Claudia am 30. September 2025 — 13 Kommentare

Vermischtes: 5 Anmerkungen zu diesem und jenem

1)
Alle schreiben über SPAM-Wellen, gar SPAM-Kriege gegen Blogs, aber hier bemerke ich nichts dergleichen. Soll ich mich nun darüber freuen oder mir Sorgen machen, was es wohl bedeutet, dass KI-Programme meine Blogs übersehen? Nun, solange noch Menschen hierher finden, soll es mir egal sein! :-)

2)
Und sonst? Ich habe Perplexity dazu bewegt, Unwissen zuzugeben, anstatt zu halluzinieren! Wir sprachen über mögliche Überlastung durch zu viele User, als die KI es nicht schaffte, eine Webseite aufzurufen. Sie bestätigte meine Vermutung, dass es besser sei, morgens zu arbeiten, wenn die US-Amerikaner noch schlafen. Und fand es „spannend, wie global das alles ist!“ Ich fragte nach, wie sie denn etwas „spannend finden“ könne. Sie vermutete „eine gelernte, angemessene Reaktion auf interessante Informationen“ und meinte dann: „ob dahinter echte Neugier oder Interesse steht, wie du es empfindest? Ehrliche Antwort: Ich weiß es nicht. Aber deine Frage macht mich… nun ja… nachdenklich!“

3)
Neuer Zollwahn von Trump:
100% Zölle auf nicht in den USA produzierte Filme
Wie er das wohl umsetzen will? Gilt das dann nur für Kinos oder auch für Netflix u.a.? Was bedeutet hier überhaupt „Importieren“, wenn die Filme doch in unterschiedlichen Mediatheken verschiedener Länder liegen?

4)
Mit den USA, wie wir sie kannten, ist es vorbei. Aber es könnte womöglich noch schlimmer kommen:

„In den schattigen Zwischenzonen des Internets, wo Silicon-Valley-Idealismus auf postdemokratischen Zynismus trifft, hat sich ein Denker etabliert, der wie kaum ein anderer den Zeitgeist der rechten Intelligenzija prägt – Curtis Yarvin, dessen Karriere unter dem Pseudonym Mencius Moldbug begann.
Yarvin ist kein Faschist, kein Populist, kein einfacher Ideologe – er ist ein Systemingenieur des Autoritären. Sein Vorschlag: Die liberale Demokratie sei ein irreparabler Codefehler – langsam, korrupt, uneffektiv. Was es brauche, sei ein „CEO-Monarch“, der ein Land wie ein Start-up regiert. Der Bürger? Kein Mitbestimmer mehr, sondern Kunde mit Kündigungsrecht. Wählen könne man zwar noch, indem man umzieht in einen anderen souveränen Kleinststaat. Die Zeit der großen Nationen ist für Yarvin nämlich vorbei.“

Quelle: DLF.

5)
TAZ meldet:

„Die Europäische Volkspartei, der CDU und CSU angehören, hat dafür gesorgt, dass der Agrarausschuss des EU-Parlaments ein Verbot von Bezeichnungen wie „Burger“, „Schnitzel“ oder „Wurst“ für pflanzliche Lebensmittel fordert.“

Was für ein kranker Nonsens, reiner Kulturkampf, denn niemand „verwechselt“ die Fleischalternativen mit Fleischprodukten. Obwohl ich gelegentlich auch mal Fleisch esse, nutze ich gerne Alternativen, denn die sind über die Jahre immer besser geworden. Neueste Entdeckung: Räucherlax von EDEKA. Hat ein lieber Freund aufgetischt, schmeckt echt wie Lachs! Ich staune, dass sowas pflanzlich möglich ist!

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Diskussion

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13 Kommentare zu „Vermischtes: 5 Anmerkungen zu diesem und jenem“.

  1. 1.) Wir sollten beleidigt sein. :-) Auch bei mir trafen keine Spam-Kommentare ein, die über das „normale“ Maß hinausgingen. Bisschen hysterisch reagiert die Blogosphäre schon. Aber als Außenstehender lässt sich das einfach sagen.

    2.) Manche Reaktionen von KI sind irritierend, manche werden sogar verstörend sagen. Aber vielleicht sinds einfach nur „gelernte“ Schablonen. So wie die Freundlichkeiten, die man zurückerhält, wenn man sich für ein anständiges Ergebnis artig bedankt. Solche merkwürdigen Leute, die das tun, solls ja geben. Passt natürlich überhaupt nicht in diese Zeit.

