konkurrenzfähig ist und daher protektioniert werden muss gegenüber anderer Ware.

   Das die Nummer 1,5°C längst nur noch Fassadenmalerei ist, weiß auch jeder, der sich etwas intensiver damit befasst.

   Lese ich dann noch solchen Quark wie heute wieder in der Tagesschau, der durch die Blume auch wieder nur Gerotze gegen die Erneuerbaren ist, könnte ich schier platzen über solche Dummheit.

   Da nehme ich eine Förderung weg und wundere mich, dass das gekauft wird, wo scheinbar etwas billiger ist – ne echt jetzt, das ist ja unfassbar?! Dass dann die Ausgaben nach den letzten Jahren Inflation vielleicht auch noch für etwas Anderes draufgehen wie z.B. gestiegene Preise ausgerechnete für fossile Produkte bei Heizen und Kraftstoff dank einer einseitigen Ausrichtung auf einen östlichen Potentaten und seiner Rohstoffe und daraus dann eine in Geldmangel begründete „Kaufzurückhaltung“ der Grund sein könnte, kann sich erst recht niemand vorstellen.

   Wie wäre es eigentlich, wenn die Prämien für das Fördern des automobilen Individualverkehrs ganz gestrichen werden und stattdessen in Öffis, dem Deutschlandticket, Radwegen und anderen sinnvollen Dingen für weniger Verkehr landeten?

   Aber lieber frei nach Rammstein weiter, weiter in´s Verderben, denn wir müssen leben, bis wir sterben…

2. Klaus-Peter Mi., 10.4.2024, 13:43 (Zitatlink)

   Die Journalisten können auch nicht viel mehr zusammentragen, als Deine Graphiken aussagen. Dann noch ein paar Experten interviewen, die seit Jahren – sinnlos – betonen, dass wir die Karre an die Wand fahren, ohne auch nur zu bremsen.
   Wer sich als dem Jet-Set zugehörig fühlt, ist mindestens auf einem Auge blind für die Klimaproblematik, verhält sich still, denn wer im Glashaus sitzt…
   So die Politik, die mit ihren Führungsaufgaben nicht wirklich zurechtkommt.
   Bei den „neuen Medien“ ergibt sich auch kein Fortschritt, gibt es für seichte Unterhaltung Pluspunkte.
   Das sind Zeiten der Ambivalenz, der Gespaltenheit oder Schizophrenie – damit lässt sich offenbar leben, das aber nicht vernünftig auf „unserem Raumschiff Erde“.

3. Gerhard Mi., 10.4.2024, 14:20 (Zitatlink)

   Der gute Hoimar von Ditfurth hat es schon mal durchdekliniert, auch schon viel früher, um 1824 wurde von Fourier der Treibhauseffekt entdeckt. Also vor 200 Jahren.
   Man steckt den Kopf in den Sand. Damit ist niemand geholfen, denn, um beim Bild zu bleiben, der Vogel Strauss steckt den Kopf garnicht in den Sand, sondern springt aus dieser Position durchaus mal jemand gewaltig an, der dem Nest zu nahe kommt. Und so wird uns die Klimakatastrophe gewaltig anspringen.
   In den letzten Jahren hörte ich schon Fachleute diskutieren, daß man sich einrichten soll auf die Zeit, die da unweigerlich kommt. Also die Schäden möglichst adäquat hinnehmen.
   Ich denke, mehr ist da auch nicht drin. Man hätte spätestens bei Ditfurths Darstellung umfassend reagieren müssen. Aber die Tagespolitik war immer wichtiger. Oder besser gesagt, das Parteiklientel musste bei Laune gehalten werden, also keine Maßnahmen, die die Wähler verdriessen könnten, in Angriff nehmen.
   Also: Wie handelt man nun die kommende Katastrophe? Was kann man dann tun?
   Hier müssten jetzt schon Maßnahmen von der Politik ausgearbeitet werden.
   Leider ist diese Zukunft nicht mehr weit weg. Also Zeit, zu handeln.

