Claudia am 25. Mai 1999 —

Existenzgründer sein kann ablenken

Ob ich wohl jemals wieder „einfach so“ vor mich hinwebben werde? Derzeit sehe ich schwarz, denn die Arbeit steht mir bis zum Hals. Wie es halt so ist in der Endphase eines größeren Auftrags, während die anderen kleineren Sachen (und die, die man erst zu Größerem entwickeln will…) nicht etwa verschwinden, sondern ebenfals pünktlich und korrekt wie immer erledigt werden wollen.

Na, in zwei Wochen sieht es hoffentlich wieder besser aus – im Grunde meines Herzens bin ich wohl einfach faul, eine Faulheit, die nicht auf dem Sofa liegen will, sondern „just for fun“ Webseiten herstellen… verrückt! Zwei Mausklicks trennen Arbeit und Freizeit…

Für einen Freund hab‘ ich gestern das Thema „Existenzgründer“ recherchiert, mal eben eine Stunde und ich hatte den großen Durchblick. Das Netz ist schon super! Was mir nebenbei aufgefallen ist: es gibt offenbar viele Leute, die nicht einfach loslegen mit dem Webdesign, sondern sie machen auf „Existenzgründer“. Das bedeutet, erstmal ein halbes Jahr mit allem anderen, nur nicht mit der eigentlichen Arbeit beschäftigt zu sein (Anträge, Businessplan, Verhandlungen mit Banken, Beratern etc.). Zudem bedeutet es, sich zu verschulden, und zwar nicht wenig. Man fängt dann nicht klein an und wächst mit der Zeit, wird aufgrund toller Projekte automatisch bekannter – sondern es wird der große Aufriß gemacht: Büroetage, großes Equipment, Unsummen für Marketig & Werbung… Für mich wär das nichts, denn das bringt – zusätzlich zum Streß, der manchmal mit Terminaufträgen verbunden ist – noch den Druck, für die Bank arbeiten zu müssen. Überhaupt: Wenn etwas klappen MUSS und soundsoviel Geld bringen MUSS, damit es SICH RECHNET – oh je, das wär‘ für mich der reine Horror! Ich brauche das Gefühl, zur Not den PC ausschalten zu können, ohne daß mir der Himmel auf den Kopf fällt. Naja, jeder schafft sich seine eigene Hölle….

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