Claudia am 16. Januar 2010 —

Sennett im SPIEGEL-Interview: Über Daten und Macht

Dem SPIEGEL ist es derzeit wichtig, Google als die große böse Datenkrake anzuprangern. So wird der Spruch „Die Stasi war eine Organisation wie Google“ zur Headline eines Interviews mit dem von mir sehr geschätzten US-Soziologen Richard Sennet. Wer das Interview tatsächlich liest und nicht nur die Überschrift „scannt“, merkt schnell, wie tendenziös SPON hier agiert. Denn Sennett sagt schon auf Seite 1:

„Wer sich um die Privatsphäre sorgt, sollte sich um die Regierung Sorgen machen, nicht um Google. Wer sich wirklich um die ökonomische Ausbeutung von persönlichen Daten Sorgen macht, sollte sich mit dem Kapitalismus beschäftigen, nicht mit Google.“

Von Richard Sennett bin ich schwer begeistert, seit ich sein Buch Verfall und Ende des öffentlichen Lebens: Die Tyrannei der Intimität gelesen habe. Zwar ist es „uralt“, denn die Erstausgabe erschien bereits Ende der 80ger, doch gehört es zu jenen zeitlosen Werken, die keine Aktualität brauchen. „Ein Werk intensivster Nachdenklichkeit, in dem sich analytischer Einfallsreichtum und historisches Urteilsvermögen zu einer großen Studie verbinden“ heißt es in der Beschreibung und das ist nicht gelogen! Das Buch hat definitiv meinen Horizont erweitert, etwa für Prozesse wie die „Psychologisierung von Politik“, die ja mittlerweile unsere Medienwelt dominiert und die Menschen davon abhält, sich wirklich POLITISCHE Gedanken zu machen: es wird viel mehr darauf geschaut, wie „menschlich“ bzw. sympathisch ein Politiker ‚rüber kommt, nicht darauf, was er in seinem Amt tatsächlich tut. Wie sich Privatheit und Öffentlichkeit in den letzten Jahrhunderten entwickelt und dabei schwer verändert haben, hatte ich so detailliert (und unterhaltsam berichtet!) auch noch nirgends gelesen – ich war hin und weg und kaufte mir fortan fast alle Bücher von Sennett. (Links zu seinen Büchern sind deshalb hier Partnerlinks!)

Aber zurück zum Interview: Im Gespräch mit Sennett wird wieder einmal die ganze Ambivalenz des Themas „Daten sammeln“ deutlich. Einerseits begrüßen wir meist die Bequemlickeit und Zielgenauigkeit, die erst möglich wird, wenn ein Anbieter viele Daten über unsere Interessen gesammelt hat. Andrerseits fürchten wir die Macht, die jedem zuwächst, der über diese Daten verfügt, bzw. sie zu immer genaueren Profilen zusammen fügen kann. So sieht auch Sennett einerseits im Netz die Zukunft und sagt:

„Per Maschine werden wir uns kennen und begegnen. Man muss die Gefahren verstehen, aber man muss auch verstehen, was die Maschinen-Kommunikation erst möglich macht, was im direkten Gegenüber nicht funktioniert hätte. Wir sollten auch nicht allzu hochnäsig gegenüber Facebook sein. Wenn man ein Teenager ist, schafft man dort seinen sozialen Raum“.

Und weiter:

„Die Grenze zwischen dem, was öffentlich ist und was privat, löst sich sowieso schon seit Jahrhunderten auf, unabhängig vom Internet. Die Idee, dass man sich in der Öffentlichkeit anders benehmen soll als zu Hause, ist für uns viel schwächer, als sie für unsere Vorfahren war. Bei Facebook nutzen die Menschen nur die technischen Möglichkeiten, um zu tun, was sie ohnehin tun würden: Sich mit anderen über sehr private Details aus ihrem Leben auszutauschen und daraus Gesprächsstoff zu machen. Auch hier: Das Internet hat das Problem nicht geschaffen, sondern der kulturelle Wandel.“