4. Günther Mi., 10.4.2024, 16:27 (Zitatlink)

   Vor einigen Jahren habe ich in den Medien eine passende Formulierung von einer Klimawissenschaflerin gefunden: „Eine Klimawissenschaftlerin zu sein heißt, eine aktive Teilnehmerin in einer Slow-Motion-Horrorgeschichte zu sein.“

   Wir alle leben tatsächlich – egal ob aktiv oder passiv – in einer Slow-Motion-Horrorgeschichte, aus der wir höchstwahrscheinlich nicht mehr herauskommen – außer es geschieht ein Wunder. Und an Wunder glaubt (fast) keiner mehr. Ein Happy-End in dieser Geschichte scheint es nicht zu geben. Das steht für mich fest.

   Dieses fatale Bewusstsein fühlt sich ganz ähnlich an wie beim Denken an den eigenen individuellen Tod. Jeder weiß, dass er irgendwann sterben wird – nur zu oft daran denken will naturgemäß kaum jemand – bringt auch nichts.

   Charlie Brown: „Eines Tages werden wir alle sterben.“
   Snoopy: „Ja, das stimmt. Aber an allen anderen Tagen nicht.“

   Das scheint mir die Grundstimmung zu sein, die viele auf- und abgeklärte Menschen derzeit haben. Die globale Klima-Horrorgeschichte läßt durch den Zeitlupeneffekt für uns genügend Pausen zu, d.h. es geschieht nicht dauernd irgendwo ein größeres Unglück, wie z.B. Flutkatastrophen, Hitzewellen, verheerende Flächenbrände oder Orkanstürme. Der Klimawandel macht aber eigentlich keine Pausen – es ist ein stetiger Wandel mit exponentiellen Verlaufskurven und drohenden Kipppunkten. Aber das ist ja alles schon Allgemeinwissen.

   Meine Prognose: wir werden uns an diesen Wandel anpassen, soweit das möglich ist – weil uns gar nichts anderes übrig bleibt. Und neben dieser Anpassung verlieren viele Menschen gleichzeitig einen Großteil ihrer Naivität und ihren (Wunder-)Glauben.

5. holger Mi., 10.4.2024, 19:29 (Zitatlink)

   Beim Durcharbeiten des unendlichen Printerzeugnissestapels fiel mir gestern eine Zeitschrift in die Hände, die 1990 bereits von möglichen Temperaturveränderungen im Bereich von 1,5K und 4,5K sprach (Urania 7/1990, S.4). Ich hab auch Artikel aus Zeitungen entsorgt (ja, ich kann es doch), die Anfang der 90er schon von 1,1K (nicht °C!) im Vergleich zum vorindustriellen Niveau sprachen. (Insofern hat Herr Benecke schon recht, wenn 1,1K Anfang der 90er schon feststanden: wie will man heute noch über 1,5K sprechen – alles Beschwichtigerei…

   Mein Großvater hat über fünfzig Jahre das Wetter beobachtet, die Eltern waren auch lange im meteorologischen Dienst, ich bin mit Klima und so aufgewachsen – auch wenn ich von Physik leider null Ahnung habe. Anfang der 90er (da war er selbst schon weit über 70) war mein Großvater selbst noch etwas skeptisch, ob das wirklich menschengemacht ist, gegen Ende der 90er war er dann davon überzeugt und konnte keinen davon überzeugen (also außer mich vielleicht).

   Ist eben vielleicht mit dem Klimawandel wie mit der vegetarischen Ernährung: Diskussion zwecklos, ab einem bestimmten Punkt ähnelt die „Meinung“ einer Einstellung, die man sonst nur aus religiösen (sehr religiösen) Kontexten kennt (das habe ich irgendwann mal im Deutschlandfunk gehört). Bei der Ernährung (ich habe mehr als 30 Jahre Vegetarier-Diskussionen hinter mir, teils mit Wunden schlimmer als bei jedem Zirkuslöwen) ist es ja egal, aber beim Klima?

   Es ist wahrscheinlich auch das, dass das Problem zu erdrückend ist, dass wir alle Dreck am Stecken haben (ich sag nur Fehlwurf beim Mülltrennen).
   Manchmal denke ich mir: man müsste Klimaschutz zur neuen Kehrwoche machen oder an Klimaschutz die Wörter Outlet und Rabatt dranschreiben, dann könnte es vielleicht noch klappen – ok, Scherz, aber eigentlich auch nur Verzweiflung.

6. Siewurdengelesen Mi., 10.4.2024, 20:04 (Zitatlink)

   Die Zukunft ist bei dem Thema im Grunde längst Geschichte, zumindest die, welche in den Medien so verkündet wird.

