Noch arbeite ich auf einem „nicht Windows 11 fähigen“ Desktop-PC und bisher fehlt mir eigentlich nichts. Allerdings stellt Microsoft den Support für Windews 10 im Oktober ein – immerhin ein Anlass, mal drüber nachzudenken, wie meine persönliche Zukunft in Sachen PC aussehen soll.
Dass ich mir keinen der von MS propagierten Copilot+ PCs zulegen werde, steht schon mal fest! Bis heute habe ich kein Microsoft-Konto und es nervt mich, wie sich irgendwelche Co-Pilot-Werbungen immer mal wieder einschleichen. Mir ist die Microsoft-Politik insgesamt zu übergriffig, ständig gibts neue Beispiele, auch jetzt wieder: Man bekommt ein Jahr verlängerten Suport für Windows 10, aber nur, wenn man seine Daten in die MS-Cloud schickt. Selbst wenn ich wollte, würde das bei meinen vielen Daten ungeheuer teuer, jedenfalls weit teurer als die 30 Euro, die die Verlängerung ansonsten kostet.
Was unterscheidet einen „KI-PC“ überhaupt vom klassischen PC? Er hat eine „NPU“ (neben GPU und evtl. Grafikkarte), einen Prozessor (Neural Processing Unit), der für KI-Berechnungen entwickelt wurde und z.B. bei Spracherkennung, Bildanalyse oder Textzusammenfassungen besonders schnell sein soll. KI-Funktionen sollen damit lokal auf dem PC laufen, anstatt in der Clound der verschiedenen Anbieter und Plattformen. Das klingt gut, gilt aber nur, wenn deren Software die lokale NPU überhaupt unterstützt – und das ist offenbar noch bei weitem nicht so!
Brauche ich überhaupt „KI-Funktionen“? Ich spiele gern ein bisschen mit den diversen KIs, teste dieses und jenes, erlebe dabei aber keine Defizite in der Laufzeit – eben weil das alles auf den Servern der Anbieter stattfindet. Allerdings driften KI-Funktionen immer häufiger in normale Programme. Die Plattformen, die ich beruflich nutzen muss (Bilddatenbanken, Team-Anwendungen), nerven zunehmend mit dem ständigen Anbieten dieser Features, die ich dort allerdings garnicht brauche. Sie sind nicht mal so „intelligent“, sich meine Ablehnungen zu merken, sondern bieten sie mir in derselben Sitzung mehrfach an.
Kurzrecherche KI-PC: Vor- und Nachteile
Mit Perplexity („tiefe Forschung“) hab‘ ich ein Recherche-Gespräch geführt: Erst war ich ganz angetan von den Nutzungen, die mit einem KI-PC (potenziell!) verbunden sind. Ich fragte dann aber auch nach kritischen Artikeln, da sah es dann weniger gut aus: Noch zu wenig Unterstützung der „NPU“, recht teuer, Kompatibilitätsprobleme… (hier das Ergebnis als „Seite“). Zwar meint Perplexity – basierend auf Artikeln von 2024 – dass erst 2025 KI-PCs mit einem guten Preis-Leisungsverhältnis und genügender Unterstützung angeboten würden. Ein bisschen eigendynamisches Herumlesen konnte das für jetzt jedenfalls noch nicht bestätigen.
FAZIT: Ich mache erstmal nichts, zahle im Oktober 30 Euro für die Support-Verlängerung und beobachte weiter, was sich so tut.
Wohin geht die KI-Reise auf dem PC?
Gelegentlich hab ich durchaus davon geträumt, meinem PC einfach sagen zu können: Suche in den Fotos nach Aufnahmen von Pflanze X und zeige sie mir als Dia-Show an. Auch die über mehrere „Orte“ verteilten Einstellungen des Windows-Betriebssystems müsste ich nicht mehr suchen, sondern einfach ansagen, was ich ändern möchte. Ansatzweise ist es bereits möglich, eine KI auf dem PC werkeln zu lassen, wie etwa Arnie im Video „Diese KI Übernimmt meinen PC: Claude Computer Use“ schon vor acht Monaten zeigte: „Ich klicke hier nichts, das geht tatsächlich von alleine!“ Etwas stringenter wird das von den Digitalen Profis) erläutert, allerdings ist die Installation dafür noch recht kompliziert – macht mit nicht gerade Lust, es auszuprobieren.
Und sowieso: Wenn eine KI auf meinem PC nach Belieben auf meinem PC rumwuseln kann, was macht sie womöglich mal falsch? Sendet sie womöglich Daten über meine Nutzungen nachhause? Auf Dauer würde ich wohl die Übersicht verlieren über was sich wo befindet und wie ich die Aufgaben selbst erledigen kann.
Ist es – abseits dieser Bedenken – überhaupt wünschenswert, vor einem Bildschirm zu sitzen und nur noch anzusagen, was die KI tun soll? Damit entfallen die letzten Bewegungen wie Tippen und Maus schieben, ebenso die ruhigen Momente, wenn ich etwas „bloß Technisches“ mache, wie etwas ordnen, suchen oder umformatieren. Ich hab schon öfter darauf verzichtet, etwas zu automatisieren oder effizienter einzustellen, weil ich das gar nicht als lästig empfinde, sondern als eine Art „Ausruhen“ von der forcierten Produktivität.
Spannend sind die KI-Entwicklungen dennoch, die sich in ungeheurer Geschwindigkeit vollziehen. Zur Zeit reicht es mir aber noch, das alles zu beobachten.
Und Ihr? Plant Ihr einen neuen PC oder Laptop/Notebook? Oder sehr Ihr noch keinen Bedarf?
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Und sonst:
- eBildungslabor: Mit KI-generierten Zusammenfassungen lernen?
- Droid Boy: re:publica 2025 Nachbesprechung: Wenn die Realität das Motto einholt
- Tarnkappe.info: Lebenszeichen von Fefe – Felix von Leitner auf dem Weg der Besserung
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3 Kommentare zu „Check: Brauche ich einen KI-PC?“.