Dass die allgemeine Datensammelwut das Recht des Einzelnen zerstört, „dem Staat unbekannt zu bleiben“, findet Sennett andrerseits „extrem gefährlich“. Es ist nun möglich, Zielgruppen-genaue Gesetze zu machen, wogegen etwa Parlamentarier im 18. Jahhundert Gesetze machten, ohne die Bürger zu kennen, für die sie gelten sollten. Sinnvollerweise weist der SPIEGEL darauf hin, dass es doch eigentlich gut sei, realitätsnahe Gesetze zu machen, worauf Sennet dann mit dem Stasi-Vergleich kommt, die auch Daten gesammelt habe, noch ohne zu wissen, wofür man sie brauchen werde. Datensammlungen seien auf jeden Fall ein politisches Herrschaftsinstrument, das es so früher nicht gegeben habe.

Ok, das stimmt. Aber was sagt uns das? Keine Datensammlungen entstehen zu lassen, käme einem weitgehenden Verzicht auf technischen Fortschritt gleich – und mal abgesehen von locker hingeschriebenen Warn- und Brandreden denke ich, dass das nicht wirklich viele wollen.

Bequemlichkeit und Trägheit ist für mein Empfinden ein wesentliches Problem im Umgang mit diesem Spannungsfeld: Da gibts einerseits diejenigen, die sich keine Gedanken machen und „einfach vertrauen“ – eine gewiss unangemessene Haltung, auch wenn man davon ausgeht, dass ein Unternehmen wie Google WIRKLICH „not evil“ sein will. Dann sind da die Daten-Puristen, die am liebsten hätten, dass alle nur über „Tor“ surfen und so wenig Spuren wie möglich im Netz hinterlassen: Bye bye Web 2.0!

Wenn man aber einerseits die Errungenschaften und Möglichkeiten nutzen will, doch andrerseits den politischem Missbrauch gesammelter Daten fürchtet, dann bleibt nur der mühsame Weg, demokratische Kontrolle und Transparenz der Macht zu erkämpfen: immer wieder, immer mehr, immer wachsam!

Im Manchester-Kapitalismus konnten Unternehmer in ihren Fabrikhallen auch noch machen, was sie wollten. Heute haben wir ein großes Geflecht aus Gesetzen, Vorschriften, Tarif-Verträgen und Bürgerrechten, die diese Freiheit aus guten Gründen einschränken – ein Fortschritt, der im Reich der Daten sammelnden Unternehmen und Behörden eben erst noch etabliert werden muss.

Frank Rieger, Sprecher des Chaos Computer Clubs, hat dazu in seinem FAZ-Artikel „Der Mensch wird zum Datensatz“ eine Reihe bedenkenswerter Vorschläge gemacht. Zum Beispiel diesen:

„Um eine neue Datenschutz-Balance wirksam zu erzwingen, ist die Einführung einer aktiven, regelmäßigen Mitteilungspflicht von Behörden und Unternehmen über die gespeicherten Daten an jeden einzelnen Betroffenen notwendig. Wir nennen es den Datenbrief. Dabei müssen nicht nur die Rohdaten mitgeteilt werden, sondern auch alle abgeleiteten Informationen, eben die extrahierten Merkmale und Profile, inklusive der Möglichkeit, sofort die Löschung zu verlangen. Zudem bedarf es der persönlichen Haftung der Geschäftsführung für Datenverbrechen, sowohl bei illegaler Weitergabe und Verarbeitung als auch bei Sicherheitsschwankungen.“

Das durchzusetzen, heißt lange dicke politische Bretter bohren! Aber eine „Hau-Ruck-Lösung“ gibt es eben leider nicht.

Diskussion

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24 Kommentare zu „Sennett im SPIEGEL-Interview: Über Daten und Macht“.

  1. Guter Artikel, und danke für den Link auf das Sennett-Interview, das ich sonst vielleicht gar nicht entdeckt hätte. Und schade für dich, dass du wohl nicht so bald die Gelegenheit haben wirst, Facebook-Freundin von Richard Sennett (in deiner Artikelüberschrift hat er glaube ich ein „t“ am Ende eingebüßt) zu werden :-)

    Ich verfolge diese Thematik mit großer Spannung. Da tut sich was derzeit. Und das, was sich da tut, wird zwar durchs Internet und speziell durch die Aktivitäten von Google begünstigt, aber das alles ist nicht seine Ursache. Insofern ist Sennett, der diesen Wandel auf soziologischer Ebene schon längst und netzunabhängig ausgemacht hat, eine wichtige Stimme in dieser Thematik.