   Das Problem dabei ist doch, dass selbst alle Einzelnen durch 100% korrektes Verhalten das Ding nicht reißen können, weil eben die gesamte Wirtschaft/Gesellschaft/whatever da ran muss. Das geht bei Gesetzesvorgaben los und beim Umbau der fossilen Industrie – ich höre nur Diesel, Wärmepumpen usw. Auf ihre Pfründe wird diese Industrie nicht verzichten wollen, solange diese Kuh noch gemolken werden kann und im Einzelnen feiern viele der Einzelnen das noch mit durch den Kauf eines überteuerten, spritfressenden SUV-Monsters abseits jeglicher Notwendigkeit. Da wird tatsächlich schon in bester Endzeitmanier gelebt, als gäbe es kein Morgen, während am anderen Ende gelogen wird, dass es schon nicht so dicke kommt.

   Das ist übrigens dieselbe Industrie, die bereits in den 1950ern zumindest eine Ahnung hatte über die Folgen ihres Tuns und spätestens in den 1970ern dank eigener im Giftschrank verschwundener Studien wußte!!!, was kommt und das weitestgehend in den Relationen, die heute durch die Modelle der aktuellen Klimaforschung bestätigt werden.

   Klar werden „wir“ uns irgendwie mit dem jetzt schon sicher Kommenden arrangieren müssen. Die Frage ist dabei eher, wann, ob und wie wir die Kurve bekommen, um nach einem logisch zeitversetzten Peak die Emmissionen erst zu halten und dann wieder zu senken. Das ist ein Generationenproblem und dabei versagt aktuelle Politik regelmäßig, weil deren Denke per se nur bis zum nächsten Wahlk(r)ampf reicht. Solche Sachen wie eventuell aus dem Szenario entstehende Verteilungskriege sind da noch gar nicht drin, sondern nur die „normalen“ Folgen des sich wandelnden Klimas.

   Neben dem Mitmachen bei den Demos gegen Rechts müsste die sogenannte Zivilgesellschaft mit der gleichen Inbrunst über massive Klimaproteste die Politik zum Handeln zwingen, stattdessen wird gefühlt allerortens noch dagegen gerotzt und s.o. mit null Einsicht oder wenigstens Willen, sich zu ändern, dagegen weiter geschreddert.

   Was will man mit diesem vernebelten Volk erreichen?

7. Gerhard Mi., 10.4.2024, 23:13 (Zitatlink)

   @Günther, @Siewurdengelesen, @holger:
   Ich sehe, alle sehen: Das Fell ist schon längst verteilt.
   Es IST ziemlich unverständlich, wieso eine Menschheit, die zu weitestreichenden wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Lage war, die auf Nano-Ebene allerlei Erfindungen machte, nicht dazu in der Lage war, das Schlimmste aufzuhalten.
   DAS ist reichlich unverständlich, erst mal.
   Wir sind gefangen, das ist der Punkt.
   Ich hatte vor etwa 20 Jahren einen Traum: Ein Reh wurde von einem Wolf gerissen, doch das Reh hatte nichts besseres, als noch von Früchten zu naschen. Als wäre das jetzt wichtig, als wäre das die Lösung. Von hinten aufgefressen und nach Trauben gieren.

8. Claudia Do., 11.4.2024, 10:31 (Zitatlink)

   Herzlichen Dank für Eure Kommentare! Ich hatte eher gefürchtet, dass dazu niemand etwas schreibt, weil lange bekannt und einfach nur frustrierend.

   1992/93 war ich Projektleiterin bei einem Träger, der per ABM-Maßnahmen Leute beschäftigte, um Energiesparkampagnen durchzuführen. Meine richtete sich an Mieter großer Hochhäuser im Osten Berlins. Die Mieter bekamen jede Menge Infos und Vorschläge, wie Energie im Haushalt einzusparen sei. Das klappte gut, es wurde viel eingespart – aber nur, solange wir als „Animateure“ die Motivation aufrecht erhielten. Danach flaute es schnell wieder ab. Deshalb hat sich die damalige „Energieszene“ vom Versuch, Verhalten zu ändern, abgewendet, weil zu teuer und nicht nachhaltig. Fortan sollte das technisch gelöst werden. Aber: Bis zum heutigen Tag haben wir in den Miethaushalten keine „smarten“ Stromzähler, die den Verbrauch im Zeitverlauf messen und dadurch zum Sparen motivieren sollen. (Das kann auch richtig Strom sparen, wenn man die Strukturen verändert!)

