Thema: Weltgeschehen

Claudia am 04. März 2009 — 20 Kommentare

Welt erkennen – ja wie denn?

Noch nie gab‘ es so viele Möglichkeiten sich zu informieren wie heute. Wenn ich morgens den PC einschalte, schaue ich kurz auf die Themen der klassischen Medien SPON, FAZ, ZEIT, SZ, TAZ, dann auf den „Memetracker“ Rivva mit den aktuellen Beiträgen aus der Blogger-Szene. Und zuletzt sind die ellenlangen News auf Net News Global dran, die ich auch noch kurz überfliege: Hier geben sich sämtliche Apokalyptiker, Verschwörungstheoretiker und Weltuntergangs-Propheten ein Stelldichein – vermischt mit durchaus seriösen Nachrichten vertrauenswürdiger Quellen aus den Weiten des Webs.

Wenn’s mir dann noch nicht reicht, gibt’s ja noch Yigg und Wikio, die Nachrichten und Beiträge einerseits von Menschen, andrerseits von Programmen zusammen stellen lassen. Und auf Twitter lese ich zwischendurch Meldungen wie „So auf zur #Cebit“ und „Vergessen Frühstück vorzubereiten. mist.“ Weiter → (Welt erkennen – ja wie denn?)

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Claudia am 28. Februar 2009 — 3 Kommentare

Web 2.0: Ja verdammt, wo bleibt die Rendite?

Da wurde, wie ich auf Riva mitbekam, die „Konferenz Web 2.0 Expo Europe“ von den amerikanischen Veranstaltern abgesagt, weil die sich so einen Event in der Krise nicht mehr leisten können. Und das Handelsblatt-Blog schreibt dazu:

„Wohlgemerkt: das ist jetzt keine Häme gegen die Web-2.0er. Aber es wird immer klarer, das Web 2.0 eben nicht die Antwort war, auf die alle gewartet haben. Das letzte erfolgreiche Geschäftsmodell aus dem Valley war Google. Die sind nun mal so richtig 1.0ig. Facebook? Myspace? Twitter? Publikumserfolge, ja. Unbestritten. Aber where’s the beef? Die Frage wird immer lauter.“ Weiter → (Web 2.0: Ja verdammt, wo bleibt die Rendite?)

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Claudia am 26. Februar 2009 — 11 Kommentare

Finanzkrise: Wann kommt der Google?

Dass es – zumindest virtuell – viel zu viel Geld gibt, das in keiner Weise mehr mit Waren und Dienstleistungen abgedeckt ist, entnehme ich den vielfältigen Infos und Erläuterungen der letzten Monate. Eigentlich müssten die Geldbesitzer bzw. die Eigner der zunehmend uneinbringlichen Forderungen (faule Kredite, toxische Papiere etc.) neun Zehntel ihrer prekären Werte VERNICHTEN, damit das Ganze wieder ein wenig ins Lot kommt – aber sowas macht natürlich niemand freiwillig.

Also versucht man, all das Problematische unter den Teppich zu kehren, bzw. in „Bad Banks“ auszulagern, um zumindest Zeit zu gewinnen. Ob das unter verstaatlichten oder privaten Rahmenbedingungen stattfindet, ist im Grunde egal: im ersten Fall haftet der Steuerzahler direkt, im zweiten Fall indirekt, denn die Realwirtschaft befindet sich ja quasi in Geiselhaft des Finanzsystems. Die Banken müssen gestützt werden, da scheinen sich alle einige zu sein, die nicht auf einen totalen Crash spekulieren – und den finden eigentlich nur Leute spannend, die immer schon nur Gift & Galle auf alles Bestehende sprühen. Weiter → (Finanzkrise: Wann kommt der Google?)