    Im Grunde passiert derzeit das, wofür die gesamte Bohème des 20. Jahrhunderts letztlich vergeblich gekämpft hat: das Ende des „Bürgertums“. Bürgertum, so habe ich es seit meinen geistigen Anfängen vor etwas über 30 Jahren, für die maßgeblich Hermann Hesse verantwortlich ist, empfunden, ist das „Private“ im Gegensatz zum „Öffentlichen“. Wobei das Private den Nimbus des Geheimnisvollen und damit Wichtigen erzeugen soll. Aber dahinter ist halt nichts als Menschliches, Allzumenschliches – Lust, Neid, Ehrgeiz, und manchmal auch einfach nur Minderwertigkeitsgefühle.

    Seine Berechtigung und Attraktivität zog das Bürgertum einst als Gegenpol zum „Dampfmaschinen-Sozialismus“, zum Konzept einer arg mechanischen, unmenschlichen, gleichgeschalteten Gesellschaft. Aber das alles ist lang Geschichte. Jetzt löst sich das Bürgertum, das diesen Dampfmaschinen-Sozialismus bekämpft und überlebt hat, selber auf. Keine Feindbilder mehr, keine Orientierung mehr. Es löst sich auf in eine Art Selbstverständlichkeits-Sozialismus, den man eigentlich besser gar nicht mehr so nennen sollte, weil er so gar nichts Dampfmaschinenmäßiges mehr an sich hat. Aber es ist letztlich eine Art Sozialismus, und im Web 2.0 fühlt er sich besonders wohl.

    Die neue Offenheit entsteht nicht mehr zwischen Nachbarn und Wahlverwandten, sondern zwischen Netzkontakten. „Das sind doch alles nur verkappte Kinderschänder, die da Kontakt suchen“, so die Zensursula-Generation. Die, die es leben, wissen es längst besser. Und sie werden täglich mehr. Lauter Problemfälle aus Sicht des deutschen Daten- und Jugendschutzes. Aber nur aus dessen Sichtweise, und aus der Sichtweise seiner Anhänger.

  2. Hi Stefan! Danke für den interessanten Beitrag!

    Ich lebe ja schon lange auf meine Art „die neue Offenheit“ im Netz mit, denke aber nicht, dass es keine Notwendigkeit für Privatheit mehr gibt. Die Menschen sind ja durch das Netz nicht etwa zu besseren Menschen geworden, sondern: es gab auf einmal einen „neuen Kommunikationsraum“, in dem man zunächst frei von althergebrachten Verstrickungen und Zwängen agieren konnte, oft genug aus der Anonymität der Nicks und Pseudos heraus.

    Je mehr „reale Welt“ sich dann aber im Netz repräsentierte und aktiv wurde, desto realistischer wurde auch das Verhalten und Auftreten vieler im Web. (Ich hab‘ z.B. etliche Bitten um Löschung alter Gedichte, Texte und Namen bekommen). Und heute haben wir gar eine ganze Reihe von Dienstleistern, die sich anbieten, „problematische“ Netzidentitäten für viel Geld zu bereinigen.

    Ich will sagen: Die Privatsphäre wird immer noch gebraucht, nämlich als Versteck für das Defizitäre, das Unrunde, Unattraktive und Fehlerhafte der Menschen – das, womit man sich allermeist NICHT freiwillig zeigt. Und das wird solange so sein, wie Menschen einander vergleichen und bewerten: ethisch-moralisch, ästhetisch und physisch – (wobei ersteres seit den 90gern gefühlt unwichtiger, letzteres wichtiger wurde.)

