Claudia am 05. Mai 2011 —

Nicht zunehmen – aber wie?

Ca. 300 Kalorien MEHR pro Tag verbraucht ein Raucher allein dadurch, dass er raucht. Es kostet den Körper eben Energie, mit all den Giften umzugehen – doch wer damit aufhört, wird bei gleich bleibender Nahrungsmenge rapide zunehmen.

Wir haben die Wahl:

  • entweder weniger zu essen;
  • oder mehr Kalorien durch Bewegung zu verbrauchen –
  • eine Mischung aus beidem zu praktizieren
  • oder drastisch zunehmen.

Mit diesen Tatsachen werden leider alle Nichtmehrrauchenden konfrontiert, doch jeder geht damit anders um.

Viele sagen: Ist mir doch egal, Hauptsache rauchfrei, ums Gewicht kümmere ich mich später! Bei meinem letzten Aufhörversuch hab‘ ich das genauso gesehen und dann auch gleich fünf Kilo zugenommen, Tendenz steigend.

Es hat mir dann leider das Nicht-Mehr-Rauchen ziemlich vermiest. Die spürbaren Leiden des Rauchens gerieten mit zeitlichem Abstand in Vergessenheit, die Last des zunehmenden Gewichts fand ich jedoch immer unerträglicher. Die Klamotten passten nicht mehr, ich fand mich hässlich, sah mich zunehmend als eine Last, die sich von Stuhl zu Stuhl wuchtet – und alles BLOSS WEIL ICH PARTOUT NICHTRAUCHERIN SEIN WOLLTE.

Anstatt nun aufwändig ins Diät-Leben einzusteigen, hab ich bald wieder
geraucht. Zu meinem Schrecken dadurch aber nicht wie erwartet wieder abgenommen! Der Körper hatte wohl einen neuen Set-Point gefunden, der nicht so ohne weiteres mehr zu verändern ist. Ich musste mich damit abfinden, nun mit 165 Körpergröße über 75 Kilo zu wiegen… und mittlerweile sind es sogar 80 Kilo geworden.

Mitgespielt haben sicher auch die Wechseljahre: durch die Hormonumstellungen sinkt ebenfalls der Energiebedarf und frau muss weniger essen, um nicht zuzunehmen. Das hatte ich nicht beachtet und lustig weiter gegessen wie immer.

Rauchstopp auf dem Allzeit-Hoch

Wenn ich mich jetzt nicht anders verhalte, nehme ich allein durch den Rauchstopp NOCHMAL ein paar Kilo zu. Ich gedenke nicht, das so einfach hinzunehmen! Wie letztes Mal würde das Mehrgewicht meine Motivation untergraben – und gesundheitlich ist es auch kein Spass, vom täglichen Gefühl, eine Last zu sein, ganz abgesehen.

Zudem: Ich kenne keine Menschen, die es wirklich geschafft haben, nach dem „Hauptsache rauchfrei“-Mehrgewicht wieder abzunehmen. Und ich lese auch fast nie von Personen, denen das gelungen ist. (Kennt Ihr so jemanden?).

Notieren, was ich esse und trinke

Also bleibt mir nichts übrig, als die Sache mit dem Gewicht vom Start weg zu beachten. Ich führe ein tägliches Protokoll über alles, was ich esse und trinke, sowie über körperliche Aktivitäten und aktuelles Gewicht. Die Selbstbeobachtung kann durchaus ausreichen, den gewünschten Effekt zu bringen – ganz ohne weitere Reglementierungen.

So ist es mir immerhin schon gelungen, in der ersten rauchfreihen Woche nicht zuzunehmen. Das Gewicht schwankt zwischen 80,1 und 80,9 Kilo. Ich bin gespannt, ob es in nächster Zeit dann auch mal weniger wird.

Derzeit esse ich z.B. viel Obst statt Süßzeug (und keine Kuchen, Riegel, Schokolade etc.), jede Menge Gemüse und Salat, statt Fleisch selbst gemachten Seitan. Ganz gelegentlich auch mal Fisch, sowie Tofu, Müsli, Volkornprodukte. Abends meide ich Kohlehydrate weitgehend, um nicht über Nacht „anzusetzen“.

Getrunken wird nur Milchkaffee, Wasser und Tee. Hab‘ ich Lust auf was Bestimmtes, esse ich das auch, aber in Maßen. Krasse Verbote schüren nur das Verlangen. Es darf also ruhig auch mal Pizza vorkommen oder der Nudelteller mit Pesto – aber dann eben in kleineren Mengen.

Der Magen soll sich an weniger Volumen gewöhnen. Sollte das SO nicht funktionieren, werde ich eben ein paar Tage fasten, dann klappt das bestimmt. Umso eher, wenn ich mich darum bemühe, das Sattheits-Signal besser wahrzunehmen – also NICHT mehr vor dem Monitor sitzend „beiläufig“ was essen! Wenn ich mir unbedingt was in den Mund stecken muss (Schnuller-Funktion), nehme ich zuckerfreie Mintpillen oder Kaugummi.

Wie auch immer: ich will nicht noch fünf Kilo schwerer werden, sondern leichter!!!

Und die Bewegung?

Da ich zu den Sporthasserinnen gehöre und im Fitness-Center immer wieder vor lauter Langeweile als Karteileiche ende, versuche ich, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen. Ein paar Mal die Woche radle ich sowieso zweimal zwanzig Minuten zum Garten und zurück. Hinzu kommt ein meditativer Yoga, der mir seit 20 Jahren vertraut ist – neuerdings zweimal die Woche statt einmal.

Und: Schaue ich mich in der Wohnung um, sehe ich vieles, was geputzt, entleert, verändert und renoviert werden könnte. Ein Riesenpotenzial möglicher Aktivitäten, das ich nur anzapfen muss!

Ich freu‘ mich drauf und bin gespannt auf die nächsten Wochen.

Diesem Blog per E-Mail folgen…