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Claudia am 24. Februar 2009 — 6 Kommentare

Politiker: Zum Beispiel Steinmeier

Walter Steinmeier repräsentiert für mich noch ein Stück mehr den Politiker der Zukunft als Typen wie Merkel, Schröder und Fischer. Schon diese unterschieden sich ja stark von heute nostalgisch beweihräucherten Legenden wie Helmut Schmidt, die noch den Eindruck vermittelten, sie wüssten, wohin die Reise gehen soll: es waren und sind interaktive Politiker, deren Job es ist, den sich im ständigen Interessenkampf heraus kristallisierenden „machbaren Kompromiss“ zu entwickeln und umzusetzen. Sie haben kein Programm, sondern machen, was geht.

Und je nachdem, wieviel Wind eine gesellschaftliche Gruppe oder Lobby um ihr Anliegen zu entfachen vermag, desto mehr wird diesem Interesse entsprochen – sei es wegen der aufgebauten Drohkulisse im Falle der Weigerung, sei es aufgrund der Mobilisierung „gefühlter Mehrheiten“ über die Medien. Integere Charakterköpfe mit eigener Meinung wären da nur hinderlich: sie müssten ja dauernd zurücktreten, wenn der Wind wieder aus der anderen Richtung bläst und sie nicht hinter dem stehen könnten, was sie in ihrer Position abzusegnen haben. Weiter → (Politiker: Zum Beispiel Steinmeier)

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Claudia am 24. Februar 2009 — 8 Kommentare

Vom politischen Handeln und der Selbsterkenntnis

Heute morgen war ich einigermaßen von den Socken, als ich über Twitter mitbekam, dass Gerd-Lothar Reschke meine ausführlichen Kommentare zu seinem Artikel „Die einzig echte Politik“ einfach gelöscht hat. Noch dazu mit Bemerkungen, die diesen Beiträgen in keiner Weise gerecht werden: Ich hätte mich wie ein Rammbock verhalten und nicht zugehört, schreibt er.

Dabei bin ich ausführlich auf seinen Beitrag eingegangen, hab‘ sachlich argumentiert, mein Gefühl der Verletztheit über die rüde Art in seiner ersten Entgegnung gezeigt (die nun auch weg ist) und sehr engagiert und für jeden nachvollziehbar ausgeführt, was ich anders sehe.

Nun stehen dort nur noch Kommentare, die ihn bestätigen und nicht viel mehr zu seinem Text sagen als „geht mir auch so“. Die Möglichkeit für Leser, sich selber eine Meinung über die Kontroverse zu bilden, ist weg. Ja, auch so kann man bloggen, ich frag‘ mich nur, warum nutzt man dann überhaupt die Kommentarmöglichkeit? Weiter → (Vom politischen Handeln und der Selbsterkenntnis)

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Claudia am 24. Februar 2009 — 4 Kommentare

Start Blog-Retreat: Krise, Alltag und fröhliches Getwitter

Grade hab‘ ich die Ankündigung meines „Blog-Retreats zum Zehnjährigen“ gelesen, die Susanne im Hauptstadtblog geschrieben hat. Bin ganz gerührt – und kann mir angesichts dieses schönen Vorworts gleich weitere Vorreden sparen. :-)

Blog-Retreat zum Zehnjährigen des Digital Diary – Text 1

Text 2 »Übersicht »

Im Moment kommt es mir fast etwas verstiegen vor, mich jetzt schreibend in meine Blogs zu versenken, während sich da draußen die Krise zuspitzt. Grade hab‘ ich mir nämlich eine große Dosis Katastrophen-Artikel gegönnt, die man auf Net News Global im Hunderterpack geboten bekommt. Nach solcher Lektüre erscheint es dringend geboten, den Gemüseanbau im Garten zu planen, Vorräte im Keller einzulagern und Kaffee und Zigaretten als Tauschware anzuschaffen. Weiter → (Start Blog-Retreat: Krise, Alltag und fröhliches Getwitter)

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Claudia am 20. Februar 2009 — 3 Kommentare

In Vorbereitung der Blog-Woche

Für das nächsten Dienstag beginnende „Blog-Retreat zum Zehnjährigen“ hab‘ ich jetzt mal eine Übersichtsseite vorbereitet, auf der man die Postings leicht im Überblick behalten kann.