   Gestern war ich auf einer Versammlung in meinem Kiez. Verschiedene Aktivgruppen (teils gefördert) informierten über die anstehende Machbarkeitsstudie zur städtebaulichen Entwicklung des „Rudolfbands“, ein recht großes Gebiet, das nicht etwa leer ist. Klima und Umwelt sollten dabei eine Rolle spielen. Dass aber direkt neben dem Veranstaltungsort auf einem Grundstück grade alle großen Bäume gefällt wurden – davon wusste niemand etwas: Ach ja? Das hatten wir gar nicht auf dem Schirm…
   Es muss halt gebaut werden, das ist der Imperativ, der über allem hier steht. Dabei geht es nicht um Wohnungsbau, sondern um Gewerbe!

9. Siewurdengelesen Sa., 13.4.2024, 10:09 (Zitatlink)

   Und schon sind wir dank der neuesten Ergüsse unseres Bundesverkehrsministers wieder an dem Punkt, wie so der politische Wille ausgeprägt ist, notfalls auch mit Zwang gegen die Industrie etwas zu ändern.

   Ich zitiere:

   „Das Klimaschutzgesetz ist das Problem“

   „Wissing betonte, dass sich das Kabinett bereits vor neun Monaten darauf geeinigt habe, die Sektorenziele zu kippen.“

   „Mit Blick auf den Automobilsektor, der für den allergrößten Teil der Emissionen verantwortlich ist, sagte Wissing: „Wir haben in Deutschland 45 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Und die Bürgerinnen und Bürger können sich ja nicht von einem Jahr aufs andere ein neues Auto kaufen. Außerdem sind die klimaneutralen Fahrzeuge gar nicht verfügbar.“

   „Eine Maßnahme, die sofort die Emissionen senken würde und für das sich eine Mehrheit ausspricht, will der Minister jedoch weiterhin nicht angehen: ein Tempolimit.“

   „Wenn die Grünen sich nicht bewegen und dieses Gesetz bleibt, werden sie mit Einschränkungen rechnen müssen.“

   Kann das sein, dass dieser Mann ein klare Fehlbesetzung ist oder hat der die letzten Jahre unter einem Stein verbracht?!

   Das geht schon damit los, dass ein Tempolimit auf Autobahnen durchaus etwas bringt, wofür ein Herr Wissing einfach mal nur in´s nächste Ministerium zu gehen bräuchte, und nebenbei dem sichereren Verkehr und besseren Verkehrsfluß dient. Nächster Punkt der aus meiner Sicht ohnehin nur polemischen Drohkulisse von Fahrverboten ist wieder der Affront gegen die Grünen und das pöse Klimathema als auch gleich mit gegen das Gesetz selber (welches witzigerweise von der Groko beschlossen wurde) und die Statistiken über den Schadstoffausstoß im Verkehrsbereich, welches der Herr Verkehrsminister anscheinend – oh Wunder – gerade erst zu kennen scheint.

   Das ohnehin kein Verkehrsmittel nachhaltig oder klimaneutral ist, sondern höchstens mehr oder weniger umweltbelastend und dabei E-Autos in der Bilanz deutlich besser abschneiden, hat dem Typen anscheinend auch noch keiner gesteckt. Aber da war ja etwas mit der Speditionsbranche, die jetzt gegen die CO²-Umlage rebelliert und der Wegfall der Förderung von E-Autos bei Neukauf, während solche mit Verbrennungsmotoren weiter gestützt werden, der Anteil spritsaufender und überdimensionierte Pseudogeländewagen ist dabei steigend, während sparsame Kleinwagen immer mehr aus den Portfolios der Hersteller verschwinden – tstststs…

   Es ist mir auch nicht aufgefallen, dass sich Minister und Ministerium mal wirklich dafür eingesetzt hätten, dass speziell im Speditionsgewerbe die Zahl der LKW reduziert würde oder individueller Verkehr durch preiswerten und guten öffentlichen Nahverkehr in der Fläche ersetzt würde. So btw. reduzierte das vielleicht auch die sklavenhalterähnlichen Methoden, mit denen speziell osteuropäische Spediteure unterwegs sind.

