Claudia am 04. April 2020 —

Wunderschön!

Ein Blick nach draußen, ein sehr naher Blick:

Und noch näher, viel näher:

Diskussion

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5 Kommentare zu „Wunderschön!“.

  1. Als Makrofotograf sprechen mich die Aufnahmen besonders an. In meinen Fotografien kann ich – aus der Hand – bis zu 2 mm gut auflösen, was schon recht viel ist, um das Eigenartige und Besondere der Insektenwelt beleuchten zu können.
    Da ich erst seit 2017 fotografiere, weiss ich nicht konkret um den Schwund der Arten. Man spürt aber, daß es so sein muss, weil man nicht auf sehr viel unterschiedliche Arten treffen kann. Die robusteren, anpassungsfähigen Arten überleben recht gut, die „Nischeninsekten“ sehr schlecht, anders kann es nicht sein.

  2. Jetzt nutze ich fast den gesamten Raum. Zu den schönen Bildern noch einmal Rilke. Der Vater meines Ex-Mannes meinte in den 60igern einmal – eher abwertend – Rilke, das sieht dir ähnlich.
    Die Neunte Elegie
    1
    Warum, wenn es angeht, also die Frist des Daseins
    hinzubringen, als Lorbeer, ein wenig dunkler als alles
    andere Grün, mit kleinen Wellen an jedem
    Blattrand (wie eines Windes Lächeln) -; warum dann
    Menschliches müssen – und, Schicksal vermeidend,
    sich sehnen nach Schicksal?…
    2
    Oh, nicht, weil Glück ist,
    dieser voreilige Vorteil eines nahen Verlusts.
    Nicht aus Neugier, oder zur Übung des Herzens,
    das auch im Lorbeer wäre …..
    3
    Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar
    alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das
    seltsam uns angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal
    jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nichtmehr. Und wir auch
    ein Mal. Nie wieder. Aber dieses
    ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:
    irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar.
    4
    Und so drängen wir uns und wollen es leisten,
    wollens enthalten in unsern einfachen Händen,
    im überfüllten Blick und im sprachlosen Herzen.
    Wollen es werden.- Wem es geben? Am liebsten
    alles behalten für immer … Ach, in den andern Bezug,
    wehe, was nimmt man hinüber? Nicht das Anschaun, das hier
    langsam erlernte, und kein hier Ereignetes. Keins.
    Also die Schmerzen. Also vor allem das Schwersein,
    also der Liebe lange Erfahrung, – also
    lauter Unsägliches. Aber später,
    unter den Sternen, was solls: die sind besser unsäglich.
    Bringt doch der Wanderer auch vom Hange des Bergrands
    nicht eine Hand voll Erde ins Tal, die Allen unsägliche, sondern
    ein erworbenes Wort, reines, den gelben und blaun
    Enzian. Sind wir vielleicht hier, um zu sagen: Haus,
    Brücke, Brunnen, Tor, Krug, Obstbaum, Fenster, –
    höchstens: Säule, Turm… Aber zu sagen, verstehs,
    oh zu sagen so, wie selber die Dinge niemals
    innig meinten zu sein. Ist nicht die heimliche List
    dieser verschwiegenen Erde, wenn sie die Liebenden drängt,
    daß sich in ihrem Gefühl jedes und jedes entzückt?
    Schwelle, was ists für zwei
    Liebende, daß sie die eigne ältere Schwelle der Tür
    ein wenig verbrauchen, auch sie, nach den vielen vorher
    und vor den Künftigen… , leicht.
    5
    Hier ist des Säglichen Zeit, hier seine Heimat.
    Sprich und bekenn. Mehr als je
    fallen die Dinge dahin, die erlebbaren, denn,
    was sie verdrängend ersetzt, ist ein Tun ohne Bild.
    Tun unter Krusten, die willig zerspringen, sobald
    innen das Handeln entwächst und sich anders begrenzt.
    Zwischen den Hämmern besteht
    unser Herz, wie die Zunge
    zwischen den Zähnen, die doch,
    dennoch, die preisende bleibt.
    6
    Preise dem Engel die Welt, nicht die unsägliche,
    ihm kannst du nicht großtun mit herrlich Erfühltem;
    im Weltall, wo er fühlender fühlt, bist du ein Neuling.
    Drum zeig ihm das Einfache, das, von Geschlecht zu Geschlecht gestaltet, als ein Unsriges lebt, neben der Hand und im Blick.
    Sag ihm die Dinge. Er wird staunender stehn;
    wie du standest
    bei dem Seiler in Rom, oder beim Töpfer am Nil.
    Zeig ihm, wie glücklich ein Ding sein kann,
    wie schuldlos und unser,
    wie selbst das klagende Leid rein zur Gestalt sich entschließt,
    dient als ein Ding, oder stirbt in ein Ding – , und jenseits
    selig der Geige entgeht.- Und diese, von Hingang
    lebenden Dinge verstehn, daß du sie rühmst; vergänglich,
    traun sie ein Rettendes uns, den Vergänglichsten, zu.
    Wollen, wir sollen sie ganz im unsichtbarn Herzen verwandeln
    in – o unendlich – in uns! Wer wir am Ende auch seien.
    7
    Erde, ist es nicht dies, was du willst: unsichtbar
    in uns erstehn? – Ist es dein Traum nicht,
    einmal unsichtbar zu sein? – Erde! unsichtbar!
    Was, wenn Verwandlung nicht, ist dein drängender Auftrag?
    Erde, du liebe, ich will. Oh glaub, es bedürfte
    nicht deiner Frühlinge mehr, mich dir zu gewinnen -, einer,
    ach, ein einziger ist schon dem Blute zu viel.
    Namenlos bin ich zu dir entschlossen, von weit her.
    Immer warst du im Recht, und dein heiliger Einfall
    ist der vertrauliche Tod.
    8
    Siehe, ich lebe. Woraus? Weder Kindheit noch Zukunft
    werden weniger… Überzähliges Dasein
    entspringt mir im Herzen.

  3. Unglaublich schöne Aufnahmen sind das. Ich habe heute auch ein bisschen draußen fotografiert. Allerdings größere Gegenstände :-), nichts Lebendiges. Die Aufnahmen unter dem Videotitel Vierfleck eröffnen Perspektiven, die eher an SF erinnern als an die unsichtbare Realität, die Mutter Erde uns an die Seite gestellt hat. Bisschen schaurig ist diese bizarre Schönheit angesichts des status quo auch.

  4. @Horst, die Die Aufnahmen unter dem Videotitel Vierfleck sind Aufnahmen aus dem Raster- und Transmissionselektronenmikroskop. Da dies keine Lichtmikroskope sind, müssen die Aufnahmen nachträglich eingefärbt werden.
    Das tut aber der Brillianz keinen Abbruch.

  5. Auch im Kater Blau gewesen ?
    Kater Blau in der Holzmarktstraße in Berlin.
    Verhängnisvolle Party im „Kater Blau“ – Besucher positiv auf Coronavirus getestet