    Zu glauben, das Private könne heute schadlos auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden, verkennt für mein Empfinden die Lage. Man zeigt zwar heute MEHR von sich, vor allem mehr von dem, was früher als ganz persönlich und/oder intim gegolten hat, doch immer noch verbirgt man gerne die dunklen Seiten: die Inkonsistenzen, das Versagen – die persönlichen Varianten der sieben Todsünden eben.

    Ich wünsche mir keine Welt, in der wir alle in Echtzeit in jeder Hinsicht „zwangs-geoutet“ leben müssen: es wäre eine totalitäre Hölle, auch ganz ohne bösen Machthaber, der uns das aufzwingt!

  3. Liebe Claudia, du sprichst mir mit deinem Artikel aus dem Herzen. Angesichts der Spiegel-Artikel wurde ich an meinem Kolleg bereits angefeindet, da hörige Spiegel-Leser diese Anti-Google-Einstellung unreflektiert übernehmen und mir fortan keine E-Mails mehr an meine GMail-Adresse schicken wollen, weil sie befürchten dadurch ein böses Unternehmen zu schicken.

    Abgesehen davon denke ich schon, dass der Mensch an auf Geheimnisse angewiesen ist, psychologisch. Das ist einer der Gründe, warum ich ein „analoges“ Tagebuch mit Tinte und Füller führe. Schließlich haben wir im Netz selbst die Entscheidungshoheit über die Art und Weise der Preisgabe unserer Gedanken, die sogar soweit geht, dass wir anonym zu bloggen in der Lage wären.

    Eine Echtzeit-Auswertung unserer Identität bei vollständiger Transparenz wäre ein dystopischer Alptraum. Insbesondere, wenn als unausweichlicher dargestellt.

    Aber ist das nicht der selbe alte Albtraum, der seit Beginn der Moderene in Literatur, Filmen und sonstigen Künsten exerziert wird: der Auflösung des Individuums in einer unbestimmten kollektiven Masse.

  4. Fehler, Fehler, Fehler!!!

    Hallo Claudia, seit diesem Jahr wird der Text der Kommentare von
    meinem Browser ( SeaMonkey 1.1.18 -Mozilla ) falsch dargestellt.
    Jedes Wort befindet sich in einer neuen Zeile – so als würde jemand nach jedem Wort ein RETURN setzen. Ist nur bei Kommentaren der Fall, Text Deines Beitrages wird normal dargestellt.

    Gruß Hanskarl

  5. Hallo Claudia,

    mein vorhergehender Text wurde korrekt dargestellt ! ? ?

    Gruß Hanskarl

  6. Seltsam, der obige wieder nicht !!!

    Hanskarl

  7. Ich werde dem zügig nachforschen, danke Hanskarl! (Auf Firefox und MSIE ist alles ok!)

  8. Hi Hanskarl,

    ich habe den Code dieser Seite validiert: alles korrekt!

    Dann hab ich mir den Seamonkey 2.02 installiert: die Optik ist ganz normal.

    Kannst du nicht einfach updaten? Vermutlich hat die ältere Version irgendwelche Fehler in der CSS-Interpretation…

  9. Hallo Claudia,
    vielen Dank für Deine Mühe. SeaMonkey 2.02 wurde mal wieder „verschlimmbessert“, so daß ich bei der Version 1.1.18 ( benutze ich mit Voversionen sei Jahren ) bleiben werde.

    Für mich unerklärlich ist, daß mein Text ( 17. Januar 2010 um 22:57 Uhr ) korrekt dargestellt wird und meine zwei folgenden Texte nicht.

    Gruß Hanskarl

  10. Hallo Claudia!

    In Firefox 2.0.0.6 nervt der Fehler ebenfalls!

