Claudia am 12. November 2025 — 4 Kommentare

Vom Ende der dunklen Energie und unseres Bilds vom Kosmos

Dunkle Energie: Was um Himmels Willen soll das sein? Niemand hat sie je gemessen, sie ist erst seit den 90ger-Jahren Teil unseres Bilds vom Kosmos. Damals hatten zwei Wissenschaftlergruppen mittels Beobachtung sogenannter „Standardkerzen“ anhand der Rotverschiebung des Lichts festgestellt, dass sich das Universum nicht nur einfach ausdehnt, sondern sich dieser Prozess sogar beschleunigt. Die „Standardkerzen“ sind explodierende Sterne (Supernovae), von denen man annahm, dass sie immer gleich intensiv „aufleuchten“, egal wie alt sie sind und wo sie sich befinden.

Wie Sabine Hosselfelder in ihrem Video Stunning Study finds Error in Nobel Prize Discovery berichtet, gibt es nun neue Erkenntnisse, die der Theorie eines sich beschleunigt ausdehnenden Universums entgegen stehen – basierend auf neuen Datensätzen.

Die neuen Beobachtungen sollen nun zeigen, dass die „Standardkerzen“ eben NICHT IMMER GLEICH HELL leuchten, sondern jeweils unterschiedlich, je nach Alter der Galaxy, in der sie sich befinden. Wenn das stimmt – und Sabine attestiert dem Paper eine hohe Glaubwürdigkeit – gibt es gar keine „dunkle Energie“ und der Nobelpreis wurde quasi „fälschlich“ vergeben. (Ein Kommentierender hat sich gewundert, warum so eine bahnbrechende „Erkenntnis“ allein auf 100 Datensätzen basierend anerkannt wurde – und niemand das mit mehr und neueren Daten überprüft hat)

Warum ich darüber blogge? Weil mich die „dunkle Energie“ und die Vorstellung, dass sich das Universum beschleunigt ausdehnt, schon immer irritiert hat! Es passt einfach nicht ins Weltbild, das bisher auf der Schwerkraft basiert, wonach sich die Expansion auf Dauer eher abschwächen, irgendwann vielleicht sogar umkehren sollte („atmendes Universum“). Immer wieder versuchte ich mir vorzustellen, woher so eine Beschleunigung kommen könnte: Da müsste doch irgendwo „außen“ eine massive Wand sein, die ihre anziehende Wirkung umso mehr entfaltet, je näher ihr die Sterne kommen – absurd!

Neben „dunkler Energie“ finde ich auch die „dunkle Materie“ schwer verständlich. Sie soll dafür sorgen, dass Galaxien schneller rotieren als sie gemäß Schwerkraft eigentlich rotieren sollten. Angeblich macht diese unsichtbare Materie ca. 85 Prozent aller Materie (!) im Universum aus – aber man sieht sie nicht, sie soll allein durch ihre Schwerkraft wirken.

Vielleicht erlebe ich es ja noch, dass auch die „dunkle Materie“ verschwindet, bzw. sich als Fehler im Weltbild herausstellt. Es würde mir gefallen, obwohl diese Fragen für unseren Alltag keine Bedeutung haben. Dass sich in diesem neuen Jahrhundert fast alles, was wir zuvor als stabile Verhältnisse erlebten, drastisch verändert, jedenfalls nicht mehr trägt – und dass sich das bis in die Grundlagen des wissenschaftlichen Weltbilds durchzieht, hat mich wirklich gewundert und irritiert. Jetzt scheint es wenigstens eine Zumutung weniger zu werden: Bye bye dunkle Energie!

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Diskussion

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4 Kommentare zu „Vom Ende der dunklen Energie und unseres Bilds vom Kosmos“.

  1. Interessant.
    Aber: Mir wurde als Kind auch erzählt, es hätte mal einen Messias gegeben, der über das Wasser laufen konnte. Heute denke ich, er wußte, wo die Steine lagen.

    Außerdem solle er aus Wasser Wein hergestellt haben. Heute wissen wir, dass dies ein Monopol deutscher Winzer ist.

  2. @Gerhard: Immerhin gibt es den wissenschaftlichen Fortschritt, der auch vor nobelbepreisten Theorien nicht Halt macht! So soll es sein – und auch die „dunkle Materie“ wird verschwinden, da würde ich drauf wetten!

  3. @ Gerhard Keller: Es scheint, wir laufen gegen die Wand, die Welt ist nicht erklärbar.
    Immerhin aber dienen derweil unsere physikalischen Erkenntnisse dazu, technisch Dinge wie Gps zu entwickeln.
    Das ist vielleicht der Clou: Wir können aufgrund unserer physikalischen Gesetze reichlich spannende Dinge entwickeln – und sind dennoch blank.
    Wir sind immer noch in Platons Höhle.

  4. Claudia, ich bin da ganz ehrlich: als kosmologiebegeisterter Mensch fand ich die Konzepte von Dunkler Energie und Dunkler Materie schon immer ziemlich weird und sogar unwissenschaftlich. Da wurde postuliert, dass es irgendeine Form von Energie und Materie gibt, die man nicht sehen, messen und detektieren kann, die sich aller Erkennbarkeit widersetzt und nur deswegen in der Fachwelt existiert, weil sie das fehlende Glied ist, um sich gewisse Dinge zu erklären.
    Nun ist es so, dass selbst ein Harald Lesch davon ausgeht, dass das Standardmodell langsam aber sicher immer mehr Risse bekommt, weil es die Phänomene des Universums nicht mehr erklären kann und dass wir an der Schwelle zu einer „neuen Physik“ stehen (ich mag den Begriff zwar nicht, aber egal).
    Das mit Dunkler Materie/Energie erinnerte mich schon immer an die Äther-Theorie, die sich zwar sehr lange gehalten, aber dann als Luftnummer herausgestellt hat.
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Physik in dieser Hinsicht einem großen Denkfehler unterliegt. Aber was weiß ich schon, ich bin kein Physiker. Aber der Gedanke drängt sich mir auf und ich hoffe auf neue Forschungen, um Licht in das Thema zu bringen.
    Das mit der Quantengravitation und der M-Theorie haben wir ja in der Physik auch noch als offene Baustelle, um ART und Quantentheorie unter einen Hut zu bekommen. Es bleibt spannend.

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