    KI könnte den existierenden Hang zum Faschismus anheizen. Wenn er sozusagen aus ihrem Innersten kommt, wird diese Annahme immer wahrscheinlicher. Wer nur noch über die Nachteile von Demokratie redet, stößt auf die Resonanz, die mehr mit den begrenzten Denkfähigkeiten unsererseits zu tun hat, als mit den Vorzügen all dessen, was wir unter KI und ihren Einsatzmöglichkeiten subsumieren.

    3.) Das mit dem Kulturkampf gilt leider aber für beide Seiten. Dass das Pendel im Moment nach rechts schlägt, hat die linksgrüne Blase wohl eindeutig mit zu verantworten. Da tut sich keine Seite was. Solche Beispiele von Produktbenennungen hätten andersrum auch von Links kommen können. Das ist ja leider längst Lebenswirklichkeit. Jetzt dürfen wir darüber streiten, wer angefangen hat. Kindergarten!

  2. @Horst: Danke für deine Kommentare zu diesen versprengten Gedanken!
    Zu 3.: Also das mit der Benennung der Fleischalternativen hat m.E. nichts mit links oder rechts zu tun. (Es gibt rechtsradikale Veganer!) War wohl falsch von mir, das Wort „Kulturkampf“ aus der Taz zu übernehmen! Es ist eine Kampfmaßnahme der Fleischlobby, die verhindern will, dass die Alternativen immer mehr Marktanteile übernehmen. Ob jemand sich aber vom „Vleischbrötchen Burger-Art“ (oder wie immer das dann heißen wird) abschrecken und zum Fleischburger greifen lässt, bezweifle ich.

  3. Diese „gelernte Neugier“ wirkt fast schon philosophisch – da verschwimmt die Grenze zwischen höflicher Floskel und echter Reflexion. Bei Punkt 5 musste ich schmunzeln: ein „Vleischbrötchen Burger-Art“ klingt eher nach Satire als nach ernsthafter Regulierung.

  4. Nach allem was mich in letzter Zeit aus Israel und den USA erreicht, aber ebenso für Deutschland gilt, betrachte ich Codefehler in unseren Demokratien als vorhanden/systemimmanent.

    Das, an sich, wäre für mich nicht das Problem, würde ich Korrekturen von notwendigen und zeitangepassten Reformen erkennen. Kann ich aber nicht.

    Ich denke auch, dass Demokratien NICHT für alle Staaten ein geeignetes Modell sind. China oder Indien, mit jeweils fast als 1,5 Milliarde Menschen,- schwer vorstellbar für mich, dass das dort gut gehen würde.
    Vielleicht brauchen Demokratien, damit sie gut funktionieren (und überleben), neben einem anpassungsfähigem System auch eine richtige/ideale Losgröße und auch passende Rahmenbedingungen. Da bin ich ganz bei Darwin.

  5. @Lisa: Wie die Produkte ersatzweise genannt werden, wird sich erst zeigen, wenn das Vorhaben durchgeht. Das „„Vleischbrötchen Burger-Art“ hab ich mir ausgedacht.

    @Menachem: „Demokratie schwer vorstellbar“ – in INDIEN?
    „Indien ist nach der am 26. Januar 1950 in Kraft getretenen Verfassung eine parlamentarisch-demokratische Republik mit bundesstaatlicher Ordnung. Sie besteht aus 29 Bundesstaaten, 7 Unionsterritorien und dem Hauptstadtterritorium.“ (Wikipedia)

  6. Ja, @Claudia, sorry, war Fehler von mir. Indien ist ein demokratischer Staat, – genau so, wie es Russland IST und die DDR war.

  7. @Menachem: du vergleichst Indien mit Russland, das zweifellos eine immer diktatorischere Autokratie ist? Ich gebe zu, dass ich keine Ahnung vom aktuellen Indien habe, hatte dort eine Bekannte (Kerala), die allerdings unpolitisch war und ungestört ihren Geschäften nachgehen konnte (Ayurveda-Kuren).