Außerdem überlege ich, in jedes Posting einen Aktionsbutton einzubinden: mit Links zum vorherigen und zum nächsten Artikel. So locke ich eventuelle Spontanbesucher auch mal auf meine anderen Blogs – und für mich selbst verstärke ich das Gefühl des Zusammenhangs all dieser „Jubiläumstexte“, selbst wenn er sich inhaltlich nicht manifestiert. Man kann dann auch sehen, wo ich grade bin – nämlich da, wo es noch keinen Link zum nächsten Blogposting gibt.

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Claudia am 19. Februar 2009 — 1 Kommentar

Noch kommen die Päckchen

Bisher reißt der Strom der Päckchen, die ich fast täglich für konsumfreudige Nachbarn annehme, nicht ab. Auch sonst ist alles „wie normal“, während ich doch jeden Morgen immer katastrophalere Berichte und Analysen zum Krisengeschehen lese, darunter auch die eine oder andere Nachricht, über die ich trotz allem schmunzeln muss: etwa die News von der Botox-Krise.

Draußen schneit es schon den ganzen Morgen und der Mann im Lädchen, in dem ich Milch und Tabak kaufe, wünscht mir besseres Wetter, als sei der Schnee auch schon Katastrophe. Dabei liegt er grade mal ein paar Zentimeter hoch. Kaum zuhause, kommen auch für mich Päckchen: die neue externe Festplatte, ein Packen DVD-Rohlinge – jetzt ist verschärfte Datensicherung angesagt, denn nochmal will ich sowas wie letzte Woche nicht erleben.

Twitter ist nun Teil meines Alltags geworden, auch immer mehr Bekannte tauchen dort auf. So langsam begreifen viele, deren Netzleben bisher nur aus Mail, Blogs und Webseiten bestand, dass dieser äußerst einfach gehaltene 140-Zeichen-Kanal eine neue Qualität der Netzkommunikation bedeutet. Twitter ist ein Transmissions-Tool zur nochmaligen Beschleunigung gesellschaftlicher Prozesse, dessen Wirkungsmächtigkeit erst deutlich wird, wenn man es eine Zeit lang teilnehmend beobachtet. Vielleicht wird die schnelle Schwarmkommunikation bei Zuspitzung der Krise noch eine ganz neue Nützlichkeit entfalten – natürlich nur, solange das Netz steht und der Strom fließt.

Vorgestrig: die FDP

Gestern verfolgte ich in den Medien den Eiertanz um das Enteignungsgesetz für die HypoRealEstate-Bank mit einigem Kopfschütteln. Es ärgert mich, wenn Politiker inhaltlich verstaubte Glaubenssätze verkünden, als seien es ewig gültige Wahrheiten. „Die Bundesregierung versündigt sich am Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagte FDP-Generalsekretär Dirk Niebel dem „Hamburger Abendblatt“. Die Botschaft laute: „Investitionen in Deutschland sind unsicher. Internationale Investoren machen dann einen großen Bogen um uns.“ (SPON)

Was für ein grandioser Unsinn im jetzigen Ereignisumfeld! Wohin sollen die „internationalen Investoren“ den bittschön abwandern? USA und England, die einstigen Hochburgen neoliberaler Lehre, haben länger schon kein Problem mehr mit der Verstaatlichung von Banken und wichtigen Versicherungen. Und Asien oder gar Russland und die anderen ehemaligen Ostblockstaaten sind doch alles andere als ein sicherer Hafen! Was soll also dieses Geschwätz?

Dass die FDP zur Zeit auch noch Zulauf hat, lässt mich am Geisteszustand der sogenannten „Leistungsträger“ (für die die FDP ja sprechen will) zweifeln – selbst Alan Greenspan segnete gestern das Verstaatlichen gefährdeter Banken als in der Krise nötigen Schritt ab. Haben sie einen Sprung in der Schüssel? Wer es nicht schon weiß, lese mal nach, wessen Interessen die FDPler hier vertreten!

Na, genug geplaudert, die Arbeit ruft! Wer mitbekommen will, was mich medial beeindruckt, kann das auf meiner Friendfeed-Seite verfolgen: bisschen entschleunigter und frei von Kurzgezwitscher.

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