   Sicher ist es auch im Sinne unserer Umwelt und der billigen und gleichzeitig mit einem Top-Service verbundenen Lieferdienste, wenn jedes Päckchen mit dem eigenen Lieferdienst verteilt wird. Das hat man schließlich noch nie gehört, dass es dort Selbstausbeutung per Franchise gäbe, angesichts eines überbordenden Arbeitspensums die Pakete einfach vor der Türe stehen oder am Ende nicht ausgeliefert werden und der Empfänger das Zeug dann selbst holen darf und das Porto trotzdem immer höher wird, obwohl die einzelnen Zustellunternehmen teils Konvoi in den Innenstädten spielen und die ohnehin angespannte Verkehrslage weiter verschlechtern durch wildes Halten in zweiter Reihe oder wie andere Autofahrer oder besser -steher auch auf Fuß- und Radwegen. So etwas kennt man ja nur aus den Zeiten der alten Bundespost, wo es weitestgehend nur diese gab als Zusteller. Statt der bräsigen Beamten haben wir jetzt schließlich Dienstleistung!

   Aber ist schon klar, immer erstmal dem „mündigen Bürger und Verbraucher“ in die Fre… und schön dick auftragen zwecks der daraus sicher gezielt gewollten Empörung, bevor man anfängt, der „Wirtschaft“ als Haupttreiber die Ketten anzulegen. Lieber schubst man dann mit schnell reduzierten Scheinzahlen und auf Kosten des Einzelnen die Kontingente etwas hin und her, damit die Gesamtbilanz wieder stimmt.

   Nicht das ich ein Problem hätte mit Fahrverboten auf der Autobahn, aber die Wochenenden sind imho die Zeiten, wo es wenigstens mal halbwegs rollt, dann verlagerte sich der Verkehr analog zur LKW-Maut auch nur auf die anderen Straßen.

   Es ist und bleibt wie gesagt völlig unverständlich, wieso so eine Niete und Fehlbesetzung noch in diesem Amt ist und dabei noch mit klar falschen Aussagen herumpolemisieren darf! Aber vielleicht wachen wir morgen einfach auf, es war alles nur ein schlechter Traum oder nur ein „KI“-gesteuertes Hologramm und den Wissing gibt es gar nicht…

10. Claudia Sa., 13.4.2024, 10:46 (Zitatlink)

    @Thomas: dazu kann ich nur sagen: Wie wahr, wie wahr! Und dein Text wäre ein voll gültiger kompletter Blogpost! :-) Natürlich ist Wissing eine Niete! Gestern sah ich im übrigen seit langem mal wieder das Magazin Royal „Die Boomer der Straße“ zum Zustand der Brücken in Deutschland, die jetzt quasi alle gleichzeitig schrottreif sind, weil ungefähr zur gleichen Zeit erbaut. Wissing kommt auch vor, ist aber nicht der einzig Schuldige, sondern alle Vorgänger, die zu Gunsten neuer Autobahnen die Sanierung der Brücken vernachlässigt haben – was jetzt zu einem ernsten Problem für die Wirtschaft wird (natürlich auch für Private, aber das zählt ja nicht so…). Fürs Klima natürlich auch nicht toll, wenn überall große Umwege gefahren werden müssen…

11. Siewurdengelesen Sa., 13.4.2024, 11:05 (Zitatlink)

    @Claudia

    Klar ist das klar mit den Brücken;-)

    Und selbst da ist wie bei Tunnelprojekten oder neu zu bauenden Straßen die „Beton-Mafia“ unheiliger Dritter im Bunde, wenn statt für weniger Verkehr immer mehr und immer größere Projekte in den Acker gestampft werden, obwohl sich das vielleicht mit anderem Planen vermeiden oder reduzieren liesse.

    Während für solche Infrastrukturen ganz unauffällig und schleichend quadratkilometerweise Fläche mit oft enormen Umweltschäden geopfert wird, wird jede Fläche für Wind und Solar zum medialen Großereignis. So ganz nebenbei ist die Zementindustrie auch einer der Treiber im Klimageschehen und auch das ist kein neues Wissen.

    Aber bleiben wir positiv und genießen trotzdem die Zeit, das Wochenende und den arg frühen Frühling;-)

    Viele Grüße
    Thomas