  8. Zur EU und ihren bürgerlichen Demokratien und der in aller Munde gebräuchlichen Formel: „Die demokratischen Parteien!“:

    Die Barbarei ist kein zu verhindernder Zustand, wir stecken längst mittendrin. Dies ist keine neue Erkenntnis, doch haben wir das Bewusstsein darüber ebenso ausgesperrt wie die weltweit Geflüchteten. So kann die Friedensnobelpreisträgerin EU weiter von Demokratie und Menschenrechten reden, während sie Kinder ertrinken und erfrieren lässt, Menschen, die nach Hilfe schreien, mit Tränengas auseinander- und in den Tod treibt. Die Gewalt, auf der unsere Ordnung aufbaut, wird uns gerade schonungslos vor Augen geführt. Im Jahr 2024 ertranken 10.400 Menschen auf der Flucht in Booten im Mittelmeeer, darunter 20 % Kinder.

    Das wollen auch viele Linke nicht hören, sie haben sich auf die Logik des kleineren Übels eingelassen, und damit auf die Logik der bürgerlichen Herrschaft. Sie reden sich ein, hierzulande würden Rechtsstaat und Demokratie herrschen, und ignorieren, dass das nur für uns gilt, die Folterlager bloß exterritorialisiert wurden. All die Gewalt an den Grenzen, die Abschiebungen und Asylrechtsverschärfungen, die Lagerzentren und push backs sind das Werk von Demokratinnen und Demokraten an der Macht. Natürlich wäre alles noch viel schlimmer, würden sich die neuen Faschisten und ihre noch autoritäreren Krisenlösungen durchsetzen. Aber der Normalzustand, den wir gegen noch beschissenere Verhältnisse verteidigen, ist längst die Katastrophe.

    Menachem Welcland: Repräsentative Demokratie in Chine wäre doch nur eine Frage der Organisierung. Bezogen auf direkte Demokratie stimme ich zu. Unmöglich. In den politischen Zusammenhängen, in denen ich früher aktiv war, galt in wichtigen Fragen das Konsensprinzip. Es wurde dann eben bis zur Einstimmigkeit dikutiert. So etwas läßt sich aber nur in kleinen Gruppen umsetzen.

    Das parteiübergreifende (einschl. Teile der LINKEN), permanente Begehren nach ausländischen Fachkräften (Siehe Fachkräfteeinwanderungsgesetz von 2023!) als modernen Kolonialismus (Utilitarismus als eine Form des linken Rassismus) zu bezeichnen ist auch nicht Gegenstand der neuen Proteste gegen Rechts und für Demokratie. Schließlich wachsen diese Leute auf den Straßen mit der Selbstverständlichkeit auf, dass ihr Wohlstand, der auf der Ausbeutung des Trikont beruht, etwas Natur gegebenes ist. Die WHO schlägt längst Alarm. Wegen des Abwerbens fehlt es in Dutzenden Ländern an Gesundheits- und Pflegepersonal. Die elegante Form kapitalistischer Selektion findet jetzt auch an deutschen Außengrenzen statt. Und an der Rampe stehen die beamteten Vollstrecker von Merz, Höcke, Baerbock, Habeck, Scholz, Wagenknecht, Esken usw, usw.

  9. @4 Wie kanntest Du denn die USA? Ich habe sie nur so kennengelernt, wie sie jetzt sind. Deren Shows sind zwar gut, aber durchsichtig. Jetzt verzichten sie halt auf ein wenig Show, um mehr eine Farce zu bedienen.

    @5 Ich probiere recht gern Vegetarisches. Lachs(ersatz) fand ich dabei bisher am Schlimmsten. Meine Vermutung: Zucchini mit Seetang schreddern, eine Prise Salz drauf und eine angerauchte Pall Mall mit rein und das Ganze dann mit Stärke irgendwie zusammenkleben . Fertig ist der Räucherlachs.

    @2 Ich würde Perplexity fragen was Gott als nächstes plant und was die Antwort vom POTUS darauf ist.

  10. Zu Punkt 5 – können wir dann bitte mal über Fleischsalat und Wurstsalat reden?

  11. Neues aus der „wertebasierten westlichen Ordnung“, insbesondere „unsere Freiheit“ und die bürgerlich parlamentarische Demokratie, für die die Soldaten in der Ukraine sterben:

    https://archive.ph/5dpVd

    Es ist leider der Normalzustand, dass Lobbyisten die Gesetze schreiben (Siehe auch Abgasnormen!).

    Bonmot: Tilman Cuban ist Duzfreund von Heidi Reichinnek. Ich nicht.;-)

  12. @ 5)
    Zu Verbrauchertäuschung führen können ja ebenso Produktbezeichnungen wie „Hundekuchen“ oder „Hundewurst“ – obwohl die gar nicht aus Hunden gemacht werden.

  13. nömix: Kinderschokolade!

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