  11. […] Stasi war eine Organisation wie Google” (zusammen mit Claudia Klingers Kommentar “Sennett im SPIEGEL-Interview: Über Daten und Macht“) gelesen hat, weiß, daß auch Regierungen erhebliches Interesse an Datensammlungen wie […]

  12. […] geballtes Google-Bashing von Seiten der Altmedien lesen muss! (Wer es ausgewogener will, lese z.B. “Über Daten und Macht” im Digital […]

  13. Hallo Hanskarl: wie sieht es JETZT aus?

  14. Hallo Claudia,
    Dein obiger Text [20. Januar 2010 um 15:40 Uhr] wird korrekt dargestllelt.
    Vielen Dank für Deine Mühe.
    Siehe auch meine e-mai von eben.
    Gruß Hanskarl

  15. Hallo Claudia,
    der eben von mir ( 23:29 Uhr ) eingegebene Text wird wieder falsch dargestellt. Ich werde morgen eine „alte“ Version des SeaMonkey mit den Einstellungen Dez. 2009 zurückspielen und die Darstellung überprüfen. Dann erfolgt eine Information an Dich.
    Gruß Hanskarl

  16. Hallo Claudia!

    In Firefox 2.0.0.6 wird es weiterhin „falsch“ dargestellt: Die meisten Beiträge in 1-Wort-Zeilen, einige Beiträge in 1-3-Wort-Zeilen, wenige Beiträge in korrekten Mehr-Wort-Zeilen.

    Und im Quelltext sieht alles richtig aus!

    Bin mal gespannt woran es liegt!

    mit lieben Grüßen aus Essen („Weltkulturstadt“!)
    Karl-Heinz

  17. Mittlerweile hab ich (mit Hilfe der Fachliste CSS-Design) am Fehler gearbeitet – es sollte nun stimmen!

  18. Hallo Claudia,
    vielen Dank für Deine Mühe. Nun stimmt die Darstellung.

    Nochmal danke – ich bleibe Dir ein treuer Leser und manchmal auch
    ein „Beckmesser“.

    Gruß Hanskarl

  19. Auf meinem neuen Laptop (Windows Vista Home Premium – Gott, wie peinlich! – und Firefox 3.5.7) sieht Deine Website immer noch leicht fehlerhaft aus. So, als gäbe es vier Spalten, aber nur in der obersten Zeile, danach nur noch drei. Was dann kommt, ist weiterhin 3-spaltig, bis die rechte Spalte aufgebraucht zu sein scheint. Dann diffundiert die mittlere Spalte in die rechte hinein. Weswegen aber summa summarum leider rechts viel leerer Raum bleibt, der gerne beschrieben wäre.

    Vielleicht ist das beabsichtigt, aber selbst wenn, sieht es einfach grottenschlecht aus (*grins*).

    Was mir so gar nicht zu den Inhalten passen will! Die sind nach wie vor erste Sahne.

  20. @Handkarl: bitte, gern geschehen! :-)

    @Susanne: das sollte nicht sein! Ich hab denselben Firefox, allerdings mit Windows XP.

    Schickst du mir mal einen screenshot? (Drucktaste auf der Tastatur klicken und dann den Inhalt der Zwischenablage z.B. in ein Word-Doc pasten).
    Wenn die mittlere Spalte „in die rechte hinein“ diffundiert, dürfte rechts eigentlich grade KEIN freier Platz bleiben…
    Normal sind es drei Spalten, nichts ragt in andere hinein – und je nach Bildschirmauflösng ergeben sich rechts und links mehr oder weniger breite Ränder.

    Ich habe eh vor, das Design insgesamt mal neu zu machen – ist ja historisch gewachsen und ich wünsche mir manches anders.

  21. Unter XP (bei einem Freund etwa) passiert das auch so nicht, sondern scheinbar nur unter Vista (plus, daß Firefox in einem reduzierten Fenster läuft statt voll aufgebläht).

    Screenshots wie unter MS-Word kriege ich leider (unter Vista) nicht hin (bleierne MS-Verweigerin, die ich bin, nutze ich nur OpenOffice..) Obwohl sie unter XP korrekt funktionieren. Eines der Geheimnisse des Internets, die den Ideen des Herrn Sennett gräßlich frech ins Gesicht springen. Eben keine Kommunikation innerhalb jeder Ebene der Formalisierung, sondern eine wohl informell geregelte. Was er (plus viele Apologeten des Netzes) leider nicht sieht.

    Aber das ist ein anderes Thema. Vielleicht schaut er (oder du oder andere) mal bei Herrn Roethlisberger und Herrn Dickinson nach (Hawthorne, human relations, informal organization, etwa als Stichworte) und wie diese Herren etwas (man nannte es dann ‚human relations‘) fanden, das jenseits des Verordneten (heute: der Regeln des Webs) statt hatte. Es ist immer klug anzunehmen, daß Menschen mehr tun, als sie sollen. Und daß das, was sie tun, mehr bewirkt, als es sollte. Das zum Thema „Daten und Macht“.

  22. Also ich habe mir extra beim einkaufen den Spiegel mit dem Artikel über Google gekauft. Finde es schon ein bisschen beängstigen, wenn ein Konzern so viel über einen weiß. Aber was will man machen. Jeder benutzt das Internet, der einzige der was dagegen machen kann, ist der Vaterstaat.

  23. @Fritz: der „Vaterstaat“ (m.E. ist das eine nicht mehr zeitgemäße Bezeichnung!) lenkt allzu gerne ab von seiner eigenen Datensammelwut! Und er hat es ja nicht mal geschafft, dem „Telefonterror“ der unverlangten Werbe-Anrufe effektive Zügel anzulegen!

    @Susanne: kann das sein, dass bei Vista der schlichte Screenshot (per Drucktaste auf der Tastatur das aktuelle Bildschirmbild in die Zwischenablage bringen) nicht funktioniert? Oder gehts nur darum, WOHIN dann damit?
    Das muss ja nicht Winword sein, mit OpenOffice sollte es ebenso gehen – und auch mit jedem Bildbearbeitungsprogramm (neue Datei, dann Strg + v = Zwischenablage-Inhalt einkopieren).

    Auch bei reduziertem Fenster sollten die Spalten sich eigentlich nicht ändern, denn die sind ein einem „Container“ mit fester Breite. Wird die unterschritten, sollte ein Querscrollbalken auftauchen…

    Ich werde der Sache mal nachgehen.

  24. @Claudia

    Ja, die Unmöglichkeit eines screen-shots scheint eine Eigenheit des Betriebssystems Vista auf meinem Laptop zu sein (ein feature?!).

    Daher also jetzt per Wort:

    In der oberste Zeile sind 3 Spalten unterscheidbar:
    – links ein Zähler (schwarz auf weiß)
    – dann ‚+ Startseite + Newsletter + Wohin‘ (grau unterlegt)
    – rechts ‚Digital Diary – Claudia Klinger‘ (wieder s/w)

    Diese drei Spalten nehmen die gesamte Breite meines Browserfensters ein.

    Die Anzeige darunter hat auch 3 Spalten, die aber nur die Breite der erste beiden oberen Spalten einnehmen. Unter der obersten rechten Spalte gähnt leider nur weiße Leere.

    Die rechteste Spalte unten endet nach dem Teil ‚Meta‘ (unter dem Kästschen ‚frisch gebloggt‘) und der Text der mittleren Spalte fließ ab dort in den frei gewordenen Raum der beendeten Spalte rechts hinein. Nicht aber nach ganz rechts, wo daher weiterhin die oben schon beklagte Leere weilt.

    Ich hoffe, du kannst Dir in etwa vorstellen, wie Deine Site bei mir aussieht, zumindest, bis ich auf Windows 7 ‚up-ge-datet‘ habe (auch so ein gräßliches Wort). Aprospos – statt ‚Drucken‘ für den Vorgang, daß ein Text ins Inernet zum Lesen durch Andere wandert, könnte doch ‚Einspeisen‘ gesagt werden. Oder klingt das zu sehr nach Stark/Schwachstrombasteleien und Nerds?

    Ich habe oft das unangenehme Gefühl, gerade die von den abertausend neuen Möglichkeiten des Netzes sehr begeisterten Benutzer hören nicht gerne allzu deutliche Anklänge daran, daß sie sich in der Tat von technischen Dienstleistungen fremder, anonymer Menschen, Firmen, Organisationen und Staaten in ihren privatesten Kommunikationsmöglichkeiten wesentlich abhängig machen. Zumindest scheint mir der übliche Jargon das sehr gerne verharmlosen zu wollen.